Ende des Loudness War in Sicht?

  • Ersteller Stifflers_mom
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Ich sitze übrigens gerade an einem Mastering, das ich in doppelter Ausführung mache...einmal "normal" also recht laut, und einmal für Vinyl....ich finde das Vinyl Master so viel besser!
 
Schade, das hätte mich auch interessiert.

Ich habe das Video runtergeladen, und für euch hier hochgeladen:

http://hotfile.com/dl/119174522/af320d0/Why_I_Dont_Buy__Remastered__CDs.(360p_H.264-AAC).mp4.html

Ich habe es zuerst bei Photobucket hochgeladen, weil ich es hier als Video einbinden wollte, aber die transkodieren das Ganze nach dem Hochladen, so dass die Tonqualität extrem gelitten hat, daher nun auf diesem Weg (ist nur 4,6 MB groß).
Falls jemand eine Möglichkeit kennt, das Video irgendwo hochzuladen wo nichts mehr transkodiert wird, bitte Bescheid sagen, oder einfach selbst hochladen ;)
 
Hi,

zunächst nochmal vielen Dank.

Ist ja interessant, vor allem wie es sich auf den Gesang auswirkt. Die Aufnahmen wurden ja auf gleiche Laustärke gebracht, aber die Unterschiede kommen doch recht krass, wie ich finde.

Viele Grüße
 
Ich finde es vor allem erstaunlich, wie man allein schon an der Gitarre im Intro hören kann, um wie viel mulmiger und dumpfer es wird, bevor noch überhaupt alle anderen Instrumente dazukommen :eek:
 
Aber bei all der "früher war alles besser" Stimmung, möchte ich trotzdem behaupten, dass es früher viel viel mehr schlecht produzierte Musik gab als heute. Natürlich haben Bands wie "Dire Straits" guten Sound gehabt. Sie konnten es sich auch leisten.
Heute kann aber jede 0815 Band mit ein wenig Mühe und wissen einen guten Sound haben. Jedes 3te Heimstudio verfügt über genügend Equipment um annehmbare Alben zu produzieren (ein wenig Wissen vorausgesetzt).
Und Bands, die einen miserablen Sound haben (Metallica & Co.), gab es schon immer und wird es auch in Zukunft geben. Es gab auch schon immer furchtbare Klamotten, schlechte Filme, häßliche Frisuren, etc.. Das wird sich auch in der Zukunft nicht ändern ;). Das ist nur ein Trend von vielen.
 
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Wobei das dann ja umso tragischer ist. Früher (wobei man da sagen muss "ganz früher") war in der Tat die Technik vergleichsweise schlecht. Heute dagegen kann man mit recht wenig Geld technisch perfekte Produktion machen. Es ist dann schon ziemlich grotesk, dass man im digitalen Zeitalter eine theoretisch sensationell hohe Dynamik hat und Rauschen wirklich überhaupt kein thema mehr ist - aber man dann diese Dynamik künstlich auf 3dB zusammenschrumpft...

In meiner Playlist mischte sich gerade Sara K. zwischen irgendwelceh modernen Rock/Metal-Produktionen gemischt, da musste ich dann in der Tat den Lautstärkeregler aufdrehen - immer wieder schön zu sehen, dass es ja noch manche Künstler/Studios gibt die sich trauen so etwas auf CD zu pressen :D Aber die Zielgruppe ist da auch eine andere bzw. gerade in diesem Fall haben Sara K/Chesky auch noch ein spezielles audiophiles Image.
 
Aber bei all der "früher war alles besser" Stimmung, möchte ich trotzdem behaupten, dass es früher viel viel mehr schlecht produzierte Musik gab als heute. Natürlich haben Bands wie "Dire Straits" guten Sound gehabt. Sie konnten es sich auch leisten.
Heute kann aber jede 0815 Band mit ein wenig Mühe und wissen einen guten Sound haben. Jedes 3te Heimstudio verfügt über genügend Equipment um annehmbare Alben zu produzieren (ein wenig Wissen vorausgesetzt).
Ich will garantiert nicht auf "früher war alles besser" hinaus. Noch nie waren Produktionen so günstig, noch nie war das Equipment so gut und noch nie war so viel Knowhow (auch in der breiten Masse) vorhanden.

Theoretisch könnte es heute so viel guten Sound geben wie noch nie wenn - ja wenn - man nicht alles so laut prügeln würde.


Es ist schon meine Wahrnehmung dass die allermeisten grandios klingenden Rockalben in den 90ern produziert wurden, wo der technische Fortschritt schon bemerkbar war, der Loudness War aber noch nicht eingesetzt hat.
 
Aber bei all der "früher war alles besser" Stimmung, möchte ich trotzdem behaupten, dass es früher viel viel mehr schlecht produzierte Musik gab als heute. Natürlich haben Bands wie "Dire Straits" guten Sound gehabt. Sie konnten es sich auch leisten.

