Frauenbands Quotenfrauen in der Musikszene

  • Ersteller mikroguenni
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Erstens kann man einen Säugling durchaus mit auf Tour nehmen, [...]
Sorry, aber so alternativlos hingestellt ist das nur ein vorgeschobenes Totschlagargument.
Es ging mir ja auch nicht darum, absolute Argumente zu liefern, natürlich kann man sehr viel, wenn genug Engagement und Wille dahinter steht, dass war definitiv nicht als Totschlagargument gemeint.
Es ging mir nur darum einen weiteren Umstand anzusprechen, der das stringente Bestehen (was ja für Banderfolg nicht unwichtig ist) von reinen Frauenbands gegenüber reinen Männerbands erschwert.

Ein Mann, der Nachwuchs erwartet/bekommt kann das theoretisch ganz außen vor lassen und sich davon gar nicht einschränken lassen (was ich als zutiefst rückständig bezeichnen würde, aber die Option gibt es und so selten wird die auch gar nicht genutzt, ich zumindest kenne so manche Umstände, wo Kinder ihre "schwer beschäftigten" Väter quasi kaum gekannt haben- mich selbst mit eingeschlossen).
Eine Frau, die Nachwuchs erwartet/bekommt ist in dieser Option zumindest deutlich eingeschränkter.

Mehr wollte ich damit nicht sagen.
 
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Das ist nicht mehr als der - noch - freundlich formulierte Auftrag die Meta-Betrachtungen in Grenzen zu halten. Scheint so bei dir nicht zu fruchten.

Es ist sicher nicht der Auftrag an dich, alle Aufforderungen zu zerreden (zumal hier der falsche Ort ist! Anliegen und Beschwerden Sub wäre dafür geeignet). Ich werde daher nicht mit dir hier weiter in die Tiefen gehen!

Haltet die Diskussion in einem vergleichsweise engen Rahmen rund um das zentrale Thema. Nicht mehr, nicht weniger. Passiert dies nicht, werden wir lenkend eingreifen müssen. Die Vorabwarnung ist hiermit erfolgt.

Gruß
Martin
Meine Frage halte ich für berechtigt, bezogen nur auf diesen Thread. Ich wollte lediglich wissen, wo denn jetzt die Grenze zu ziehen ist zwischen gesamtgesellschaftlicher Verwobenheit und explizitem Fokus aufs Musikgeschäft.

Also ist es eher grenzwertig, wenn Männerdomäne als Begriff auftaucht und man sich fragt, warum es z.B. überwiegend Biker gibt oder mehr Reiterinnen auf Pferden? Zwar nicht exakt mit dem Thread-thema deckungsgleich, aber ev. in der Betrachtung hilfreich aber ev. dennoch unwillkommen?

Paar Posts danach erzählt eine Frau über ihren Bürojob oder familiäre Erlebnisse oder mögliche Grundkonditionierungen von Mädchen allgemein, also auch nichts zum Musikbusiness, das ist dann wiederum dienlich und willkommen?

Ich wollte nur wissen wo man dran ist, was sei ok. und was nicht und das ist einfach nicht klar.
Meine Frage halte ich für normal und legitim oder sogar gehofft erwünscht. Wenn das Dich aber eher zu nerven scheint, und in ein wenig freundliches Feedback in etwa der Unbelehrbarkeit oder der Zerrederei als Wahrnehmung mündet, ja dann ist da halt so.
 
Eine Frau, die Nachwuchs erwartet/bekommt ist in dieser Option zumindest deutlich eingeschränkter.
Diese "Einschränkung" gibt es nur, weil (und solange) es Arbeitgeber gibt, die auf die Familien ihrer Mitarbeiter zu wenig Rücksicht nehmen und solange es Väter gibt, die dieses Spiel zugunsten ihrer Karriere und zu Lasten ihrer Frau mitmachen. Wenn es völlig normal wäre, in der Kleinkinderzeit mal weniger zu arbeiten und und die Karriere fortzusetzen, wenn die Kinder etwas größer sind, und zwar gleichermaßen für Männer und Frauen, dann hätten die Frauen diesen Nachteil nicht mehr.
Das wäre dann der gesellschaftliche Normalfall und gälte natürlich auch für Frauen in Bands.
 
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Die Anzahl an Hochschulabsolventen aus niedriger sozialer Herkunft ist im Vergleich zu denen aus besser gestellten Akademikerfamilien bis heute trotzdem relativ gering. Auch ist der Anteil der Studienabbrecher höher bei den Studierenden mit niedriger sozialer Herkunft.

In Berkley gab es bereits vor 40 Jahren ein Projekt, welches dieses Thema aufgegriffen hat. Es wurden Erstsemester mit „Tourguides“ aus späteren Semestern ausgestattet. Dies hat genau diese Erfolgsaussicht auf Abschluss bei den sozial Schwachen verbessert. Denn sie fühlten sich so „zugehörig“.

