Frauenbands Quotenfrauen in der Musikszene

  • Ersteller mikroguenni
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Jetzt habe ich länger überlegt, ob ich mich hier überhaupt nochmal äußer. Die Art wie diese Diskussion teilweise geführt wird, kommt mir leider sehr bekannt vor und ist nur noch ermüdend. Trotzdem, oder vielleicht insbesondere aus diesem Grund, möchte ich zu einigen Kommentaren doch etwas beitragen.

Einige Post hier bestätigen es leider auch: ist man(n) nicht betroffen, ist es auch weit weg bzw. - im schlimmsten Fall - gar nicht vorhanden.

Auch aus diesem Grund wollte ich hier auch nicht noch einmal etwas zu schreiben. Mache es nun aber doch nochmal. Ein großes Problem ist, dass die Situation von vielen entweder nicht gesehen, weil sie selbst damit nicht konfrontiert werden, oder teilweise auch mit Absicht ignoriert wird. Bei Einigen habe ich auch das Gefühl, dass da die Angst herrscht, Privilegien abgeben/teilen und dann selbst auf etwas verzichten zu müssen. Wenn mehr Menschen etwas vom Kuchen haben möchten, werden die Stücke für den einzelnen kleiner.

Aber meiner ganz bescheidenen Erfahrung nach, werden Frauen hier in den meisten Unterforen sehr selten aktiv.

Vermutlich lesen Frauen also hauptsächlich nur mit.

Bei mir ist das in der Tat so. Das liegt aber auch daran, dass in den Streicher- und Holzbläser-Ecken allgemein nicht besonders viel los ist. Hier scheint der Anteil Frauen:Männer aber relativ ausgeglichen zu sein. Jedenfalls ist das mein Eindruck. In der Gitarrenecke lese ich nur mit. Da bin ich Anfänger und kann mit den Equipmentdiskussionen nicht viel anfangen. Teilweise ist mir da auch der allgemeine Umgangston einfach zu rau, um da meine Anfängerfragen zu stellen und zu diskutieren. Das ist aber nur mein persönliches Empfinden und muss für andere so nicht gelten.

Viele, viele Frauen erfahren ständig Sexismus, und wenn sie davon berichten, wird das in Frage gestellt oder sogar negiert.
Leider auch etwas, das mir immer wieder auffällt und in oben genannten Gedankengang passt. Ich persönlich empfinde das als frustrierend und oft auch verletzend. Insbesondere wenn solche Erfahrungen auch noch belächelt werden. Vielleicht mal eine Anregung für die Personen, die so agieren, darüber nachzudenken welche Folgen so ein Verhalten haben kann.

damit suggerieren dass Bands mit weiblichen Mitgliedern tendenziell schlechter sind und es Frauen prinzipiell an Wille, Können, Motivation und Leidenschaft mangelt.

Richtig. Wenn es dann schon jungen Mädchen immer wieder eingeredet wird, setzt sich dieses Denken irgendwann fest und sie glauben selbst, dass sie es nicht können. Woher sollen dann Motivation und Leidenschaft kommen, wenn es immer heißt "Du kannst das nicht. Das ist nichts für Mädchen."? Was mir auch immer wieder auffällt: Viele Dinge die in der Vergangenheit eher männerdominiert waren, z.B. auch Reiten, wurde zu irgendeinem Zeitpunkt, zumindest im Hobbybereich, als Mädchen-/Frauending deklariert, als der Anteil von Frauen deutlich zugenommen hat. Vielleicht lässt sich das auch auf die Musikbranche übertragen. Mann hat Angst, dass der Bereich "verweiblicht" wird. Es wurde ja schonmal angesprochen und mir ist es auch oft aufgefallen, dass Vieles, das als weiblich gilt, negativ konnotiert wird. Als Beispiel lassen sich da auch so Aussagen nennen wie: "Heul doch nicht rum wie ein Mädchen." Das suggeriert dann wiederrum, dass Frauen sich wie Männer verhalten müssen, um in männerdominierten Bereichen oder Führungspositionen Fuß fassen zu können.

Vielleicht stellt man sich einfach mal folgende Situation vor: Euer Schreibtisch im Büro steht so neben der Tür, dass, wenn Jemand sie mit Schwung aufreißt, ihr sie jedes Mal gegen den Kopf geschlagen bekommt. Eure Kollegen wissen das, es ist ihnen aber egal oder vielleicht machen sie das sogar mit Absicht. Ihr seid also den Arbeitstag damit beschäftigt, immer wieder der Tür auszuweichen. Euer Kollege auf der anderen Seite des Raums, hat das Problem nicht. Der arbeitet die ganze Zeit konzentriert. Irgendwann wird dieser Kollege befördert, weil er im Gegensatz zu euch, pro Tag mehr Arbeitsergebnisse geliefert hat. Ihr versucht jetzt eurem Chef das Problem zu schildern und bittet darum einen anderen Arbeitsplatz zu bekommen. Als Antwort erhaltet ihr, es gibt kein Problem und es mangelt euch einfach nur an Können und Leistungsbereitschaft. Keine schöne Vorstellung, oder?

geht über den Freizeit- und Hobby-Bereich, wo man lieber konsumiert als selbst etwas auf die Beine zu stellen oder aktiv an etwas teilzunehmen

Sorry, aber hier einen Unterschied zwischen Männern (aktiv) und Frauen (passiv) zu machen, kann ja nicht ernst gemeint sein. Da erlebe ich genauso viele Männer wie Frauen, die ihre Freizeit mit Netflix gucken verbringen. Persönlich male/zeichne ich neben der Musik hin und wieder und bin da insbesondere an Urban Sketching interessiert. Da gibt es regionale Gruppen, die sich zum zeichnen vor Ort oder für Workshops treffen. Hier sehe ich überwiegend Frauen, als Leitung der Gruppen und Teilnehmer. Ab und an ist mal ein einzelner Mann dabei. Zumindest ist das hier in der Region so. Frauen sind also sehr wohl aktiv und stellen etwas auf die Beine. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, wurde mir im Kunstunterricht aber niemals gesagt "du kannst das nicht" oder "das ist nichts für Mädchen". In der Musik ist mir das häufiger passiert. Zum Beispiel habe ich damals in der Projektwoche der Schule einen Platz in der Musik AG bekommen. So weit so gut. Die Gruppe war dann auch bzgl. der Geschlechter recht ausgewogen gemischt. Ich hatte dann auch meine Flöte mitgebracht. Im Info-Blatt stand, dass doch jeder sein Instrument mitbringen soll. Außer mir, hatte noch eine weitere Schülerin ihre Oboe dabei und dann zwei von den Schülern jeweils eine E-Gitarre und einen Bass. Und genau an der Stelle fand dann schon eine Einteilung statt. Die beiden Schüler durften ihre Instrumente spielen. Die restlichen Jungs wurden mit Schlagwerk aus dem Schulbestand ausgestattet. Wir Mädchen mussten alle singen. Ich konnte damals nicht wirklich singen und kann es bis heute nicht besonders gut. Das wurde aber überhaupt nicht berücksichtig. Auch die Musikauswahl erfolgte mit Blick auf passende Songs für Gitarre und Bass. Im nächsten Jahr habe ich einen Bogen um die Musik-AG gemacht und mir was anderes ausgesucht.

