E-Gitarre sponsored by Aldi

  • Ersteller Jesterhead
  • Erstellt am
WO BLEIBT DENN DAS VERDAMMTE REVIEW:mad:
 
... *sabber* review sehen will...
 
Nam´d auch.

Auch wenn der Thread schon veraltet ist und nur noch der/die/das Review erwartet wird, möchte ich zu dem Thema "Kosten und Preise" etwas los werden:

Ich lese hier immer wieder von Herstellungskosten, Verkaufspreisen und der Qualität von Instrumenten. Aus der IT-Branche kommend, habe ich eine Weile als Produktmanager das Geld für ein paar Saiten verdient und weiß das ein oder andere über Preisbildung, das Unternehmen Aldi und vor allem Marketing. Da ich als Wiedereinstiegs-Gitarrist mehr Fragen als Antworten habe, versuche ich mal über diesen Ansatz etwas Nützliches beizutragen.

Ad 1: Preise setzen sich aus den Produktionskosten (Rohmaterial, zugekaufter Halbware, Lohnkosten, Lohnnebenkosten, Produktionsauslastung, Maschinenkosten, etc.), Vertriebs- und Marketingaufwand, Steuern und Versicherungen, Transport- und Lagerhaltungskosten zusammen (grob vereinfacht). Um den EVK (Sorry: Endverkaufspreis) zu berechnen kommen eigene Margenvorstellungen, die Händlermarge, Marktbeobachtung ... und die Religionszugehörigkeit hinzu.

Ad 2: Die erste unternehmerische Regel heißt: Billig einkaufen - teuer verkaufen.
Diese Regel gilt es gegen einen Markt durchzusetzen, der diese Regel ebenfalls beherzigt und so günstig wie möglich einkaufen will.

Ad 3: Preise sind (überwiegend) virtuell. Das bedeutet, dass es zwar eine Untergrenze für den Preis gibt, die durch Ad 1 (die Erstellungskosten) bestimmt wird, aber keine Obergrenze. Die Obergrenze wird in den Köpfen der Kunden festgelegt. Die Gesamtheit aller Kunden (die eine Gitarre kaufen wollen) nennt man Markt.

Ad 4: Es ist Aufgabe des Marketings ein Produkt (oder ein Firmenimage) so zu positionieren, dass in den Kundenköpfen ein angestrebter Preis als angemessener Wert für das Produkt gesehen wird.

Weil es aber nicht einen Kundenkopf gibt, sondern verdammt viele, mit sehr vielen unterschiedlichen Motiven, positioniert sich jede Marke dort, wo sie glaubt am meisten verkaufen zu können.

Anders ausgedrückt: Es gibt z.B. Beispiel die "Early Adopter" - Leute, die Zeuch kaufen, weil es neu ist, weil es einen "Hipp-Faktor" hat und weil sie Heute schon im Morgen leben wollen.
Eine andere Gruppe sind die Leute, die Sicherheit kaufen wollen: Die kaufen Produkte, die auch der Nachbar gekauft hat und sind aber besonders begierig darauf, es günstiger als der Nachbar zu kaufen.

Wieder andere sind Marken-Käufer. Sie ähneln den Sicherheitskäufern: Sie wollen nichts riskieren, sich nicht informieren, keine Experimente wagen, sich mit dem Kauf eines Markenproduktes aber vor den Augen der Umwelt absichern und ein wenig vom Status, den dieses Produkt darstellt (s. Marketing) auf ihr Ego übertragen.

Es gibt noch ungezählte weitere Käufergruppen und damit ein Problem für einen Hersteller von Produkten: Mit Marketing kann man eine Marke immer nur in Grenzen auf verschiedene Käufergruppen anpassen. Alle anderen werden durch das Markenimage nicht angesprochen oder sogar abgestoßen.

Beispiel: Gib...n ist eine Marke mit einem hohen Status. Es wird sehr viel Marketingaufwand betrieben, diesen Status zu halten und eine Aura aus Historie, großen Künstlernamen, Lifestyle und "dem legendären Sound" zu erzeugen. Ziel dieser Massnahme ist es, so hochpreisig wie möglich zu verkaufen. (Die Marketing- und Vertriebskosten machen einen sehr großen Teil der Gesamtkosten aus.)

