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UranusEXP
Mod Emeritus
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MatthiasT schrieb:Aber ich verstehe noch immer den Widerstand nicht dass jemand freiwillig die Lautheit nach einem genormten und ohne technisches Wissen verständliche Verfahren auf der CD angibt. Was ist daran so schlimm?
Sorry, Du hast's noch nicht verstanden, es wird mit dem "DR" NICHT DIE LAUTHEIT AUSGEWIESEN. Die Lautheit ist bei "DR"-Produktionen sowieso gleich. Es wird die "Dynamic Range" ausgewiesen und ein "höher ist besser" propagiert, was in diese verkürzten Form schlicht nicht stimmt.
Du wirst keinen Metal-Mix oder Techno-Mix mit DR14 hinbekommen. Der unbedarfte Käufer sieht aber nur die Zahl: "Ich hab's schon immer gewusst, Metal und Techno-Produktionen sind Scheisse."
Dabei ist eine Metal-Produktion mit DR10 vielleicht perfekt und Norah Jones mit DR13 eigentlich immer noch eine Vergewaltigung.
Alleine das interne Verfahren zur genormten Lautheit würde genügen um dem Hörer wirklich objektive Vergleiche zu ermöglichen. Die Vorgabe eines DR-Ideals und die Pflicht zu dessen Ausweisung (NICHT DIE DER LAUTHEIT!) ist Geschmacksdiktat und irreführend.
Aber auch eine genormte Lautheit ist technisch sehr schwer zu realisieren. Ich habe bis jetzt noch keine Verfahren entdeckt, dass es mir abnimmt, z.B. die Tracks eines Albums Lautstärke mässig anzugleichen, obwohl Wavelabs Meta-Normalizer das tun soll. Funktioniert überhaupt nicht. Ganz zu schweigen von einer künstlerisch geschmackvollen Lautstärke-Anpassung! Ich will ja auch nicht, dass im Verlaufe eines Albums oder eienr Playlist, die Ballade genau so laut ist, wie die Abgeh-Nummern.
Wie gesagt, es ist aber alles ein Schritt in die richtige Richtung...
Aber konstruktive Kritik ist auch mehr wert als Lobhudelei.
Rolander schrieb:Aber die DR-Labels sind in dem Sinne nicht als Gütesiegel zu verstehen (sie sind ja für den Verbraucher nicht nach den Ampelfarben in grün, gelb und rot sortiert), sondern einfach als Information.
Vielleicht freut sich ja der Death-Metal Fan über eint DR8, und der Jazzrocker bevorzugt DR14. Das soll einfach der Markt entscheiden.
Derzeit wird es aber noch als Gütesiegel mit der Message "je höher desto besser" kommuniziert. Das behindert eine objektive Beurteilung durch den Hörer und ist in diesem Sinne "marktverzerend".
Auch ich wäre sehr froh, wenn ich meine Mixe nicht mehr beim Mastering kaputt machen müsste, damit sie der derzeit normalen Lautheit einigermassen entsprechen. Es wird ja teilweise eine Materialschlacht gefahren um die Lautheit mit möglichst wenig Artefakten hinzukriegen. Das ist pervers: Vieleorts wird beim Masterin z.B. ein Lautheitsgewinn durch bewusste Übersteuerung (!) von A/D-Wandlern (!!) erreicht und DAFÜR braucht man die Hi-End-Wandlern, da das nur mit denen funktioniert und nicht wegen ihrer eigentlichen Qualitäten.
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