pennywize
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 17.11.24
- Registriert
- 08.03.12
- Beiträge
- 3.887
- Kekse
- 42.920
doppelpost
Zuletzt bearbeitet:
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: This feature may not be available in some browsers.
Hi
Eine Double-Action-Trussrod kann man wie gesagt in beide Richtungen verstellen. Das Prinzip basiert darauf, dass man zwei Stäbe aneinanderschweißt, wovon nur einer in der Länge "verkürzbar" oder "verlängerbar" ist. Was dann passiert ist, dass sich beide Stäbe in einen Bogen bringen lassen.
Der Krempel wird oftmals als das "non plus ultra" verkauft... is aber (aus meiner persönlichen, eigenen Sicht heraus) totaler Quatsch.
WEIL:
1. Ich habe noch niemals in meinem Leben eine Krümmung an einem Gitarrenhals erzwingen müssen. Dafür reicht zu 99% der Saitenzug - reicht er nicht, spielt man halt mal nen Jahr mit harten Saiten und stellt den Hals nicht nach... dann reicht die Krümmung bald aus
2. Diese Stäbe kann man nicht aus dem Hals nehmen, ohne das Griffbrett abzubauen oder den berühmten "Skunk-Stripe" herauszufräsen. Nun könnte man meinen, dass man da eh nie ran muss... aber ist er aus einem Unfall heraus doch mal gebrochen, steht man doof da.
3. Viel Schlimmer ist aber, und genau dadurch habe ich schon viele Reparaturen machen müssen: Im Laufe vieler, vieler Jahre und bei etwas nachlässiger Lagerung der Instrumente außerhalb ihrer Koffer, neigen die zarten Strat/Tele/Jassmaster-Hälse dazu sich zur Saitenspannung hinzugeben - oder schlimmer noch: zur Verdrehung.
Ein Double-Action-Trussrod hat leider nur ein sehr kurzes Gewinde. Daraus folgt, dass man irgendwann einfach nicht mehr weiter gegen die Saitenspannung entgegen schrauben kann. Damit ist der Hals im Eimer...
Für mich persönlich am Interessantesten ist aber folgender Aspekt:
4. Ein Double-Action Trussrod bringt keine Spannung auf den Hals. Man muss sich vorstellen, dass dieser Stab nur sich selbst verbiegt und dadurch von innen gegen den Hals drückt und ihn dadurch ebenfalls in die richtige Richtung drückt. In der Regel drückt der den Hals entgegen der Saitenspannung zum Spieler hin. Wenn man den Hals nun aber ein wenig zu heftig anpackt oder im Emotionsüberfluss ein wenig zu hart hantiert, reicht die Kraft, die der dünne Stab aufbringt nicht mehr aus. Man produziert also ein Halsbending. Das geht mitunter sehr zackig und kann im Studio die reinste qual werden.
Leider habe ich kein Bild daz im Netz gefunden, daher muss ich mal versuchen das alles bildlich zu beschreiben - zur Not male ich auf wunsch mal ne Skizze
Single-Action-Trussrods sind dagegen gerade stäbe, die in eine "gebogene Nut" eingesetzt werden. Vom Prinzip nur ne Lange Stange, die an einem Ende ein Gewinde hat. Da man die aber durchgebogen einklebt, hat sie bei Anzug des Gewindes das Bedürfnis sich wieder gerade zu ziehen. Dadurch verbiegt sich dann der Hals mit seiner krummen Nut so, dass die Nut und die Schraube gerade wird. Das ganze macht man dann so, dass der Hals sich gegen die Saitenspannung verbiegt.
Vorteile eines Single-Action-Trussrods:
1: langes Gewinde... reißt es ab, kann man es entweder nachschneiden oder in manchen Fällen einfach den Stab herausziehen und ersetzen
2: Der Halsstab zieht sich beim Anziehen des Gewindes nicht nur gerade, sondern wird natürlich auch kürzer. Dadurch spannt man den ganzen HAls mit einem langen Metallstab zusammen. Diese Kombination aus Spannungen ist sehr hart und lässt sich nur noch wenig bewegen. Bei Gibsons ist dieser Halsstab standart... treibts einer zu bund mit gewollten Hals-Bendings, dann reißt er gerne mal den geleimten Hals aus dem Korpus ... bei ner Strat kannste den Hals sehr flexibel hin und her biegen.