Anders Beispiel: "Harley-B...n" (oder nehmt irgendeine andere Handelsmarke). Die Aussage: Satten Krach für kleines Geld. "Sieht ja irgendwie so aus, wie eine Echte - und klingt auch beinahe so." zum Preis von "Kaum der Rede wert." Der Hipp-Status ist gering, der Status für "Schnäppchenkauf" eher groß (wenn man sich die passende Weltsicht zusammengebastelt hat.) (Marketingkosten für "Labelschriftzug von der Stange"-Designer, ein paar Schnittchen und Kaltgetränke zur Markeneinführungs-Event mit guten Kunden, ein paar Test-Gitarren für lau und die Produktion eines Flyers. Ach ja: eMail mit EPS-Image des neuen Logos nach China senden.).

Ihr habt schon gemerkt, dass ich hier sehr stark verkürze, denn es gibt zwischen diesen beiden Extremen eine Vielzahl von "Nischen", die sich durch die unterschiedlichen "Religionen" der Käufer bilden und an ihnen anpassen.

Wir alle sind Gläubige und die Marktingabteilungen schreiben die jeweiligen Gebote für unsere Religion. Und jeder von uns sucht sich die Kauf-Religion aus, die zum Geldbeutel und zur Sozialisation passen. Wichtig dabei ist: Jeder Mensch ist bestrebt das richtige zu tun. Auch, wenn es bedeutet eine falsche Kaufentscheidung im Nachhinein einer Werteanpassung zu unterziehen ;-)))

Was bedeutet das alles? Es ist m.E. ein Märchen, dass die Produktionskosten der Instrumente sich so stark unterscheiden. Ein Pickup ist ein Drahtspule: Die Kosten der Herstellung zwischen ein "billigen" und einer "Highendigen" liegt im Cent- (Dollar) Bereich. Die Kosten für die Nachbearbeitung und Justierung einer Gitarre sollte im fernen China-Korea-Taiwan ebenfalls im kleinen Dollar-Bereich liegen.

Wenn man weiß, dass in der Automobilindustrie die Entscheidung für die eine oder andere Lichtmaschine über 3 Cent (und weniger) im Einkauf entschieden wird (Einkaufspreis vom Zulieferer: 14,24 €), dann kann man sich vorstellen, dass eine Mechanik (die wir teuer im Laden kaufen) kaum mehr als ein paar Cent kostet.

Holz? In großen Mengen verarbeitet und einkauft wird die Entscheidung ebenfalls über relativ kleine Preisdifferenzen getroffen. Mögen es pro Gitarre ein paar Dollar sein ... wenn wir nur nach der Produktionskostenlogik gehen würden, dann wäre diese Gitarre im Laden vielleicht um 50€ teurer - mehr nicht. (Ausnahmen sind sicher 100 Jahre gelagerte Dielenbohlen, die der Anbieter einfach nicht für ein Taschengeld herausgeben will :)

Bitten wir nun unseren koreanischen Hersteller, uns eine Gitarre mit den jeweils billigsten Teilen und geringsten Arbeitschritten und eine weitere Gitarre mit den teuersten zu produzieren, wird die Preisdifferenz vielleicht (nein, sehr wahrscheinlich) um maximal 100 US-Dollar liegen. Die eine kostet dann 25 Dollar und die teuere 125 $. Der mit der hochwertigen Anmutung lassen wir ein Markenlabel und der mit der billigen ein Handelslabel auf den Kopf kleben. Die "Marken-Gitarre" hat dann einen EVK von 1.250,00€ (Straßenpreis, weil Preisbindung: 1111,00€) und die andere gibt es für 99,95€ mit einem gratis Faltback.

Die Kostenrechnung hat jedoch ein kleine Haken: In Deutschland wird ein Gitarrenbauer keine nennenswerten Mengerabatte für Holz, Mechaniken, Pickups, Lacke und Elektrik erhalten und seine Arbeitszeit ist teuer, weil er nun mal in einem teueren Land lebt. Das bedeutet, dass seine Gitarren vielleicht nicht besser sind als die seines koreanischen Kollegen, aber deutlich teurer produziert sind sie allemal. (Friede: Wir nehmen aber an, dass er Custom baut und die meisten von uns kein Koreanisch sprechen, weshalb wir natürlich weiterhin bei deutschen Gitarrenbauern einkaufen ... wenn wir das Geld dafür haben.)

