Frauenbands Quotenfrauen in der Musikszene

  • Ersteller mikroguenni
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Erfolg ja bitte, aber nichts anderes dafür aufgeben. (Familie, Kinder ...)
Leider macht das dann auch den feinen aber entscheidenden Unterschied. Familie und Kinder haben für Frauen einen höheren Stellenwert als für viele Männer.
Meine Frau hat zum zehnten Betriebsjubiläum einen Blumenstrauß bekommen. Zwei Wochen später wurde sie von ihrem Chef gebeten, nach der Arbeit noch schnell den 150€-Eventim-Gutschein für das zehnjährige Betriebsjubiläum ihres Kollegen zu besorgen.

DAS ist der feine und entscheidende Unterschied, der viele Frauen am Erfolg hindert: solche Männer in Entscheidungspositionen.
 
Der Chef war sicher erfolgreicher Absolvent eines Demotivationsworkshops. :eek:
 
Und er wird auf Dauer nur demotivierte Mitarbeiter haben. Gibt es bei Männern genauso.
 
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na dann ist ja alles in Butter.
 
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Leider macht das dann auch den feinen aber entscheidenden Unterschied. Familie und Kinder haben für Frauen einen höheren Stellenwert als für viele Männer.
Das, was in vielen Posts durchklingt, endlich mal auf den Punkt gebracht: Frauen sind generell nicht so erfolgreich wie Männer, weil sie generell nicht bereit sind, so viel dafür zu tun wie Männer. Aus diesem Grund sind sie auch generell entsprechend schlechter.
Frauen haben die vollkommen gleichen Rechte und damit per Definition auch die gleichen Möglichkeiten und Hindernisse. Wenn es also mehr Männer in den begehrten Positionen gibt (sei es Jobs oder Festival-Slots), muss das folgerichtig daran liegen, dass die Frauen nicht genug Leistung gebracht haben. Die Männer hatten es ja auch schwer, dahin zu kommen, wo Frau gerne wäre.
Die Frauen, die sich öffentlich und medial darüber beschweren, dass sie irgendwo mit Benachteiligung zu kämpfen haben, suchen nur Ausreden für ihr scheitern. Da sie ja per Definition die gleichen Chancen wie die Männer hatten, diese es aber geschafft haben, muss es an ihnen selbst gelegen haben.
Da Frauen nicht dafür kämpfen, in Bergwerken arbeiten zu dürfen, sondern nur für gute Jobs, geht es ihnen gar nicht um Gleichberechtigung, sondern sie wollen etwas haben, sind aber nicht bereit, das dafür Nötige selbst zu leisten. Sie wollen also eine Bevorzugung und Abkürzung zum Ziel. Gleichberechtigung nur, wenn man davon profitiert.
(edit: Ende der überspitzten Polemik)

Das wäre(!) alles vollkommen richtig, wenn man 100% sicher sein könnte, dass gleiche Rechte automatisch mit gleichen Chancen einhergehen. Genau hier ist aber für mich der Haken.
Bei aller Polemik von allen Seiten: Bitte stellt euch einfach einmal kurz vor, dass das in der Praxis nicht automatisch so ist. Bewertet die Beschwerden, Bitten und vorgeschlagenen Maßnahmen einmal unter der Annahme, dass es zwar vielleicht selten offenen Sexismus gibt, dass es aber in der Realität noch Strukturen gibt, die die Möglichkeiten der Frauen einschränken.
Tatsächlich ist das doch gar nicht soo unwahrscheinlich. Bis vor 25 Jahren war die Vergewaltigung in der Ehe noch nicht strafbar. Und da hatten noch über 25% im Bundestag gegen die Gesetzesänderung gestimmt. Wie ich schon geschrieben hatte: Erst vor gut 30 Jahren wurde das Wahlrecht der Frauen in der Schweiz flächendeckend durchgesetzt. Die (männlichen) Volksvertreter im letzten Kanton hatten noch dagegen gestimmt. Und so gibt es viele Beispiele, dass die formale Gleichstellung erst in den letzten Jahrzehnten und Jahren vollzogen wurde. Meist gegen Widerstand. Wie kann man da erwarten, dass das so schnell in der Praxis ankommt?

