Ende des Loudness War in Sicht?

  • Ersteller Stifflers_mom
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Es gibt auch Leute, die hängen sich Bilder an die Wand, weil die geil aussehen
Das ist sogar ein ganz gutes Beispiel.

Ich hab keine Ahnung von Kunst, aber ich hab hier in meinem Zimmer ein paar Poster hängen. Eins zeigt z.B. Nighthawks von Hopper. Ich finde das diffus wirklich gut, kann aber nicht mal begründen warum. Wenn jetzt alle Leute die Bilder nachdrucken einen Farbfilter drauftun würden damit das ganze noch Kontrastreicher, fetter und intensiver rüberkommt (inklusive ausgefressener Weiß und Schwarzbereiche, die Analogie ist erstaunlich treffend) hätte ich das vllt auch hier hängen und könnte nicht mal genau defininieren was daran falsch ist - vor allem da dann ja alle Bilder derartig nachbearbeitet wären und ich das Original nicht gesehen habe.
Irgendwann ist es dann vllt sogar so weit dass mir normale Bilder irgendwie lasch vorkommen würden.

Trotzdem machen das Leute die Drucke von Gemälden herstellen nicht, auch wenn sie das wenn sie es nur langsam genug einführen würden sicher bei über 90% der unwissenden Käufer wie mir durchkommen würden. Vllt sind die auf eine derartig bescheuerte Idee noch nicht gekommen. Warum sind wir es?

---------- Post hinzugefügt um 16:36:40 ---------- Letzter Beitrag war um 16:33:09 ----------

Ach ja: Hier ein kleiner Blick in die Zukunft wie Mastering in ein paar Jahren aussehen wird: :);)
 
Wie sieht es bei dir mit Filmen, Büchern, Bildern, Ernährung, Mode,... usw. aus? Hast du da auch so einen hohen Anspruch wie an Musik?

Ich habe an vieles hohe Ansprüche. Ich male auch Bilder und am liebsten mit Airbrush. Auch hier habe ich mir eine Aztek Pistole gekauft, weil man mit man damit sehr feine Linen sprühen kann. Mein Rennrad ist ein Cannondale, weil dieser auch bei schnellen Abfahrten steif genug ist. Ich habe keinen kleinen 22 Zoll Monitor sondern einen wirklich grossen Bildschirm, weil ich der Meinung bin, dass der Bildschirm genauso wichtig ist wie mein Mac.
Ich könnte jetzt noch mehr aufzählen, aber wofür? Glaubst Du meine Welt dreht sich nur um die Musik?

Ich sage nur: wir kämpfen umsonst. Solange die meisten Menschen (und bei den ganzen illegalen Downloads müssen es viele Menschen sein) die Musik nicht schätzen, brauchen wir nicht wirklich auf ein Ende des Loudness-War zu hoffen. Jeder Engineer weiss das ein überkomprimierter Titel sich nicht gut im Radio oder zuhause anhört und trotzdem tut er es. Und warum? Weil er sich dem Kunden beugen muss. Der Kunde muss ja mit seiner super lauten CD Eindruck schinden, der Inhalt ist scheinbar nicht viel wert, sonst würde der Kunde es nicht so haben wollen. Wenn ich ein Bild male, dann sicherlich nicht auf einer billigen Leinwand, welche sich nach paar Jahren verzogen hat. Als Künstler liebt man sein Werk, oder?
Und mir hängen die Metallica Beispiele aus dem Hals heraus, ganz ehrlich. Metallica sind nicht alleine auf dieser Welt mit zu heiss gemasterten Titeln. Aber hier sollte man sich die Frage stellen:
Warum tut eine Band wie Metallica, die Metal Band überhaupt, sich sowas an? Die haben es nicht nötig laut zu sein, damit Leute die CD kaufen. Dieses Argument fällt hier schon mal weg, dass ein lauter Titel mehr "Zuhörer" erreicht. Metallica kann praktisch produzieren was sie wollen und es wird gekauft oder illegal heruntergeladen; auf alle Fälle wird die Musik gehört. Ich habe mir Death Magnetic damals blind gekauft. Und zuhause dachte ich nur: Schrott! Und Bekannte von mir finden sie gut. Wenn nur einer von fünf sich beschwert, dann ist die Welt doch mit zu heiss gemasterten Titeln zufrieden. Otto stört es nicht und Otto hat keinen akustisch optimierten Raum mit einer hochwertigen Abhöre. Otto hört keine Artefakte oder sonst was. Für Otto gibt es laut oder leise, viel Bass oder wenig Bass.