Aldi: Aldi strebt danach, so günstig wie möglich große Mengen einzukaufen (Klar, den Satz hätte ich mir auch sparen können ;-). Warum reißen sich die meisten Unternehmen darum Aldi beliefern zu dürfen, obwohl der erzielbare Verkaufspreis häufig unterhalb der Produktionskosten liegt? Der Gewinn der Unternehmen liegt zum einen bei höheren Einkaufsrabatten durch gigantisch größere Abnahmemengen und (oft entscheidend) bei der besseren Auslastung der Produktion. Eine Maschine, die 23 statt 12 Stunden läuft, senkt die allgemeinen Kosten für z.B. Gebäude, Maschinenbeschaffung, Wartungskosten, etc. (Aus dem gleichen Grund werden Taxis oft rund um die Uhr gefahren - auch wenn Nachts weniger eingenommen wird.)

Aus diesem Grund rechnet sich auch ein Gitarrenset mit Verstärker für etwa 100€. Daran verdienen alle Beteiligten ... und Aldi am meisten. Für Aldi spricht, dass sie an die Lieferanten einen angemessen hohen Qualitätsanspruch stellen und diesen mit entsprechend harten Verträgen durchsetzen: Aldi kann eine komplette Lieferung zurückgehen lassen, wenn die Ansprüche nicht penibel eingehalten werden. Es sind schon Dosensuppen-Hersteller Pleite gegangen, weil ALDI den Vertrag von heute auf morgen aufkündigte, wenn die Suppe bei Stiftung Warentest nur ein GUT bekommen hat.

Bene, das war jetzt ein kleiner Ausflug in die Welt der Preise (und meine Marketingkollegen mögen mir die Trivialisierung verzeihen). Es bleibt noch zu sagen, dass man den Marketingfachleuten ganz leicht ein Schnippchen schlagen kann: Durch Wissen. Wer bereit ist sich zu informieren statt zu glauben und wer sich mit anderen austauscht (Ein tolles Forum habt ihr hier), der braucht kein Markenlabel um gut einzukaufen. Aber: Das ist natürlich ein mühsamer Weg ,-)

Nur das Beste in die Nacht .... und ich warte auch auf das Review ;-)

Arno
 
Die eine kostet dann 25 Dollar und die teuere 125 $. Der mit der hochwertigen Anmutung lassen wir ein Markenlabel und der mit der billigen ein Handelslabel auf den Kopf kleben. Die "Marken-Gitarre" hat dann einen EVK von 1.250,00€ (Straßenpreis, weil Preisbindung: 1111,00€) und die andere gibt es für 99,95€ mit einem gratis Faltback.

Aber nur wenn man(n) fest daran glaubt.
 
Moin ArnoK!

Kleiner Exkurs in die verschieden Marketingpolitiken, sehr schön! Unterschreibe ich so blind! Auch wenn es natürlich nicht abschließend hier behandelt werden kann, ohne das "Bücher" daraus werden - und zwar aus unterschiedlichsten Perspektiven (auch das Firmen sich hierbei komplett bis hin zur Pleite schnell verspekulieren können). Ist eben unternehmerisches Risiko! ==> das wiederum minimert werden soll.

Nachfrage regelt das Angebot! Stimmt heute noch. Und dann wird die Nachfrage "geweckt" und der Kundenfang beginnt! Mit Irrsinnssummen an Public Relation jeglicher Art, und ALLE sonstigen Kosten auf den Preis aufgeschlagen (bis hin zu regelmäßigen Puffbesuchen der Führungsriegen zur Pflege der globalen Geschäftsbeziehungen :D)

Von politischen Steuervorteilen und Subventionen bei großen Anbietern will ich gar nicht erst anfangen.

Die Finanzmärkte tun ihr übriges an den Börsen, um ein Produkt künstlich auf- oder abzuwerten.

Ist ein Produkt, eine Marke, am Markt fest etabliert (durch Mythos und gewecktem und gewachsenem Käuferglauben, ect.) wird der Aufwand geringer, den Glauben der Verbaucher zu manipulieren. Dann wird das Angebot fast nur noch künstlich knapp gehalten und vermittelt den Eindruck eines High-End-Produktes. Sicher werden diese Produkte i. d. R. auch qualitativ sehr gut sein und versucht, den Standard zu halten, zu erhöhen und innovativ zu bleiben (bei gleichzeitiger Kostensenkung diesbezüglich zur Gewinnoptimierung).

