Ende des Loudness War in Sicht?

  • Ersteller Stifflers_mom
  • Erstellt am
Also ich hab vor kurzem feststellen müssen müssen, dass Death Magnetic auf meiner Abhörer zwar müllig klingt, auf meinem neuen Mp3 Player aber mit Abstand am besten, im Verhältnis zu den anderen Aufnahmen die ich drauf habe.
Hat wohl auch damit zu tun, dass der Player keine sehr großen Lautstärkereserven hat.

Hmf...
 
Ich sehe darin eigentlich weniger eine Güteklassifizierung als ein genormtes Verfahren zur Feststellung von Dynamik. Das ist auf jeden Fall schon mal viel Wert.

Wenn der unbearbeitete Flügel nur DR10 ist heißt das ja nur dass nur eine Dynamik von 10db ausgereizt wurde. Bei reicht gleichmäßigem Spiel ist das ja ein normaler Wert. Eine komplette Band dagegen dürfte in Natura deutlich mehr haben.


DR14 ist in der Hinsicht ein guter Wert weil kaum ein Musikstück aus dem Pop/Rock Bereich weniger hat, dafür muss man schon bei Jazzaufnahmen schauen. Wenn also wirklich die CDs mit weniger Dynamik auf 14 db normiert würden hätte man wirklich angeglichene Pegel.
Das hätte einfach den Vorteil dass sich eigentlich niemand mehr um Lautheit Gedanken machen muss, egal in welche Richtung. Das wäre eine Eleminierung und keine Umkehrung des Loudness Wars und man könnte wieder CDs nach der puren Maßgabe des guten Klangs erstellen.
 
Hier einige interessante Infos und Neuigkeiten von Friedemann Tischmeyer, die er mir auf eine "Einladung" hin geschickt hat:

Hallo,

ich habe gerade keine Zeit in jedes Board einzusteigen und die
Diskussionen zu verfolgen. Trotzdem vielen Dank, dass Du darauf
aufmerksam gemacht hast.
Im kommenden Newsletter (kommt in einigen Tagen) mache ich darauf
aufmerksam, dass unterschiedliche Genres unterschiedliche DR-Werte
vertragen.
Das wird auch in die Kommunikation an den Endverbraucher einfließen.
Bei Techno ist DR7 beispielsweise sehr gut und ein echter Gewinn, wenn
das gleiche Master vor DR einen DR4 gehabt hätte. Viel mehr Dynamik ist
ist bei dieser Musik nicht drin und auch nicht erforderlich.
Es geht hier auch nicht um eine Brandmarkung. Wir arbeiten daran, dieses
komplexe Thema entsprechend auch an den Endverbraucher verständlich zu
kommunizieren. Jemand der Musik mag und gerne kauft, wird auch schnell
begriffen haben, worum es geht und bei welchen Werten seine
Lieblingsmusik gut "funktioniert"
Der Step 2 hat erstens noch Raum für Optimierung (habe mich eben gerade
auf der NAB mit Dolby-Mitarbeitern getroffen, um das zu diskutieren) und
dient einer Voranpassung des Abhörpegels und soll die Türen für ein
BluRay-basiertes HR-Format öffnen. Niemand braucht ein HR-Format, bei
dem der oberste Bit für die Darstellung von moduliertem weißen Rauschen
verwendet wird.
Die DR-Kampagne hat dann bereits Sinn, wenn CDs mit einem dB mehr
Dynamik veröffentlicht werden und gewisse Peak-Restriktionen eingehalten
werden. Und das beginnt bereits vielfach.

Du kannst das als Zitat gerne im Forum einstellen.

Viele Grüße von der NAB aus Las Vegas

Friedemann Tischmeyer
 
Friedemann Tischmeyer schrieb:
...dass unterschiedliche Genres unterschiedliche DR-Wert
vertragen

Oje das klingt wirklich weniger nach Chancengleichheit für alle, als viel mehr nach einem krampfhaftem Dynamik-comeback.
Zumal es dadurch zu wirklich viel arbeit kommt, immerhin bleibt der "Kampf uns letzte dB" erhalten. Ab wann ist nun was Techno?

