cailleach_oidhche
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Jetzt habe ich länger überlegt, ob ich mich hier überhaupt nochmal äußer. Die Art wie diese Diskussion teilweise geführt wird, kommt mir leider sehr bekannt vor und ist nur noch ermüdend. Trotzdem, oder vielleicht insbesondere aus diesem Grund, möchte ich zu einigen Kommentaren doch etwas beitragen.
Auch aus diesem Grund wollte ich hier auch nicht noch einmal etwas zu schreiben. Mache es nun aber doch nochmal. Ein großes Problem ist, dass die Situation von vielen entweder nicht gesehen, weil sie selbst damit nicht konfrontiert werden, oder teilweise auch mit Absicht ignoriert wird. Bei Einigen habe ich auch das Gefühl, dass da die Angst herrscht, Privilegien abgeben/teilen und dann selbst auf etwas verzichten zu müssen. Wenn mehr Menschen etwas vom Kuchen haben möchten, werden die Stücke für den einzelnen kleiner.
Bei mir ist das in der Tat so. Das liegt aber auch daran, dass in den Streicher- und Holzbläser-Ecken allgemein nicht besonders viel los ist. Hier scheint der Anteil Frauen:Männer aber relativ ausgeglichen zu sein. Jedenfalls ist das mein Eindruck. In der Gitarrenecke lese ich nur mit. Da bin ich Anfänger und kann mit den Equipmentdiskussionen nicht viel anfangen. Teilweise ist mir da auch der allgemeine Umgangston einfach zu rau, um da meine Anfängerfragen zu stellen und zu diskutieren. Das ist aber nur mein persönliches Empfinden und muss für andere so nicht gelten.
Richtig. Wenn es dann schon jungen Mädchen immer wieder eingeredet wird, setzt sich dieses Denken irgendwann fest und sie glauben selbst, dass sie es nicht können. Woher sollen dann Motivation und Leidenschaft kommen, wenn es immer heißt "Du kannst das nicht. Das ist nichts für Mädchen."? Was mir auch immer wieder auffällt: Viele Dinge die in der Vergangenheit eher männerdominiert waren, z.B. auch Reiten, wurde zu irgendeinem Zeitpunkt, zumindest im Hobbybereich, als Mädchen-/Frauending deklariert, als der Anteil von Frauen deutlich zugenommen hat. Vielleicht lässt sich das auch auf die Musikbranche übertragen. Mann hat Angst, dass der Bereich "verweiblicht" wird. Es wurde ja schonmal angesprochen und mir ist es auch oft aufgefallen, dass Vieles, das als weiblich gilt, negativ konnotiert wird. Als Beispiel lassen sich da auch so Aussagen nennen wie: "Heul doch nicht rum wie ein Mädchen." Das suggeriert dann wiederrum, dass Frauen sich wie Männer verhalten müssen, um in männerdominierten Bereichen oder Führungspositionen Fuß fassen zu können.
Vielleicht stellt man sich einfach mal folgende Situation vor: Euer Schreibtisch im Büro steht so neben der Tür, dass, wenn Jemand sie mit Schwung aufreißt, ihr sie jedes Mal gegen den Kopf geschlagen bekommt. Eure Kollegen wissen das, es ist ihnen aber egal oder vielleicht machen sie das sogar mit Absicht. Ihr seid also den Arbeitstag damit beschäftigt, immer wieder der Tür auszuweichen. Euer Kollege auf der anderen Seite des Raums, hat das Problem nicht. Der arbeitet die ganze Zeit konzentriert. Irgendwann wird dieser Kollege befördert, weil er im Gegensatz zu euch, pro Tag mehr Arbeitsergebnisse geliefert hat. Ihr versucht jetzt eurem Chef das Problem zu schildern und bittet darum einen anderen Arbeitsplatz zu bekommen. Als Antwort erhaltet ihr, es gibt kein Problem und es mangelt euch einfach nur an Können und Leistungsbereitschaft. Keine schöne Vorstellung, oder?