Ein Selbstgänger (unter ständiger kfm. Steuerung und Erforschung der Marktreaktionen).

Die vielfältigen Marktgesetze (hohe Einführungspreise bei künstlicher Verknappung; niedrige Einführungspreise bei Überangebot/sofortiger Sättigung des Marktes, ect.) sind eine Wissenschaft. Und werden zunehmend aggressiver realisiert.

Man sollte sich bewußt sein, das diese Marktreligionen nicht primär den Verbraucher zufrieden stellen sollen, sondern die Positionierung des Unternehmens/Produktes am Markt festigen soll. Dazu gehören natürlich wieder zufriedene Kunden und da ist dann eine Menge Psychologie im Spiel.

Aber Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel (Handarbeit, Einzelstückanfertigungen von qualitativ hochwertigen kleinen Einzelunternehmungen, ect.) Wären die Kunden heute generell aufgeklärter und selbstbewußter, wäre Ihnen schnell klar, dass im Grunde SIE den Markt beherrschen und sich nicht durch ihn beherrschen lassen müssen!

Gruß

PS: Huch, schon ein alter Thread, aber ändert ja nix. Tja, so Testangebote mit Schnäppchencharakter und Vertrauen in Aldis Markenware in anderer Verpackung ...., da war wohl auch dieses Teil schnell vergriffen ......

Das Review blieb ja leider aus, schade!:(:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin ArnoK!

Kleiner Exkurs in die verschieden Marketingpolitiken, sehr schön! Unterschreibe ich so blind! Auch wenn es natürlich nicht abschließend hier behandelt werden kann, ohne das "Bücher" daraus werden

Jou...da stimm ich auch voll und ganz zu,

aber die eigentliche Frage in diesem Thread ist, wie die Gitarre überhaupt klingt, verarbeitet ist, Preis/Leistung, etc..., und nicht wie die Preise am Markt entstehen.
leider wurde das so gut wie ganicht beantwortet. Spekuliert wurde genug, aber keiner schafft es mal ein aussagekräftiges Review zu schreiben (natürlich vorausgesetzt er besitzt die Aldiklampfe).

MfG Jonesy:great:
 
Jou...da stimm ich auch voll und ganz zu,

aber die eigentliche Frage in diesem Thread ist, wie die Gitarre überhaupt klingt, verarbeitet ist, Preis/Leistung, etc..., und nicht wie die Preise am Markt entstehen.
leider wurde das so gut wie ganicht beantwortet. Spekuliert wurde genug, aber keiner schafft es mal ein aussagekräftiges Review zu schreiben (natürlich vorausgesetzt er besitzt die Aldiklampfe).

MfG Jonesy:great:

Hi Jonesy!

Jo, das ist mir nach dem Schreiben dann auch aufgefallen :redface: Das kommt von: raus aus der Koje, Kaffee an den Hals, ran an den PC. Sorry für`s dichtquatschen an falscher Stelle.

Aber der Thread ist ja schon lange von vor der letzten Weihnachtszeit (20. November) und da noch kein Review kam, gehe ich davon aus, dass auch keins mehr kommt. Leider, hätte mich interessiert.

Vielleicht ja doch noch?

Gruß
 
Das kommt von: raus aus der Koje, Kaffee an den Hals, ran an den PC. Sorry für`s dichtquatschen an falscher Stelle.

Jaja...kein Thema.

ich weiß wie des is;)

Ich wollte deinen Beitrag nich kritisiern, so viel Information auf einem Fleck trifft man nicht allzu oft an.

Güße Jonesy:)
 
Moin ArnoK!

Kleiner Exkurs in die verschieden Marketingpolitiken, sehr schön! Unterschreibe ich so blind! Auch wenn es natürlich nicht abschließend hier behandelt werden kann, ohne das "Bücher" daraus werden - und zwar aus unterschiedlichsten Perspektiven (auch das Firmen sich hierbei komplett bis hin zur Pleite schnell verspekulieren können). Ist eben unternehmerisches Risiko! ==> das wiederum minimert werden soll.

Nachfrage regelt das Angebot! Stimmt heute noch. Und dann wird die Nachfrage "geweckt" und der Kundenfang beginnt! Mit Irrsinnssummen an Public Relation jeglicher Art, und ALLE sonstigen Kosten auf den Preis aufgeschlagen (bis hin zu regelmäßigen Puffbesuchen der Führungsriegen zur Pflege der globalen Geschäftsbeziehungen :D)

Von politischen Steuervorteilen und Subventionen bei großen Anbietern will ich gar nicht erst anfangen.