Ich glaube, dein Post geht etwas am Thema vorbei.
Wir diskutieren hier ja nicht guten oder schlechten Sound an sich, sondern die Auswirkungen des Loudness Wars (extreme Kompression) auf einen Mix und die Musik allgemein.
Ob der Mix vor dem Mastering gut oder schlecht geklungen hat, ist ein anderes Thema, aber darauf lief dein Post hinaus.

Und niemand hat hier "früher war ALLES besser" gesagt, sondern dass früher das Mastering die Musik noch nicht kaputt gemacht hat, und das kann man ja nicht wirklich wegleugnen.
 
Ich glaube, dein Post geht etwas am Thema vorbei.
Wir diskutieren hier ja nicht guten oder schlechten Sound an sich, sondern die Auswirkungen des Loudness Wars (extreme Kompression) auf einen Mix und die Musik allgemein.
Ob der Mix vor dem Mastering gut oder schlecht geklungen hat, ist ein anderes Thema, aber darauf lief dein Post hinaus.

Und niemand hat hier "früher war ALLES besser" gesagt, sondern dass früher das Mastering die Musik noch nicht kaputt gemacht hat, und das kann man ja nicht wirklich wegleugnen.

ähm, nee. Wenn Du meinen gesamten Post liest, wirst Du feststellen, dass ich dies als Trend bezeichnet habe. Und ob etwas gut oder schlecht klingt kann man auch nicht ganz losgelöst von der Dynamik betrachten. Also egal wie man es dreht, es ist nicht am Thema vorbei ;).
 
Ähm, nein.
Du hast geschrieben, dass es früher viel mehr schlecht produzierte Musik gegeben hat, als heute. Du beziehst dich also auf die gesamte Produktion der Musik.
Hier wird aber nur ein Teilaspekt diskutiert, nämlich das Mastering, der letzte Schritt der Musikproduktion.
Nochmal, ob ein Song letztlich gut klingt oder nicht, wird natürlich schon vor dem Mastering erreicht, oder auch nicht erreicht.
Hier geht es darum, dass heutzutage egal ob der Mix gut klingt oder nicht, am Ende es durch das Mastering plattgewalzt wird.
Das Beispiel mit den Dire Strais unterstreicht ja genau das.

Ob es nur ein Trend ist, bleibt abzuwarten... ich denke, dass der Prozeß sehr schwer umzudrehen ist.
 
Hier wird aber nur ein Teilaspekt diskutiert, nämlich das Mastering, der letzte Schritt der Musikproduktion.

Das ist zu einfach. Die "künstlerische Ausrichtung" wird bei Aufnahme und Mix festgelegt und nicht wenige Masterin Ings. schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, weil die Downmixes schon völlig platt bei ihnen auflaufen.

Wenn der Mix nicht schon in die Richtung geht, wird es schwierig das Zeug im Mastering noch komplett gegen die Wand zu fahren, ohne das die Qualität über alle Maße leidet.

Manche Remasters gehen gar nicht...schon klar. Aber das Kind fällt sehr oft schon vorher in den Brunnen. Es kursierte mal eine E-Mail von dem Ing., der die Death Magnetic "gemastert" hat.
Die Scheibe sei schon vor seiner Bearbeitung völlig im Arsch gewesen.
 
Hier wird aber nur ein Teilaspekt diskutiert, nämlich das Mastering, der letzte Schritt der Musikproduktion.

Na ja, ich dachte hier geht es um die fehlende Dynamik bzw. Loudness war und nicht um Mastering.
 
Na ja, ich dachte hier geht es um die fehlende Dynamik bzw. Loudness war und nicht um Mastering.

Schon klar, aber das wird dann eben meistens durch das Mastering "erreicht". :rolleyes:

@ pitsieben

Du hast natürlich Recht, dass die Praxis, so laut zu mastern, dann irgendwann Rückwirkungen auf die Mixphase selbst hat.
Aber wenn schon vor dem Matering-Studio auf der Summe herum gepfuscht wird, dann wird da ja auch schon "vorgemastert".

Die "Entschuldigung" von Ted Jensen wg. der Death Magnetic finde ich ehrlich gesagt ziemlich scheinheilig.
Es wäre ja dann seine Aufgabe gewesen, bei dem Studio anzurufen, und einen Downmix ohne die ganzen Summenbearbeitungen anzufordern. Immerhin ist er ja nicht irgendein Anfänger, sondern einer der bekanntesten Mastering-Engineers weltweit, ich denke schon, dass man da ein wenig selbstbewusster auftreten kann.
Eine andere Alternative wäre gewesen, den Job abzulehnen, aber im Nachhinein zu sagen "ich schäme mich dafür dass mein Name darunter steht", das ist schon ziemlich erbärmlich. Er wird ja wohl nicht mit der Pistole gezwungen worden sein, diesen Müll abzuliefern.
 