bis zu Frauen im normalen Berufsleben, die Aufstiegschancen konkret von vornherein ablehnen. Ich habe das in meinem Berufsleben mehrmals erlebt, dass Frauen die gut waren und die ich fördern wollte das geradezu entrüstet abgelehnt haben
Gibt es mit Sicherheit. Bei Einigen wahrscheinlich weil sie es wirklich nicht wollen. Da kenne ich auch ein paar Männer. Die machen ihren praktischen Job total gerne und wollten nicht in eine Führungsposition ins Büro wechseln. Mir wurde auch mal eine höhere Position angeboten. Mehr Verantwortung, erweiterter Aufgabenbereich, extra Schulungen an mehreren Wochenenden. ABER mir wurde kein einziger Cent mehr Geld angeboten. Ganz im Gegenteil, durch die Mehrarbeit die angefallen wäre, hätte sich mein Stundenlohn sogar verringert. Ein formaler Aufstieg, der eigentlich ein (ökonomischer) Abstieg ist. Vielleicht ist das dann auch ein weiterer Aspekt der betrachtet werden müsste.

im konkreten beispiel kann es auch bewirken, das die maedchen keinen bock haben, sich dem auszusetzen.
Kann ich so bestätigen. Ich persönlich suche mir dann auch lieber etwas anderes für meine Freizeitgestaltung, als hier einen Kampf gegen Windmühlen zu führen. Ich für meinen Teil möchte meine Freizeit gerne genießen und mit schönen Dingen verbringen. Das kann ich nicht, wenn ich kontinuierlich versuchen muss besser als die anwesenden Männer zu sein, um irgendwie akzeptiert zu werden oder mir ständig sexistische Sprüche anhören muss.

Ein Problem scheint aber zu sein, dass bei der Instrumentenwahl noch immer alte Rollenbilder im Kopf sind

Siehe oben. Das findet sich in der Tat im Elternhaus und auch in den Schulen. Allgemein in der Lehrerausbildung wird die Thematik auch angesprochen. Ich weiß aber nicht wie das konkret bei den Musiklehrern aussieht. Die Sache ist aber, dass sich dieses Denken nicht von jetzt auf gleich aus den Köpfen löschen lässt. Das ist ja so eingeübt und gefestigt, dass man auch unbewusst und ungewollt in diese Muster zurückfällt. Der entscheidende Faktor dabei ist aber: versuche ich es mir immer wieder bewusst zu machen und was daran zu ändern oder ist es mir schlicht egal und ich möchte die etablierten Strukturen einfach beibehalten?

Solche Aussagen machen mich zum Beispiel sehr betroffen, denn da hat man Dich schlichtweg auflaufen lassen, nur, weil Du eine Frau bist. Schlimmer noch ist aber eigentlich, dass der Chef das offenbar nicht gemerkt und nicht eingegriffen hat.

Richtig. Das "Problem" war, dass ich eine Frau bin. Ich denke schon, dass der Chef das wusste. Es hat ihn aber nicht weiter gestört. Auch meine Kündigung hat nicht für "Betroffenheit" gesorgt. Ähnliche Vorfälle gab es immer mal wieder. Es ist aber auch nicht so, dass es überall so abläuft. Auffällig ist aber, dass es gehäuft in technischen Bereichen vorkommt. Vielleicht ist das auch ein Ansatzpunkt in der Musik. Es wurde ja bereits gesagt, dass Frauen in der Klassik gar nicht so selten anzutreffen sind. Also ein Bereich in dem akustische Instrumente zum Einsatz kommen und sich er einzelne Musiker wenig bis gar nicht, mit z.B. tontechnischen Aspekten beschäftigen muss. Im Bereich Rock stehen im Gegensatz E-Gitarren etc. im Mittelpunkt. Da müssen dann Verstärker, Kabellage usw. her. Da trifft man dann auf mehrere Probleme. Das eine eben, dass man strukturell bereits Mädchen in die Richtung erzieht, dass Technik Männersache ist. Das andere, dass viele Männer hier ihre Deutungshoheit behalten wollen. Jedenfalls ist das meine Meinung dazu.
 
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Das suggeriert dann wiederrum, dass Frauen sich wie Männer verhalten müssen, um in männerdominierten Bereichen oder Führungspositionen Fuß fassen zu können.
... ist das Suggestion? Es entspricht zumindest nach meinem Eindruck schlicht der Realität. Frauen, die wirklich darauf verzichten, patriarchalische Muster zu benutzen, sehe ich eher nicht in Führungspositionen. Das ist wohl auch, betrachte ich das Gesamtbild, kaum verwunderlich. Denn die Spielregeln kommen immer noch von Männern. Auch Quoten.
 
