Leute Ihr seht das zu einseitig. Die Explorer wurde entwickelt zu einer Zeit als man noch guten Blues gespielt hat. Mit geeigneter PU-Bestückung ist die Explorer mit ihrem massiven Mahagonykorpus eine exzellente Bluesmaschine.
Na, die Geschichte ist ja bekannt: Als
1958 die Explorer und ihre Schwestermodelle Flying V und Moderne rauskamen, gab es mal gerade Bill Haley und Elvis ... Und für solchen "Krach" von halbstarken Jugendlichen wollte Gibson sicher keine Gitarren liefern ...
Tatsächlich hatte Gibson bei den Designs
avantgardistische Jazzer im Fokus, denen die Gitarren dann aber wohl doch zu spacig waren. Es wurden insegesamt nur wenige hundert gebaut, nachweislich hingen die letzten davon noch Ende der 60er wie Blei in den Läden. Auch wenn Jimi Hendrix oder Johnny Winter vereinzelt mal mit einer V gesehen wurde ...
Es war dann der aufkommende Hardrock Mitte/Ende der 70er, deren Gitarristen die exotischen Formen dieser Gitarren aufgriffen. Gibson reagierte mit der Neuauflage der Explorer 1976 auf die Nachfrage (fast 20 Jahre nach der ersten Serie!), seitdem ist die Explorer (mit weiteren Unterbrechungen!) im Gibson-Programm.
NATÜRLICH ist die Explorer universell einsetzbar und aufgrund ihrer Konstruktion (Sustainnnnn...) auch 'ne super Blues-Gitarre. Und The Edge von U2 ist ja auch nicht gerade Metaller. Danko Jones auch nicht und Airbourne auch nicht, um neben Hetfield mal die derzeit prominentesten Explorer-User zu nennen.
Dennoch assoziiert man mit Explorer und Flying V doch am ehesten Heavy-Musik - wer den typischen Gibson Sound in weniger aggressiverer Optik will, greift eben zu Les Paul oder SG.
Aber das ist natürlich Geschmacksache! Ich würde doch nie einen Blueser mit Explorer "auslachen" sondern ihm natürlich zu seiner megacoolen Klampfe gratulieren!
Wenn ich selbst in späteren Lebensjahren die Metal-Gefilde verlassen, nicht mehr wie ein Kranker auf der Bühne rumspringen und zum Blueser mutieren sollte - dann würde ich allerdings wohl doch zu einem dezenteren, weniger extrovertiertem Design greifen