Ich denke, ein wichtiger Punkt ist, sich nicht selbst angegriffen zu fühlen und in Abwehrhaltung oder sogar zum Gegenangriff zu gehen, wenn die Chancengleichheit angezweifelt wird. Hier wurden schon die vielen, kleinen sexistischen Fehler von jedermann angemerkt und angeprangert. In der eigentlichen Ursprungsdiskussion hier geht es um die aber gar nicht. Es geht um Strukturen, die Frauen ausbremsen. Das sind keine großen Beschränkungen oder Verbote, sondern oft "nur" einfach immer mal wieder ein bisschen Sand im Getriebe. Und das reicht oft aus, um gegenüber männlicher Konkurrenz das Nachsehen zu haben.

Ich bin nicht selbst betroffen und kenne niemanden im Musikbusiness. Ich maße mir nicht an, von meinen 25 Jahren Tanzmucke, Coverrock und Bands mit eigenen Liedern auf die Strukturen und Probleme im Pro-Bereich zu schließen, weil es schlichtweg in keinster Weise vergleichbar ist. Deshalb stellt sich für mich ganz einfach die Frage: Was ist wahrscheinlicher: Ist an den vielen Aussagen und Studien etwas dran oder nicht? Wobei "nicht" ja dann bedeutet, dass mein erster Absatz oben zutrifft.
Warum ist es leichter zu glauben, dass alle nur Jammern, um sich Vorteile zu erstreiten, als dass es vielleicht wirklich noch Probleme gibt, trotz formal gleichen Möglichkeiten?

Jetzt sind wir schon auf Seite 16 und hatten, wenn ich es richtig gesehen habe, noch keinen NS Vergleich. Deshalb einer von mir: Nachdem die Alliierten uns Deutschen von den Nazis befreit hatten, gab es die formal nicht mehr. Bis das Gedankengut (ich meine damit nicht die Extrempositionen) aber tatsächlich nur noch Randerscheinung ist, ist es ein langer Prozess. Der normale Bürger sah in den 50ern auch keinerlei Anzeichen mehr und fühlte sich angegriffen, wenn das Thema wieder aufkam und aufgearbeitet werden sollte. Tatsächlich waren aber einige Vorurteile und Verhaltensweisen noch immer unbewusst im Alltag verankert und die Strukturen waren so kurz danach sicher noch nicht frei davon.
edit: Vielleicht noch ein anderes Beispiel: Die Mauer ist mittlerweile länger weg als sie gestanden hat. Formal sollte es auch keine Unterteilung mehr zwischen Ost- und Westdeutschland mehr geben. Und doch scheinen die Chancen nicht überall gleich zu sein. Auch hier kann man argumentieren, dass die niedrigeren Löhne im Osten ja auch mit niedrigeren Wohnkosten einhergehen oder dass man ja alle Möglichkeiten selbst in der Hand hat und eben nur woanders hinziehen muss, wenn man andere Vorstellungen oder Wünsche hat. Andere machen das ja auch. Aber genau wie bei der Geschlechterdiskussion macht man es sich damit vermutlich etwas zu einfach.
Natürlich ziehe ich bei beiden Beispielen keinerlei inhaltlichen Vergleiche zur Geschlechtergleichberechtigung. Und natürlich möchte ich die beiden Fässer nicht noch aufmachen. Mir geht es eher um die Zeitachse: So schnell (und schnell meint hier Jahrzehnte) wächst sich das in der Praxis eben einfach nicht raus.