Also das hatte ich schon erläutert. Es ist eine Frage dessen, ob man sich den Schuh anzieht oder nicht, ob man Verantwortung für allgemeine Vorwürfe übernimmt oder nicht.
Ich habe im folgenden mal eine Flut von Zitaten und Fernsehberichten zusammengetragen und es wäre schön, wenn sich jemand mal die Mühe macht, das bis zu Ende zu lesen. Ich weiß, es ist hier in gesammelter Form, aber mich erdrückt es oft genauso wie es hier geballt zusammengetragen wurde.
Das ist eine erschütternde Aufstellung so in geballter Form, auch wenn mir nichts davon wirklich neu oder unbekannt war. Und um Deine Frage
ob ihr Euch bei diesen Zahlen und Vorwürfen nicht grundsätzlich schämt, Männer zu sein?
zu beantworten: Nein, ich schäme mich nicht ein Mann zu sein. Aber ich schäme mich für das, was Männer an kleinen und großen Dingen gegenüber Frauen tun, zulassen oder irgendwie legitimieren. Gerade deshalb, weil es eben die Gesellschaft so durchdringt, ist es mir wirklich wichtig sehr aufmerksam darauf zu achten, wo Sexismus und Benachteiligung von Frauen geschieht. Ich bin in dem wer ich bin nicht definiert durch mein Geschlecht als Mann, sondern durch das was ich tue. Und ganz sicher bin ich nicht frei von Sexismus und das werde ich auch nie werden können. Aber ich geb mein bestes mir dessen bewusst zu werden. Wenn ich das nicht tun würde, dann hätte ich Grund mich zu schämen. Nicht zustimmen kann ich allerdings den Ausführungen von z.B. Alice Schwarzer, die ich in eigentlich allen Themen ziemlich schwer aushalten kann.

Was ich auch nicht verstehe, was das Bild von Greta Thunberg am Ende soll. So wirkte es auf mich so, als würdest Du Dich am Ende darüber etwas lustig machen, da sie ja durchaus polarisiert.

damit es nicht ausschließlich zu Politik/Gesellschaft wird, bitte den Fokus auf Musik lassen.
Finde ich sehr verständlich. Kleines bis mittelgroßes "aber", das euch als Mods natürlich auch klar ist: Das lässt sich halt nicht trennen, sobald man über Ursachen und Ursprünge zu diskutieren beginnt. Der hier schon bemühte "Opa" (oder Vater/Mutter usw.) i.S. generationsübergreifender Weitergabe geschlechtsspezifischer Stereotypen hat mit Musik wirklich garnichts zu tun. Sehr wohl aber mit der Weitergabe von Rollenbildern und impliziten Wünschen und eigenen Möglichkeiten, die schlussendlich dazu führen, ob eine junge Frau sich zutraut als Growlerin einer Metalband ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ich denke sogar Eltern, die ihrer Tochter vermitteln "Du kannst alles schaffen", aber in ihrer Ehe z.T. rollenspezifische Stereotype vorleben, haben Teil daran, wozu sich die Tochter später entschließen kann oder wird. Und bevor das irgendwer in den falschen Hals bekommt: Das ist kein Vorwurf an ältere Semester oder die Unterstellung jeder hier lebe in ungleichberechtigten Beziehungen. Will in Summe sagen: Bitte hinweisen, wenn es zu weite Bögen zieht. Ganz trennen lässt sich allgemeine Gleichberechtigung nicht von der im Musikbusiness, wenn man davon ausgeht, dass die Dynamik der Ungleichberechtigung die gleiche ist wie überall woanders auch.
Jedenfalls ist das meine Meinung dazu.
Ich kann Dir nur in allem was Du sagst zustimmen. Besonders spannend finde ich dabei, dass Du Dich fast aus der Diskussion herausgehalten hättest, weil sie teils so rau ist. Übrigens so rau, dass Du im E-Gitarren-Forum garnicht erst schreibst. Das finde ich bezeichnend. Mir ging es anfangs ähnlich und mittlerweile bin ich da recht aktiv. Aus manchen Diskussionen mit einer schon vorbekannten Auswahl einiger Foristen halte ich mich aber von vorne herein raus. Da wird es schnell recht rasch provokant und abwertend. Jedenfalls wollte ich Bezug auf Deinen Beitrag nehmen, damit nicht wieder der Eindruck entsteht, niemand reagiere auf die Beiträge der Userinnen. Leider habe ich daran nichts zu diskutieren, weil ich voll zustimme ;)

ist das Suggestion? Es entspricht zumindest nach meinem Eindruck schlicht der Realität. Frauen, die wirklich darauf verzichten, patriarchalische Muster zu benutzen, sehe ich eher nicht in Führungspositionen. Das ist wohl auch, betrachte ich das Gesamtbild, kaum verwunderlich. Denn die Spielregeln kommen immer noch von Männern. Auch Quoten.
Bin nicht sicher ob das nicht ein impliziter Schluss ist. Sind besonders maskuline Frauen i.S. starker Führung und top-down-Entscheidungen mit viel Durchsetzung in Führungspositionen? Oder schreiben wir starker Führung das Attribut "männlich" zu? Ich glaube eher zweiteres. Aus dem beruflichen Kontext kenne ich sehr erfolgreiche Frauen in Führungspositionen, die mit Ruhe, klarer Kommunikation und sehr freundlich aber bestimmt ihre Aufgabe erledigen. Manche sind damit viel weniger auffällig als der typische "Chef-Chef", aber nicht weniger erfolgreich.
 
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....Wenn es dann schon jungen Mädchen immer wieder eingeredet wird, setzt sich dieses Denken irgendwann fest und sie glauben selbst, dass sie es nicht können. Woher sollen dann Motivation und Leidenschaft kommen, wenn es immer heißt "Du kannst das nicht. Das ist nichts für Mädchen."?
...
Ja, wenn, ob das aber überall der Fall so ist wäre meine Frage. Halt ein Ausschnitt aus womöglich deinen Beobachtungen und Erfahrungen. Ist deswegen nicht falsch aber man kennt immer nur einen Ausschnitt des eigenen Erlebens.

Hier bei mir wars genau umgekehrt, mein Vater hat an meinem Tun kein gutes Haar gelassen, nix war gut genug, trotzdem hab ich meinen Weg gemacht und dann halt alleine meine Fähigkeiten ausgebaut, ohne Zuspruch oder gar Unterstützung, im Gegenteil..

Meine Tochter bekam im Gegensatz dazu oder mit aus der Erfahrung jedweden Zuspruch, Unterstützung für alles mögliche, für gewisse Sachen hat sie sich einfach nicht interessiert, sei es etwas Technik, Sport, Politik egal was, trotz genug und hinreichen Erklärung und Hinweise, was sie vielleicht selbst später mal brauchen könne oder wegen Spass oder Selbstbewusstsein, einfach keine Lust drauf, fertig.

Ist halt schwierig wie immer aus eigenen Lebenserfahrungen, die eigentlich recht wenig die gesamte Realität abzubilden imstande sind zu pauschalisieren, das führt stets ins Nichts. Ich hab auch schon einige Frauen getroffen, die liessen kaum ein gutes Haar an ihren weiblichen Kolleginnen und sagten klar aus die Zusammenarbeit mit Männern sei ihnen wesentlich lieber.

