Strato Incendus
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Hi zusammen,
nach leider nur knapp einem Dreivierteljahr nicht so regelmäßigen Gesangsunterrichts bin ich im Moment leider dazu gezwungen, mich mit DVDs und anderen autodidaktischen Methoden durchzuschlagen; zuerst mit Melissa Cross' "The Zen of Screaming" (1 & 2), und jetzt bin ich auf "The Four Pillars of Singing 2.0" von Robert Lunte gestoßen und habe auch gleich die Investition getätigt.
Positiv kann ich jetzt schon anmerken: Obwohl ich erst seit ein paar Tagen dran bin, merke ich jetzt schon, dass diese sogenannten Sirens (Legato-Übergänge von Brust- zur Kopfstimme) und Resonant Track-Übungen ihre Wirkung tun, gerade das Hinzufügen von Twang auf gar nicht mal so hohen Kopfstimmen-Tönen wird dadurch erheblich einfacher.
Mich wundert nur der verhältnismäßig frühe Zeitpunkt, den Lunte für den Übergang zur Kopfstimme vorschlägt: Obwohl er eigentlich von sich behauptet, ein Programm erstellt zu haben, das nicht einer "one-size-fits-all"-Philosophie folgt (weitestgehend scheint das auch zu stimmen), schert er in Sachen Passagio scheinbar alle über einen Kamm und sagt, für die meisten Männer läge dieser Bereich zwischen d' und e' (bzw. D4 und E4 im Englischen). Laut seiner Aussage würden aber viele Männer zu lange im Belt-Modus bleiben und den Übergang zu spät machen. Entsprechend fängt er dann schon von f nach f' an, von der Bruststimme in die Kopfstimme zu wechseln und mit Twang zu arbeiten.
Für die meisten Tenöre kann das ja schonmal nicht passen, Bryan Adams, Meat Loaf und diverse Power Metal-Sänger mit Tenor-Vollstimme singen locker rauf bis c', und die werden sich nicht einfach alle eine kleine Sexte nach oben geprügelt haben.
Aber auch mir kommt das schon ungewöhnlich tief vor, obwohl ich definitiv kein Tenor bin. e' war mal meine absolute Bruststimmen-Obergrenze, als ich noch gar keinen Unterricht gehabt hatte und nur ein bisschen zur Klampfe vor mich hingesungen habe. Durch den GU komme ich auf jeden Fall schonmal locker bis f' oder f#', ohne dass es wehtut o.ä., g' und g#' sind schon etwas schwerer, aber das scheint bei mir eher eine mentale Geschichte zu sein: Wenn ich nicht dran denke, dass das die Obergrenze meiner Bruststimme ist, funktioniert's, aber wenn man sich in dem Moment zu viele Gedanken darüber macht, ihr kennt das ja sicher alle, meint der Kehlkopf wieder, er müsste nach oben schießen... ^^
Ich fand diesen Thread hier schon ganz hilfreich: https://www.musiker-board.de/contem...oc/476071-die-alte-leier-mit-mischstimme.html
Vor allem interessant fand ich die Info, dass für fast alle Baritone (wo ich mich dann eher einordnen würde) die absolute Bruststimmengrenze bei a#' liegt (den habe ich genau einmal mit Belting getroffen, scheint also möglich zu sein, aber damit warte ich lieber noch ^^). Ich habe gemerkt, dass ich die meisten Songs der Band TEN recht gut mitsingen kann, weil deren Sänger Gary Hughes eigentlich immer nur genau bis zum g#' geht, in einem einzigen Song mal bis zum a#' - klingt für mein Ohr immer nach Belting.
Aber hört mal nach, vielleicht vertue ich mich ja: http://www.youtube.com/watch?v=sjXbkenSXMo
Mir ist bewusst, dass das nicht unbedingt gesund für die Stimme ist, aber wie gesagt, diese Töne von g' bis a#' tun mit der Bruststimme nicht in der Kehle weh, kratzen auch nicht o. ä. Ich treffe sie halt nur nicht immer und das klingt dann natürlich sch****, aber ich habe dann nicht das Gefühl, dass ich mir bei dem Versuch, da hoch zu kommen, was zerschreddere.
Im Gegenteil, ich habe gemerkt, wenn ich zu viel Twang auf einen Kopfstimmenton lege, um ihn laut genug zu machen, führt das eher mal zu Kratzen im Hals, und das wiederum dazu, dass ich an dem Tag dann die wirklich hohen Kopfstimmen-Noten nicht mehr erreichen kann (bei mir so zwischen e'' und g'', in seltenen Fällen auch a#'').
Im Grunde genommen hatte ich mir "Pillars" halt auch zugelegt wegen dieser hohen Kopfstimmen-Spielereien, auch wenn mir klar ist, dass die erstmal nicht das Ziel sein sollten. Aber wenn's zu deren Methodik gehört, sollte ich dann evtl. wirklich schon bei diesen tiefen Tönen in die Kopfstimme wechseln, um ja irgendwelche Schäden zu vermeiden und dafür Twang mehr zu üben?
Wenn man das einmal kann, sind g' bis a#' wahrscheinlich total entspannt zu singen. Die Frage ist, ob das immer so sinnvoll ist - z. B. in dem oben genannten Song finde ich persönlich den Belt um einiges ausdrucksstärker, aber er ist eben auch riskanter.
Gibt's unter euch TVS-Anhänger, und wenn ja, haltet ihr euch dran und macht den Übergang auch so früh?
