Vielleicht kommt sowas erst mit dem "Alter"... ich kann - obwohl ich selbst auch versuche, etwas "anspruchsvollere" Musik zu machen und keinen klassischen Pop - absolut neidlos(!) Lenas Leistung anerkennen, mich "für Deutschland" freuen und im ganzen Jubelrummel mitreißen lassen. Auf unserer kleinen GrandPrix-Party kam bei uns im Wohnzimmer mit Bier und Chips und Jubeln über 12 Punkte richtig WM-Feeling auf, wie beim Elfmeterschießen in der KO-Runde.
Das kann man doch einfach mal frei von miesepetriger "naja sooo toll is das nu auch nich" und "musikalisch gesehen ist das ja auch nur solide gemachter Pop" und "immer dieser Hype" genießen. Also ich kann das (und die anwesenden Vertreter "meiner" Generation 30+ können das auch), schäme mich nicht dafür, freu mich drüber, und wen mir Lena zu viel wird, dann schalte ich halt mal den Fernseher um oder aus. Natürlich, hier sind (1) viele Rocker, Metaller und sonstige AlternoIndiePopGothUSW-Rocker dabei und (2) viele, die Ihre Musik oder musikalischen Fähigkeiten für "besser" oder "wertvoller" halten, aber eben auch (3) viele, die nicht mal über ihren eigenen Schatten springen wollen oder können.
Ich muss nicht immer "dagegen" sein, ich kann mich manchmal einfach kindlich freuen.
Ich glaub das Problem liegt bei diesen Menschen selbst.
Neben denen, wie Du, antipasti, ich und vielen Tausend-Millionen Leuten Europaweit, die sich über und mit Lena freuen und den verdienten Sieg ausgiebigst gefeiert haben, gibt es die "immerwärende Pessimisten-Fraktion".
Diese Menschen fühlen sich erst dann wohl, wenn sie in ihrer pessimistischen Grund-Haltung bestätigt worden sind.
Die können sich eben über das Glück von Anderen nicht freuen respektive die Freude Anderer darüber nicht verstehen.
Hätte Lena jedoch den letzten Platz gemacht, wären diese Leute jedoch die ersten gewesen, die aufgejault hätten a la
"Das hat man ja so kommen sehen..." oder "ich hab 's ja gleich gesagt, dass das nichts wird...".
Von dieser Sorte kenne ich einige; ich akzeptiere ihre Anwesenheit - aber ich mag sie nicht !
Deren chronisch-pessimistischen Grundeinstellungen gehen mir ziemlich auf den Sack.
Genöle hier - Genöle da.
Es sind teilweise recht unangenehme Zeitgenossen.
Und da jene ÜBERALL anzutreffen sind, ist das MB auch nicht frei von Ihnen.
Statt ständig über alles rumzumaulen sollten diese Menschen endlich mal anfangen, ihr Leben aufzuräumen,
damit sie irgendwann mal mit sich selbst im Reinen sind.
Denn DANN können sie meist auch (wieder) Freude an der Freude finden.
Die Finnen z.B. sind bekannt dafür ein Volk zu sein, dass sich am liebsten "in Moll freut".
Und dennoch haben sie - eher untypisch - einem peppigen, stimmungsvollen Lied ihre Höchstpunktzahl gegeben.
Könnte es daher sein, dass nicht die Berliner, Hannoveraner oder Münchner - sondern die Finnen die aufgeschlossensten Menschen (des ESC) waren !? Oder Bewohner ganz anderer Länder ???
Ich glaub kaum, dass sich 33 Länder (davon 9 im Besonderen) SO geirrt haben...
[PS:
Ich persönlich mag Stefan Raab nicht besonders, aber ich habe große Achtung vor seiner Leistung.
Was dieser Mann (und sein Team) anpackt wird zu Gold. Und DAS gilt es zu würdigen - nicht seine Person !]