War womöglich ein "Typus" der halt gut damit zurechtkommt, bei anderen ist das wieder nicht der Fall.
Ich bin ein Freund von Differenzierung, wenns auch nicht imer leicht ist. Jeder wird womöglich auch mal Opfer seiner eigenen Vorurteile, obwohl diese ja nicht nur per se schlecht sind sonder evolutionär sicher nicht grundlos entstanden. Für gesamtgesellschaftliche Situationen im Heute sind sie aber oft irreführend bis weniger hilfreich.
 
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Meine Tochter bekam im Gegensatz dazu oder mit aus der Erfahrung jedweden Zuspruch, Unterstützung für alles mögliche, für gewisse Sachen hat sie sich einfach nicht interessiert, sei es etwas Technik, Sport, Politik egal was, trotz genug und hinreichen Erklärung und Hinweise, was sie vielleicht selbst später mal brauchen könne oder wegen Spass oder Selbstbewusstsein, einfach keine Lust drauf, fertig.
Aber dieses "einfach keine Lust drauf" ist ja ganz viel von äußeren Faktoren abhängig. Ein Kind wird ab frühem Kindesalter von seiner Peergroup (Kindergarten, Schule, Freunde) und Bezugspersonen auch nonverbal gewisse Prägungen erfahren. Und da wiederum sind viele ganz sicher nicht absolut "frei" in ihrer Prägung erzogen worden. Meine Tochter hat z.B. zur Geburt fast nur Sachen in Türkis und Rosa geschenkt bekommen. Wir fanden es nicht so toll, aber für die Leute war es klar, weil sie ein Mädchen ist. Und da gehts doch los. WIeviel Lust wird eine 8-jährige auf E-Gitarre haben, wenn viele ihrer Mitschülerinnen (und Achtung es folgt Sexismus) und die Oma so begeistert von Geige, Ballett und Querflöte sind. Die Wahrscheinlichkeit nimmt einfach ab auf die Idee zu kommen, dass das was sein könnte. Dafür braucht es Rollenvorbilder und davon gibt es in manchen Bereichen noch nicht so viele.
 
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Das lässt sich halt nicht trennen, sobald man über Ursachen und Ursprünge zu diskutieren beginnt.

Der Thread ist offen, weil sich einige Moderatoren dafür einsetzen der Diskussion Raum zu geben. Es sollte aber allen klar sein, dass dies ein extremes Zugeständnis ist, denn das "Kein Politik/Gesellschaft" Gebot steht weiterhin über den Beiträgen im MB - und würde die Ausnahme auch überragen.

Insofern spielen einige Beiträge deutlich mit dem Feuer und das muss nicht sein! Zumindest wenn irgendjemanden etwas daran liegt, den Frauen die Möglichkeit der Diskussion zu lassen.

hätte man ihn wenigsten nur für Wortmeldungen von Frauen freigeben können. Chance verpasst!

Die Chance würde - aus eigenem Antrieb - auch bestehen. Dafür müssten sich aber einige Männer mal zurückhalten und nicht ständig unter sich diskutieren, sondern ausschließlich auf die Beiträge der Frauen reagieren. :whistle: ... So wie es läuft, nehmen die Männer hier den Frauen auf der (Diskussions-)Bühne den Platz weg ...

Äh ... :gruebel: ... was zu beweisen war ...:whistle:

Gruß
Martin
 
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....und die Oma so begeistert von Geige, Ballett und Querflöte sind....
Da kennst Du ihre Oma, meine Ma aber schlecht. Die war ein Vorbild für Unbeirrbarkeit, wenig Weinerlichkeit,
selbst von Krankheiten geplagt aber ein stehauf-mädchen wie man sie unter Mänenrn lange suchen muss..
Übrigens wie auch viele Haushalte nach dem Krieg wo Millionen Frauen ihre Frau standen und dermassen was rausgehauen haben weil ebenso viele Männer nach dem Krieg nicht zurückkamen.

Wie gesagt, es geht mir nicht darum nur zu relativieren, mir tut es in der Seele weh wie weltweit besonders Mädchen schlecht dastehen und mancherorts wird es schlimmer statt besser. Auch hierzulande z.b. in Sachen Bezahlung oder Respektlosigkeiten fehlt mir völligst das Verständnis.
Aber ob die Jungs immer nur Zuckerschlecken vorgesetzt bekamen ist auch mal zumindest fragenswert.

Übrigens, manchmal oder öfter sogar wächst man auch an Schwierigkeiten und ein ausgebreiteter roter Teppich führt eher zum Gegenteil..nur Aspekte die aber auch mit zur Gesamterzählung gehören.
 
Will man aber verstehen, was das überhaupt ist, eine Männerdomäne, dann geht das nur mit Blick auf die Entstehung, die Voraussetzungen nicht zu betrachten, schützt zwar diese Domänen als QuasiFakt, erklärt sie aber nicht.
Das gilt aber nur für sich selbst erhaltende Strukturen, wie z.B: Männer, die nur Männer in der Abteilung einstellen oder das Beispiel von oben, wenn auf Festivals nur Männer-Rock angeboten wird. Da mag das stimmen. In vielen Fällen bilden sich aber Männerdomänen heraus, ohne dass da jemand selektiert, außer die Beteiligten selber. Nehmen wir das von mir eingeworfene Beispiel der Konzertveranstalter: Direkt morgen könnte eine Frau loslegen, lauter Frauenbands verpflichten und damit "Rockmusik von Rockträgerinnen" (sowas gab es mal !) präsentieren.

Was macht ein Chef, der lieber eine attraktive Frau als Empfangsdame einstellen möchte als einen unansehnlichen Mann?
Das gibt es in der Praxis mehr, als man denkt. Sieh dir mal die gesamte Welt der IT-Projekte an: Die Vermittler dieser Projekte in den Zwischendienstleistern waren früher um die 2000er fast überwiegend Männer, meist ehemalige Ingenieure Ü50 und Informatiker Ü40, die irgendwo gekündigt wurden und keinen anderen Job in der Entwicklung mehr bekamen. Inzwischen sind es fast nur junge Frauen U30, die Soziologie oder etwas anderes wenig brauchbares studiert haben und nun ITler und INGs an den Mann bringen. Und: Sie sehen alle überdurchschnittlich gut aus - jedenfalls die, die zu den Kunden müssen. Und warum ist das so? Weil sich die beauftragenden Projektleiter ganz toll finden, wenn sie von den jungen Schnecken umgarnt werden und mit denen viel lieber Mittagessen. Sex sells!