(Eine Frage, auf die ich wirklich keine Antwort möchte, die man sich aber vielleicht mal selbst vollkommen ergebnisoffen stellen könnte: Würden sich die Antworten unterscheiden, wenn ich das Treffen auf ein Bier mit den Bandkollegen ablehne, mit der Begründung "ich muss noch Rasenmähen" oder "ich muss noch das Bad putzen und die Wäsche machen"? Ich kenne viele Situationen in denen letzteres mindestens einen Spruch provoziert hätte. In manchen Situationen vermutlich auch von mir... Ist natürlich keine Tragödie und man muss ja auch nicht alles auf die Goldwaage legen. Und doch zeigt es ganz einfach, dass die alten Geschlechterrollen doch noch irgendwo verankert sind. Warum sollte das bei Entscheidungsträgern anders sein?)

(@mikroguenni: Ich unterstelle dir nicht, das so wie im ersten Absatz geschrieben und vor allem so allgemein gemeint zu haben. Das Argument der 100%igen Hingabe ist ja schon schlagkräftig, ohne geht es nicht. Wenn ich solche Beiträge wie deine aber weiterdenke, wäre das am Ende für mich aber die konsequente Schlussfolgerung: Frauen scheitern nur, weil sie zu wenig leisten (wollen). Und da kann ich so allgemein einfach nicht mitgehen. Das klingt für mich einfach zu unwahrscheinlich.)
 
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Familie und Kinder haben für Frauen einen höheren Stellenwert als für viele Männer.
Das kann aber auch daran liegen dass es noch immer sehr viele Männer gibt, die meinen dass Familie und Kindern nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Zumindest nicht wenn es Arbeit und nicht Spaß bedeutet. Auch da geht es immer wieder darum nur ja nichts von der eigenen Komfortzone aufgeben.
Und weil das leider immer noch ein sehr verbreitetes Weltbild bei Männern ist, und Frauen da wohl mehr Verantwortungs- und Pflichtgefühl an den Tag legen, sind die Rollen immer noch so verteilt, wie sie vor 200 Jahren. Nicht umsonst redet man vom neuen Biedermeier.
 
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Frauen sind generell nicht so erfolgreich wie Männer, weil sie generell nicht bereit sind, so viel dafür zu tun wie Männer. Aus diesem Grund sind sie auch generell entsprechend schlechter.
Meinst du das jetzt im Ernst? Ich hab da kein Zeichen für Ironie gesehen oder Sarkasmus.
Da Frauen nicht dafür kämpfen, in Bergwerken arbeiten zu dürfen, sondern nur für gute Jobs, geht es ihnen gar nicht um Gleichberechtigung,
Und Männer kämpfen auch nicht darum, den Kanal zu räumen, oder sich im Stahlwerk die Lungen kaputt zu schuften. Ich habe früher (so in den 80ern) mal als Maschinenbauingenieur diverse Betriebe im Ruhrgebiet besucht, da die dort die von mir entwickelten Maschinen benutzt haben. Die Beschriftung der Anlagen in eine Hochofenbetrieb oder Stahlwerk war damals auf Türkisch, Serbisch und Kroatisch. Auf meine Rückfrage bei meiner Kontaktperson hieß es dass da kein Deutscher arbeiten würde, Und damals hat es auch Ablehnung gegen die "Gastarbeiter" gegeben. Also halte doch mal den Ball flach und verkneif dir derartige Argumentationen, selbst wenn du dann das unter Ironie einordnen wollen würdest.
Diese, deine beiden Zitate hier sind für mich eindeutig nicht mal gut verborgener Sexismus. Du drängst da Frauen in eine Schublade, in der sie weder sind noch jemals gehören.
Bis vor 25 Jahren war die Vergewaltigung in der Ehe noch nicht strafbar.
Das ist eine Schande für alle Kulturen und dann noch vor allem für eine westliche, nach eigenen Aussagen aufgeklärte, wie in D oder A. Eine Schande. Das jetzt noch als Fortschritt hinzustellen halte ich für mehr als fragwürdig.
Ich denke, ein wichtiger Punkt ist, sich nicht selbst angegriffen zu fühlen und in Abwehrhaltung oder sogar zum Gegenangriff zu gehen, wenn die Chancengleichheit angezweifelt wird.
Das ist aus der Position dessen, der zumindest in Hinblick auf Geschlechtergleichstellung eindeutig zu denen gehört die sich das die letzten 1000+ Jahre gerichtet haben, leicht gesagt.
Hier wurden schon die vielen, kleinen sexistischen Fehler von jedermann angemerkt und angeprangert. In der eigentlichen Diskussion geht es um die aber gar nicht. Es geht um Strukturen, die Frauen ausbremsen. das sind keine großen Beschränkungen oder Verbote, sondern einfach immer mal wieder ein bisschen Sand im Getriebe. Und das reicht oft aus, um gegenüber männlicher Konkurrenz das Nachsehen zu haben.
genau diese kleinen sexistischen Ansichten und Grundhaltungen sind der Sand im Getriebe und sorgen für eine Geringschätzung von Menschen, "nur" weil sie eine andere Chromosomen-Zusammenstellung aufweisen. Und das nicht mal zu erkennen sondern als Argument für den Status Quo zu nehemen ist ja fast noch schlimmer. Also "hwo dare you?".
 
