Earforce Userthread

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Moin zusammen,

wie angekündigt, habe ich am Freitag Soundsamples von dem Laboga und dem Earforce gemacht und in dem Zuge sind mir noch ein paar Dinge deutlicher geworden (weshalb die Samples selbst hier gar nicht mehr wirklich von Nutzen sind).
Zum einen, dass der Laboga scheinbar ein besserer Amp ist, als ich dachte und dass die Luft nach oben und somit die klangliche Steigerung zu einem Edel-Amp wie dem Earforce gar nicht mehr so groß ist. Da hatte ich einfach einen größeren Sprung erwartet.
Zum anderen liegt das Hauptproblem tatsächlich in meinen Hör- und Spielgewohnheiten. Die Aufnahmen haben deutlich gemacht, dass der Laboga doch ein gutes Stück bedeckter klingt und im Aufnahmeprogramm war sogar gut zu sehen, dass er auch ein gutes Stück stärker komprimiert als der Earforce. Diese gewohnte Kompression habe ich dann nach all den Jahren wohl vermisst (da sie auch nicht so unangenehm ist, wie z.B. bei vielen Engls) und in den Clips vom Two, die ja meine Erwartungen maßgeblich beeinflusst haben, kommt mir der Sound auch noch ein wenig komprimierter vor, als in natura. Wie QOSTA_Lover richitg vermutet hat, scheine ich mich an dieses neue Feeling eines so direkten und offenen Edel-Amps noch gewöhnen zu müssen und auch meine Spielweise muss sich erst noch anpassen, damit ich diese Stärke des Amps auch als solche nutzen und dann wahrnehmen kann. Da ich auch gerade erst angefangen habe, mich im härteren bereich umzuschauen, ist es auch so, dass sloburnie wohl richitg erkannt hat, dass mir da noch etwas das Gespür dafür fehlt, was einen guten Heavy-Sound ausmacht und auf was ich persönlich dabei Wert lege.
Gestern hab ich dann in einem Laden mit dem Amp noch verschiedene 4x12er (zwei Engl, eine EVH, eine H&K und eine Laboga) getestet und auch verschiedene Amps (Fireball, Powerball, Screamer, Triple Recti, Mr. Hector, Caiman, Gigmaster, Peavey 3120) mal damit verglichen. Das Ergebnis bezüglich der Boxen war, dass die EVH aus dem Amp wirklich ein Stück mehr von dem rausgeholt hat, was ich erwartet habe, ähnlich die Laboga. Die H&K ging gar nicht und die Engls waren ziemlich dumpf, wobei die mit den V30 noch akzeptabel war, aber die mit den V60 verblüffend nach meiner Behringer klang (wenn ihr mich fragt, sogar etwas mehr gematscht, und nur unwesentlich weniger gewummert hat). Im Vergleich mit den Amps waren die einzigen, die mir ähnlich gut gefielen wie der Earforce, der Fireball und (wenn auch mit etwas weniger Druck und Gain) der Caiman (der ja fast identisch mit meinem Laboga ist; war also weinig überraschend ;) ). Insofern scheint es, dass ich einfach noch etwas Zeit brauche, bis ich den Amp richtig zu schätzen wissen werde (der Vergleich mit anderen Amps zwischen 900,- und 2700,- hat da aber schon einiges gebracht). Danke jedenfalls nochmal für eure Ratschläge und Einschätzungen.
Nun noch ein paar weitere Fragen an euch:
- Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass die ersten Ones noch eine Gegentakt-Endstufe hatten. Das wird dann ja auf meinen auch zutreffen, da er ja noch im alten Design ist. Kann einer von euch beschreiben, was genau sich am Sound ändern würde, wenn das auf den neuesten Stand gebracht wird?
- Entgegen der meisten Aussagen hier, habe ich im Lead ein Grundrauschen, das um ein Vielfaches höher ist, als bei meinem Laboga (klar, der hat auch insgesamt etwas weniger Gain und Halbleiter im Signalweg) und im Vergleich mit z.B. dem Fireball nicht sooo viel geringer war. Ist das normal?
- Beim Umschalten zwischen High- und Low-Gain gibt es ein recht lautes Schaltgeräusch (nur in einer Richtung, aber ich weiß gerade nicht mehr, in welcher das war). Habt ihr das auch?
- Welche Vorstufenröhren verwendet ihr? Eine hier empfohlene Konfiguration war ja Westinghouse 5751 NOS in der V1 und V2/V3/V4 Ruby 12AX7-AC7; gibt es noch Erfahrungen bzw. Auswirkungsberichte zu anderen Bestückungen?