Sorry, aber hier einen Unterschied zwischen Männern (aktiv) und Frauen (passiv) zu machen, kann ja nicht ernst gemeint sein. Da erlebe ich genauso viele Männer wie Frauen, die ihre Freizeit mit Netflix gucken verbringen. Persönlich male/zeichne ich neben der Musik hin und wieder und bin da insbesondere an Urban Sketching interessiert. Da gibt es regionale Gruppen, die sich zum zeichnen vor Ort oder für Workshops treffen. Hier sehe ich überwiegend Frauen, als Leitung der Gruppen und Teilnehmer. Ab und an ist mal ein einzelner Mann dabei. Zumindest ist das hier in der Region so. Frauen sind also sehr wohl aktiv und stellen etwas auf die Beine. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, wurde mir im Kunstunterricht aber niemals gesagt "du kannst das nicht" oder "das ist nichts für Mädchen". In der Musik ist mir das häufiger passiert. Zum Beispiel habe ich damals in der Projektwoche der Schule einen Platz in der Musik AG bekommen. So weit so gut. Die Gruppe war dann auch bzgl. der Geschlechter recht ausgewogen gemischt. Ich hatte dann auch meine Flöte mitgebracht. Im Info-Blatt stand, dass doch jeder sein Instrument mitbringen soll. Außer mir, hatte noch eine weitere Schülerin ihre Oboe dabei und dann zwei von den Schülern jeweils eine E-Gitarre und einen Bass. Und genau an der Stelle fand dann schon eine Einteilung statt. Die beiden Schüler durften ihre Instrumente spielen. Die restlichen Jungs wurden mit Schlagwerk aus dem Schulbestand ausgestattet. Wir Mädchen mussten alle singen. Ich konnte damals nicht wirklich singen und kann es bis heute nicht besonders gut. Das wurde aber überhaupt nicht berücksichtig. Auch die Musikauswahl erfolgte mit Blick auf passende Songs für Gitarre und Bass. Im nächsten Jahr habe ich einen Bogen um die Musik-AG gemacht und mir was anderes ausgesucht.
Siehe oben. Das findet sich in der Tat im Elternhaus und auch in den Schulen. Allgemein in der Lehrerausbildung wird die Thematik auch angesprochen. Ich weiß aber nicht wie das konkret bei den Musiklehrern aussieht. Die Sache ist aber, dass sich dieses Denken nicht von jetzt auf gleich aus den Köpfen löschen lässt. Das ist ja so eingeübt und gefestigt, dass man auch unbewusst und ungewollt in diese Muster zurückfällt. Der entscheidende Faktor dabei ist aber: versuche ich es mir immer wieder bewusst zu machen und was daran zu ändern oder ist es mir schlicht egal und ich möchte die etablierten Strukturen einfach beibehalten?
Richtig. Das "Problem" war, dass ich eine Frau bin. Ich denke schon, dass der Chef das wusste. Es hat ihn aber nicht weiter gestört. Auch meine Kündigung hat nicht für "Betroffenheit" gesorgt. Ähnliche Vorfälle gab es immer mal wieder. Es ist aber auch nicht so, dass es überall so abläuft. Auffällig ist aber, dass es gehäuft in technischen Bereichen vorkommt. Vielleicht ist das auch ein Ansatzpunkt in der Musik. Es wurde ja bereits gesagt, dass Frauen in der Klassik gar nicht so selten anzutreffen sind. Also ein Bereich in dem akustische Instrumente zum Einsatz kommen und sich er einzelne Musiker wenig bis gar nicht, mit z.B. tontechnischen Aspekten beschäftigen muss. Im Bereich Rock stehen im Gegensatz E-Gitarren etc. im Mittelpunkt. Da müssen dann Verstärker, Kabellage usw. her. Da trifft man dann auf mehrere Probleme. Das eine eben, dass man strukturell bereits Mädchen in die Richtung erzieht, dass Technik Männersache ist. Das andere, dass viele Männer hier ihre Deutungshoheit behalten wollen. Jedenfalls ist das meine Meinung dazu.
Einige Post hier bestätigen es leider auch: ist man(n) nicht betroffen, ist es auch weit weg bzw. - im schlimmsten Fall - gar nicht vorhanden.
Auch aus diesem Grund wollte ich hier auch nicht noch einmal etwas zu schreiben. Mache es nun aber doch nochmal. Ein großes Problem ist, dass die Situation von vielen entweder nicht gesehen, weil sie selbst damit nicht konfrontiert werden, oder teilweise auch mit Absicht ignoriert wird. Bei Einigen habe ich auch das Gefühl, dass da die Angst herrscht, Privilegien abgeben/teilen und dann selbst auf etwas verzichten zu müssen. Wenn mehr Menschen etwas vom Kuchen haben möchten, werden die Stücke für den einzelnen kleiner.
Aber meiner ganz bescheidenen Erfahrung nach, werden Frauen hier in den meisten Unterforen sehr selten aktiv.
Vermutlich lesen Frauen also hauptsächlich nur mit.
Bei mir ist das in der Tat so. Das liegt aber auch daran, dass in den Streicher- und Holzbläser-Ecken allgemein nicht besonders viel los ist. Hier scheint der Anteil Frauen:Männer aber relativ ausgeglichen zu sein. Jedenfalls ist das mein Eindruck. In der Gitarrenecke lese ich nur mit. Da bin ich Anfänger und kann mit den Equipmentdiskussionen nicht viel anfangen. Teilweise ist mir da auch der allgemeine Umgangston einfach zu rau, um da meine Anfängerfragen zu stellen und zu diskutieren. Das ist aber nur mein persönliches Empfinden und muss für andere so nicht gelten.