Sorry, ich dachte es wäre offensichtlich, dass der erste Absatz natürlich eine überspitzt formulierte Zusammenfassung von Posts wie dem von mir zitierten ist.

Unsere Ansichten, wenn ich das aus den letzten Seiten richtig rauslese, sind ziemlich deckungsgleich. Lies meinen Beitrag bitte nochmal in Ruhe (habe den ersten Absatz nochmal als Ironie oder sowas gekennzeichnet). Wenn es dann immer noch so missverständlich ist, muss ich wohl noch was ändern.
 
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@Mfk0815:

Da hab ich Korki aber komplett anders verstanden als du. :gruebel:
 
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@Korki Ich hab dich verstanden. :)
 
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Das kann aber auch daran liegen dass es noch immer sehr viele Männer gibt, die meinen dass Familie und Kindern nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Zumindest nicht wenn es Arbeit und nicht Spaß bedeutet. Auch da geht es immer wieder darum nur ja nichts von der eigenen Komfortzone aufgeben.
Und das ist leider enorm weit verbreitet. Ich kenne diverse Väter, die Elternzeit genommen haben und die stolz davon erzählt haben wie sie sich um ihre Kinder gekümmert haben. Jetzt war ich selbst in der Situation Vater geworden zu sein und habe mit meiner Frau beschlossen, dass wir uns die 14 Monate gleich aufteilen und jeder sieben Monate mit der Kleinen hat. Seit zwei Monaten mache ich also die gesamte Betreuung, während meine Frau arbeiten geht. Im Nachhinein stelle sich heraus, dass kein einziger der befreundeten/bekannten Väter alleine Elternzeit genommen hatte, sondern alle als gemeinsame Zeit mit ihrer Frau in der Urlaub gemacht wurde oder ähnliches. Und ich muss sagen, mein Job im Krankenhaus (der nun für die meisten ein ziemlicher Horrorjob wäre) ist dagegen manchmal regelrecht entspannt, auch wenn ich es genau so haben will, wie es jetzt ist.
Aber das geht ja noch weiter: Als ich Männern davon erzählt habe, dass ich Elternzeit habe und mir ganz schön die Düse geht, haben alle (ausnahmslos!) gesagt "Das ist doch nicht so schwer, das bekommst Du schon hin". Eine Frau von einem der Männer brachte es treffend auf den Punkt: "Das weißt Du überhaupt nicht und das ist echt überheblich".