Die Finanzmärkte tun ihr übriges an den Börsen, um ein Produkt künstlich auf- oder abzuwerten.

Ist ein Produkt, eine Marke, am Markt fest etabliert (durch Mythos und gewecktem und gewachsenem Käuferglauben, ect.) wird der Aufwand geringer, den Glauben der Verbaucher zu manipulieren. Dann wird das Angebot fast nur noch künstlich knapp gehalten und vermittelt den Eindruck eines High-End-Produktes. Sicher werden diese Produkte i. d. R. auch qualitativ sehr gut sein und versucht, den Standard zu halten, zu erhöhen und innovativ zu bleiben (bei gleichzeitiger Kostensenkung diesbezüglich zur Gewinnoptimierung).

Ein Selbstgänger (unter ständiger kfm. Steuerung und Erforschung der Marktreaktionen).

Die vielfältigen Marktgesetze (hohe Einführungspreise bei künstlicher Verknappung; niedrige Einführungspreise bei Überangebot/sofortiger Sättigung des Marktes, ect.) sind eine Wissenschaft. Und werden zunehmend aggressiver realisiert.

Man sollte sich bewußt sein, das diese Marktreligionen nicht primär den Verbraucher zufrieden stellen sollen, sondern die Positionierung des Unternehmens/Produktes am Markt festigen soll. Dazu gehören natürlich wieder zufriedene Kunden und da ist dann eine Menge Psychologie im Spiel.

Aber Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel (Handarbeit, Einzelstückanfertigungen von qualitativ hochwertigen kleinen Einzelunternehmungen, ect.) Wären die Kunden heute generell aufgeklärter und selbstbewußter, wäre Ihnen schnell klar, dass im Grunde SIE den Markt beherrschen und sich nicht durch ihn beherrschen lassen müssen!

Gruß

PS: Huch, schon ein alter Thread, aber ändert ja nix. Tja, so Testangebote mit Schnäppchencharakter und Vertrauen in Aldis Markenware in anderer Verpackung ...., da war wohl auch dieses Teil schnell vergriffen ......

Das Review blieb ja leider aus, schade!:(:rolleyes:

Moinsen,

auch wenn das was du schreibst in Teilen zumindest aus Sicht des Marketings stimmt, liegst du mit deiner Kernaussage völlig daneben... Um mich wie du vorab zu qualifizieren, ich hab nun 10 Semester Betriebswirtschaft mit diversen Praktika vollzugen und schreibe meine Diplomarbeit im Supply CHain Management.
Natürlich besteht ein sehr großer Unterschied in der Qualität von einer HArley Benton und einer Gibson. Klar wird entsprechend das Produkt auch Marketingspezifisch positioniert, aber die Entwicklungskosten und die Zeit die in jeweiligen Instrumente gesteckt wird sind erheblich.
Und ganz blöd ist der Kunde nun auch nicht, dass er allen Ammenmärchen des MArketings glauben schenkt...
Gibsons Kernkompetenz liegt nunmal im Bau sehr hochwertiger Gitarren, und da können Produktionsstetten in Asien zu 99% nicht mithalten. Weiterhin werden tatsächlich hochwertigere MAterialien verbaut und auhc mehr Zeit investiert, was neben dem divergierenden Lohnnivea sich auch im Preis niederschlägt.

Aus Sicht des strategischen Managements muss man sich halt als Giattenbauer im MArkt positionieren. Gibson tut dies über die Qualitätsschiene, HArley Benton über den Preis. Entsprechend gestaltet sich Qualität und Distrubtion.

Die Aussage das der Preis nur virtuell wär ist ebensop Unsinn, klar kann der Hersteller nach abzug aller langfristig anfallenden Kosten nach der Vollkostenmethode einen beliebigen Gewinnauffschlag veranschlagen. Wenn dieser aber zu hoch ausfällt, wird er sich nicht lange am Markt halten können.
 
Dieser Anglizismenwahn nervt, kann man dazu nicht einfach Versorgungskettenorganisation sagen oder sowas? Sorry fürs Abschweifen, aber das musste ich jetzt loswerden.

Zumindest ist/war es noch eine Diplomarbeit ;)
Was bitte ist ein Bätschelor? :D
 
Moin Weilando!