Leider auch etwas, das mir immer wieder auffällt und in oben genannten Gedankengang passt. Ich persönlich empfinde das als frustrierend und oft auch verletzend. Insbesondere wenn solche Erfahrungen auch noch belächelt werden. Vielleicht mal eine Anregung für die Personen, die so agieren, darüber nachzudenken welche Folgen so ein Verhalten haben kann.Viele, viele Frauen erfahren ständig Sexismus, und wenn sie davon berichten, wird das in Frage gestellt oder sogar negiert.
damit suggerieren dass Bands mit weiblichen Mitgliedern tendenziell schlechter sind und es Frauen prinzipiell an Wille, Können, Motivation und Leidenschaft mangelt.
Richtig. Wenn es dann schon jungen Mädchen immer wieder eingeredet wird, setzt sich dieses Denken irgendwann fest und sie glauben selbst, dass sie es nicht können. Woher sollen dann Motivation und Leidenschaft kommen, wenn es immer heißt "Du kannst das nicht. Das ist nichts für Mädchen."? Was mir auch immer wieder auffällt: Viele Dinge die in der Vergangenheit eher männerdominiert waren, z.B. auch Reiten, wurde zu irgendeinem Zeitpunkt, zumindest im Hobbybereich, als Mädchen-/Frauending deklariert, als der Anteil von Frauen deutlich zugenommen hat. Vielleicht lässt sich das auch auf die Musikbranche übertragen. Mann hat Angst, dass der Bereich "verweiblicht" wird. Es wurde ja schonmal angesprochen und mir ist es auch oft aufgefallen, dass Vieles, das als weiblich gilt, negativ konnotiert wird. Als Beispiel lassen sich da auch so Aussagen nennen wie: "Heul doch nicht rum wie ein Mädchen." Das suggeriert dann wiederrum, dass Frauen sich wie Männer verhalten müssen, um in männerdominierten Bereichen oder Führungspositionen Fuß fassen zu können.
Vielleicht stellt man sich einfach mal folgende Situation vor: Euer Schreibtisch im Büro steht so neben der Tür, dass, wenn Jemand sie mit Schwung aufreißt, ihr sie jedes Mal gegen den Kopf geschlagen bekommt. Eure Kollegen wissen das, es ist ihnen aber egal oder vielleicht machen sie das sogar mit Absicht. Ihr seid also den Arbeitstag damit beschäftigt, immer wieder der Tür auszuweichen. Euer Kollege auf der anderen Seite des Raums, hat das Problem nicht. Der arbeitet die ganze Zeit konzentriert. Irgendwann wird dieser Kollege befördert, weil er im Gegensatz zu euch, pro Tag mehr Arbeitsergebnisse geliefert hat. Ihr versucht jetzt eurem Chef das Problem zu schildern und bittet darum einen anderen Arbeitsplatz zu bekommen. Als Antwort erhaltet ihr, es gibt kein Problem und es mangelt euch einfach nur an Können und Leistungsbereitschaft. Keine schöne Vorstellung, oder?
geht über den Freizeit- und Hobby-Bereich, wo man lieber konsumiert als selbst etwas auf die Beine zu stellen oder aktiv an etwas teilzunehmen
Sorry, aber hier einen Unterschied zwischen Männern (aktiv) und Frauen (passiv) zu machen, kann ja nicht ernst gemeint sein. Da erlebe ich genauso viele Männer wie Frauen, die ihre Freizeit mit Netflix gucken verbringen. Persönlich male/zeichne ich neben der Musik hin und wieder und bin da insbesondere an Urban Sketching interessiert. Da gibt es regionale Gruppen, die sich zum zeichnen vor Ort oder für Workshops treffen. Hier sehe ich überwiegend Frauen, als Leitung der Gruppen und Teilnehmer. Ab und an ist mal ein einzelner Mann dabei. Zumindest ist das hier in der Region so. Frauen sind also sehr wohl aktiv und stellen etwas auf die Beine. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, wurde mir im Kunstunterricht aber niemals gesagt "du kannst das nicht" oder "das ist nichts für Mädchen". In der Musik ist mir das häufiger passiert. Zum Beispiel habe ich damals in der Projektwoche der Schule einen Platz in der Musik AG bekommen. So weit so gut. Die Gruppe war dann auch bzgl. der Geschlechter recht ausgewogen gemischt. Ich hatte dann auch meine Flöte mitgebracht. Im Info-Blatt stand, dass doch jeder sein Instrument mitbringen soll. Außer mir, hatte noch eine weitere Schülerin ihre Oboe dabei und dann zwei von den Schülern jeweils eine E-Gitarre und einen Bass. Und genau an der Stelle fand dann schon eine Einteilung statt. Die beiden Schüler durften ihre Instrumente spielen. Die restlichen Jungs wurden mit Schlagwerk aus dem Schulbestand ausgestattet. Wir Mädchen mussten alle singen. Ich konnte damals nicht wirklich singen und kann es bis heute nicht besonders gut. Das wurde aber überhaupt nicht berücksichtig. Auch die Musikauswahl erfolgte mit Blick auf passende Songs für Gitarre und Bass. Im nächsten Jahr habe ich einen Bogen um die Musik-AG gemacht und mir was anderes ausgesucht.