Ich kenne kaum einen Haushalt, mit einer anständigen Hifi Anlage. Ein Freund von mir hat die JBL Jubilee Boxen stehen, aber der Rest? Compact Anlagen, mehr nicht. Ich sehe es nicht ein, dass wir uns diesen Schuh anziehen sollen. Als ob es jetzt meine Aufgabe wäre, dem Loudness War ein Ende zu setzen? Wenn der Kunde laut will, dann bekommt er es, ansonsten geht er künftig wo anders hin, logisch. Selbst wenn man ihn davon überzeugen kann, dass dynamische Musik besser ist, wird er spätestens, wenn Freunde sagen: Die CD ist aber leise
Sich ein anderes Studio für die Zukunft suchen. Wir brauche doch nur die Hörbeipiele hier im Forum anzuhören. Kritik zum fertigen Mix mit Maximizer. Keiner von uns Engineers tut die Titeln abmischen oder mastern. Es sind doch schon unsere Foren User selbst, welche ihren Track mit einer kommerziellen Produktion vergleichen und den Limiter zum schwitzen bringen. In diesem Thread diskutieren wir über den Loudness War und ein paar Threads weiter begutachten wir den verwendeten Maximizer. Das ist doch schon ironie.
 
Es kommt immer das Argument mit dem Kunden, dessen Wünsche man erfüllen muss.

Ich sehe das natürlich zu einem gewissen Grad auch absolut ein, aber:
Wenn der Kunde sagt, "nimm dieses Mikrofon für den Gesang, das schaut besser aus", oder "stell das Mikro lieber dorthin", oder "nehmen wir die Gitarre im Badezimmer auf" und dergleichen mehr, macht das dann ein guter Toningenieur, obwohl er weiß, dass das Ergebnis Schrott wird?
Gehört es dann nicht eigentlich zur Aufgabe, dem "Kunden" zu sagen, "du, machen wir das lieber nicht, denn ich weiß dank meiner 20 Jahre Erfahrung, dass das Ergebnis Schrott wird"?

Ich denke mal, das würden die meisten Tontechniker in so einem Fall machen (oder irre ich mich da ganz gewaltig?).
Es gibt ja Dinge, die der Tontechniker einfach "besser weiß", und er sie daher auch vorgeben sollte und sicher auch vorgibt, wie die grundlegenden Techniken beim Recording.
So, und warum ist dies nun beim Thema Loudness so viel anders, warum lässt sich da ein Ingenieur dermaßen dreinreden, bis das Ergebnis nach Müll klingt?
 
@ Reflex

Sicherlich hast Du recht, aber wir reden hier nicht vom Recording. Das Problem ist: solange aufgenommen wird, hält auch der Kunde die Klappe. Wenn der Kunde eine einzelne Spur aufnimmt, dann kann er das mit nichts vergleichen. Er denkt, ach das wird ja noch abgemischt und klingt dann besser. Irgendwann kommt es zum Mastering und von nun an vergleicht er. Hört sich mein Titel an wie der Titel von XY? Dabei vergleicht er zuhause nicht ob das vorab Master mehr dynamik hat, sondern ob es genau so laut ist wie die von CD von XY.

Soll ich den jeden Auftrag ablehnen? Wenn ich es nicht mache, dann macht es jemand anderes. Wenn man zum Hobby mischt und mastert ist es eine Sache, aber wenn man davon lebt? Wieviele Anwälte nehmen Fälle an, die sie am liebsten ablehnen würden? Ein Freund von mir jammert auch immer über seine Klienten. Er sagt wortwörtlich: wir werden verlieren. Und trotzdem will Mr. Neunmalklug einen Prozess führen.
Ich kann lange auf jemanden einreden, dass heisse Pegel nicht gut sind, umstimmen werde ich kaum jemanden. Ich bin mir sicher, dass niemals in der Bildzeitung stehen wird: Musik mit heisse Pegeln gefährden die Gesundheit unserer Kinder. Sie können zu Hörprobleme wie Tinnitus führen... (ok, was ist Tinnitus? Ein Fisch der im Wasser schwimmt).

Es ist wie beim Raucher: man kann dem auch ewig erzählen das es ungesund ist...Ich habe es auch aufgegeben die Raucher umzustimmen. Und selbst wenn Onkel Doktor sagt: sie sollten damit aufhören. Nichts für ungut, aber in den letzten 20 Jahren ist nicht nur die Dynamik zurück gegangen.
 