Oder eine Band, die neben der Gesangsqualität das Aussehen einer Front-Frau als Teil der Wirkung erkennt?
Das öffnet doppelmoralinen Ansätzen Tür und Tor.
Produzenten schauen da schon immer drauf. Und warum: Weil die gut aussehende Frau besser zu verkaufen ist. Ist bei boy bands aber genau so. Da gibt es keinen übergewichtigen Teenager mit Pickeln, sondern nur sportlich durchtrainierte Jungens.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich denke, deine gut begründete Meinung ist mittlerweile klar geworden.
Mann jetzt habt ihr es euch aber gegeben! (y)
 
...Dafür müssten sich aber einige Männer mal zurückhalten und nicht ständig unter sich diskutieren, sondern ausschließlich auf die Beiträge der Frauen reagieren. :whistle: ... So wie es läuft, nehmen die Männer hier den Frauen auf der (Diskussions-)Bühne den Platz weg ...

Äh ... :gruebel: ... was zu beweisen war ...:whistle:

Gruß
Martin
Nimmt man jetzt mal diesen deinen Ansatz wörtlich, heisst das die Unterhaltung unter den männlichen Usern solle generell aufhören, warten bis ein Frau was sagt um dann darauf zu reagieren?

Haut das nicht womöglich kontraproduktiv in diesselbe Bresche des Vorurteils des eher weinerlichen empfindlichen Wesens, klein und schützenswert und völlig unrobust auf das man lebenslang mit Schonung und Nachsicht in der Behandlung zuteil werden lässt? (Etwas polemisch bildhaft skizziert).

Ich finde das Gegenteil ist doch der Fall. Offenbar dient doch der Thread in dem Sinne fruchtbar hoffentlich, mit Männerdenken oder- handeln mal zu hinterfragen und sich da gegenseitig abzuklopfen wo man steht, was man erlebte. Folgt daraus es ist doch die Aufgabe, Verantwortung oder eine Lösung diese oder jene Denke in Frage zu stellen oder gar im mitnander gegenseitig einzuhegen um weiterzukommen.

Und eben nicht wiedermal Ladys als rein schützenswerte Opfergruppe geradzu degradierend in dieser Rolle
wieder zu verhaften, nicht weil es diese Opfer nicht gäbe in der Realität aber letzlich klingt es so:

Jungs seid mal alle gefälligst still, irgendeine Dame sollte auch mal was sagen dürfen, weil sonst kann sie das ja nicht machen, wegen scheues Reh-Rolle so in etwa..

Für meinen Geschmack ist doch genau das, was zuvor verurteilt wurde. Man beschränkt Frau auf marginale Fähigkeiten und nur der Anstand sei das Motiv, psst Obacht, Frau soll auch mal was sagen dürfen.
Ich halte diesen Ansatz für kontraproduktiv oder sogar für eine Geringschätzung, nicht mit Absicht, aber in der Konsequenz.
 
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WIeviel Lust wird eine 8-jährige auf E-Gitarre haben, wenn viele ihrer Mitschülerinnen (und Achtung es folgt Sexismus) und die Oma so begeistert von Geige, Ballett und Querflöte sind. Die Wahrscheinlichkeit nimmt einfach ab auf die Idee zu kommen, dass das was sein könnte.
Wenn die Begeisterung ansteckt, ist doch alles gut. Auch wenn daraus ggf. unterschiedl. Anteile der Geschlechter bei unterschiedl. Instrumenten entstehen. So what? :nix:

Klar hätte auch die E-Gitarre ein Treffer sein können. Aber sollten man dann nicht sicherheitshalber auch alle anderen möglichen Instrumente in die Überlegung einbeziehen. ;)

Problematisch ist es mE erst, wenn man den Wunsch des Mädchens nach einer E-Gitarre übergeht, weil sie ein Mädchen ist.
 
Ich halte diesen Ansatz für kontraproduktiv oder sogar für eine Geringschätzung, nicht mit Absicht, aber in der Konsequenz.

Wenn er bedeutet, dass der Thread weiter geführt werden kann … dann stimmt das Budget, weil er dann eben nicht in die allgemeine gesellschaftliche Diskussion ausufert, die ihn nachhaltig schließen würde.

Your Choice …

Gruß
Martin
 
Problematisch ist es mE erst, wenn man den Wunsch des Mädchens nach einer E-Gitarre übergeht, weil sie ein Mädchen ist.
Jahaaa! :great:

Ich glaube an individuelle angeborene Persönlichkeiten, die jeder Mensch bei Geburt mitbekommt.
In meiner Umgebung gibt es viele Kinder, die als Geschwister von den gleichen Eltern erzogen werden und die im gleichen sozialen Umfeld aufwachsen.
Trotz aller "gesellschaftlichen Zwänge" habe sie jedoch teils völlig unterschiedliche Neigungen und Persönlichkeiten.

Ich kenne ein Mädchen aus (musikalisch) klassischem Haushalt, das genau wusste, welches Instrument sie lernen wollte (das war im Haushalt bisher nicht vorhanden) und später wollte sie dann auch Schlagzeug lernen.
Sie hat eines bekommen, ist richtig gut geworden, spielte in einer Band, in der sie heute noch spielt und die regional sogar einige Bekanntheit errungen hat. Außerdem studiert sie mittlerweile Musik (Lehramt).


Und auch ich als Mann, wenn ich das hier so sagen darf, hatte immer meine liebe Not mit Rollenbildern:
  • Ich hatte als Junge sowohl Eisenbahn und Technik-Baukasten, habe aber auch gerne mit Puppen gespielt.
  • Mir hat Häkeln in der Grundschule Spaß gemacht und ich wollte dann auch (außerschulisch) Stricken lernen.
  • An Fasching in meiner Ritterburgen-Phase war ich in einem Jahr Ritter, im anderen Jahr Schlossgespenst und im Jahr darauf Burgfräulein (jawohl!).
    Es gibt sogar abenteuerliche Geschichten, wie ich nur bereit war, zur Schluckimpfung zu gehen, wenn ich mein Burgfräulein-Kostüm anziehen durfte.
    Vielleicht mache ich mich damit lächerlich, aber ich stehe dazu!
  • Ich wollte unbedingt Schreibmaschine schreiben lernen (10 Finger blind), das war damals typisch weiblich.
  • Ich wollte unbedingt Stenographie lernen, weil mich das fasziniert hat.
  • Ich mag keinen Fußball!
Und das Schöne ist: meine Eltern ließen mich gewähren, haben mich gefördert und haben mich niemals in eine Richtung gedrängt oder von etwas abgehalten.

