Fachliches Niveau von Gitarrenzeitschriften (online/print)?

  • Ersteller crazy-iwan
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Bei den Testberichten ist die "Bewertung" immer eine Krux.
...das ist totaler Schrott... , wie man es eben häufiger in Forenbeiträgen lesen kann, mag erfrischend "ehrlich" sein, wird der Sache IMO aber dann doch selten gerecht. Bestes Beispiel sind da alte Danelektro Gitarren, die gemessen an modernen Qualitätsstandards, natürlich eher auf eher niedrigen Verarbeitungsniveau stehen. Nichtsdestotrotz sind diese Gitarren per se natürlich nicht "schlecht". Es gibt immer Anwendungsfälle wo etwas völlig ok ist.

Bei Print- oder anderen Medien entsteht dann aber eben schon eine unheilige Symbiose, dass eigentlich nichts wirklich generell schlecht ist ist und dass Hersteller am Ende auch oft mehr oder weniger irgendwie Geldgeber der Tester sind.
So ist für mich logisch, dass tendenziell diese Tests und Reviews immer eher wohlwollend ausfallen.
 
Bei Print- oder anderen Medien entsteht dann aber eben schon eine unheilige Symbiose, dass eigentlich nichts wirklich generell schlecht ist ist und dass Hersteller am Ende auch oft mehr oder weniger irgendwie Geldgeber der Tester sind.
So ist für mich logisch, dass tendenziell diese Tests und Reviews immer eher wohlwollend ausfallen.
Zum einen ist richtig, dass die Hersteller mehr oder weniger die Geldgeber sind. Und die richtig Geldigen nutzen das auch schamlos aus und beeinflussen die Testergebnisse. Leider Fakt.

Auf der anderen Seite liegt es ja gerade in der Verantwortung der Tester, ein Instrument nicht pauschal abzukanzeln oder in den Himmel zu loben, sondern sich zu überlegen, für welchen Einsatzbereich es eingesetzt werden könnte. Das allerdings ist keine triviale Aufgabe, und in vielen Tests speziell bei G&B fließen mir persönlich zu viele persönliche Meinungen der Autoren ein, die dann aber nicht ausdrücklich als höchstpersönliche Meinungen erkennbar sind - manche werden sich an den Test einer Ibanez erinnern können, die als Testergebnis die Note 0,8 erhielt (oder war das nocht Fachblatt? Ist echt lange her!). Ein wenig mehr Respekt und Demut täte allerdings fast jedem Tester gut.

Übrigens finde ich die Tests bei bonedo vergleichsweise(!) ehrlich, denn hier zahlt mit Thomann kein Hersteller die Autoren. Abgesehen natürlich von seinen Hausmarken, aber auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass so ziemlich jede Kritik auch durchgeht, wenn man sie denn formulieren kann. Man muss halt mit der Einschränkung leben, dass man von fünf Bewertungssternen nur drei nutzen kann (aber zumindest halbe Sterne gibt es). Sprich: ein Gerät oder Instrument mit nur drei Sternen ist richtig mies ... und ein guter(!) Autor wird es auch so rüberbringen können.
 
@crazy-iwan
Ich finde das in allen Beispielen viel "persönliche Meinung" drin steckt. Ist auch immer vom gleichen Redakteuer. Bei einigen Artikeln von Amazona hab ich auch immer das Gefühl, dass sie sich so ein bissl als "Aufdecker" sehen.
Da gehört dann schon mal bashen zum guten Ton - weil wir sind die guten uns sagen die Warheit. Das "alle sind böse Betrüger und wir klären euch auf" kann ja auch ein Konzept sein. Vorteil bei Online ist, dass ein Artikel ganz schnell auch wieder weg ist wenn er nicht so gut ankommt, da kann man sich schon mal weiter aus dem Fenster lehnen.

Außerdem weist du ja nie was im anderen Kopf vorgeht und welche dir unbekannte Form von Logik zu Entscheidungen kommt zB eine P90 Gitarre mit einem Terror zu testen - nachdem das sein "Referenzamp" ist. Allegemein hab ich den Eindruck das auch abseits von Magazinen selbst Hersteller oft nicht "am Kunden" sind und keine Ahnung haben was und wie der Kunde die eigenen Produkte verwendet. Ich sehe das eher als aktuellen Zeitgeist.
 
Als 1981 geborener kenn ich beide Welten (Papier und Digital) ziemlich gut.
Meine Feststellung ist, das in Internetforen im Durchschnitt spätestens auf Seite 2 eines jeden Threads viel eigene Meinung eingestreut wird. Das ist aber nicht schlimm, weil ich dann in meinem Kopf aussiebe.