Beste Grüße und einen schönen Sonntag,
Andi
 
Hi, ich würde die Ruby 12AX7 AC7 nicht in Hi-Gain Amps verwenden.
Ist zwar eine sehr gute Röhre, die viele Brillianzen und einen gewissen 3-D Sound zulässt, aber ich finde, dass sie insgesamt viel zu luftig "klingt". Das ist eher was für einfache Vintage Amps mit wenig Gain.

Versuchs mal mit der Ruby 12AX7 AC5.

Edit:

Lies mal hier, sind meine persönlichen Eindrücke - vielleicht hilft dir das auch weiter: https://www.musiker-board.de/userthreads-e-git/382132-jet-city-userthread-83.html#post6339538
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin
Schön zu lesen, dass die die Flinte nicht ins Korn wirfst und am Ball bleibst. Gratuliere, du bist auf dem besten Weg ein Soundfetischist zu werden. Nebenwirkung: Gibt derzeit keine Heilungstherapiemöglichkeiten ;P.
Spaß beiseite.

Was einen guten Sound ausmacht, bestimmst immer nur Du individuell. Völlig egal, was der Rest der Welt sagt.

Ich weiss von Henrich, dass die alten EF eine andere Schaltung hatten. "Neue" EF sind direkter in der Ansprache und komprimieren weit später erst, wenn es in die Sättigung geht.
Umschaltgeräusche hab ich nicht, vielleicht denkt sich dass aber auch mit deiner Beobachtung des Rauschens. Da es ein gebrauchter EF ist, und das Modell ja schon einige Jahre auf dem Buckel hat, können die Röhren verschlissen sein.
Solche Effekte, wie Du beschrieben sind die Auswirkungen.

http://www.tube-town.net/info/doc/tt-tubemap.pdf

Einfach mal durchstöbern. Man kann ganz wunderbar mit Vorstufenröhren experimentieren. Die Dinger sind nicht teuer, eingemessen werden müssen sie nicht. Wenn Du mit Endstufen experimentieren willst, müssen sie jedoch eingemessen werden. EL34, 6l6 und KT88 benötigen jeweils einen anderen Bias.

Anmerken möchte ich noch, dass der EF mit KT88 wesentlich trockener klingt als der EF mit 6l6, den ich davor hatte zum testen. Auch ein etwas höheren Biaswert kann den Sound "wärmer " machen. Sowas würde ich halt in Absprache mit Henrich machen. Spar Kohle, Zeit und Mühen.
 
Wie findest du den Retro?


So, liebe Earforce-Gemeinde...

Ich habe nun ausgiebig EF Retro/Modern getestet...

Leider nix für mich!!! Die Amps sind toll, keine Frage, aber für meine Bedürfnisse einfach viel zu hart und/oder modern...


Der Retro knallt dir dermaßen ins Gesicht, dass es wirklich unglaublich ist. Richtig kantig und roh...
Der Modern ist einfach krass. Sehr modern gevoiced, aber immer tight, klar und MEGA artikuliert...


Für mich ist das leider nix. Das liegt aber nicht am Amp sondern am Genre...

Würde ich Metal oder noch heftigeres Spielen, wäre der EF Modern meine erste Wahl...
Der Retro hat mir nicht so gefallen. Auch mit dem Volume Pot geht er nicht wie gewünscht um...


Schade eigentlich, denn der Henrich ist echt ein super netter Typ...

Sind gute Amps. Keine Frage. Aber es ist auch kein Wunder, warum 99% aller EF User in den härteren bis härtesten Musikrichtungen zu Hause sind.
 
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Ja, hart klingt der Retro auf jeden Fall, das stimmt.
Ich finde er klingt super dreckig und eben recht aggressiv. Eher schlank im Bass, springt einem hart ins Gesicht.
 