Und so geht es halt die ganze Zeit. Männer wissen warum Frauen nicht so erfolgreich sind und woran es liegt. Männer wissen was schief läuft. Männer wissen wie man es besser macht. Männer sind tief gekränkt wenn sie jemand darauf hinweist, dass sie privilegiert sind und es nicht einmal anerkennen wollen. Interessant ist die Feststellung weiter oben, dass ich durchaus verstehen kann, dass man als Frau in einer Männerdomäne auch nicht arbeiten will. Dann hat man es leider recht häufig mit genau diesem Typus zu tun. Übrigens sicherlich auch ein Grund, warum in Foren weniger Frauen unterwegs sind als Männer. Die gesamte Kultur im Umgang miteinander ist stark männlich geprägt. Es geht oft darum wer Recht hat, sich besser auskennt mit Equipment/Geschichte/Theorie/Spielpraxis und wer am Ende des Threads zu "Welche ist die beste Anfängergitarre?" die Deutungshoheit hat. Der Ton ist manchmal unnötig sarkastisch, schroff und provokant.

Um jetzt nicht ganz OT zu kommen: Mich wundert es nicht, dass im testosterongeladenen Musikbusiness die Frauenquote gering ist. Die sind im Mittel vermutlich nicht so blöd und springen in das Haifischbecken ;) Ich habe mal den Satz gehört, der mich sehr amüsiert hat: "Männer kochen für den Applaus, Frauen weil es gut schmeckt". Das könnte man auch auf die Musik übertragen.

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Vielleicht noch ein Beispiel für eine Hürde: Frauen müssen im Schnitt jünger und hübscher sein, um erfolgreich zu werden.
Gerade in der Musik scheint das Auge mitzuhören, wenn es um Frauen geht. Gutaussehende Männer haben natürlich ebenso Vorteile wie gutaussehende Frauen. Bei Frauen scheint das aber fast schon Voraussetzung zu sein. Wenn dann doch mal Frauen außerhalb der Norm (Bühnennorm, nicht Alltagsnorm) erfolgreich sind, wird durchgehend diskutiert wie toll es doch ist, dass sie talentiert, auf der Bühne und erfolgreich sind, obwohl sie doch so dick sind (als Beispiele fallen mir Adele oder Beth Ditto ein). Wäre es normal, wäre es keine Schlagzeile wert. Ich gehe davon aus, dass sich die meisten hier sicher sind, dass für sie selbst die Musik und die Qualität im Vordergrund steht und dass man sich ja keine Platten wegen des Aussehens kauft. Geht mir auch so. Irgendwo muss es aber einen Zusammenhang geben. Mir fällt es jedenfalls schwer zu glauben, dass zufällig die meisten talentierten Frauen auch überdurchschnittlich gut aussehen. (nochmal zur Sicherheit: Im Mittel.)

Anderes Beispiel zum Thema Gleichberechtigung in der Praxis: Beim Turnen gibt es Punktabzug, wenn die Unterwäsche aus dem Anzug rutscht und sichtbar ist. Ebenso, wenn man den Anzug während des Turnens richtet. Die jungen Mädchen, die sich oft sowieso schon unwohl mit den extrem knappen Höschen fühlen, verzichten deshalb auf Anraten auf Unterwäsche, ist ja Wettkampf. Und wenn was zwischen den Beinen verrutscht nur keinen Punktabzug riskieren. Jetzt gibt es die ersten langen Hosen, da tut sich also was. Und die meisten hier würden sicher sagen: Das sollte doch wohl Selbstverständlich sein und ist doch eigentlich ebenso keine Schlagzeile wert. Die Regelungen sind doch absurd.
Und das ist der Punkt: Auch wenn es eigentlich für alle Schwachsinn und undenkbar ist, gibt es eben doch noch viele solcher Einschränkungen, von denen Mädchen oder Frauen eben einfach leider oft mehr betroffen sind. Ich beschäftige mich nicht mit Turnen und hätte das ohne den medialen Hype auch nie erfahren. Ich hätte mir gar nicht vorstellen können, dass das in der heutigen Zeit noch so gehandhabt wird.
Aus diesem Grund fällt es mir auch nicht so schwer zu glauben, dass es in anderen Bereichen, wie dem Musikbusiness, auch Probleme gibt, die eigentlich absurd sind. Ich kann es zumindest nicht ausschließen.