YouTube hat sich in vielen Dingen, sei es Autorepartur, Kaffeeautomatentests, Lifehacks uvm., als Gold-Wert erwiesen. Auch im Gitarrebereich ist fast alles zu finden. TOP! Leider kann man nicht immer und überall ein Video starten und auf meiner Arbeit will ich in der Pause auch nicht mit Kopfhörern rumsitzen.

Ich schätze allerdings auch sehr die Gitarre & Bass. Werbung hin oder her, Lobhudelei über irgendwelche Produkte ist mit dann semiwichtig. Ich brauch dieses Gefühl von Papier in der Hand. In jedem Urlaub habe ich eine G&B dabei, was dann pro Jahr zwei, drei Ausgaben sind. Ich lese sie meistens von vorne bis hinten. Manchmal hole ich mir auch die Backingtracks von den Liedern.
Falls Ausgangssperre kommen sollte, fahr ich zur Tanke und hole mir noch die aktuelle Ausgabe.

Die Internetseite von G&B ist auch sehr gut. Viele ältere Artikel sind vollständig drin.

Das war mein Senf zum Thema! Bleibt Gesund
 
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Vorteil bei Online ist, dass ein Artikel ganz schnell auch wieder weg ist wenn er nicht so gut ankommt, da kann man sich schon mal weiter aus dem Fenster lehnen.
Nachteil bei Online (Amazona & co.) ist aber auch, dass ein Artikel ganz schnell wieder weg ist, wenn er nicht die entsprechenden Klicks generiert. Dabei kommen möglicherweise hochinteressante Inhalte, die nicht genügend Leute interessieren, unter die Räder. Und bevor man einen Beitrag abseits eines Tests verfasst, müssen die entsprechenden Mitarbeiter recherchieren, ob das entsprechende Thema im Netz auch tatsächlich ausreichend (!) nachgefragt wird. Ansonsten geht erst gar kein Auftrag an den Autoren. Da schreibt man schnell mit der Schere im Kopf.
 
Die Internetseite von G&B ist auch sehr gut. Viele ältere Artikel sind vollständig drin.

Stimmt grundsätzlich, hab mir auch schon öfters ältere Artikel angeschaut, nur im Foren-Management war G&B mit seinem online Angebot höchstens semierfolgreich :evil:
 
Tja ja, das waren noch Zeiten im mintgrünen G&B Forum. Wie doch die Zeit vergeht...
 
Um auch mal meine profunde Meinung zu artikulieren:
Ich fand Musikzeitschriften schon immer blöd.
 
Außerdem weist du ja nie was im anderen Kopf vorgeht und welche dir unbekannte Form von Logik zu Entscheidungen kommt zB eine P90 Gitarre mit einem Terror zu testen - nachdem das sein "Referenzamp" ist. Allegemein hab ich den Eindruck das auch abseits von Magazinen selbst Hersteller oft nicht "am Kunden" sind und keine Ahnung haben was und wie der Kunde die eigenen Produkte verwendet.
Ganz genau.
Ich kann verstehen, wenn man einen relativ verbreiteten Amp als Referenz nimmt, so wissen mehr was da von der Gitarre ankommt.
Aber ich muss meine Bewertung um die Fähigkeiten des Amps legen. Man kann auch keine EMG-bestückte LTD ohne Effekte mit nem Twin auf Metal-Tauglichkeit testen.

Und ja. P90er können deutlich mehr als Blues und Rock, das ist aber, was ich meine. Da werden nur die Klischees bedient.
 
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Gerade der Active/Passive-Artikel hat sich ja speziell an Anfänger gerichtet. Und als Anfänger bin ich damit doch eigendlich ganz gut informiert. Klar sind das teilweise Verallgemeinerungen, aber bis auf (viele) Ausnahmen, stimmt es doch, dass EMG's gut für Metal geeignet sind und passive SD's für Hardrock etc. Als erster Überblick über die beiden Pickup-Sorten ist doch im Grunde nichts falsches dran. Fortgeschrittene Spieler haben dann eh soviel Erfahrung, dass sie solche Artikel nicht mehr benötigen. Man muss also auch bedenken, für wen der Artikel geschrieben ist.

