VocAngel
Registrierter Benutzer
Bis sich Denkweisen und persönliche Einstellungen geändert haben, dauert es erfahrungsgemäß lange. Das wurde ja hier auch mehrfach erwähnt. Gleichzeitig ist es ja so, dass sich sowas in der Regel auch nicht irgendwie von selbst so ergibt und entwickelt, sondern wir beginnen Änderungen erst, wenn der Leidensdruck hoch genug ist, sonst hätten wir keinen Grund, unsere Komfortzone zu verlassen.
Der Leidendruck für Frauen ist ganz offenbar hoch genug, und das schon seit ein paar Jahrhunderten, weil im Alltagsleben erlebbar. Für Männer (ich verallgemeinere) kommt das natürlich erst später, weil sie ja zumindest vordergründig vom bestehenden System profitieren und die negativen Konsequenzen oft als naturgegeben hingenommen werden. Oder als männlich.
Meist wird darauf hingewiesen, dass die einen was abgeben müssen, damit die anderen was bekommen können und das stimmt auch.
Gleichzeitig ist aber so, dass ja keineswegs ausschließlich Frauen von einer Gleichberechtigung profitieren, sondern das sie am Ende allen zu Gute kommt. Vielleicht wäre es also hilfreich, sich, besonders bei ausgeprägtem eigenen inneren Widerstand, auch die Vorteile vor Augen zu führen und auch zuzulassen, dass es Vorteile sind! Das sind dann eher die sogenannten weichen Faktoren, die sich schwierig in Zahlen und Fakten messen lassen. Zumindest jetzt noch nicht.
Immerhin gibt es immer mehr Firmen, die erkannt haben (anders ausgedrückt, die durch die Einführung der Quote erkennen mussten), dass die Qualität der Arbeit bei halbwegs ausgeglichener Quote steigt und die deshalb auf mehr Frauen im Team setzen.
Das Gejammer um die Quote gab es von Anfang an, der Weltuntergang wurde quasi prophezeit (ähnlich wie später beim Rauchverbot in Kneipen), aber passiert ist eine Steigerung der Qualität.
Auch das Musikgeschäft ist ein Geschäft (hab ich mir sagen lassen) und deshalb sehe ich da keinen Unterschied, was die Möglichkeit der Einführung der Quote angeht. Anders sind Erfahrungen manchmal einfach nicht zu machen, als durch 'zum eigenen Glück gezwungen zu werden'. Und dann zu sehen, ach guck mal, ist ja doch gar nicht so schlimm, es geht ja gar nicht alles den Bach runter, es läuft ja doch im Grunde ziemlich gut... sogar für mich selbst.
Mir persönlich geht es nicht darum, irgendjemanden was wegzunehmen, aber ich will bei gleicher Leistung den gleichen Lohn und das meine ich auch im übertragenen Sinn.
Das bedeutet für mich auch, dass die Männer in meinem Umfeld so viel Respekt für mich aufbringen, dass sie die Nacktposter von Frauen abhängen. Und nein, ich bin nicht an gleich vielen dieser Poster von Männern interessiert. Ich bin an Musik interessiert.
Es ging ja auch mal um die Frage, wie mehr Frauen angesprochen werden können - das wäre mal eine Antwort darauf.
Weiter oben kam die Frage, wieso so wenig Frauen in die-Hände-dreckig-mach-Berufen arbeiten: ich habe keinerlei Interesse an einer Arbeitsstelle zu arbeiten, an der darauf keine Rücksicht genommen wird. Anders ausgedrückt, an der immer noch so viel Respektlosigkeit herrscht (beachtet die Doppelbedeutung von 'herrscht).
Auf dem Gelände einer meiner früheren AG ist eine Schreinerei angesiedelt, in der absolut selbstverständlich und von Außen super einsehbar Nacktposter hingen. Abhängen kam natürlich nicht in Frage.
Wie ist es diesbezüglich in (euren) Proberäumen?
Ich frage mich durchaus, welches Frauenbild Männer haben, die sich sowas aufhängen. Mit welchen Augen werde dann wohl ich angesehen? Also f-bares Stück Fleisch oder als qualifizierte Mitmusikerin? Und nein, das ist nicht (nur) provokant gemeint, sondern diese Frage stelle ich mir.
Wenn es also darum geht, was nun zu tun ist, um diese Missstände abzuschaffen, dann fängt das für mich im ganz persönlichen Alltag an - und wieder breche ich eine Lanze für den Alltag...
Da kann dann jede und jeder für sich schauen - was tue ich, was unterlasse ich, wie denke ich?