Jetzt darf man aber nicht "Hörer" und "Musiker" (also Kunden von Tonstudios) durcheinander bringen. Bezüglich der Hörer: Da habe ich schon weiter vorher in diesem Thread mal geschrieben, dass die Argumente "Die Konsumenten wollen das so" oder "man darf halt nicht leiser als die anderen Songs im Radio sein" für mich nicht zählen. Preci55ion hat da ja selbst am Beispiel Metallica gesagt, die das an sich nicht nötig hätten, weil die Leute die Musik genauso kaufen/hören würden, wenn sie weniger schlimm gemastert wäre. Aber das sehe ich bei allen anderen auch so, ich glaube einfach nicht, dass ein Song "Untergeht" und von den Leuten nicht wahr genommen wird, wenn er etwas leiser ist oder weniger knallt. Zumal die Menschen ja heute Musik eher über Youtube etc. kennenlernen, und immer weniger über Radio und Viva. Entweder gefällt die Musik oder nicht, fertig.
 
Was ganz interessant wird ist wenn die EBU R128 durchgesetzt wird. Alle ÖR Radio und Fernsehsationen setzten das ja um und soweit ich weiß verhandeln die gerade mit Apple das anstatt ihres Replay Gains zu implementieren. Dann hätte iTunes als verbreitestes Programm das und alle iPods und iPhones ebenfalls was mobil immer noch die Nr. 1 ist. Vor allem würde dann der Rest vom Markt auch mitziehen, da bin ich mir sicher.

Wenn man aber grundsätzlich Loudness angepasst hört, dann werden diese verzerrten Drecksaufnahmen dermaßen negativ auffallen dass sich dann sicher auch einiges in der Wahrnehmung ändern wird. Hoffe ich zumindest, wobei es natürlich auch sein kann dass man dann trotzdem mit dem Laut prügeln weiter macht, einfach weil man das so macht.


Nur nebenbei, ich finde es irgendwie erstaunlich dass gerade viele Profis damit argumentieren dass die Leute da draußen guten Sound eh nicht zu schätzen wissen und es deswegen auch latte ist wenn es schlecht klingt wenn die Vorgaben so gemacht werden. Selbst wenn das so ist, müsste ich davon leben hätte ich ein vitales Interesse die gegenteilige Ansicht zu vermitteln. Wenn Tonqualität egal ist, dann braucht es auch keinen Profi im Studio. Dann hängt doch ein H2 in den Proberaum und jagt das Ergebnis durch den Multibandkompressor damit es laut wird, dem Otto ist es ja anscheinend egal. Mal übertrieben ausgedrückt.
 
Also die Konsumenten sind schon mit dran Schuld. Also wenn ein Künstler zum Beipiel eine Hip Hop oder House Nummer produziert, dann gibt er es seinen Freunden, welche sich wahrscheinlich nicht mit Musik Produzieren beschäftigen, und diese werden als erstes sagen:
Es ist zu leise und/ oder hat wenig Bass. Danach ist der Künstler enttäuscht und will ein lauteres Master. Und wenn es einem Künstler einmal passiert ist, dann wird er künftig immer darauf bestehen.
Die Freunde von dem Künstler müssten sagen: He, das hört sich irgendie rotzig und undynamisch an. Aber das wird nie passsieren, weil die alles was laut ist, als positiv einstufen.
Ich habe auch mal einen Electro Track produziert und eine richtig fette Bassdrum erschaffen...die Musik an sich war schrott. Alle fanden es gut. Boah, die Kick ist geil!

Ob ab dem 01.01.2012 alles besser wird, kann man nur hoffen. Aber ich bezweifle es, dass die Leute ab dem 01.01.2012 sich anständige Boxen kaufen. Mir scheint, die hören es eh nicht. Im Radio ist doch schon das Intro lauter wie der Refrain, für mich fürchterlich, aber welchem "Otto" stört es wirklich? Ein Bekannter hat erst vor kurzem viel Geld ausgegeben für Endstufe und Anlage wie er sagte...250€!!! Viel Geld in Hifi investiert? 250€? Auch mein Bruder hört zuhause auf eine 70€ Kompaktanlage Musik. Obwohl er gerne Musik hört wie er sagt. Für die viele scheint Musik nur Hintergrundrauschen zu sein, so wie bei viele Frauen, wenn sie den ganzen Tag den Fernseher laufen lassen. Hauptsache es läuft was.
 