Gruß
Martin
 
.. dazu irgendeine seriöse Quelle jenseits einer Vermutung? Am besten gleich mit Bezug zum Arbeitsmarkt? Und noch besser mit Bezug auf den Musikmarkt (der zweifellos andere Voraussetzungen in Bezug auf individuelles Engagement, Arbeitszeiten und auch Lebensplanung aufweist)?
 
Mehr wollte ich damit nicht sagen.
..du hast auf jeden Fall wunderbar eine Reihe von "Argumenten"geliefert, die die Hälfte der Menschheit (Männer) fortgesetzt dazu nutzen kann, der anderen Hälfte weniger Rechte einzuräumen, weil sie dargestellt werden, wie du beschrieben hast, nicht weil jeder von ihnen ein individuelle Wahl hätte. Das knappe Wort dafür ist "Diskriminierung" (es werden Attribute die in einer Gruppe auftauchen, zu der ich gehöre, als Maßstab verwendet, mich zu beurteilen, unabhängig davon, ob ich diese Attribute aufweise oder nicht)
 
@Mister Spock
Da hast du natürlich Recht, in einer perfekten Welt wäre meine Argumentation relativ sinnfrei. Nur sind wir davon ja noch ein Stück weit weg.

@frankpaush
Also erstens ist das schon eine sehr "erhärtete" Vermutung, weil wenn dem nicht so wäre würde das wohl auch medial größer aufgegriffen werden, Geburtenrückgang usw. ist ja nicht unbedingt ein Underdog-Thema, aber wenn du unbedingt Zahlen haben willst:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahle...schland/61553/kinderlosigkeit-und-kinderzahl/
Der Anteil an kinderlosen Frauen je nach Alter schwankt natürlich, aber das Summa Summarum alles über eine Kante geschert >50% der Frauen irgendwann in ihrem Leben ein Kind auf die Welt bringen ist wohl durchaus sehr gut haltbar.
 
Wie hoch ist die Chance einer kinderlosen, jungen Frau in ihrem Leben noch min. ein Kind auf die Welt zu bringen? Wohl über 50%.
Und was daran ist so schlimm, dass es Karrieren verhindert? Als Chef will man doch auch in der nächsten Generation noch Mitarbeiter finden, oder? Es ist doch krank, wenn qualifizierte junge Menschen sich entscheiden müssen, ob sie eine Familie haben oder (ausschließendes Oder) im Beruf erfolgreich sein wollen.

Gott sei dank ändert sich das gerade (mein Eindruck zumindest), und Chefs, die das nicht einsehen wollen, werden das Nachsehen haben, weil die guten Leute nämlich woanders arbeiten gehen.
 
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Kontext beachten!!!
Was du zitierst war eine Reaktion darauf, dass dem Umstand, dass Frauen schwanger werden können entgegen gehalten wurde, dass Männer ja eingezogen werden und im Krieg sterben können!
 
in einer perfekten Welt wäre meine Argumentation relativ sinnfrei
..ich würde ja glatt behaupten: auch in dieser alles andere als perfekten Welt ist sie keineswegs sinnvoll.
Die etwas provokante Frage nach Kriegstoten unter männlichen Soldaten war sicher nicht geeignet, ernsthafte statistische Vergleiche heranzuziehen, insofern stimme ich dir zu.
Mir ging es aber genauer eher darum, wie Risiken, die einer Gruppe zugeordnet werden, für strukturelle Diskriminierung genutzt werden. Die Unschuldsvermutung wäre da so ein Mittel, um derart diskriminierende Konstrukte in ihrer Wirkung zu mildern. Ein anderer Weg ist eben der, überhaupt menschliches Zusammenleben so zu gestalten, dass biologische Gegebenheiten nicht zum Nachteil gereichen. Das ist auch durchaus mehr als ein Utopie. Das ist im Kern die Prämisse, der sich auch eine patriarchale Gesellschaft verpflichtet. Nur gerät das eben gerne in Vergessenheit, wenn sich Männer auf den Schwanz getreten fühlen ...
 
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Kontext beachten!!!
Was du zitierst war eine Reaktion darauf, dass dem Umstand, dass Frauen schwanger werden können entgegen gehalten wurde, dass Männer ja eingezogen werden und im Krieg sterben können!
Der Kontext ist, dass du "Frauen werden schwanger und kriegen Kinder" benutzt, um ihre beruflichen Nachteile als etwas Naturgegebenes zu erklären und zu begründen. Meine Entgegnung passt also genau.
 
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sehe ich frauen [...] eigentlich nie beim schlagzeug.

Obwohl nicht meine Art, möchte ich auch einfach mal aus dem eigenen Nähkästchen plaudern. Das trägt zwar nicht viel zum Thema bei, aber sorgt vielleicht für etwas Balance.

In meinem persönlichen Umfeld kenne ich vier Drummerinnen aus den Bereichen Jazz, Rock, Punk. Mit zwei davon habe ich selbst Musik gemacht. Hinzu kommen einige, die ich nicht persönlich kenne, sondern nur von der Bühne.

Männliche Drummer kenne ich natürlich einige mehr. Dennoch sind die weiblichen Drummerinnen in meiner Umgebung schon viele Jahre unübersehbar.