Das heißt aber nicht, dass es keine entsprechenden dummen Sprüche von meinen Altersgenossen- und genossinnen gab.
Unter Rollenbildern können also auch Männer leiden!

Auch meine musikalischen "Vorbilder" waren nie geschlechtsabhängig.
Mir ist heute noch Diana Kralls Version von "Just the Way You Are" lieber als die von Billy Joel, ich habe mir viel von ihr abgeschaut und es gab auch Phasen, in denen ich Norah Jones oder Torun Eriksen hoch- und runtergehört habe.

Ich hatte (als extreme Frühgeburt) schon leider früh sehr viel mit Ärzten zu tun und ich wäre schon aus kindlicher Erfahrung nie auf die Idee gekommen, unter der Berufsbezeichnung "Arzt" nicht Männer und Frauen gleichermaßen zu sehen.

Mein Orgellehrer, der mich sehr schnell von der Heimorgel zur Kirchenorgel gebracht hat, war Student der Kirchenmusik und hat immer voller Begeisterung und Bewunderung von seiner Professorin (Kirchenmusikdirektorin Brigitte Fröhlich) erzählt.
Auch da für mich keinerlei Anlass, Frauen irgendwelche Kompetenzen abzusprechen, "nur", weil sie Frauen sind.

Deshalb fällt es mir schwer, zu akzeptieren, dass es sogar heute noch so viele ewig-gestrige Betonköpfe gibt.


Viele Grüße
Torsten
 
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Vielleicht stellt man sich einfach mal folgende Situation vor: Euer Schreibtisch im Büro steht so neben der Tür, dass, wenn Jemand sie mit Schwung aufreißt, ihr sie jedes Mal gegen den Kopf geschlagen bekommt. Eure Kollegen wissen das, es ist ihnen aber egal oder vielleicht machen sie das sogar mit Absicht. Ihr seid also den Arbeitstag damit beschäftigt, immer wieder der Tür auszuweichen. Euer Kollege auf der anderen Seite des Raums, hat das Problem nicht. Der arbeitet die ganze Zeit konzentriert. Irgendwann wird dieser Kollege befördert, weil er im Gegensatz zu euch, pro Tag mehr Arbeitsergebnisse geliefert hat. Ihr versucht jetzt eurem Chef das Problem zu schildern und bittet darum einen anderen Arbeitsplatz zu bekommen. Als Antwort erhaltet ihr, es gibt kein Problem und es mangelt euch einfach nur an Können und Leistungsbereitschaft. Keine schöne Vorstellung, oder?
Ja keine schöne Vorstellung, ich bin mal kurz in mich gegangen und habe mich gefragt was ich tun würde.
Mit den Kollegen zu reden scheint ja nix zu bringen, entweder ist es denen egal oder sie machen ja mit. Dann gib es aber noch die Option selbst tätig zu werden etwas dagegen zu tun. Andere Sitzpostion, Türstopper (irgendwas so hinstellen das es eben die Tür nicht an den Schädel geht) usw. Auch hätte ich bereits nach den ersten Vorkommnissen den Chef darauf angesprochen und ihm verklickert das ich in meiner Arbeitszeit entweder meiner Arbeit nachgehen kann oder die Missstände für die er eine Mitverantwortung trägt dazu führen das meine Tätigkeit unproduktiv wird.
Ich zumindest schlafe besser wenn ich mir nicht alles gefallen lasse.
Aber das nur als fiktive Antwort zu deinem (hoffentlich) fiktiven Beispiel.

Nochmal zum Thema Musik bevor den Mods noch mehr graue Haare wachsen.
Ich hab einfach mal via google gestöbert zu Berichten zum Thema. Da gab es auch Studien (Spiegelbericht und auch bei Bonedo) wo es explizit um die Musikindustrie ging. Zwar eher im Pop/Chartbereich aber(so und so viel % von Nominierungen, Hits,Producenten,Techniker usw. ) sind Frauen. Das ist wieder das Ergebnis aus dem ein Missstand gedeutet wird. Ob dem so ist weiß man aber erst wenn man nach den Ursachen sucht und diese benennt. Und genau darüber habe ich eben nichts gefunden bzw. wird es recht weich formuliert. Da ist dann von alten Strukturen die Rede usw. Ja...die gibt es, die gibt es in jeder Branche und in jedem Unternehmen. Eine Hand wäscht die andere, klappt auch geschlechterübergreifend. Manchmal reichen dazu verwandtschaftsverhältnisse,freundschaftliche Beziehung oder einfach der Umstand das man den anderen schon eine Weile kennt und weiß worauf man sich einlässt.
Gerade in heutigen Zeiten gibt es doch viel was man auf die Beine stellen kann. Im Rap Bereich habe ich gelesen gründen viele ihr eigenes Label und unterstützen dann Nachwuchsmusiker. Ich weiß es nicht, aber ich bin mir recht sicher das das jeder machen kann, egal ob m/w/d.

Und ich verweise nochmal auf die Studie die @dubbel hier freundlicherweise verlinkt hatte. Die für auftretende Musiker wichtigesten Punkte (Zugang zu Veranstaltungen und Kreativität) scheinen negative Erfahrungen bei Männern und Frauen nahezu gleichwertig zu sein.
Das es gesamtgesellschaftlich noch nachholbedarf gibt steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber auch da sollte eben Gleichbehandlung das Ziel sein und nicht Korrektur des Ergebnisses.

Vielleicht kann ja mal eine der hier anwesenden Damen ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern was sie denn im MUSIKBEREICH genau erlebt hat wo ihr eine Chance verwehrt wurde WEIL sie eine Frau ist.
 
...in die allgemeine gesellschaftliche Diskussion ausufert, die ihn nachhaltig schließen würde...

Das ist aber, mit Verlaub, eine Aussage wie wasch mir bitte den Pelz aber mach mich nicht nass.
Frauenrollen - Quoten, -Behinderung, -Bevormundung Sexismus usw.. sind per se ein allgemein gesellschaftliches Thema. Nur Wie will man die spezielle Entwicklung in der Musikbranche den beurteilen indem man gesamtgesellschaftliches völlig ausblenden will oder per unerwünscht mit Ansage - man sei nicht daran interessiert negierend erklärt?