Schonmal dran gedacht, dass sich Jemand, der sich nie beschwert, die Sache dann einfach nicht mehr kauft oder macht?

Gibt genug Beispiele, wo sich nie einer beschwert, er aber dann daran nicht mehr teil nimmt.

Ein Kumpel von mir, mobiler DJ: "Hey, den Leuten muss es gefallen haben, denn es hat sich keiner beschwert, dass ich schlecht aufgelegt habe!"
Natürlich beschwert sich keiner, aber er hat von den Gästen und dem Gastgeber auch nie mehr einen Auftrag bekommen!

Vielleicht ist es nun deutlicher, denn auch ein solches Verhalten ist eine Beschwerde, nur fällt sie nicht direkt auf.
 
Ob ab dem 01.01.2012 alles besser wird, kann man nur hoffen. Aber ich bezweifle es, dass die Leute ab dem 01.01.2012 sich anständige Boxen kaufen.
Aber das kann doch kein Grund sein. Ja, viele hören über recht schlechtes Equipment. Aber muss man deswegen aus Prinzip auch gleich alles scheiße machen?

Vor allem da gute Aufnahmen auch über Laptoplautsprecher immer noch gute Aufnahmen bleiben.


Als zum beispiel Pink Floyd damals ihre Aufnahmen gemacht haben, da war die Abhörsituation bei den Höreren sicher noch schlechter. Trotzdem haben die sich Mühe gegeben wirklich geile Aufnahmen zu machen, und ich bin verdammt froh drüber.


Das ist halt eine Abwärtsspirale. Wenn man selber die Qualität des Angebotes reduziert behält man auch nur die Kunden die das irgendwie akzeptieren, was man selber wieder zum Anlass nimmt die Qualität weiter zu reduzieren usw.
Das sieht man echt an vielen Ecken. Veranstalter die irgendwelchen Ramschbands für umme oder gar gegen pay2play eine Bühne bieten worauf natürlich weniger Leute kommen, aber halt die die damit klar kommen worauf der Veranstalter seine Kosten noch weiter reduziert und noch weniger drauf achtet wer bei ihm spielt worauf wieder weniger Leute kommen. Der Veranstalter sieht aber nur die Verbliebenden die trotzdem feiern, hält sie für ein bisschen dumm und spart beim nächsten mal noch ein wenig an der Technik.
Das sieht man auch im Fernsehen das sich auch nur noch ein Gehirnamputierter anschauen kann. Quoten werden aber prozentual erhoben und die Leute die man mit intelligenten Fernsehen erreichen könnte haben schon lange keinen mehr.

Aber es geht halt nicht unendlich tief nach unten, irgendwann kollabiert dieses Niveaulimbo. Natürlich hast du nicht unrecht dass da auch die Hörer mit dran schuld sind, und zwar in der Form dass sie mit ihren Kaufverhalten immer noch dafür sorgen dass Mastering Ings die so etwas produzieren nicht von H4 leben müssen. Aber durchbrochen werden kann diese Spirale nur den Produzenten.

In der Analagie Fernsehen: HBO hat mal angefangen wirklich extrem teure, extrem aufwändige und meistens auch extrem gute Serien zu produzieren und verdient sich damit doof und dämlich weil der Zuschauer den man für einen anspruchslosen Vollpfosten gehalten hat darauf steht. Und HBO lässt sich nicht davon abhalten gut zu produzieren weil es eventuell jemand auf einem viel zu kleinen Bildschirm schaut.
Schau dir mal den Handymarkt an. Da haben sich die Vorstände wohl auch kaputt gelacht wer diesen unbenutzbaren Scheiß auch noch kauft. Warum besser machen, die Menschen sind ja doof wenn sie den aktuellen Dreck auch ohne Klagen benutzen. Dann ist mal Apple mit einem wirklich schlüssigen Konzept gekommen und hat innerhalb weniger Jahre den kompletten Markt sowas von durchgenommen dass da heute noch einige breitbeinig gehen. Das kann man aber nicht wenn man die Leute da draußen sowieso für blöde hält die es nicht besser verdienen.

Ich denke es ist immer möglich mit einer Qualitätsoffensive auf lange Sicht als Gewinner hervor zu gehen. Vllt ist das im Audiobereich schon zu versaut und man steckt zu tief in der Spirale, aber ein "die Menschen verdienen es ja nicht besser" ist sicher nicht der richtige Weg.
 