So macht halt jeder andere "Beobachtungen". Sie sagen leider nicht allzu viel aus.

-
 
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@Mister Spock
Herrje, ist das so schwer zu verstehen?
Meine Engagement in dem Thread begann mit dem Zitat:
wenn also der frauenanteil auf der bühne bei rockkonzerten gering ist, liegt es wohl dran, daß es nur wenige frauen bands gibt....im vergleich zu männerbands.
Und meine Aussage war im Wesentlichen, dass (zusätzlich zu anderen, gewichtigeren Umständen) ich bei einer reinen Frauenband die Chance, dass eine Schwangerschaft die Band zumindest eine Zeitlang von der Bühne holt (inkl. aller möglichen Konsequenzen, wenn ein Band pausieren muss) höher einschätze als bei einer reinen Männerband.
Das liegt aber natürlich auch wieder zu großen Teilen an gesellschaftlichen Konventionen - oder sogar rechtlichen, eine Frau, die ohne Partner ein Kind bekommt hat idR. das alleinige Sorgerecht (und natürlich Unterhaltsanspruch, aber um das Kind kümmern muss sie sich).

Über 3/4 der Alleinerzieher sind Frauen - es geht mir nicht darum, dass zu rechtfertigen (ganz und gar nicht), aber das man daraus ableiten kann, dass sich dadurch in unserer leider noch nicht ganz gleichberechtigten Gesellschaft die Chance, das sich deswegen eine Frauenband auflöst leider etwas höher anzunehmen ist als man wendet dasselbe Szenario bei einer Männerband an ist traurig, aber kausal argumentierbar.
 
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ich glaube nicht, daß biologische besonderheiten bei der wahl des musikinstruments, oder beim booking von veranstaltern eine rolle spielen.

man sieht ja durchaus frauen auf der bühne, zb. beim klima hüpfen, oder bei folk-events usw., bei rockveranstaltungen sieht man frauen selten auf der bühne.
so ist das eben. weshalb sollte man das mit gewalt ändern wollen?
in der natur regelt sich alles von selbst. manchmal muß man den dingen die zeit geben sich zu entwickeln.
 
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in der natur regelt sich alles von selbst. manchmal muß man den dingen die zeit geben sich zu entwickeln.
... sagte der Dinosaurier und kaute weiter an der Palme. Und dann kam der Asteroid.

Ich gebe übrigens auf und bin jetzt hier raus.
 
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Wir schreiben das Jahr 2022

Spock verzweifelt an der Gleichberechtigungsfrage von Frauen im Rock auf der Erde.

Dark Star warf zu große Schatten ins All

Schade.
 
Über 3/4 der Alleinerzieher sind Frauen
das fehlte ja noch, stimmt ;) ... das ist eine der üblichen "Überhangfragen" bei einem Wertewechsel. Denn Familiengerichte (nein, ich spreche nicht von Spaghetti) gehen immer noch gerne davon aus, Mütter seien der "wichtigere" Elternteil für Kinder. Das ist im übrigen eine eindeutig kulturell geprägte Auffassung, die sich bei Kindern nach der Stillzeit nicht wirklich nachweisen lässt. Und sie entstammt der patriarchalen Rollenverteilung. An dieser Stelle klagen aber seltsamerweise (okok, etwas zynisch) Frauen selten darum, Vätern das Sorgerecht zu übertragen ... obwohl diese Sichtweise deutlich dem patriarchalen "Schutzgedanken" für die (eben biologisch, wie wir hier ja schon feststellten ;) ) benachteiligte Frau entspricht.
Ich gebe übrigens auf und bin jetzt hier raus.
... echt jetzt? ...na, dann ahnst du ja jetzt, wie es Frauen gehen muss, mit dem gravierenden Nachteil, dass die eben nicht "raus" gehen können. Eigentlich ist hier doch nichts passiert, was nicht im Austausch über dieses Thema sinnvoll alle Seiten zur Schau stellt. Und dass sich das, was da an Argumenten auf den Tisch kommt, nicht ohne weiteres aus der Welt schaffen lässt, war doch auch von Beginn an klar. Wir müssen doch hier auch niemanden missionieren. Gerade die Ansichten, die eine Chancenungleichheit legitimieren sollen, sind ja die, um die es gehen MUSS. Deren Benennung ist also absolut notwendig, finde ich. Da braucht niemand den Boten zu töten.
 
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Gerade die Ansichten, die eine Chancenungleichheit legitimieren sollen, sind ja die, um die es gehen MUSS. Deren Benennung ist also absolut notwendig, finde ich. Da braucht niemand den Boten zu töten.
Es tötet ja auch niemand den Boten. Aber zum drölften Mal mit einer Aussage konfrontiert zu werden, die leider den Erkenntnisgewinn-Zähler wieder Richtung null dreht, weil der Thread offensichtlich nicht gelesen wurde, ist sehr mühsam und frustrierend.

Natürlich nicht im Ansatz so mühsam, wie es das für Frauen im Alltag ist 🧐
 
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