Also diese Regelung finde ich einfach nicht durchführbar. Die Kombination aus Dynamik-ermöglichung und fairer wettkampf wäre sinnvoll. So klingt das einfach nur nach "ich will dynamik" und wird so nicht wirklich an den Endverbraucher kommen, schätze ich.

Es klingt für mich leider etwas unüberlegt. Weils einfach nicht einheitlich ist. Dadurch wirds kompliziert und erleichtert garnix.

Lg Melody
 
Obwohl ich diesen Thread von Beginn an interessiert verfolgt habe geht mir das ganze hier inhaltlich irgendwie total am a... vorbei.
Wenn eine CD geil klingt, dann klingt sie (für mich) geil - punkt. Ob sie eine DR von 3 oder 13 hat ist mir in diesem Moment völlig wurscht.
Wenn eine CD versaut wurde, dann ist es mir auch egal warum - ob die Drums zu laut sind, oder die Dynamik zu gerig - es hat die gleiche Konsequenz: ich kaufe sie nicht.
Letztendlich entscheide ich / mein Geschmack was gut für mich ist und nicht irgendwelche Typen die Standarts setzten wollen. Wenn diese Bewegung für besseren Sound sorgt hab ich nix dagegen -ich glaube es zwar nicht, soll mir aber auch egal sein.
Es gab früher gute Produktionen und es gibt sie heutzutage genauso. Ebenfalls gab es früher ka... Sound und zukünftig auch. Woran das liegt ist mir als Konsument schnuppe.
Und die Argumente mit Kopfschmerzen und sowas treffen bei mir überhaupt nicht zu - (Placebo? :rolleyes:) ... Und Argumente wie "Hörkultur" sind mir auch schnuppe.
Technische Standartiserung, die damit verbundenen Anforderungen und die sich daraus ergebenden Normen sind nicht meine Aufgabe - bei sowas setzen sich meist eh die kommerziellen Interessen durch...
Solange es Alben gibt, die auf meiner Anlage/gute Kopfhörer gefallen ist alles top ...
Für mich ist bei diesem Thread von daher die Luft raus.

LG - Captain-P
 
Naja, aus reiner Konsumentensicht muß man dir absolut Recht geben.
Aber, viele von uns produzieren auch Tonträger. In welchem Umfang, und in welcher Marktrelevanz spielt da überhaupt keine Rolle. Denn das, was wir als 'fertig' bezeichnen und brennen oder pressen lassen, spiegelt ja dann doch unsere Sichtweise(oder die unserer Kunden) wieder.
 
Ich bin vor einiger Zeit Mitglied bei Pleasurize Music geworden, finde die Sache also gut und richtig. Erst jetzt bin ich auf diesen Thread gestoßen und habe zumindest einen Teil davon gelesen. Überrascht war ich, dass es doch eine Anzahl von Leuten gibt, die diese Initiative vehement ablehnen. Natürlich ist diese Idee nicht perfekt und man könnte noch das eine oder andere daran verbessern, aber es ist immerhin ein Anfang. Und ich glaube nicht, dass es Tischmeyer darum geht, Geld zu verdienen. Ich fürchte, der "Donate"-Button auf seiner Seite wird ihm im Verhältnis zu der Arbeit und Zeit, die er dafür opfert, so gut wie nichts einbringen.