Gibt es mit Sicherheit. Bei Einigen wahrscheinlich weil sie es wirklich nicht wollen. Da kenne ich auch ein paar Männer. Die machen ihren praktischen Job total gerne und wollten nicht in eine Führungsposition ins Büro wechseln. Mir wurde auch mal eine höhere Position angeboten. Mehr Verantwortung, erweiterter Aufgabenbereich, extra Schulungen an mehreren Wochenenden. ABER mir wurde kein einziger Cent mehr Geld angeboten. Ganz im Gegenteil, durch die Mehrarbeit die angefallen wäre, hätte sich mein Stundenlohn sogar verringert. Ein formaler Aufstieg, der eigentlich ein (ökonomischer) Abstieg ist. Vielleicht ist das dann auch ein weiterer Aspekt der betrachtet werden müsste.bis zu Frauen im normalen Berufsleben, die Aufstiegschancen konkret von vornherein ablehnen. Ich habe das in meinem Berufsleben mehrmals erlebt, dass Frauen die gut waren und die ich fördern wollte das geradezu entrüstet abgelehnt haben
Kann ich so bestätigen. Ich persönlich suche mir dann auch lieber etwas anderes für meine Freizeitgestaltung, als hier einen Kampf gegen Windmühlen zu führen. Ich für meinen Teil möchte meine Freizeit gerne genießen und mit schönen Dingen verbringen. Das kann ich nicht, wenn ich kontinuierlich versuchen muss besser als die anwesenden Männer zu sein, um irgendwie akzeptiert zu werden oder mir ständig sexistische Sprüche anhören muss.im konkreten beispiel kann es auch bewirken, das die maedchen keinen bock haben, sich dem auszusetzen.
Ein Problem scheint aber zu sein, dass bei der Instrumentenwahl noch immer alte Rollenbilder im Kopf sind
Siehe oben. Das findet sich in der Tat im Elternhaus und auch in den Schulen. Allgemein in der Lehrerausbildung wird die Thematik auch angesprochen. Ich weiß aber nicht wie das konkret bei den Musiklehrern aussieht. Die Sache ist aber, dass sich dieses Denken nicht von jetzt auf gleich aus den Köpfen löschen lässt. Das ist ja so eingeübt und gefestigt, dass man auch unbewusst und ungewollt in diese Muster zurückfällt. Der entscheidende Faktor dabei ist aber: versuche ich es mir immer wieder bewusst zu machen und was daran zu ändern oder ist es mir schlicht egal und ich möchte die etablierten Strukturen einfach beibehalten?
Solche Aussagen machen mich zum Beispiel sehr betroffen, denn da hat man Dich schlichtweg auflaufen lassen, nur, weil Du eine Frau bist. Schlimmer noch ist aber eigentlich, dass der Chef das offenbar nicht gemerkt und nicht eingegriffen hat.
Richtig. Das "Problem" war, dass ich eine Frau bin. Ich denke schon, dass der Chef das wusste. Es hat ihn aber nicht weiter gestört. Auch meine Kündigung hat nicht für "Betroffenheit" gesorgt. Ähnliche Vorfälle gab es immer mal wieder. Es ist aber auch nicht so, dass es überall so abläuft. Auffällig ist aber, dass es gehäuft in technischen Bereichen vorkommt. Vielleicht ist das auch ein Ansatzpunkt in der Musik. Es wurde ja bereits gesagt, dass Frauen in der Klassik gar nicht so selten anzutreffen sind. Also ein Bereich in dem akustische Instrumente zum Einsatz kommen und sich er einzelne Musiker wenig bis gar nicht, mit z.B. tontechnischen Aspekten beschäftigen muss. Im Bereich Rock stehen im Gegensatz E-Gitarren etc. im Mittelpunkt. Da müssen dann Verstärker, Kabellage usw. her. Da trifft man dann auf mehrere Probleme. Das eine eben, dass man strukturell bereits Mädchen in die Richtung erzieht, dass Technik Männersache ist. Das andere, dass viele Männer hier ihre Deutungshoheit behalten wollen. Jedenfalls ist das meine Meinung dazu.