So, wie in irgendeinem anderen Thread zu Les Pauls erwähnt bin ich ja quasi mehr oder weniger zufällig zu Les Paul No.10 gekommen. Am Mittwoch habe ich sie abgeholt.
Habe ich erwähnt, dass man so etwas nicht tut? Gitarren bei Ebay ersteigern?
DON'T TRY THIS AT HOME!!!!
Außer ihr habt Ahnung von den Dingern und das Geld tut nicht weh.
Ich habe auf jeden Fall diese arme Les Paul Standard Vintage Sunburst aus der Sklaverei befreit. Man hat sie vor 2 Jahren gekauft und dann an die Wand gehängt. Gespielt wurde sie in der Zeit sehr wenig bis gar nicht. Also nur gefoltert.
Da waren sogar noch die ersten Saiten drauf.
Außerdem hat sie leichte Blessuren. Drei kleine Dongs im Bereich der Armauflage, da wo das Burst tiefschwarz ist, d.h. es ist eigentlich kaum zu sehen.
Den vorderen Gurtpin hat jemand mit "ganz viel" Ahnung mit einer 4mm Schraube festgeschraubt.
Maschinengewinde versteht sich. Das Tonepoti vom Bridge Pickup tat nix, das vom Neck produzierte Tonausfälle. Offenbar bekommen 2 Jahre Räucherkammer an der Wand Gitarren nicht so gut. Müffelte auch leicht nach Nikotin. Die vordere Schraube vom Schlagbrett saß fest und war entsprechend angefressen. Mit dem richtigen Schraubenzieher ging sie aber dann raus.
Also war der Mittwochabend damit verbracht sie zu säubern, 10er Saiten aufziehen, grob die Brücke einstellen, ausprobieren...
Meine Güte klang die Gitarre mies.
Also ich habe ja schon eine Menge Epis gespielt, aber das war grausam. Da wurde mir echt Angst und Bange, dass das nicht mehr zu retten ist. Bei der Gelegenheit ist mir dann aufgefallen, dass das eine Tonpoti eigentlich nichts machte.
Also, am Donnerstagabend den Lötkolben angeworfen. 50er Verdrahtung und ein paar neue Kondensatoren spendiert. Da die Tonpotis nicht wollten, auch nicht mit Kontaktspray, habe ich sie in die andere Richtung verschaltet, ist bei Log. Potis dann ulkig, weil der Regelweg erst mal falsch rum und zum Zweiten etwas kurz ist. Funktionierte erstmal, klang aber immer noch nicht so dolle. Schepperte herum wie ein Blecheimer. Der Hals war gerade. Kerzengerade. Ich weiß nicht wer so etwas einstellt, aber das ist unspielbar. Also musste ich den Halsstab eine halbe Umdrehung lösen. Und siehe da, die Gitarre fing an zu schwingen. Nebenbei erwähnt, ein absolutes Leichtgewicht, 3,5 / 3,6 kg. Das Licht der Welt hat sie im September 2009 in China erblickt. Heute habe ich dann neue Potis besorgt, und Schaller Gurtpins, vorne gab es dann 3 Streichholzstückchen und ein wenig Ponal Express dazu, hält.
By the way, hat jemand einen Tipp wie ich es schaffe mal nicht ständig das Zeugs neu kaufen zu müssen? Das ist immer eingetrocknet wenn man das braucht. Und 3 Euro um eine Schraube einzukleben ist dann auch etwas teuer so auf Dauer.
Potis standen zur Auswahl: USA CTS oder Japan, da ich die letzten CTS Potis nur nach etwas Feilarbeit an der Gitarre eingebaut bekommen habe und die Knöppe dann nur sehr stramm draufgehen (das Gewinde ist nicht metrisch und daher etwas dicker und die Riffelung für den Potiknopf ist auch etwas dicker) habe ich die Japaner genommen. Die sind aber für die Knöpfe etwas zu dünn, daher musste ich etwas Papier dazutun. Hält dann aber auch ganz gut.
Regelweg richtig rum und gut, spielt sich die Gitarre jetzt wie gewohnt brauchbar. Die Epiphone Neck Pickups haben wie immer reichlich Bass und der Verstärker hat schwer zu kämpfen wenn man das Gain dazu aufreißt. Also wie immer maximal mit leichter Zerre zu verwenden. Tontechnisch tut sich zur 2010er nicht viel. Aber sie ist bestimmt ein Pfund leichter. Der Hals ist nicht ganz so fett und mittlerweile haben wir uns lieb.