Das Argument, dass da wieder mal eine Reglementierung als musikalische Zwangsjacke eingeführt werden soll, stimmt meines Erachtens nicht. Die Zertifizierung ist völlig freiwillig, und wahrscheinlich wird nur ein geringer Teil der Musikindustrie am Anfang dabei sein. Für alle, die dabei mitmachen, gilt: Nicht eine bestimmte Dynamik wird vorgeschrieben, sondern der RMS. Pegel. Das führt dazu, dass Musik mit verschiedenem Dynamikbereich auf den Abspielgeräten gleich laut zu hören ist, und das erhöht die Chancengleichheit, sodass der Hörer wirklich entscheiden kann, welche Produktion besser klingt. Bisher waren die lauteren Titel aus psychoakustischen Gründen im Vorteil. Das ist ganz besonders so im Zeitalter der Playlists so, wo kaum noch ganze Alben am Stück gehört werden: Der Hörer stellt sich selbst ein Programm zusammen, reguliert die Lautstärke beim ersten Titel auf ein für ihn angenehmes Niveau. In aller Regel ist das ein sehr lauter. Folglich klingen spätere leisere und dynamischere Tracks flach und mittig (Fletcher.Munson-Effekt) und fliegen gnadenlos aus der Playlist. Wäre die Lautheit (als relativer Bezugswert: der RMS-Pegel) aller Tracks gleich, könnte dynamisch gemixte Musik neben weniger dynamischer erst bestehen. Das heißt ja nicht, dass sie deshalb besser klingen muss. Denn neben der Dynamik spielen für einen guten Sound ja noch viele andere Dinge eine Rolle, aber nur bei gleichen Leveln kann der Kunde überhaupt entscheiden, welcher Track besser klingt. Wer also bei der DynamicRange-Bewegung mitmacht, stellt sich lediglich einem fairen Vergleich und versucht nicht, durch pure Lautstärke die Konkurrenz an die Wand zu drücken. Und bald kann sich die vermeintliche Reglementierung durchaus als Vorteil erweisen: Wer nämlich als Teilnehmer des Loudness-Race versucht, einen Vorteil zu erlangen, steht bald vor einer endgültigen physikalischen Grenze. Kleiner als 4 dB kann die Dynamik auf Kosten der Lautheit nämlich kaum noch werden, ohne das man das Geräusch noch als Musik identifizieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht eine bestimmte Dynamik wird vorgeschrieben, sondern der RMS. Pegel.

Ziel des Metering der PMF ist aber eigentlich in erster Linie den Dynamikumfang zu bestimmen und zu kategorisieren (DR 14, DR 8, DR 4 o.Ä.). Es gibt halt außerdem die vollkommen gerechtfertigte Vorgabe den Peak Wert nach dem Limiting bei max. -0,3 db zu haben, um vor allem bei der Formatumwandlung höhere Qualität zu erreichen. Oder hab ich das was falsch verstanden? Ich meine wnen es nicht um die Dynamik ginge, hätten SPL und Co. ja kein DR Meter programmieren brauchen.

Ich biete meinen Kunden das Mastering nach diesen Richtlinien (die hoffentlich irgendwann Standarts werden) an, aber den meisten ist der Mix dann zu leise. Und dann zu sagen: "Jungs, das ist neu, ihr werdet mir irgendwann dankbar sein, auch wenn ihr jetzt warscheinlich zum Mastern woanders hin geht." - Das ist ja Bullshit. Im Prinzip kann man nur Aufklärungsarbeit leisten, die Leute mal probehören lassen und mit der Thematik vertraut machen. Im Endeffekt entscheidet die Kundschaft und nicht der Techniker.
 
Ich finde die Initiative grundsätzlich sehr begrüßenswert, wenn auch noch etwas unausgegoren.

Wie ich schon mal geschrieben hatte, habe ich auf die Schnelle keinen Mix gefunden der DR 14 erreicht, nicht mal Roughmixe ohne Summenkompression und mit wenig Kompression im Mix. Da muss besser differenziert werden (etwas nach Genres), was der Herr Tischmeyer ja auch schon angekündigt hat.

Es gilt für mich einerseits eine Stigmatisierungs-Tendenz zu vermeiden, die vielleicht perfekte Titel ungerechtfertigt in ein schlechtes Licht rückt. Andererseits soll kein Dynamikwahn entstehen, der dann ähnlich wie "einst" der Lautheitswahn, alles diktiert vom Arrangement über Mix bis hin zur Summenbearbeitung.

Ein kleines Problem habe ich auch noch mit dem Versuch, die - für einen Großteil der "Nebenbei"- Abhörbedingungen einfach notwendigen Einschränkung der Dynamik - in das Endgerät zu verlagern. Es sollen Titel mit hoher Dynamik veröffentlicht werden und das Abspielgerät übernimmt dann die gewünschte oder benötigte Kompression. Welche Ergebnisse dann DA rauskommen ist sehr fraglich.

Wie viele von uns wissen, ist auch die Lautheitsoptimierung eine "Kunst", vielleicht eine ähnlich fragwürdige wie die Schönheitschirurgie. ;) Nichtsdestotrotz ist ein "Bob Ludwig"-Laut immer noch besser, als ein "0,2 $-DSP-Kompressor"-Laut, auch wenn vielleicht hinten der gleiche RMS rauskommt.

