Ich schaue ja nie ins Keyboard Unterforum, aber sind Keyboarder auch so?
Lobpreisen die in festen Intervallen ihren Urvätern "Kraftwerk" - den Hendrixen
der elektronischen Musik. Oder "Tangerine Dream"?
Keyboarder nehmen auch technische Neuerungen einfacher auf, sowas wie
die Einführung des Axe-Fx vor 5 Jahren währe dort ganz easy abgelaufen,
hier hat es Glaubenskriege entfacht.
Ich glaube Gitarristen sind wohl ziemlich einzigartig, besonders wenn es darum geht einen an der Klatsche zu haben...
Ich finde man muss unterscheiden zwischen der verfügbaren Technik und dem was man draus macht. Das gilt sowohl für die Musik als auch die Technik ( der ganze Mist im Radio von damals ist verschollen - nur die wohl besseren Stücke werden heute gekannt).
Zudem zwischen den Musikern, die den Kram zum Spielen brauchen und denen, bei denen es mehr um den Besitz und das damit verbundene Gefühl geht - was nicht unbedingt Musiker für mich sondern eher Sammler sind.
Die gibts aber in jeder Branche. Unter den Profigitarristen wird man sich das AXE auch angeschaut haben und das Praktische mitgenommen und das was man nicht braucht halt weglassen. Der Glaubenskrieg findet denke ich mehr utner den Technikern und Sammler / Hobbygitarristen statt. Steve Vai hat nen axe, aber nur für die Effekte - die ampsimulation schaltet er einfach aus weils nich für ihn passt - da steckt für mich ziemlich viel Pragmatismus - und er ist Perfektionist, was kein Widerspruch sein muss.
Aber weil du das Video gepostet hast, stellt sich für mich auch die Frage: Wer ist für dich der "bessere", derjenige, welcher es als erster "entdeckt hat" ( wobei Hendrix z.B. auch nur ein Puzzleteil von einer bekannten Basis kombinierte) oder diejenigen, die es technisch perfektionieren?
Ich mag alte sowie neue Sachen, bin mitte 20 und denke ich relativ unvoreingenommen. Dein Meshuggah-video klingt für mich erstmal sehr undynamisch und wie eine perkussionsübung auf der Gitarre, nich so mein Fall. Für dich ist Nirvana ganz neben der musikalischen Zuneigung auch nur "ohne Probleme adaptierbare Musik ohne Wert", oder?
Wenn du hendrix oder die Stones, Led zeppelin oder David Bowie, Prince nachspielen willst, dann wirst du schnell merken, dass viele Coverbands daran grandios scheitern werden, wenn man es mit dem Original vergleicht, weil einfach die Fähigkeit und Erfahrung des musikalischen Spielens fehlt und sie nicht die nicht notierbaren aber wichtigen Informationen wahrnehmen.
Das ist halt auch der 60s Stil, welcher sich als Messlatte doch schon festgesetzt hat in unserer Pop-Musik.
Diese Sachen spielen für mich eine Rolle, wenn es um das "früher war alles besser" geht:
Die Leute von damals haben konnten sich nicht mal eben nen tab runterladen und nachspielen, sondern sie mussten hören hören hören. Dadurch waren sie weniger zielgerichtet, aber haben ne größere Bandbreite mitgenommen an Rhythmus, Gefühl und Dynamik, als jemand der sich nur die tabulatur anschaut und freut, wenn er dieselben Notenwerte spielen kann.
Die einen loben Musik und technik in den Himmel, weil sie damit ihre Jugendgefühle verbinden, die anderen findens toll, weil man es sammeln kann und die Dritten, weils vorher noch nicht da und grade die Veränderung wie eine Offenbarung war.
Ich denk die Musik liegt irgendwo dazwischen. Und ich spiel gern über nen alten Fender wenn ich dynamik und viel aus meiner Gitarre rausholen will - weil die das ziemlich gut konnten. Anders wenns um Vielfalt geht, nehm ich doch lieber mein Pedalboard
Und so sollte man auch die Musik wahrnehmen: mehr als Addition und Selektion von guten Sachen und nicht konfliktär...#
Ich mein was will ein Musiker mehr, als andere zu Kreativität anregen? Das ist ein verdammt guter Musiker, damals wie heute!
PS: Bohlen schreibt keine Stücke, Bohlen kauft die Rechte von Komponisten, das musste mal gesagt werden
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