Dankeschön im Voraus und schönen Gruß,
Strato Incendus
nach leider nur knapp einem Dreivierteljahr nicht so regelmäßigen Gesangsunterrichts bin ich im Moment leider dazu gezwungen, mich mit DVDs und anderen autodidaktischen Methoden durchzuschlagen; zuerst mit Melissa Cross' "The Zen of Screaming" (1 & 2), und jetzt bin ich auf "The Four Pillars of Singing 2.0" von Robert Lunte gestoßen und habe auch gleich die Investition getätigt.
Positiv kann ich jetzt schon anmerken: Obwohl ich erst seit ein paar Tagen dran bin, merke ich jetzt schon, dass diese sogenannten Sirens (Legato-Übergänge von Brust- zur Kopfstimme) und Resonant Track-Übungen ihre Wirkung tun, gerade das Hinzufügen von Twang auf gar nicht mal so hohen Kopfstimmen-Tönen wird dadurch erheblich einfacher.
Mich wundert nur der verhältnismäßig frühe Zeitpunkt, den Lunte für den Übergang zur Kopfstimme vorschlägt: Obwohl er eigentlich von sich behauptet, ein Programm erstellt zu haben, das nicht einer "one-size-fits-all"-Philosophie folgt (weitestgehend scheint das auch zu stimmen), schert er in Sachen Passagio scheinbar alle über einen Kamm und sagt, für die meisten Männer läge dieser Bereich zwischen d' und e' (bzw. D4 und E4 im Englischen). Laut seiner Aussage würden aber viele Männer zu lange im Belt-Modus bleiben und den Übergang zu spät machen. Entsprechend fängt er dann schon von f nach f' an, von der Bruststimme in die Kopfstimme zu wechseln und mit Twang zu arbeiten.
Für die meisten Tenöre kann das ja schonmal nicht passen, Bryan Adams, Meat Loaf und diverse Power Metal-Sänger mit Tenor-Vollstimme singen locker rauf bis c', und die werden sich nicht einfach alle eine kleine Sexte nach oben geprügelt haben.
Aber auch mir kommt das schon ungewöhnlich tief vor, obwohl ich definitiv kein Tenor bin. e' war mal meine absolute Bruststimmen-Obergrenze, als ich noch gar keinen Unterricht gehabt hatte und nur ein bisschen zur Klampfe vor mich hingesungen habe. Durch den GU komme ich auf jeden Fall schonmal locker bis f' oder f#', ohne dass es wehtut o.ä., g' und g#' sind schon etwas schwerer, aber das scheint bei mir eher eine mentale Geschichte zu sein: Wenn ich nicht dran denke, dass das die Obergrenze meiner Bruststimme ist, funktioniert's, aber wenn man sich in dem Moment zu viele Gedanken darüber macht, ihr kennt das ja sicher alle, meint der Kehlkopf wieder, er müsste nach oben schießen... ^^
Ich fand diesen Thread hier schon ganz hilfreich: https://www.musiker-board.de/contem...oc/476071-die-alte-leier-mit-mischstimme.html
Vor allem interessant fand ich die Info, dass für fast alle Baritone (wo ich mich dann eher einordnen würde) die absolute Bruststimmengrenze bei a#' liegt (den habe ich genau einmal mit Belting getroffen, scheint also möglich zu sein, aber damit warte ich lieber noch ^^). Ich habe gemerkt, dass ich die meisten Songs der Band TEN recht gut mitsingen kann, weil deren Sänger Gary Hughes eigentlich immer nur genau bis zum g#' geht, in einem einzigen Song mal bis zum a#' - klingt für mein Ohr immer nach Belting.
Aber hört mal nach, vielleicht vertue ich mich ja: http://www.youtube.com/watch?v=sjXbkenSXMo
Mir ist bewusst, dass das nicht unbedingt gesund für die Stimme ist, aber wie gesagt, diese Töne von g' bis a#' tun mit der Bruststimme nicht in der Kehle weh, kratzen auch nicht o. ä. Ich treffe sie halt nur nicht immer und das klingt dann natürlich sch****, aber ich habe dann nicht das Gefühl, dass ich mir bei dem Versuch, da hoch zu kommen, was zerschreddere.
Im Gegenteil, ich habe gemerkt, wenn ich zu viel Twang auf einen Kopfstimmenton lege, um ihn laut genug zu machen, führt das eher mal zu Kratzen im Hals, und das wiederum dazu, dass ich an dem Tag dann die wirklich hohen Kopfstimmen-Noten nicht mehr erreichen kann (bei mir so zwischen e'' und g'', in seltenen Fällen auch a#'').
Im Grunde genommen hatte ich mir "Pillars" halt auch zugelegt wegen dieser hohen Kopfstimmen-Spielereien, auch wenn mir klar ist, dass die erstmal nicht das Ziel sein sollten. Aber wenn's zu deren Methodik gehört, sollte ich dann evtl. wirklich schon bei diesen tiefen Tönen in die Kopfstimme wechseln, um ja irgendwelche Schäden zu vermeiden und dafür Twang mehr zu üben?
Wenn man das einmal kann, sind g' bis a#' wahrscheinlich total entspannt zu singen. Die Frage ist, ob das immer so sinnvoll ist - z. B. in dem oben genannten Song finde ich persönlich den Belt um einiges ausdrucksstärker, aber er ist eben auch riskanter.
Gibt's unter euch TVS-Anhänger, und wenn ja, haltet ihr euch dran und macht den Übergang auch so früh?
Dankeschön im Voraus und schönen Gruß,
Strato Incendus
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