Hier lauert also die Gefahr, dann die Ergebnisse für die meisten Hörer sogar zu verschlechtern, weil sie im Auto, etc. auf eine vernünftige Einschränkung der Dynamik angwiesen sind.

Vielelicht sollten - was natürlich einen hohen Aufwand bedeuten würde - die Labels den Kunden neben dem "audiophilen" Tonträger, zusätzlich hochauflösende MP3s mit technisch einwandfrei hergestellter Lautheit für den Alltagsgebrauch mit anbieten. Wer das eine kauft, bekommt auch Zugriff zum Anderen. Wäre wohl ideal, aber kaum praktikabel...

:gruebel:

Einem Mastering-Kunden das Konzept näher zu bringen stelle ich mir nicht so schwer vor, auch wenn ich es noch nicht gezielt versucht habe. Natürlich, wenn man ihm einfach zwei Tracks zum Vergleichen schickt, wird der "leise" höchstwahrscheinlich verlieren. Um den Kunden zu einem sinnvollen Vergleich zu zwingen, sollte man die Tracks nach der Kompressor und Limiter eben noch mal gehörmäßig auf gleiche Lautheit bringen. Dann wird höchstwahrscheinlich der "leise" Track gewinnen. Auch sollte man vielleicht dem Kunden einen A/B-Track mit den gebrachten Referenzproduktionen bringen. Denn auch hier wird der Kunde, wenn er selbst vergleicht, sicherlich die Pegel nicht entsprechend anpassen und die lautere Referenzproduktion siegt.

Technische Argumente gegen übertriebene Kompression hat man ja sonst genügend an der Hand...
 
KLICK


das lied vom link ist im härteren genre einzuordnen und wurde auch etwas komprimiert, allerdings nicht zwanghaft richtung 0db, sondern etwas "darunter" .


bei einigen passagen wurde wohl zur "betonung" die lautstärke kurz (meist kürzer als 1sek) angehoben, ist ein interessanter effekt :great:


somit ergibt sich ein durchschnittspegel von knapp -14db laut wavelab-analyse :rolleyes:

ich werfe das jetzt einfach mal ohne kommentar in den raum,
was meint ihr dazu? :gruebel:


im anhang ist noch ein screenshot, der das ganze veranschaulicht.
 

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ohne es jetzt angehört zu haben: Die "Dynamic Range" hat mit dem Durchschnittspegel zunächst mal überhaupt nichts zu tun. Wenn Du einen Titel 30 dB leiser machst, hat er immer noch die gleiche "Dynamic Range".

@Rolander:

Nicht eine bestimmte Dynamik wird vorgeschrieben, sondern der RMS. Pegel.

Es wird zwar keine Dynamik vorgeschrieben, aber ein Idealwert von 14 propagiert (noch, man will sich ja dem Thema differenzierter nähern). Jeder muss unabhängig vom RMS den korrekten DR-Wert angeben und alles was jenseits des Ideals ist, wird potentiell stigmatisiert. Eine DR8 Produktion bekommt ein "schlechtes" DR8 Label und muss mit 6 dB Headroom ausgestattet werden, damit sie gleich laut klingt wie eine DR14.

Die einzige Problematik, die ich also sehe, ist das Propagieren von bestimmten Idealwerten. Eigentlich würde eine Straegie ausreichen, die dafür sorgt, dass alle VÖs eine Lautheit haben, die auf Anhieb einen direkten Vergleich beim Hörer ermöglicht, und die vermeidet, dass der "Lauter ist Besser"-Trick überhaupt angewendet werden kann. So gesehen bräuchte es eigentlich gar keine offiziellen DR-Werte als "Label".
 
Zuletzt bearbeitet:
ohne es jetzt angehört zu haben: Die "Dynamic Range" hat mit dem Durchschnittspegel zunächst mal überhaupt nichts zu tun. Wenn Du einen Titel 30 dB leiser machst, hat er immer noch die gleiche "Dynamic Range".

das ist mir klar, aber dieses system, über das diskutiert wird und das als lösung für die überkomprimierung erscheint, arbeitet doch mit durchschnittspegeln...oder nicht? :confused:

oder befinde ich mich gerade auf dem holzweg?
 