Was kann ich tun, um mein Denken zu verändern (Nacktposter abhängen )
Ich erwische mich selbst oft genug, dass ich zumindest innerlich einem Mann größere Kompetenz zuspreche als der gleichzeitig anwesenden Frau! Und dass mir, als geborener Feministin Und dann geht es nicht um Verurteilung, sondern um Erkennen und Verändern.
Uff - Grüße von Angelika
Der Leidendruck für Frauen ist ganz offenbar hoch genug, und das schon seit ein paar Jahrhunderten, weil im Alltagsleben erlebbar. Für Männer (ich verallgemeinere) kommt das natürlich erst später, weil sie ja zumindest vordergründig vom bestehenden System profitieren und die negativen Konsequenzen oft als naturgegeben hingenommen werden. Oder als männlich.
Meist wird darauf hingewiesen, dass die einen was abgeben müssen, damit die anderen was bekommen können und das stimmt auch.
Gleichzeitig ist aber so, dass ja keineswegs ausschließlich Frauen von einer Gleichberechtigung profitieren, sondern das sie am Ende allen zu Gute kommt. Vielleicht wäre es also hilfreich, sich, besonders bei ausgeprägtem eigenen inneren Widerstand, auch die Vorteile vor Augen zu führen und auch zuzulassen, dass es Vorteile sind! Das sind dann eher die sogenannten weichen Faktoren, die sich schwierig in Zahlen und Fakten messen lassen. Zumindest jetzt noch nicht.
Immerhin gibt es immer mehr Firmen, die erkannt haben (anders ausgedrückt, die durch die Einführung der Quote erkennen mussten), dass die Qualität der Arbeit bei halbwegs ausgeglichener Quote steigt und die deshalb auf mehr Frauen im Team setzen.
Das Gejammer um die Quote gab es von Anfang an, der Weltuntergang wurde quasi prophezeit (ähnlich wie später beim Rauchverbot in Kneipen), aber passiert ist eine Steigerung der Qualität.
Auch das Musikgeschäft ist ein Geschäft (hab ich mir sagen lassen) und deshalb sehe ich da keinen Unterschied, was die Möglichkeit der Einführung der Quote angeht. Anders sind Erfahrungen manchmal einfach nicht zu machen, als durch 'zum eigenen Glück gezwungen zu werden'. Und dann zu sehen, ach guck mal, ist ja doch gar nicht so schlimm, es geht ja gar nicht alles den Bach runter, es läuft ja doch im Grunde ziemlich gut... sogar für mich selbst.
Mir persönlich geht es nicht darum, irgendjemanden was wegzunehmen, aber ich will bei gleicher Leistung den gleichen Lohn und das meine ich auch im übertragenen Sinn.
Das bedeutet für mich auch, dass die Männer in meinem Umfeld so viel Respekt für mich aufbringen, dass sie die Nacktposter von Frauen abhängen. Und nein, ich bin nicht an gleich vielen dieser Poster von Männern interessiert. Ich bin an Musik interessiert.
Es ging ja auch mal um die Frage, wie mehr Frauen angesprochen werden können - das wäre mal eine Antwort darauf.
Weiter oben kam die Frage, wieso so wenig Frauen in die-Hände-dreckig-mach-Berufen arbeiten: ich habe keinerlei Interesse an einer Arbeitsstelle zu arbeiten, an der darauf keine Rücksicht genommen wird. Anders ausgedrückt, an der immer noch so viel Respektlosigkeit herrscht (beachtet die Doppelbedeutung von 'herrscht).
Auf dem Gelände einer meiner früheren AG ist eine Schreinerei angesiedelt, in der absolut selbstverständlich und von Außen super einsehbar Nacktposter hingen. Abhängen kam natürlich nicht in Frage.
Wie ist es diesbezüglich in (euren) Proberäumen?
Ich frage mich durchaus, welches Frauenbild Männer haben, die sich sowas aufhängen. Mit welchen Augen werde dann wohl ich angesehen? Also f-bares Stück Fleisch oder als qualifizierte Mitmusikerin? Und nein, das ist nicht (nur) provokant gemeint, sondern diese Frage stelle ich mir.
Wenn es also darum geht, was nun zu tun ist, um diese Missstände abzuschaffen, dann fängt das für mich im ganz persönlichen Alltag an - und wieder breche ich eine Lanze für den Alltag...
Da kann dann jede und jeder für sich schauen - was tue ich, was unterlasse ich, wie denke ich?
Was kann ich tun, um mein Denken zu verändern (Nacktposter abhängen )
Ich erwische mich selbst oft genug, dass ich zumindest innerlich einem Mann größere Kompetenz zuspreche als der gleichzeitig anwesenden Frau! Und dass mir, als geborener Feministin Und dann geht es nicht um Verurteilung, sondern um Erkennen und Verändern.
Uff - Grüße von Angelika