Bei den Tests ist es so eine Sache. Ich habe in den letzten 2 Jahren immer mal wieder ganze Jahrgänge von Guitar und aktuell auch von G&B gekauft und nachundnach am Stück gelesen. Es gab kaum schlechte Tests. Negative Punkte wurden immer relativiert. Da kann man sich schon mal fragen, ob entweder alle Gitarren der letzten Jahre ziemlich gut waren, oder ob die Tests nicht ganz objektiv waren. Trotzdem lese ich die Tests sehr gerne, auch wenn ich nach gefühlten 100 Ausgaben am Stück mittlerweile etwas abgestumpft bin, was die Formulierungen betrifft. Und wenn mir nochmal ein Tester die Vorzüge von Evertune erklärt oder über vermeintliche Stimmstabilität von FloydRose anzweifelt, könnte ich auch genervt das Heft zuschlagen. Aber die schreiben halt für ein Durchschnittspublikum.

Richtig kritische Stimmen in Tests gibt es aber auch: https://www.amazona.de/test-gibson-lp-special-tribute-p-90-e-gitarre/
Scheinbar kriegen die nicht immer optimale Gitarren vom Lieferanten zugeschickt.

Grüße, Marc
 
Und als Anfänger bin ich damit doch eigendlich ganz gut informiert.
Eben nicht.
Du kriegst genauso Metaltonabnehmer die passiv sind, und softe Tonabnehmer die aktiv sind.

Aber solang eine vermeintlich professionelle Website wie Amazona son Schwachsinn weiter propagiert, werden Horden an unerfahrenen Gitarristen sich die Tonale Vielfalt vor sich verschließen, weil sie sich mit ihrem Equipment nicht über fiktive Mauern hinweg trauen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Richtig kritische Stimmen in Tests gibt es aber auch:
Auch hier hab ich weiter oben meinen Senf zu gegeben, der Tester hat sich hier selber so zwischen den unsichtbaren, selbsterrichteten Mauern eingesperrt, dass er die Gitarre klanglich gar nicht testen und beurteilen konnte.
 
[...]der Tester hat sich hier selber so zwischen den unsichtbaren, selbsterrichteten Mauern eingesperrt, dass er die Gitarre klanglich gar nicht testen und beurteilen konnte.

Schon bevor er an den Amp ging, war die Gitarre eigentlich schon bei ihm durch. Schalter, Tuner, Bundenden, Schwingverhalten, Werkseinstellungen etc. Ich sehe da keine selbsterrichteten Mauern. Beim Test am Amp ja, da gebe ich dir recht.

Grüße, Marc
 
da geht's nicht um objektive infos, sondern um irgendwas zwischen marketing und infotainment.
.. und das , denke ich, ist ja keineswegs neu, ich erinnere mich noch an die Bezeichnung "Flachblatt", und jeder wusste, was gemeint war. Das ist normal. Bestenfalls enthält aber auch Werbung Informationen zum Produkt :D Und gelegentlich schleichen sich auch Beiträge mit zumindest kritischer Herangehenswiese bei solchen Medien ein. Ob die meinen Bedürfnissen entspricht und mir etwas gibt steht dann (oder steht dann auch nicht ;) ) wieder auf einem anderen Blatt.

Exkurs: ich habe ein paar Tonnen alte G&B, die ich gerne mal zu Rate ziehe, wenn es um Produkte (meistens Gitarren) der 80/90/00er geht, die irgendwo auftauchen und die ich nicht kenne. Da sind mir schon öfter Reviews untergekommen, an denen ich wohl sehen konnte, warum ein Produkt seinerzeit gefloppt ist, was die Brauchbarkeit für mich angeht liegen die aber häufig extrem weit daneben ... ("klingt zu dünn", "ist zu einstreuempfindlich", "hält nicht die Stimmung" sind da so Kandidaten, die gerne nicht korrekt sind oder eben so stark geschmacklich gefärbt, dass ich mehr über den Auto erfahre als über das Produkt ...)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
werden Horden an unerfahrenen Gitarristen sich die Tonale Vielfalt vor sich verschließen
jap, da muss denn jeder mal durch ;)
 
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Schon bevor er an den Amp ging, war die Gitarre eigentlich schon bei ihm durch.
Mir gings aber um seine 2-dimensionale Bewertung des Klanges, die für mich den restlichen Artikel in Frage stellt.
Er spielt die Kiste mit einem Metal(!)-Amp an, und wundert sich über den mangelnden Cleansound.
Dann beschränkt er die verbauten Tonabnehmer auf Blues und Rock, obwohl die grad eine richtige Renaissance in fast allen Stilen erleben.