Man muss sich da schon auch entscheiden, eben aufgrund der Verpflichtung zur zuvor proklamierten Auffordrung zu Toleranz. Entweder man hat den Mut und zieht das dann auch durch, dann steht aber Selektion grad drauf dazu völlig im Widerspruch.

Es wäre doch ein Witz den Thread einerseits zu massregeln, nur weil gesellschaftliche Themen im grösseren Rahmen mit angeschnitten werden oder gar zu unterbinden, sich aber zeitgleich auf der Startsite sozusagen "zu rühmen" hier würden solche Fragen offen diskutiert. Da müsst ihr euch als Board schon auchmal entscheiden und nicht in Rosinenpickerei verlieren..
 
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Zwar eher im Pop/Chartbereich aber(so und so viel % von Nominierungen, Hits,Producenten,Techniker usw. ) sind Frauen. Das ist wieder das Ergebnis aus dem ein Missstand gedeutet wird. Ob dem so ist weiß man aber erst wenn man nach den Ursachen sucht und diese benennt. Und genau darüber habe ich eben nichts gefunden bzw. wird es recht weich formuliert.

Das treibt mich auch um.
Und vieles, was in Artikeln und Studien angeführt wird, ist für mich auch unlogisch, inkonsequent und schlicht nicht nachvollziehbar.

Beispiel: Es ging um Festivals, Rap und Metal. Dann wird als Beweis für die Ungerechtigkeit angeführt, Studiengänge seien 50:50 belegt.
Da frage ich mich: Hä? Wo bitte kann man Metal oder Rap studieren? Da passt doch was nicht?
Und im klassischen Bereich sind ja nachprüfbar in Deutschland die Orchester recht ausgewogen besetzt - Ausnahmen gibt es wie gesagt vor allem dort, wo das "große Geld" gemacht wird - etwa bei den Berliner Philharmonikern oder den Wiener Symphonikern.

Man muss versuchen, Ursachen möglichst objektiv und neutral einzukreisen, um Abhilfe zu schaffen.

"Theoretisch" haben wir Gleichberechtigung - es hapert nur an der Praxis.
Und da finden Unterdrückung/Verdrängung von Frauen meist hinter verschlossenen Türen statt. Es wird wohl kein Mann zugeben, Frauen abgelehnt zu haben, nur weil es Frauen waren, sondern er wird alle möglichen Gründe und Scheinargumente vorschieben.

Um Quoten...
... geht es hier angeblich nicht, aber auch da widerspreche ich vehement:
Wenn z. B. bei den genannten Groß-Festivals Frauen abgelehnt werden mit der Begründung "Vielen Dank, aber wir haben schon eine Frau im Programm", dann ist das in meinen Augen nichts anderes als eine Quotenregelung ("Tut mir leid, unsere Frauenquote ist schon erfüllt!") - nur eben zum Nachteil von Frauen.


Vielleicht kann ja mal eine der hier anwesenden Damen ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern was sie denn im MUSIKBEREICH genau erlebt hat wo ihr eine Chance verwehrt wurde WEIL sie eine Frau ist.

Ja, genau darauf sind wir alle (Männer wie Frauen) angewiesen.
Denn ich glaube, die wenigsten von uns (Männer wie Frauen) standen je vor der Situation, für Wacken u. ä. gebucht werden zu wollen oder sind je so weit gekommen, von großen Plattenbossen abgelehnt oder akzeptiert zu werden.

Viele Grüße
Torsten
 
So wie es läuft, nehmen die Männer hier den Frauen auf der (Diskussions-)Bühne den Platz weg
Ich habe den Eindruck, wir Frauen (die in diesem Thread schon geschrieben haben) haben gesagt, was wir zu sagen hatten. Und andere wollen offenbar eh nicht mitmachen. Von daher habe ich kein Problem, hier im Thread den Männern die Bühne zu überlassen ...
 
... ist das Suggestion? Es entspricht zumindest nach meinem Eindruck schlicht der Realität.

Zu einem Teil, ja. Es wird im Grunde der Eindruck vermittelt, dass diese männlichen Verhaltensweisen notwendig sind, um diese Tätigkeit ausführen zu können. Aber das ist ja nicht der Fall. Führungspositionen lassen sich auch auf andere Weise ausfüllen, ohne die typischen Attribute an den Tag zu legen.


Nein, ich schäme mich nicht ein Mann zu sein.

Das ist auch gut so. Es sollte sich NIEMAND für sein Geschlecht schämen müssen. Es gibt unabhängig vom Geschlecht einfach ätzende Menschen, denen man einfach am besten aus dem Weg geht. Privat hat man da zumindest Handlungsspielraum. Beruflich eher weniger. Ich für meinen Teil bin mit mehr Männern als Frauen befreundet. Das hat sich einfach so ergeben. Da fallen auch mal Witze unterhalb der Gürtellinie. Der Unterschied ist hier aber, dass das sehr gute Freunde sind. Man kennt sich und weiß, dass diese Sprüche nicht ernst gemeint sind. Noch wichtiger, sie fallen nicht vor Außenstehenden. Ein harmloseres Beispiel wären da Kommentare von mir in Richtung der "Fleischfresser" im Freundeskreis. Da kommt dann auf meine Anmerkung zu den Leichenteilen auf den Tellern, eben auch mal die Antwort wie das gepresste Gras denn so schmeckt. In diesem Rahmen ist das kein Problem, weil jeder weiß, dass es Spaß ist. Auf einer Firmenfeier würde ich niemals auf die Idee kommen so etwas zu sagen. Und das ist auch schon die Überleitung zu deinem nächsten Punkt....

Besonders spannend finde ich dabei, dass Du Dich fast aus der Diskussion herausgehalten hättest, weil sie teils so rau ist. Übrigens so rau, dass Du im E-Gitarren-Forum garnicht erst schreibst.

Als rau empfinde ich Diskussionen dann, wenn sie nicht mehr sachlich geführt werden, sondern mit persönlichen Angriffen, Abwertungen und Provokationen gespickt sind und man versucht z.B. die Erfahrungen des Gegenübers lächerlich zu machen oder kleinzureden. Dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade.

Ja, wenn, ob das aber überall der Fall so ist wäre meine Frage.