Holzweg...natürlich werden Durchschnittspegel während der Berechnung herangezogen, aber das ist ja nicht alles...nochmal genau lesen ;)

Zur Ermittlung des offiziellen DR‐Wertes wird der Titel bzw.
das Image des Tonträgers (Wave, 16bit, 44,1 kHz) gescannt
und im Hintergrund ein Histogramm (Lautheitsverteilungs‐
Diagramm) mit einer Auflösung in 0,01 dB‐Schritten erzeugt.
Die nach etablierten Standards für die RMS‐Berechnung in
einem Zeitfenster von 3 Sekunden ermittelten
Lautheitswerte (dB/RMS) werden quasi in 10.000
unterschiedliche Schubladen aufgeteilt (der 0,01dBAuflösung
entsprechend). Von dem Ergebnis werden nun
die lautesten 20% als Berechnungsgrundlage für die
durchschnittliche Lautheit der lauten Passagen errechnet.
Gleichzeitig wird der höchste Peakwert ermittelt.
Der DR‐Wert ist die Differenz zwischen Peak und Top‐20 des
durchschnittlichen RMS.

Der Durchschnittspegel alleine hätte ja keine Aussagekraft, stell' dir ein 20 Sekunden flüsterleises Intro vor, das würde alles verfälschen im Bezug auf die echte "Dynamic Range".
 
Es wird zwar keine Dynamik vorgeschrieben, aber ein Idealwert von 14 propagiert (noch, man will sich ja dem Thema differenzierter nähern). Jeder muss unabhängig vom RMS den korrekten DR-Wert angeben und alles was jenseits des Ideals ist, wird potentiell stigmatisiert. Eine DR8 Produktion bekommt ein "schlechtes" DR8 Label und muss mit 6 dB Headroom ausgestattet werden, damit sie gleich laut klingt wie eine DR14.
Ich sehe da keine Stigmatisierung. Sondern einfach nur eine Vergleichbarkeit.

Aussagekraft über die Qualität hat es nur bei sagen wir mal DR 3 - denn eine Aufnahme kann dann nicht mehr gut klingen. Im Rahmen von normalen Werten ist es aber nur eine erstmal wirklich aussagekräftige und genormte Angabe der Lautheit.

DR 14 als Standard zu wählen halte ich auch für gut. Kaum eine Aufnahme im Rock/Pop Bereich ist deutlich dynamischer und deswegen ist es doch ein guter Wert um wirklich alles auf den gleichen Pegel zu bringen.



Ich sehe das Ganze her als Standardisierungsprozeß denn als Dynamik-War. Es wäre ein riesengroßer Fortschritt einen genormten Durchschnittspegel zu haben. Und ich wüsste auch nichts nachteiliges daran.
 
Im Rahmen von normalen Werten ist es aber nur eine erstmal wirklich aussagekräftige und genormte Angabe der Lautheit.

GENAU dafür würde man aber keinen DR-Aufkleber benötigen, dafür würde es reichen, das vorgegebene Prozedere intern anzuwenden. Dann wären alle Produktionen gleich laut und damit direkt vergleichbar, dann könnte sich - wie immer - der Bessere am Markt behaupten und zwar ohne, dass dem unbedarften Käufer von aussen die Meinung aufgedrückt wird: 14 und mehr ist gut alles andere wird mit abnehmendem Wert immer schlechter.

Wenn man da jetzt wieder einen reinen technischen Wert und dessen Ideal aufstellt, schafft man eine "Marke" wie "Stereo" oder "DDD" ohne das der Käufer weiss um was es wirklich geht. Der normaler Hörer hat noch nicht einmal Stereo verstanden. So guckt also dann jeder auf den DR-Wert: Oh, 14 ist toll. So erzieht man doch niemandem zum genauen und bewussten Hinhören. Schon hier im Forum wird das Prinzip nicht ganz verstanden, ich kann mir jetzt schon vorstellen, was sich da für Mythen in den Hifi-Kreise bilden werden. *lol* DR14 rauscht weniger, DR14 regt die Raummoden weniger an, etc, etc :D

SO wie die Sache derzeit kommuniziert wird, heisst das für den einfachen Käufer: 14 und drüber is gut, alles andere ist "bäh". Und das ist schlicht schon mal Unfug. Aber wie gesagt, man hat ja angekündigt, da genauer differenzieren zu wollen.