Ich musste gestern mal wieder feststellen, dass meine Engl Standard am EF Two mächtig wummert bei Palm Mutes z.B.

Hat da sonst noch einer Erfahrung mit diesen Cabs und dieser Problematik am EF gemacht? Und was auch wieder total deutlich wurde: Die EMG´s klingen iwie gar ned da dran. Mein Häussel Tozz XL in meiner Paula macht da den besseren, vorallem definierteren Sound. ABer ich will ja die anderen Gitarren auch spielen :-D

Habt ihr paar Tipps? Will jetzt ned die ewige EMG-Disput lostreten. Aber ich bin eben auf "Fehlersuche".
 
Ich hab keine Erfahrung mit den Earforce Amps aber bisher nur schlechte mit den Engl Standard Cabs. Die Celestion V60 sind absolut nicht zu gebrauchen. Sehr matschig und undefiniert. Hatte die Box vor einigen Jahren mal ne Weile und hab dann sehr schnell die Speaker getauscht (auf V30). Danach klang die Box um Welten besser. Zum testen hatte ich zuerst nur zwei gewechselt und dann mal die Speaker direkt in der Box verglichen. Der V60 ging gegen den V30 komplett unter und klang einfach nur flach und ohne jede Definition.
Es muss sicherlich nicht unbedingt ein Vintage 30 sind, da können dir sicher andere Sagen was dem Earforce gut steht, aber der V60 is in meinen Augen nicht geeignet. Die Box als solche von ich gut.
 
Ein EF (standard und retro) klingt an keiner Box so gut wie an der EF 412. Die ist für diese Amps echt unschlagbar.
 
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Meinst Du, dass es an den Eminence Speakern liegt ? Der Aufbau des Gehäuses der Box ist doch nichts besonderes oder ?
Henrich sprach davon, die Speaker in einer alten Marshallbox zu haben zum testen.
Nen Vergleich zu meiner Soldano Box wäre mal toll. Die hat V30 drin, ist allerdings seit 23 Jahre schon recht gut " eingelaufen".
 
Ich musste gestern mal wieder feststellen, dass meine Engl Standard am EF Two mächtig wummert bei Palm Mutes z.B.

Moin,

bin ja gerade erst Neuling als Earforce-User, aber wie ich oben schon schrieb, habe ich mit der V60 Engl-Box die gleichen Erfahrungen (wummernd und sehr matschig) gemacht. Weitere Boxen, die ich getestet habe:
Engl Standard V30: Weniger wummernd und matschig als die V60, aber auch relativ mumpfig
EVH: Sehr geil! Stramm, definiert und sehr mittig
Laboga: Ähnlich wie die EVH aber nicht ganz so gut.
Behringer mit V30 und Greenback: Relativ definiert (ähnlich wie die Laboga), aber wummernd.

Mich würde es grundsätzlich interessieren, an welchen Boxen ihr schon einen Earforce gespielt habt und welche Erfahrungen ihr dabei gemacht habt.

Best,
Andi
 
An einer 1960 AV fand ich den Amp nicht gut, das war sehr schneidend und kreischend.

An der Normalen 1960 kommt er aber richtig gut.

Ich spiele den earforce sonst über ein Guitarsystems ClubCab (2x12) mit V30/T75. Im Vergleich zur Engl 212 (2 V30) war das ClubCab etwas wärmer, und hat nicht diese nevige V30-Presence.
 
Vielen Dank schon mal für die Rückmeldungen. Mein Entschluss, die Box zu tauschen, stand vorher schon im Raum und jetzt so ziemlich fest. Stellt sich mir nur die Frage, ob es reicht, die Speaker zu tauschen, z.B. auf die Eminence oder WGS o.ä.. Aus dem Hifi-Bau weiß ich, wie wichtig die Parameter beim Boxenbau sind. Daher ist ja die grundsätzliche Frage: Hat die Engl prinzipiell die richtigen "Werte", also Volumen, Aufbau etc. ?? Oder lieber komplett verkaufen und sich was neues anschaffen?
Das richtet sich als an die, die hier schon mal rumgebastelt haben.