Man braucht sich ja nur mal die Werbung ansehen, die auf den Sendern mit Kinderprogramm so läuft. Mädchen werden fast immer mit Spielzeug in rosa, mit Glitzer, Kleidchen etc. gezeigt. Das sind dann Puppen, die Spielzeugküche, Pferde usw. die angepriesen werden. Jungs sieht man in der Werbung dann mit Spielzeugautos, Monsterfiguren. Ich habe eben mal mal Google bemüht und unter "Shopping" Schlagzeug für Kinder gesucht. Auf den Bildern die nicht nur das Instrument sondern auch ein Kind zeigen, finden sich, mit wenigen Ausnahmen, Jungs. Das Werbung einen sehr großen Einfluss hat, ist nun auch schon ausführlich wissenschaftlich untersucht worden. Das ist dann der eine Faktor.

Du schreibst, dass du deine Tochter da unterstützt. Das ist gut, dass du das so machst. Es ist aber leider auch heute immer noch nicht die Regel. Ich bin seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Jugendarbeit im Bereich Berufs-/Studienwahl aktiv und bekomme immer wieder diese eingebrannten Rollenverteilungen zu Gesicht. Es hat sich auf der Ebene schon Einiges getan. Aber es ist noch weit davon entfernt, dass diese klassischen Rollenbilder keine Bedeutung mehr bei der Wahl der beruflichen Tätigkeiten und der Freizeitgestaltung spielen.


Vorurteils des eher weinerlichen empfindlichen Wesens, klein und schützenswert und völlig unrobust

Und genau da kommen diese typisch männlichen Attribute wieder zum Vorschein, die positiv konnotiert werden. Gefühle und Schwächen zeigen: bloß nicht. Man muss robust sein, stark, unempfindlich. Wenn eine Frau sich dann genauso verhält, dann erfährt das Anerkennung und sie hat Chancen in männlich dominierte Bereiche zu kommen. Vielleicht ist gerade auch das die Schwierigkeit in der Rockmusik. Es wurde glaube ich auch schonmal hier angesprochen. Dieses Genre zeichnet sich ja schon durch das "Harte Kerle"-Bild aus. Wenn Frauen sich dort, dann nicht dem konform verhalten, werden sie höchstwahrscheinlich keine Anerkennung erfahren, unabhängig von ihrer Leistung.

ein stehauf-mädchen wie man sie unter Mänenrn lange suchen muss..
Übrigens wie auch viele Haushalte nach dem Krieg wo Millionen Frauen ihre Frau standen und dermassen was rausgehauen haben weil ebenso viele Männer nach dem Krieg nicht zurückkamen.

So wurde mir meine Großmutter auch beschrieben. Flucht aus dem Osten, 7 Kinder durchgebracht. Den ersten und den zweiten Ehemann im Krieg verloren. Der 3. kam aus der Kriegsgefangenschaft in Sibirien. Am Ende dieser vermeintlichen "Heldengeschichte" stand dann ihr Suizidversuch. Die Umstände haben das Verhalten damals erfordert, das macht es aber noch lange nicht gut. Man kann natürlich auch heute noch Menschen, egal welchen Geschlechts, so viele Schwierigkeiten bereiten, dass es sie regelmäßig zu Boden wirft und sie immer wieder aus eigener Kraft wieder aufstehen müssen. Bis sie irgendwann nicht mehr können und aufgeben oder es dafür schon zu spät ist und sie liegen bleiben. Wenn das in den Männerdomänen so etabliert wurde, macht es die Tatsache nicht besser. Ich mein, die Rate an Burnout-Erkrankungen im Management spricht da ja Bände. Eher noch ein weiterer Grund weshalb diese Strukturen aufgebrochen werden sollten. Vielleicht hätten wir dann nicht nur mehr Frauen in der Musikbranche, sondern auch in den Positionen auch glücklichere und gesündere Männer, die auch noch mehr vom Leben haben, als sich krank zu arbeiten.
 
Vielleicht hätten wir dann nicht nur mehr Frauen in der Musikbranche, sondern auch in den Positionen auch glücklichere und gesündere Männer, die auch noch mehr vom Leben haben, als sich krank zu arbeiten.

Kleine Anmerkung dazu:
Das "Vielleicht" kannst du streichen. Es ist nachweislich so, dass in den Ländern die bzgl. Gleichberechtigung weiter sind (Skandinavien) auch Männer sehr davon profitieren, wenn es weniger toxische Männlichkeit gibt. In allen Bereichen.

Es sollte insofern auch im eigenen Interesse meiner männlichen Artgenossen sein... ist nur leider vielen schwer zu vermitteln.
 
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Das ist aber, mit Verlaub, eine Aussage wie wasch mir bitte den Pelz aber mach mich nicht nass.

Das ist nicht mehr als der - noch - freundlich formulierte Auftrag die Meta-Betrachtungen in Grenzen zu halten. Scheint so bei dir nicht zu fruchten.

Es ist sicher nicht der Auftrag an dich, alle Aufforderungen zu zerreden (zumal hier der falsche Ort ist! Anliegen und Beschwerden Sub wäre dafür geeignet). Ich werde daher nicht mit dir hier weiter in die Tiefen gehen!

Haltet die Diskussion in einem vergleichsweise engen Rahmen rund um das zentrale Thema. Nicht mehr, nicht weniger. Passiert dies nicht, werden wir lenkend eingreifen müssen. Die Vorabwarnung ist hiermit erfolgt.

Gruß
Martin
 
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hmm....ich weiß nicht recht.
frauen haben oft ganz andere interessen in der musik als männer.
im musikladen, sehe ich frauen eher bei den western- oder akustikgitarren, bei den kleineren streichinstrumenten oder querflöten stehen.
selten bei den e-gitarren, oder e-bässen, und eigentlich nie beim schlagzeug.

der frauenanteil scheint eher bei den feinsinnigen musikrichtungen hoch zu sein, wo chöre singen, singer- songwriter sachen und so.
im hardrock oder metal erscheinen mir frauen nur selten als "macher" dabei zu sein, aber durchaus als "zuhörer"

wenn also der frauenanteil auf der bühne bei rockkonzerten gering ist, liegt es wohl dran, daß es nur wenige frauen bands gibt....im vergleich zu männerbands.
egal, wo ich in die proberäume schauen....fast immer männer....und das sieht man auf den bühnen.
man kann frauen bands nicht aus dem hut zaubern, also nimmt man, was sich anmeldet - männer. :nix:
 
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