Wer so wenig Fachwissen hat und so gebiast ist, kann der auch die qualitativen Merkmale wirklich korrekt bewerten?

jap, da muss den jeder mal durch ;)
Solange solche "Fach"blätter sowas schreiben, ja :)
 
Ich war auch jahrelang Abonnent der Guitar und der Gitarre & Bass. Ehrlich gesagt war ich froh, als alle Abos ausgelaufen waren. Die Tests waren gut zum Schmöckern, aber selbst mit zwischen den Zeilen lesen hab ich bis auf ein Mal nie etwas negatives gefunden.

Mich wirkich interesseren ob mal jemand ein Beispiel posten könnte wo man zwischen den Zeilen eine Kritik heraus lesen kann, was der Autor also auch absichtlich so als Kritik eingebaut hat?

Bis auf einen Test ist mir damit aus vielen, vielen Jahrgängen kein einziger in Erinnerung geblieben, und dieser eine war der einer Gitarre komplett aus Metall, deren Nachteile natürlich so offensichtlich waren (Gewicht, Wärmeaufnahme etc.), dass man gar nichts anderes hätte schreiben konnte.

Dafür kultivieren und fördern gerade diese Zeitschriften schon extrem genüßlich Gear-Vodoo, je älter je besser, nichts von heute klingt so gut und so weiter. So Autoren wie beispielsweise Udo Pipper hatte ich schon lange vorher sofort überblättert. Das ist zwar ein anderes Thema, aber für mich mit ein Grund sie nicht mehr zu kaufen.

Ehrlich, seit dem ich die Zeitschriften nicht mehr lese fühle ich mich was Gitarren angeht irgendie merklich "erleichtert".
 
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Wer so wenig Fachwissen hat und so gebiast ist, kann der auch die qualitativen Merkmale wirklich korrekt bewerten?
Da möchte ich aber für den "Stephan Güte" ( um den geht es doch, oder?) mal eine Lanze brechen. Man muß ja mit seinen Testergebnissen nicht unbedingt einverstanden sein, aber ich finde idR hat gerade er einen ziemlich sachlichen Tonfall in seinen Testberichten, und das ist ja schon mehr als bei vielen anderen der schreibenden Zunft.
Schon bevor er an den Amp ging, war die Gitarre eigentlich schon bei ihm durch.
Tja, das zeigt doch nur das "Tester" eben auch voreingenommen sind, aber das sind die meisten von uns auch, wenn mir eine Gitarre aus optischen Gründen nicht gefällt, ist sie eben bei mir unten durch. Deshalb sag ich ja auch, es hilft nur selber testen, als sich auf anderer Leut`s Urteil zu verlassen.
 
ich finde idR hat gerade er einen ziemlich sachlichen Tonfall in seinen Testberichten, und das ist ja schon mehr als bei vielen anderen der schreibenden Zunft.
Der Ton ist 50%. Wenn er keinen Inhalt bietet, warens auch 50%. Bei uns im Abi hieß das: glatte 5 :)
 
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Hier wird Amazona also gleichgestellt mit Guitar und Gitarre&Bass ;)

Lasst mal die Kirche im Dorf ........

Weiterhin wird ja teils Kompetenz abgesprochen, anscheinend auch Redakteuren die seit 30 Jahren aktiv Musik machen und 30 Jahre Redakteure sind ..........

Aber hier im Forum denken ein paar Hobby Musiker die sich 1-2 Stunden am Tag (wenn überhaupt) mit der Materie auseinandersetzen sie wissen es besser?

Ist das nicht maßlose Selbstüberschätzung gegenüber denen die täglich die 4-5 fache Zeit für diesen Bereich haben?
 
Hier wird Amazona also gleichgestellt mit Guitar und Gitarre&Bass ;)
Nein, ich hinterfrage alle mir bekannten deutschen Medien bezüglich der sachlichen Qualität, mit Amazona als Spitze-des-Eisbergs-Beispiel.
Lies mal ordentlich und lass die Kirche im Dorf ;)
Aber hier im Forum denken ein paar Hobby Musiker die sich 1-2 Stunden am Tag (wenn überhaupt) mit der Materie auseinandersetzen sie wissen es besser?
Ich bewerte nicht die scheinbare zeitliche Investition sondern das Ergebnis.
Tu mir doch den Gefallen und halt Dich hier raus, wenn Du nur Linealgefechte austragen willst. Dafür habe ich den Thread nicht gestartet.
 
Hier wird Amazona also gleichgestellt mit Guitar und Gitarre&Bass
Lasst mal die Kirche im Dorf
wo ist das problem?
auch bei amazona sind das alles Leute, die seit 30 Jahren aktiv Musik machen und Redakteure sind.
 
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