Ein Bekannter hat erst vor kurzem viel Geld ausgegeben für Endstufe und Anlage wie er sagte...250€!!! Viel Geld in Hifi investiert? 250€? Auch mein Bruder hört zuhause auf eine 70€ Kompaktanlage Musik. Obwohl er gerne Musik hört wie er sagt. Für die viele scheint Musik nur Hintergrundrauschen zu sein, so wie bei viele Frauen, wenn sie den ganzen Tag den Fernseher laufen lassen. Hauptsache es läuft was.
Ein Bekannter hat erst vor kurzem viel Geld ausgegeben für eine Armbanduhr wie er sagte... 80€!!!! Viel Geld in eine Uhr investiert? 80€? Auch mein Bruder hat eine 20€-Uhr am Arm, obwohl er die wirklich ständig benutzt, immer auf hat, und ihm wichtig ist. Für viele scheint eine Uhr nur noch ganz banal dem Zweck zu dienen, irgendwie die Zeit korrekt anzuzeigen...

:rolleyes:
Das ist wieder das gleiche, was ich oben schon kritisiert habe. Und komme mir jetzt nicht mit "Äpfel und Birnen" (von wegen "auch billige Uhren zeigen die Zeit korrekt an, aber Musik ist ja was emotionales, und da hört auch ein Laie Qualitätsunterschiede blabla"...), das ist in dem Fall egal. Es gibt viele Leute, die schütteln den Kopf, wenn ich ihnen erzähle, dass ich durchaus über 1000€ für eine Stereoanlage ausgeben würde. Ja und? Gestehe ich denen absolut zu, denn ich schüttle genauso den Kopf, wenn ich sehe, wie viel Geld andere für Kleidung, Autos, Schmuck oder Armbanduhren (und hier in Düsseldorf kommt das oft vor, dass ich mal entsprechende Schaufenster sehe...) ausgeben. Das soll jeder so machen wie er will, und ich hüte mich irgendjemanden vorzuschreiben, welchen Stellenwert Musik hören in seinem Leben einnehmen soll bzw. wie viel Geld ihm diese Wert ist. Wenn man viel mit Hifi-Kaspern zu tun hat oder entsprechendes liest dann finde ich das eigentlich sogar sehr angenehm, wenn es anderen Leuten einfach mal nur um die Musik geht :) Also dass sich welche CDs kaufen, weil die Musik toll ist, und nicht weil sie besonders audiophil produziert ist... Auch wenn jemanden Musik wichtig ist - wie deinem Bruder - dann hat doch jeder für sich eben ein gewisses preisliches Limit. Und wenn deinem Bruder die billige Anlage reicht - in dem Sinne, dass er die Musik auch so genießen kann, auch wenn er sogar unterschiede zu einer besseren Anlage hört - dann ist das doch OK. Für das Geld, was man bei der Anlage spart, kann man übrigens auch ganz viele CDs kaufen. Und wenn einem Musik wichtig ist, dann finde ich gar nicht mal so abwegig, dass man das Geld eher in die Musik selbst investiert... Aber noch mal abschließend: Das soll einfach jeder für sich entscheiden, ich würde da niemals jemanden irgendwas vorwerfen.
 
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Also ich bin der Meinung, dass in den 70er und 80er die Boxen in den Haushalten einiges besser waren wie heute. Hinzu kommt, dass es keine CD gab. Die Engineers mussten einen guten Job machen. Man kann sich "The Wall" in Mono anhören und ist trotzdem glücklich (ich habe nur eine Box momentan und habe deshalb den Controller auf Mono umgestellt). Ich denke das Vinyl der Grund war, warum Musik früher dynamischer war. Eigentlich sollte die CD ja mehr Dynamik und Klang liefern, aber dies ging irgendwie in die Hose.

Der neue Standard bezieht sich ja nur auf Rundfunk. Zuhause juckt es niemanden, auch nicht im Club. Und niemand wird seine Sammlung an CDs und MP3 neu kaufen deswegen. Wenn ab heute alle heisse Titel im Radio schlecht klingen, dann ändert es nichts an den vorhandenen Titeln. Und es ändert nichts daran, dass ein Künstler Kritik bekommt, weil sein neuer Titel mit einem älterem nicht mithaltet in Sachen Lautsstärke. Die Hersteller von audiophilen Geräten müssten eine intelligente Lautstärke-Regelung erhschaffen, so das alle Titel angepasst werden. Das wäre unsere Rettung. Zuhause und im Auto muss etwas korrigiert werden. Die meisten hören Musik am Computer. Und wenn alle Titel immer in etwa gleich empfundenen Lautstärke abgespielt werden, dann ineterssiert sich niemand mehr für heisse Nummer. Dieser "aha" oder "wow!" Effekt bleibt weg.