(An den Stellen, an denen Männer diskriminiert oder eingeschränkt werden, muss natürlich auch nachgebessert werden. Aber darum geht es hier jetzt gerade ja nicht, weil im Musikbusiness-Zusammenhang bisher nur Aussagen und Studien zu Benachteiligungen von Frauen verlinkt wurden.)
 
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Es geht um gleiche Rechte. Und da kommt im Eröffnungspost die rhetorische Frage, ob das jetzt auch in der Musik eingeführt werden soll.
(Mit dem mutwilligen Begriff „Quote“ werden die Antifeministen ja gleich schon getriggert. Auch wenn davon wie gesagt nicht die Rede ist. Das ist einerseits manipulativ, weil übertrieben.) Andererseits ist die Aufregung unverständlich, warum Frauen gleiche Rechte wollen. Warum sollte man da widersprechen?
Und noch mal: es geht um gleiche Rechte. Niemand soll benachteiligt werden.

Und entweder ist man gegen gleiche Rechte. Dann ist man ein Sexist.
(Komischerweise wollen auch die, die offensichtlich und explizit gegen Gleichbehandlung sind, keine Sexisten sein. Irgendwie scheint es dann also doch nicht ganz okay zu sein.)

Oder man ist für gleiche Rechte, dann kann man überlegen, was man mit der realen, gut beschriebenen Ungleichbehandlung machen kann.

Oder man versteht das ganze nicht, oder nimmt es nicht ernst, oder zieht es ins Lächerliche, oder tut es ab. Dann kann man sich ja immerhin die Frage stellen, wie man mit dem Thema umgeht. Man kann sich aber auch die Frage stellen, ob man bei einem Thema, von dem man so offensichtlich keine Ahnung hat, unbedingt grosse Reden schwingen muss.
 
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Eine Kernaussage, die mir auch schon seit 16 Seiten mitlesen auf der Zunge äh... Fingern liegt:
Familie und Kinder haben für Frauen einen höheren Stellenwert als für viele Männer.
Ich denke, das dies in vielen Bereichen die Ursache ist. Aufgrunddessen bringen Frauen in den meisten Fällen nun mal weniger Zeit in Karriere und Hobbies, wie in diesem Fall Musik ein, und hängen den Männern dadurch hinterher. vermutlich auch ein Grund für die teilweise ungleiche Entlohnung. Ich bekomme jedes Jahr eine Lohnerhöhung. Würde ich ein paar Jahre aussetzen wegen Kindererziehung, bekäme ich die nicht. Genauso nehme ich mir auch mehr Zeit zum Musikmachen, für Proben mit den Bands, so wie Gigs und Touren. Meine Frau hält mir dafür den Rücken frei, wie das auch bei fast allen meiner Bekannten und Mitmusikern ist. Würden alle Männer das genauso für ihre Frauen tun und sich dafür um Familie, Kinder und Haushalt kümmern, dann bräuchten wir vermutlich diese Diskussionen nicht zu führen.

Solche Dinge, wie...
Meine Frau hat zum zehnten Betriebsjubiläum einen Blumenstrauß bekommen. Zwei Wochen später wurde sie von ihrem Chef gebeten, nach der Arbeit noch schnell den 150€-Eventim-Gutschein für das zehnjährige Betriebsjubiläum ihres Kollegen zu besorgen.
...gibt's in unserer Firma nicht. Da würde der Betriebsrat auf die Barrikaden gehen. Trotzdem haben wir - wie in vielen anderen Firmen auch der Fall - deutlich weniger Frauen auf Manager-Positionen sitzen. Da kann ein Betriebsrat weniger tun. Hier zählt tatsächlich Eignung, Fähigkeit und - leider auch wieder - Bereitschaft, die entsprechende Priorität zu setzen. Managerpositionen bedeuten - zumindest bei unserer Firma, und vermutlich auch woanders - Auslands-Assingments, viel Reisen, Überstunden und Flexibilität. Für manche Frauen kein Problem, und die kommen dann auch auf diese Positionen. Die meisten setzen aber ihre Prioritäten anders. Dadurch sind sie ggf. benachteiligt, und dies durch Einführung von Quoten zu umgehen, kann nicht die Lösung sein.