Es wäre ein riesengroßer Fortschritt einen genormten Durchschnittspegel zu haben.

Es gibt hier noch einige Missverständnisse bei Einigen hier im Thread. Ein genormter Durchschnittspegel bzw Lautheit ist nur ein Teil der Geschichte. Es wird eindeutig für eine größere "Dynamic Range" geworben (das ist nicht das gleiche!) und zwar ohne zu differenzieren ob, wann und wieviel davon zu welchem Zweck gut oder schlecht ist. Die Erfassung und Ausweisung der DR und die Normierung der Lautheit sind ZWEI Prozesse die angestrebt werden, dass muss man zur Beurteilung schon auseinanderhalten
 
Zuletzt bearbeitet:
Holzweg...natürlich werden Durchschnittspegel während der Berechnung herangezogen, aber das ist ja nicht alles...nochmal genau lesen ;)



Der Durchschnittspegel alleine hätte ja keine Aussagekraft, stell' dir ein 20 Sekunden flüsterleises Intro vor, das würde alles verfälschen im Bezug auf die echte "Dynamic Range".

ah ich danke dir, ich hatte nur aus einem früheren beitrag in diesem thread meine infos gezogen, da stand das leider nicht so ausführlich drin :D


aber was du ansprichst, ist leider auch wahr, ohne wissende kunden wird das wohl eher ein schuss in den ofen.


ich stell mir das in vielen fällen in der cd-abteilung dann so vor:

"boah krass ey, meine cd hat dr14 unn deine nur dr10"
"ich hab dr10, das ist viel lauter und so, das knallt mehr mit meinem auto subwoofer, mehr kompressor und so"
"und? meine 14er hört sich viel besser an, is halt 14"

lustig wärs ja schon, aber das wars dann leider auch schon :D
 
Ziel des Metering der PMF ist aber eigentlich in erster Linie den Dynamikumfang zu bestimmen und zu kategorisieren (DR 14, DR 8, DR 4 o.Ä.). Es gibt halt außerdem die vollkommen gerechtfertigte Vorgabe den Peak Wert nach dem Limiting bei max. -0,3 db zu haben, um vor allem bei der Formatumwandlung höhere Qualität zu erreichen. Oder hab ich das was falsch verstanden? Ich meine wnen es nicht um die Dynamik ginge, hätten SPL und Co. ja kein DR Meter programmieren brauchen.

Nein, da liegst du vollkommen richtig. Natürlich geht es um Dynamik, aber nicht darum, eine Mindestdynamik zu etablieren, sondern um Vergleichbarkeit. Mag ja sein, dass ein Heavy Metal Titel mit 10 dB Restdynamik besser klingt als mit 14 dB, aber feststellen lässt sich das nur mit gleicher Abhörlautstärke. Und diese wird mit höchstens RMS -14 dB vorgegeben. (Zitat: "In Phase 2 beginnen alle Plattenfirmen, die das Commitment 2 gezeichnet haben, Tonträger mit einer Mindestdynamik von DR14 zu veröffentlichen. Weniger dynamische CDs werden mit einem entsprechenden Headroom versehen und mit der tatsächlich vorhanden Dynamik gekennzeichnet."). Genau genommen bedeutet das, dass bei CDs, deren Dynamik größer als 13,7 dB + 0,3 dB Headroom ist, dann doch wieder ein geringerer RMS-Wert als -14 dB eingehalten werden muss. Sie klingen dann etwas leiser. Als Kompromiss ist das m.E. akzeptabel. Aber mit welcher Dynamik man dann mixed und mastert, bleibt dem Produzenten (oder dem Kunden) überlassen.