Wenn ich mir z.B. Dany California von den Peppers anhöre und dann Saturday allright for fight von Flotsam & Jetsam, dann muss ich die Lautsstärke stark anheben. Der Konsument ist aber zu bequem ständig zu regeln, deshalb müsste es das Abspielgerät übernehmen, oder dieser Titel wird künftig gemieden. Im Auto scheint es weniger ein Problem für die Leute zu sein am Knopf zu drehen, aber beim Joggen mit iPod? Beim Bügeln? Während der Arbeit?

Der neue Standard ist Begrüssenswert, ist aber nicht die endgültige Lösung. Da müssen schon unsere Hersteller ran. Eine automatische Pegelanpassung.
 
Also ich bin der Meinung, dass in den 70er und 80er die Boxen in den Haushalten einiges besser waren wie heute.
Da mag sogar was dran sein - nur solltest du nicht daraus schließen, dass den Menschen guter Klang wirklich wichtiger war. Stattdessen würde ich eher sagen, dass der Grund für "richtige Hifi-anlagen mit großen Boxen" in den meisten Wohnzimmern der 80er Jahre der gleiche ist wie der für teure fernseher heute ;) Glaubst du wirklich, dass die ganzen Leute "videophil" sind? Nein, die kaufen sich sowas wegen "Ey krass alter, voll fetter 52"-Flachbildschirm!!!" Auch damals ging es wohl einfach darum eine "fette anlage" zu haben, weil es entweder Statussymbol war und dazugehört, oder - wenn man durchaus den klang berücksichtigt" - dann waren da auch Lautstärke und fette Bässe ein Kriterium, und der EQ stand auch da schon auf Badewanne.
 
Also wenn ein Künstler zum Beipiel eine Hip Hop oder House Nummer produziert, dann gibt er es seinen Freunden, welche sich wahrscheinlich nicht mit Musik Produzieren beschäftigen, und diese werden als erstes sagen:
Es ist zu leise und/ oder hat wenig Bass. Danach ist der Künstler enttäuscht und will ein lauteres Master.

Dieses Argument mit den "Freunden" hast du jetzt schon öfters gebracht, es ändert aber nichts daran, dass es eine reine Behauptung von dir ist, dessen Wahrheitsgehalt angezweifelt werden darf.

Wenn du jemanden ein Lied vorspielst, oder er es sich zu Hause anhört, spielt doch die Lautstärke überhaupt keine Rolle.
Die spielt nur eine Rolle im direkten Vergleich mit anderen Stücken, aber den hast du nicht, wenn du jemandem ein Lied vorspielst.
Warum sollte da jemand auf die Idee kommen, zu sagen es wäre zu leise?

Ich habe meinen neuen, ungemasterten Song vielen Freunden/Bekannten geschickt, ein Kommentar dass es zu leise wäre, erhielt ich jedoch kein einziges Mal.
 
Der neue Standard bezieht sich ja nur auf Rundfunk. Zuhause juckt es niemanden, auch nicht im Club. Und niemand wird seine Sammlung an CDs und MP3 neu kaufen deswegen. Wenn ab heute alle heisse Titel im Radio schlecht klingen, dann ändert es nichts an den vorhandenen Titeln. Und es ändert nichts daran, dass ein Künstler Kritik bekommt, weil sein neuer Titel mit einem älterem nicht mithaltet in Sachen Lautsstärke. Die Hersteller von audiophilen Geräten müssten eine intelligente Lautstärke-Regelung erhschaffen, so das alle Titel angepasst werden. Das wäre unsere Rettung. Zuhause und im Auto muss etwas korrigiert werden. Die meisten hören Musik am Computer. Und wenn alle Titel immer in etwa gleich empfundenen Lautstärke abgespielt werden, dann ineterssiert sich niemand mehr für heisse Nummer. Dieser "aha" oder "wow!" Effekt bleibt weg.
Der Witz ist: Das gibt es schon. Das ist der absolute Standard in fast jedem Musikplayer.
Das nennt sich ReplayGain und ist zum Beispiel in iTunes und damit auch auf jedem iPod standardmäßig aktiviert. Und jetzt ist es sehr wahrscheinlich dass dieses Replaygain die gleiche technische Grundlage bekommt wie R128.