Die "Entschuldigung" von Ted Jensen wg. der Death Magnetic finde ich ehrlich gesagt ziemlich scheinheilig.
Ist eine zweischneidige Sache. Einerseits müsste man jedem Mastering-Ing., gerade wenn es einer mit solchem Ruf mit einem nassem Lappen ohrfeigen und ihn dafür auf die nächsten Jahre hin auslachen. Andererseits dürfte es nicht ganz einfach sein gegen den Willen von Rick Rubin und Metallica zu handeln, gerade wenn es feste Termine gibt auf die man vertraglich festgelegt ist.
Gut, vielleicht hätte er das getan wenn er gewusst hätte dass er ein Produkt abliefert das zum absoluten Paradebeispiel geworden ist wenn es darum geht jemanden zu verdeutlichen was beschissenes Mastering ist.


Ist es nicht ironisch dass die dicken Studios mit ihren legendären Produzenten, den fetten Mischpulten, dem Outboard im Wert von Einfamilienhäusern, all der Erfahrung und all dem Knowhow so einen Dreck veröffentlichen (müssen) während anderswo mit einem USB Mikrofon im Wohnzimmer richtig geile Alben produziert werden.
 
Ist es nicht ironisch dass die dicken Studios mit ihren legendären Produzenten, den fetten Mischpulten, dem Outboard im Wert von Einfamilienhäusern, all der Erfahrung und all dem Knowhow so einen Dreck veröffentlichen (müssen) während anderswo mit einem USB Mikrofon im Wohnzimmer richtig geile Alben produziert werden.

LOL :D
Sehr überspitzt formuliert, aber das entbehrt wahrlich nicht einer gewissen Ironie... :redface:
Vielleicht wird doch noch ein Umdenken einsetzen, schließlich ist ja der Punkt bereits erreicht, wo man die Musik wirklich nicht noch lauter machen kann. Oder? :eek:

Ich habe den neuen Song "All Our Yesterdays" von Alan Parsons bei iTunes gekauft, und der scheint auf den Loudness-War zu schei*en.
So schaut die Wellenform in Cubase aus:

AOY.JPG

Cubase ermittelt einen durchschnittlichen RMS-Wert von -14,75 dB.
Wie kann ich eigentlich die Dynamic Range ausrechnen? Ist das einfach der Unterschied zw. der lautesten und leistesten Stelle? In RMS angegeben?

(Auf den Song aufmerksam geworden bin ich durch Alan Parsons' DVD-Set "The Art and Science of Sound Recording".
http://www.artandscienceofsound.com/
Obwohl auch viel Basiswissen vermittelt wird, das sicherlich schon viele wissen, sehr zu empfehlen! :great:)
 
LOL :D
Sehr überspitzt formuliert, aber das entbehrt wahrlich nicht einer gewissen Ironie... :redface:
Wenn wir da mal ein Beispiel nehmen: Run! - das ist ein Remix vom Kraftfuttermischmerk eines Entertainment for the Braindead Songs. Das Original war das erste Album von der Musikerin und wirklich nur mit einem schrotigen USB Mic aufgenommen - vor dem Remix man hört sogar noch deutlich den Rauschteppich davon. Trotzdem ist sowohl das Original als auch der Remix klanglich verdammt gut. Kreative Produktion, massig Dynamik, intensiv.

Ich hab diese Version als Beispiel ausgewählt weil ich die schon öfter im UKW Radio gehört habe - und es trotz Dynamik offensichtlich kein Problem war.
Und auch sonst hab ich von niemanden jemals gehört dass es ihm zu leise wäre.


Ah ja, bevor jemand Raubmordkopierverbrechen vermutet, der Song ist CC BY-NC-SA lizenziert. ;)
 
Nadel, Trichter und Wachsrolle ...
Ja :D

Naja, nicht unbedingt so weit, das wurde dann ja stetig besser. Aber auch mit guten Bandmaschinen erreicht man nicht den Dynamikumfang, den ein guter A/D-Wandler erreicht, oder? Will mich jetzt auch gar nicht so darauf festnageln oder einen digital/analog-Streit entfachen :) Mir ging es jetzt nur darum, dass "früher" (ohne das jetzt genauer zu spezifizieren) die Technik durchaus eher Grenzen gesetzt hat, aber heute eben eigentlich nicht mehr.
 
Trotzdem wird heute viel mehr an den Aufnahmen herumgepfuscht als früher, obwohl das Ausgangsmaterial heute technisch viel besser ist. Nicht immer zum Vorteil, wie ich finde.

Im Netz geistern ja immer mal wieder Kopien der analogen 24-Spur-Bänder einer Reihe von bekannten Welthits herum und da rauscht, knistert und knarzt es in den Aufnahmen zum Teil derart, dass es eine wahre Freude ist. Wenn man dann die fertigen Mixe auf CD oder Platte genau anhört, findet man das meist sogar alles wieder. Beim normalen Hören fällt das aber gar nicht auf, denn irgendwie gehörten diese Fehler dazu und haben dem ganzen einen gewissen Charakter verliehen.
 
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