Vllt sollte ich das langsam ins allg. Boxenforum verschieben? ;-) Will ja keinen nerven ^^
 
Moin,

als langjähriger Leser, wenn auch mehr passiv als aktiv, würde ich gerne die Möglichkeit ergreifen mich hier vorzustellen und mal in die Runde fragen, ob jemand mit einem Earforce Two aus der Region Wolfsburg/Braunschweig/Gifhorn kommt um mir denselbigen einmal vorzuführen bzw. antesten zu lassen. Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Sound, da mir mein bislang treues Setup Peavey 6505+ & Mesa Rectifier Cab. nicht mehr das gibt, was ich gern hätte.
Bisher hab ich die meisten Fragen still über die Suche beantworten können, doch in diesem Fall reicht der Fundus leider nicht ganz aus ;-)
Würde mich über ein Entgegenkommen freuen und ein Dank schonmal im Vorraus!

Beste Grüße aus der Autostadt
 
The_Endy
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Bitte lies Dir die Boardregeln nochmal genau durch, ganz runter bis zur Nummer 12
Moin,

hab zwar keinen Two, sondern nur einen One plus Low-Gain-Kanal, aber den könntest du meinetwegen hier in Braunschweig anspielen. Momentan bin ich aber gerade dabei, die KT-88 gegen 6L6 zu tauschen und auch mit den Vorstufenröhren etwas rumzuexperimentieren. Je nach dem, wann es sich ergeben sollte, würdest du den Amp also in recht unterschieldichen Konfigurationen erleben. Wäre auch cool, wenn du dein momentanes Equipment gleich mitbringen könntest, damit man mal einen direkten Vergleich ziehen kann (und ich auch gleich mal den Earforce auf nem Mesa-Cab testen kann ;) ).
Alles weitere am besten dann per PM.

Best,
Andi
 
Das klingt ja sehr gut, danke schonmal! Aber schade mit den Röhren, hatte jetzt speziell auf die 88er geschielt ;-)
Besteht ein großer, klanglicher Unterschied zwischen den Modellen? Hat da zufällig jemand Erfahrung mit?
Ansonsten freue ich mich natürlich auch über weitere Angebote

MfG
 
Besteht definitiv.
Mit KT 88 ist der Amp tight und trocken im Tiefmitten und Bassbereich. Eben die Färbung der KT88-Röhren. Mit 6L6 war mit der Amp ein wenig zu weich, klanglich nicht schlecht, aber halt nicht so tight und schnell. Eher ne Mesa Färbung.
 
mh ok,
also anscheinend sind die 88er genau das wonach ich suche. Wie siehts mit den Mitten aus? Klar und durchsetzungsstark oder doch eher nur Mittelmaß?
Die 6l6's hab ich jetzt im Peavey und irgendwie sind sie nicht mehr so das Wahre für das was ich spiele. Hab aber wie gesagt bis jetzt nur diese im Einsatz gehabt
 
Also ob du die Mitten auf 10.00 Uhr oder auf 14.00 Uhr spielst.... du bist eh immer präsent hörbar. Das ist auf das Phänomen des Amps. Alle Frequenzen sind egal wie du den Amp einstellt gut zu hören und setzen sich durch.
Leben kommt in die Tonbude, wenn man die Mitten zwischen 11.00 und 1.00 Uhr stellt. Der Ton wird einfach dicker, ohne zu Matschen.

Du kannst nen 6505 oder alle Brüder des Ur 5150 nicht mit dem EF2 vergleichen. Das wäre wie nen Rennpferd mit nem Ackergaul vergleichen.

Da fällt mir ein....wenn du den Amp eh hören willst, ruf doch Henrich an und lass dir den Testamp schicken. Den kannste doch 1 oder 2 Wochen spielen und wunderbar "gegenhören".
05422. 41615
 
Henrich hab ich geschrieben, der hat zur Zeit leider keinen Testamp zum Verschicken, weil alle unterwegs sind.
Die Frage nach dem Unterschied stellt sich mir aber auch bezüglich dem One vs. Two.
Sind da prägnante Unterschiede vorhanden, vor allem im Zerrbereich?
 

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