Deswegen verstehe ich ja den Loudness War so wenig, weil die allermeisten hören in angeglichener Lautstärke ohne es zu merken.
 
Hier noch mal erklärt:

a) wenn jemand keinen Wert auf eine bessere Anlage zuhause legt, dann legt er auch keinen Wert auf mehr Dynamik. Das wollte ich mit dem Beispiel meines Bruders verständlich machen. Er gibt gerne 600€ für einen Carbon-Auspuff aus, damit er die 100dB erreicht, aber bloss kein Geld für eine antsändige Anlage (ich rede hier nicht gleich von B&W Diamond Serie, sondern anständig). Und er ist kein Einzelfall. Ich hoffe es ist jetzt verständlich genug. Die Leute interessieren sich nicht wirklich für mehr Dynamik.

b) ich habe es oft genug gehört, dass eine CD zu leise sei. Das ist keine Behauptung sondern eine Tatsache. Und da die Welt nicht nur aus Balladen besteht, passiert es sehr oft. Sehr schlimm im Electro Bereich.


@Reflex

Schön das Du das verstanden hast, dass die Leute erst im direkten Vergleich die Lautstärke bemängeln. Habe ich ja bereits geschrieben. Aber die brauchen nicht immer den direkten Vergleich, weil sie wissen auf welcher eingestellten Lautstärke sie normalerweise hören. Warum Du das wiederholst, was ich schon von mir gegeben habe verstehe ich gerade nicht?
Und mir Behauptungen unterstellen? Vielleicht haben sie bei deinem neuen ungemasterten Titel die Lautstärke nicht bemängelt, weil der Inhalt das grössere Problem ist oder Du schon eine RMS von -6dB hast? Das war jetzt eine Behauptung, ich denke den Unterschied erkennst Du jetzt besser zwischen einer ehrlichen Aussage und einer Behauptung.
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Danke für den Hinweis auf Replay Gain. Leider kann man das ja nicht auf einen CD Player übertragen, oder? Da bleibt das Problem doch weiterhin vorhanden. Da muss auch ne Lösung her. Ich weiss das Foobar damit arbeitet, aber ob jetzt Winamp und Co. oder auch alle tragbare Musicplayer dies tun?
 
Danke für den Hinweis auf Replay Gain. Leider kann man das ja nicht auf einen CD Player übertragen, oder? Da bleibt das Problem doch weiterhin vorhanden. Da muss auch ne Lösung her. Ich weiss das Foobar damit arbeitet, aber ob jetzt Winamp und Co. oder auch alle tragbare Musicplayer dies tun?
Wer hört denn noch von CD? ;)

Ansonsten, soweit ich weiß nutzt das iTunes und Foobar schon als Default, bei den anderen weiß ich das nicht, wobei es für jeden sicher die Möglichkeit gibt und bei den meisten davon ausgehen dass das Standardmäßig aktiviert ist.
Bei tragbaren Playern haben das mindestens alle iPods und iPhones integriert - was definitiv die mobile Hardware ist die unser exemplarischer Otto benutzt, genau wie iTunes seine Musikabspielsoftware ist. Und da kann man ohne Probleme erst Nancy Sinatra und dann RHCP hören ohne etwas an der Lautstärke drehen zu müssen.

Und da kacken sehr laute Titel sowas von ab, und das nicht nur auf der richtigen Anlage sondern auch auf Laptoplautsprechern oder günstigen Ohrenstöpseln die man für einen zweistelligen Betrag bekommt.

Ich sag mal, der überwiegende Anteil der "Ottos" hört Musik am Rechner und unterwegs am MP3 Player oder Smartphone, und da läuft die Musik halt in den meisten Fällen Lautheitsnormiert. Deswegen finde ich das Argument mit der Nachfrage auch so komisch, denn die meisten bemerken aus genau dem Grund einen lauten Track ja gar nicht weil er einfach nicht lauter ist. Nur schlechter.
Die "Ottos" hören doch auch ohne Klagen Musik aus den 80ern und 90ern die ziemlich leise ist und wenn es ein super duper Remaster gibt wo alle Regler zünftig auf 11 gedreht wurden dann bekomme ich eher mit dass sich alle drüber auskotzen als dass sie begeistert sind.