Zur Aldi-Klampfe kommt ja nun eh nix mehr!

Sollst Du mich kritisieren?? :)

Jaaaahaaaaa, hast ja recht, aber für`n Kaufmannsgehilfen nicht schlecht, oder? :D:D:D

Nee, Quatsch, so umfassende Abhandlungen kann und will ich da auch gar nicht machen. Ich war ein wenig inspiriert durch Arnoks Post.

Meine Aussagen dazu kommen einfach aus dem Bauch, es geht ja auch nicht um eine Marketing-Facharbeit hier und ich erhebe keinen Anspruch jemanden abschließend hierbei unterweisen zu können, ganz gewiß nicht. Und daher kann man das ergänzen, wenn man möchte. Einiges wird richtig und nachvollziehbar sein, anderes diskussionswürdig, oder gar völlig falsch sein.

Da gibt`s qualifiziertere Leute, wie z. B. Dich an Board. Die muß man auch erst mal hinter`m Ofen hervorlocken :D:D ........

Sollte ich etwas zu absolut, pauschal, am Thema vorbei rübergekommen sein, ist das SO nicht in meiner Absicht gewesen und auch von daher nicht unstimmig, weil ich kein Marketingfachmann, auch kein Kaufmann kraft Ausbildung, oder Tätigkeit bin, sondern einfach nur ein Seemann, der die große Welt durch seine kleinen Augen subjektiv erfährt und mit den Jahren nicht dümmer wird!

Gruß, Axel
 
Tach auch Weilando,

also wenn ich Deinen Text genau lese, bist Du Student, der sich der Prozeßketten angenommen hat und darüber einen Aufsatz schreiben wird, um endlich von der Uni entlassen zu werden.

Das ist guter Weg. Jedenfalls ein besserer, als jeden Tag im Proberaum von den anderen Zigaretten zu schnorren. Das wirst Du vermutlich erst, wenn Du Dein Studium als Betriebswirt beendet hast.

Da Du jetzt schon was weißt über Prozesse, die Anzahl von Arbeitsschritten, deren Kosten, Maschinenauslastung und Qualitätskontrolle, ist auch gut. Erstaunlich aber ist, dass Du dann unterstellst, dass es einen großen Unterschied zwischen ein E-Gitarre von G und einer von HB gibt. Wo liegt Deiner Ansicht nach der Unterschied dieser große Abstand in der Fertigung. In den Entwicklungskosten? Highend-Materialien? Meinst Du sowas wie ionisierte-links-drehende-Ferrit-Dyna-Kupfer-Mangan-Legierungen am Gurtpin? Bei Neumond geschlagene Trypto-Esche aus einem geheimen Zauberwald in Kamtschatka? Oder sollte es die selbststimmende Gitarrenmechanik sein, die vor ein paar Wochen vorgestellt wurden? Die hat sicher zig Millionen an Entwicklungskosten verschlungen ...

Also jetzt mal Butter auf den Lutscher: Die Gitarre moderner Bauart wird seit ungefähr 1940 ziemlich unverändert gebaut. Der letzte technische Meilenstein war der Humbucker. Durch die Doppelspule wird das Brummen verhindert. Die "Erfindung" stammt etwa aus den 60ern des vergangenen Jahrhunderts. Hätten die Gitarrenhersteller in den 50ern einen E-Technikstudenten beschäftigt, hätte der das Problem in einer halben Stunde gelöst (incl. einer viertel Stunde "Bierholen" für die Holzschnitzer).

Neenee, Du gibst zwar zu, dass die Marketingkosten den höchsten Anteil am Preis ausmachen, aber scheinst selbst auf das Märchen von den Wundermetallen und der High-End-Technik reinzufallen. Gutes Marketing erhöht die Qualität einer Gitarre erheblich ... im Bewußtsein der Zielgruppe, die angesprochen wird. Vorher, in der Prozeßkette aus Beschaffung, Produktion und Vertriebslogistik aber nicht. Der Preisunterschied in der Fertigung liegt ganz sicher in besseren und ein wenig teuerern Hölzern. Aber im wesentlichen liegt der Unterschied in ein paar wenigen Arbeitschritten mehr und einer mehr oder weniger aufwendigen Qualitätskontrolle und Feinarbeit ... die in Korea wg. der geringen Kosten für Arbeitszeit mit wenig Geld zu haben ist. Oder glaubst Du, dass die Koreaner ihre Präzionsfräsen gegen stumpfe Schnitzmesser austauschen, wenn sie die Bandstraße von G..ib..n auf HB umstellen?