Diese Spannung wirkt zusätzlich dem Verzug entgegen. Ein solcher Hals verzieht sich nicht so schnell, wie der Double-Action-Hals der ja quasi freies Spiel in jede Richtung hat, solange er nur nicht gegen den gebogenen Stab wandern will.
Bei geklebten Hälsen führt diese Kompressionsspannung durch die Single-Action-Trussrod allerdings über die Jahre gesehen oft zu einer "Welle" im Hals. Das kann man dann noch ein wenig mit Bünde abschleifen richten - ist aber auch schon ziemlich scheiße....
Warum baut man nun einen Single-Trussrod ein?!
Die Antwort ist so einfach wie enttäuschend.... man braucht nur eine lange gerade Nut, die man auf einer einfachen Fräsmaschine herstellen kann. Für einen Single-Action-Trussrod braucht man schon CNC-Technik oder zumindest wesentlich mehr Aufwand.
Aber es gibt auch bekennende Fans von Double-Action-Trussrods... warum die das sind, weiß ich aber nicht - vielleicht geht es dabei auch um die berühmte Les-Paul-Welle im Hals, die diese Single-Action-TR's verursachen. Andererseits ist ein verzogender Hals durch eine Double-Action-TR auch nicht besser.
Ein Single-Action-Trussrod ist schlecht, wenn man den Hals viel einstellen möchte... je öfter man ihn verstellt, desto mehr erzeugt man die Kompressionsspannung, die zur Welle führt. Ein Double-Action-Trussrod ist dagegen schlecht, wenn man die Gitarre wenig im Koffer aufbewahrt oder stark schwankendem Klima ausgesetzt ist.
In JEDEM Fall gilt...ab in den Koffer mit der guten Gitarre.... rumprollen im Gitarrenständer oder Wandhalter bezahlt man nach 10 Jahren mit nem neuen Hals oder aufwendiger Reparatur. Als akzetabel gelten die Wandhalter, bei denen die Gitarre an der Kopfplatte hängt. Beim Anlehnen an irgendwelche Gegenstände IMMER mit der Kopfplatte anlehnen und die Saiten immer zur Wand/Box/WasAuchImmer hin. Im Winter IMMER im Koffer aufbewahren. Damit beugt man bei Double-Action-TR's den Verzug vor, bei Single-Action-TR's dass man nachstellen muss.
Bei Wartung, Reparatur, sowie in Sachen Sound gewinnt ganz klar der Single-Action-TR ... langlebiger ist dagegen der Double-Action-TR, wenn man sich keinerlei Fehler bei der Aufbewahrung erlaubt - das ist allerdings auch nicht einfach!!!
PS: Zwei parallel liegende Halsstäbe (allerdings zwei Single-Trussrods) gibt/gab es zum Beispiel beim Rickenbacker Bass der 4001er-Serie (oder wars 401?!). Vorteil war, dass man natürlich einer Verdrehung entgegen wirken konnte - die ist und bleibt nämlich immernoch ein ziemlich schlimmer Schaden.... allerings konnte man sie auch erst so richtig schön hervorrufen, wenn man was falsch gemacht hat. Eigentlich was das ne super Erfindung, aber es gab zuviele Spieler, die sich den Hals damit versaut haben. Ich glaube heute wird das nicht mehr gemacht...
@Florian
klar ist es wurscht,
da hast Du vollkommen recht!
Aber mit E-II hätte ich sie nicht in die Hand genommen,
deswegen hab ich wahrscheinlich nur Gibson, ESP, Jackson u. Fender.
Bin da etwas altmodisch - und geil auf ein Helden meiner Jugend wo ich mir
diese eben nicht kaufen konnte. Jetzt wo ich es kann will ich auch den fxxxing
Namen auf dem Headstock.
ich finde meine ESP Klasse - vielleicht sogar ein bisschen zu perfekt.
Hallo, ich bin penny - und ja ich bin Markengeil!
(wer outet sich noch?)
Ich freue mich schon mein halbes Leben darauf, eine ESP kaufen zu können, und jetzt wo ich mich dem langsam nähere (Studiumende in Sicht) bauen die E-II, die ich definitv nicht kaufen werde...
Also entweder ich geh im Sommer extrem viel arbeiten und suche einen Laden der noch ESP Restmodelle lagert oder ich muss solang warten, bis sie E-II wieder absetzen
Falls das auch nicht passiert hilft nur Gebrauchtmarkt oder noch länger sparen für Custom