Ich denke immer noch dass es sich im Grunde um ein großes Mißverständnis handelt dass die Hörer das genau so wollen. Es kommen auch immer wieder mal sehr leise und trotzdem sehr erfolgreiche Produktionen raus. Porcupine Tree im Rockbereich, dieses Kraftwerk Livealbum z.B.
Hat denen vllt nur jemand vergessen zu sagen dass ohne Clipping eine CD doch gar nicht mehr gekauft wird? ;)
 
Meinen Beobachtungen nach ist es auch so, dass der Endnutzer das total überkomprimierte Zeug auf Dauer nur noch nervig findet. Hier im Stuttgarter Großraum ist das größte Negativbeispiel dafür "Hitradio Antenne 1" *mir den Mund ausspül* *kotz kotz kotz* Unabhängig vom schlechten, nicht-witzigen Programm... die Leute drehen den Sender leiser und leiser und schalten schließlich ganz ab. Weil dieses hyperkomprimierte Zeug auf Dauer einfach nervt, egal in welcher Lautstärke.
Ich finde auf die Schnelle keine Media Control Zahlen. Aber ich hoffe, dass das was ich aus meinem Bekanntenkreis höre sich spürbar niederschlägt.
 
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Schön das Du das verstanden hast, dass die Leute erst im direkten Vergleich die Lautstärke bemängeln. Habe ich ja bereits geschrieben. Aber die brauchen nicht immer den direkten Vergleich, weil sie wissen auf welcher eingestellten Lautstärke sie normalerweise hören. Warum Du das wiederholst, was ich schon von mir gegeben habe verstehe ich gerade nicht?
Und mir Behauptungen unterstellen? Vielleicht haben sie bei deinem neuen ungemasterten Titel die Lautstärke nicht bemängelt, weil der Inhalt das grössere Problem ist oder Du schon eine RMS von -6dB hast? Das war jetzt eine Behauptung, ich denke den Unterschied erkennst Du jetzt besser zwischen einer ehrlichen Aussage und einer Behauptung.

Danke für deinen tollen, oberlehrerhaften Ton, da macht diskutieren gleich viel mehr Freude. :mad:

Du kannst es so oft wiederholen, wie du willst, aber dass man kein etwas leiseres Master machen könne, da sich gleich viele beschweren würden, ist und bleibt eine Behauptung, oder nennen wir es von mir aus eine Meinung.
Es ist keine "Tatsache" oder "objektive Wahrheit" irgendeiner Art. Manche werden es vielleicht tun, und andere wiederum nicht.

Wie du oben nachlesen kannst, haben viele auch andere Erfahrungen gemacht.
 
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Wer hört denn noch von CD? ;)
Bei tragbaren Playern haben das mindestens alle iPods und iPhones integriert - was definitiv die mobile Hardware ist die unser exemplarischer Otto benutzt, genau wie iTunes seine Musikabspielsoftware ist.

Oh, da muss ich sagen: ich höre definitiv nicht von CD. Ich verbringe ja die meiste Zeit in meiner Regie.

Ich muss aber auch sagen, dass ich kaum jemanden mit iPhone oder iPod kenne. Und iTunes ist auch bei kaum jemanden drauf in meinem Bekanntenkreis. Die meisten haben den Philips GoGear oder etwas billigeres und benützen den Media Player oder Real Player.
Ich habe nur einen Bekannten, der einen Apple Computer hat, der Rest hat einen PC. Ich selber habe ein HTC Handy und keine Musik drauf. Auch einen MP3 Player besitze ich nicht. Und einen iPad, habe bisher nur in den Geschäften gesehen, wofür ich mich auch nicht interessiere.
Und wenn ich mir dieses grosse Forum so anschaue, dann haben die meisten auch keinen Mac sondern einen PC. Und auf dem PC ist nun mal selten iTunes zu finden. Gekauft wird dann eher bei Napster oder sonst wo, oder schön gesaugt. Ja, sogar der Rotz von You Tube laden die sich runter mittels Download Helper. Aber vielleicht sind die Menschen auch in Südbaden etwas stark unmodern? Sind dann zwar viele, aber möglich ist es. Also hier ist Apple nicht so vertreten. Und man darf nicht vergessen, dass gerade ältere Leute (über 40) sich schwer tun mit umsteigen. Ich konnte bisher niemanden dazu bewegen, einen Apple Computer zu kaufen, sei es nur ein Mac Mini, welcher für die meisten Surfer vollkommen ausreicht.
 

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