Ich habe in meinen 40 Jahren eher weniger mit Musikerinnen zu tun gehabt, weil es einfach kaum welche gab. Ich hab tolle Sängerinnen kennengelernt, eine Zeit lang eine super Bassistin in der Band gehabt, Bestand hat es nie gehabt, weil sie andere Prioritäten hatten. Eine Drummerin ist nach Berlin, die hat dort ihr Ding gemacht, macht es heute noch. Aber mit der letzten Sängerin, die wir hatten, hat es einfach nicht funktioniert. 'Ich kann nur alle zwei Wochen proben' - wir proben jede Woche. Aber ok, akzeptiert. Nur dann kam auch immer öfter an diesen Tagen etwas dazwischen, und dann auf nächste Woche verschieben, ging nicht, weil, da wäre ja für sie keine reguläre Probe. Ersatztermin eh schwierig. Und der Gig an dem Samstag geht nicht, da sind sie bei Schwiegermutter eingeladen. Die Woche drauf sind sie mit der Familie an der Ostsee.

Sorry, nennt mich einen Chauvi - aber so kann und will ich nicht arbeiten.
 
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'Ich kann nur alle zwei Wochen proben' - wir proben jede Woche. Aber ok, akzeptiert. Nur dann kam auch immer öfter an diesen Tagen etwas dazwischen, und dann auf nächste Woche verschieben, ging nicht, weil, da wäre ja für sie keine reguläre Probe. Ersatztermin eh schwierig. Und der Gig an dem Samstag geht nicht, da sind sie bei Schwiegermutter eingeladen. Die Woche drauf sind sie mit der Familie an der Ostsee.
Sowas geht nicht, völlig klar!

Was ich nicht so ganz verstehe, ist, was uns das sagen soll. Hast du dieses Bremsverhalten nur oder hauptsächlich bei Frauen erlebt? Ich kenne das auch zur Genüge von den Herren der Schöpfung.

Hier zählt tatsächlich Eignung, Fähigkeit und - leider auch wieder - Bereitschaft, die entsprechende Priorität zu setzen.
In der Realität zählt allerdings oft, wie Männer in Entscheidungspositionen diese Eignung, Fähigkeit und Bereitschaft einschätzen. Und das tun sie erwiesenermaßen nicht unabhängig vom Geschlecht.
 
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Wenn vielen Frauen die Familie und die Kinder wichtiger sind, ist das ja eine individuelle Entscheidung. Auch mein Drummer hat sich jetzt entschieden, sich auf seinen neuen Job zu konzentrieren und hat sich auf unbestimmte Zeit ausgeklinkt.

Aber es geht, so wie ich das noch immer wahrnehme, um diese beiden Kurzreportagen hier. Dort werden einfach nur gleichberechtigte Chancen gefordert für alle, die sich für einen professionellen Weg entschieden haben.

https://www.rock-am-ring.com/lineup

Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind bei RamR 69 Acts am Start. Unabhängig davon, wieviele Frauen bereits dabei sind: Es gibt auf jeden Fall mindestens 28 nationale wie internationale Frauen und Frauenbands, die zum Festival passen und "gut genug" sind. Da hab ich keinerlei Zweifel. Das wären dann 40% und ein riesiger Fortschritt....
 
Hier zählt tatsächlich Eignung, Fähigkeit und - leider auch wieder - Bereitschaft, die entsprechende Priorität zu setzen. ...Für manche Frauen kein Problem, und die kommen dann auch auf diese Positionen. Die meisten setzen aber ihre Prioritäten anders.
Dazu kommt, dass bei einer klassischen Rollenverteilung eine win-win-situation fast nicht möglich ist:
Macht die Frau Karriere, statt Kinder zu kriegen, ist sie nicht etwas professionell, zielstrebig und ehrgeizig (eben wie viele Männer), sondern berechnend und geht für ihre Karriere über Leichen.