Klar, Tischmeyer wollte natürlich damit erreichen, dass die Mixes dynamischer werden. Sicher ist das auch für viele Musikrichtungen von Vorteil. Aber die DR-Labels sind in dem Sinne nicht als Gütesiegel zu verstehen (sie sind ja für den Verbraucher nicht nach den Ampelfarben in grün, gelb und rot sortiert), sondern einfach als Information.
Vielleicht freut sich ja der Death-Metal Fan über eint DR8, und der Jazzrocker bevorzugt DR14. Das soll einfach der Markt entscheiden. Ich wünsche mir, dass die Initiative ein Erfolg wird.
 
ich stell mir das in vielen fällen in der cd-abteilung dann so vor:

"boah krass ey, meine cd hat dr14 unn deine nur dr10"
"ich hab dr10, das ist viel lauter und so, das knallt mehr mit meinem auto subwoofer, mehr kompressor und so"
"und? meine 14er hört sich viel besser an, is halt 14"

lustig wärs ja schon, aber das wars dann leider auch schon :D
Wer Musik für die Zielgruppe macht dem wird die ganze Aktion sowieso am Arsch vorbeigehen.


Aber ich verstehe noch immer den Widerstand nicht dass jemand freiwillig die Lautheit nach einem genormten und ohne technisches Wissen verständliche Verfahren auf der CD angibt. Was ist daran so schlimm? Warum darf der Käufer davon nichts wissen? Es stehen ja auch die Informationen zu CD-Standard und Lizenz mit drauf - auch wenn nicht für jeden wichtig ist.

Es ist ja nicht so als würde es keinen interessieren - vielleicht fehlt bei vielen das technische Wissen über den Loudness War, aber dass die neue Metallicaplatte kacke klingt und dass alte Bad Religion Platten entspannter zu hören sind als neue haben auch schon so viele bemerkt - zumindest in meinem Bekanntenkreis.

Ob man nun DR-14 oder DR-4 besser findet darf dann ja immer noch der Kunde entscheiden.
 
Wer Musik für die Zielgruppe macht dem wird die ganze Aktion sowieso am Arsch vorbeigehen.


Aber ich verstehe noch immer den Widerstand nicht dass jemand freiwillig die Lautheit nach einem genormten und ohne technisches Wissen verständliche Verfahren auf der CD angibt. Was ist daran so schlimm? Warum darf der Käufer davon nichts wissen? Es stehen ja auch die Informationen zu CD-Standard und Lizenz mit drauf - auch wenn nicht für jeden wichtig ist.

Es ist ja nicht so als würde es keinen interessieren - vielleicht fehlt bei vielen das technische Wissen über den Loudness War, aber dass die neue Metallicaplatte kacke klingt und dass alte Bad Religion Platten entspannter zu hören sind als neue haben auch schon so viele bemerkt - zumindest in meinem Bekanntenkreis.

Ob man nun DR-14 oder DR-4 besser findet darf dann ja immer noch der Kunde entscheiden.

dann lass das mit dem auto subwoofer weg, nimm einen höflicheren ton und du hast ein gespräch unter laien im plattenladen ;)
könnte sich sowohl um rock, pop, hiphop oder konsorten halten...

ich selbst habe prinzipiell nix gegen den einsatz dieses verfahrens, ich will nur mal "realistisch" eine andere seite beleuchten.
(tut mir leid dass ich nicht so euphorisch gegenüber dieser innovation bin, aber das ist nunmal meine meinung :redface: )

insofern: von mir aus kann das jeder draufschreiben, und das meine ich ernst.
 
Zuletzt bearbeitet:
dann lass das mit dem auto subwoofer weg, nimm einen höflicheren ton und du hast ein gespräch unter laien im plattenladen ;)

Diese Art von Kunden ist das Logo aber auch egal, wer das nicht einordnen kann wird es einfach ignorieren.


Aber eigentlich ist das auf lange Sicht sowieso ein unrealistisches Szenario - der Verkauf von CDs wird wohl auf Dauer mausetot sein und wirkliche Plattenläden gibt es auch immer weniger.

Für den nicht-physikalischen Vertrieb ist der Nebeneffekt der Aktion allerdings noch wichtiger. In der Playlist ist eine durchgehender Pegel noch viel wünschenswerter und Musikstücke derren Peakwerte noch ein wenig Headroom bis zur "Eins" aufweisen passieren auch eine Datenkompression unbeschadet
 

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