Geht die Frau arbeiten statt die Kinder zu hüten, ist sie eine Rabenmutter.

Kümmert sie sich um die Kinder statt Karriere zu machen, ist sie schwach und nicht willensstark genug.


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Ich hab tolle Sängerinnen kennengelernt, eine Zeit lang eine super Bassistin in der Band gehabt, ... Eine Drummerin ist nach Berlin, die hat dort ihr Ding gemacht, macht es heute noch. Aber mit der letzten Sängerin, die wir hatten, hat es einfach nicht funktioniert. '
und mit allen Männern, mit denen du zu tun hattest, hat es 100% funktioniert?
Auch mein Drummer hat sich jetzt entschieden, sich auf seinen neuen Job zu konzentrieren und hat sich auf unbestimmte Zeit ausgeklinkt.
Scheint so eine Sache mit den Drummern zu sein.
Wir haben auch einen neuen gesucht.

edit bzw. Nachtrag - wenn ich es mir so überlege:
in unserer Band sind 2 Frauen und 3 Männer: über die Jahre sind keine Frau, aber 3 Männer angesprungen. Kein Bock, wegen Job oder weil es nicht gepasst hat. Was beweist das jetzt wieder?
 
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Das klingt als würde es unzuverlässige Männer geben. Und Frauen, die per se unzuverlässig sind und nicht genug Engagement mitbringen. Bei Männern ist es eine mögliche Eigenschaft, bei Frauen eine qua Geschlecht zugewiesene Eigenart. Genau das ist strukturelle Ungleichheit in unserem Denken und in unserer Sozialisation.

Und @dr_rollo Dir möchte ich das keinesfalls persönlich vorwerfen. Ich habe das selbst natürlich auch. Zum Beispiel bin ich immer froh, wenn ein Mann in meine Abteilung kommt, weil der nunmal naturgemäß nicht schwanger werden kann. Aber leider bleibt es trotzdem eine strukturell im Denken verankerte Ungleichbehandlung und -bewertung. Denn letztlich wäre der Mann in meiner Abteilung genau so wie die Frau möglicherweise für einige Monate ausser Dienst, wenn er denn die Elternzeit voll nutzen würde. Das tut er aber in aller Regel nicht, weil das meist „Frauensache“ ist. Und zack, die Ungleichheit ist erneut zum Vorteil des Mannes, während Frauen das Nachsehen haben.
 
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Wo sollen dann die ganzen Frauenbands herkommen wenn es offensichtlich kaum weibliche Musiker gibt?
https://www.rock-am-ring.com/lineup
Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind bei RamR 69 Acts am Start. Unabhängig davon, wieviele Frauen bereits dabei sind: Es gibt auf jeden Fall mindestens 28 nationale wie internationale Frauen und Frauenbands, die zum Festival passen und "gut genug" sind. Da hab ich keinerlei Zweifel.
mist, das hatte ich die ganze zeit vergessen - falls nochmal jemand fragt, ob es genug Bands gibt, die gut genug sind, dann kann er sich hier jede Woche 2 stunden lang die Ohren zuballern lassen:

Queens of Noize celebrates the best in female fuelled Rock & Roll throughout the world via live events and a live streaming radio show

Queens of Noize puts focus on women in music. Rock, Punk and Indie Pop.

https://www.facebook.com/QueensOfNoize/
https://www.phoenixfm.org.au//shows/queens-of-noize-with/

Queens of Noize airs female fuelled Rock & Roll on Bendigo`s (Australia) 106.7 Phoenix FM and streams live to the world every Thursday evening from 10.00PM AEST via www.phoenixfm.org.au
Queens of Noize has staged live events featuring some of the countries finest female/female fronted Rock acts throughout Regional Victoria, Melbourne and Sydney. Plans are afoot for further live ventures.
 
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