Als Student wirst Du sparsam leben und mit Deinem eigenen Geld gut haushalten müssen. Als fertiger Betriebswirt auch. Ganz besonders, wenn Du im Einkauf eines Unternehmens landest, dass Gitarren importiert ... ;-)

Nun denn: Als ich meinen Beitrag geschrieben habe, war das, weil ich den Eindruck hatte, dass der ein oder andere nicht glauben kann, dass man für wenig Geld auch eine solide Gitarre kaufen kann. In der Erwartung eines Reviews (Hey, warum regt sich niemand über diesen Anglizismus auf) ;-) hatte ich dann meine Ansicht zu Religionen und Marketing kundgetan. Meiner Meinung nach könnte es nämlich auch "kleine Götter" für unter 100€ geben ... ;-)

Nur das Beste für Deine Studienarbeit und immer festen Draht unter den Finger,

Arno
München
 
Wenn man weiß, dass in der Automobilindustrie die Entscheidung für die eine oder andere Lichtmaschine über 3 Cent (und weniger) im Einkauf entschieden wird (Einkaufspreis vom Zulieferer: 14,24 €), dann kann man sich vorstellen, dass eine Mechanik (die wir teuer im Laden kaufen) kaum mehr als ein paar Cent kostet.
Eine Mechanik ist hundertmal billiger als eine Lichtmaschine? :eek: Du wolltest wohl sagen, dass die Unterschiede zwischen den Erzeugerpreisen im Cent-Bereich liegen.
 
"Du wolltest wohl sagen, dass die Unterschiede zwischen den Erzeugerpreisen im Cent-Bereich liegen."

Ja, ich hatte mich auf die Differenz im Einkauf bezogen. Diese Zahl ist vor ein paar Jahren in einem Artikel aufgetaucht, nachdem man bei einem deutschen Automobilhersteller die Ursache für eine Rückrufaktion gefunden hatte: Ein Einkaufsmanager hatte - gegen den Rat der Entwicklungsingenieure - die Lichtmaschine bei einem Hersteller gekauft, der seine LiMa um genau 3 Cent billiger angeboten hatte als ein Mitbewerber. Die Serienaustauschaktion war dann sehr kostenintensiv ... ;-)

Sorry, wenn ich meine nächtlichen Sätze nicht entschachtele.

Nur das Beste in die Nacht,

Arno
München
 
dass der ein oder andere nicht glauben kann, dass man für wenig Geld auch eine solide Gitarre kaufen kann.

Nein glaube ich nicht. Da habe ich in meinem Leben ganz andere Erfahrungen gemacht.


Meiner Meinung nach könnte es nämlich auch "kleine Götter" für unter 100€ geben ... ;-)

Die Hoffnung stirbt zuletzt.....

Nur so ein kleines Beispiel: Viele haben sich schon daran versucht die Schweizer Schokolade zu kopieren. Nun, das Original schmeckt noch immer am besten......... Zwischen wollen und können gibt es immer noch Unterschiede.
 
Ja moin,

"Nur so ein kleines Beispiel: Viele haben sich schon daran versucht die Schweizer Schokolade zu kopieren. Nun, das Original schmeckt noch immer am besten......... Zwischen wollen und können gibt es immer noch Unterschiede."

Dann versuch mal belgische oder französiche Schokolade ... als räckele sich ein nackiges Engelchen auf der Zunge. Und in London gibt es einen Laden, der nur japanische Schokolade verkauft: Da zerschmelzen wir zwei Naschkater schon in der Ladentür ... ;-)

Aber Schokolade ist wohl nicht Dein Thema: Ich meine zwischen den Zeilen lesen zu können, dass es gar nicht möglich sein kann, dass Koreaner, Japaner oder andere Asiaten gute Gitarren bauen können. Sehe ich da den Hauch einer kolonialen Haltung? Oder den Glauben an die Geheimnisse alter europäischer Stradivarie-Meister? Die Stierblut-Theorie? Vielleicht sollten wir unsere Wandergitarren in einer mondlosen Hexennacht über gesottenem Ochsenhoden schwenken, um ihr zu diesem magischen John Denver-Sound zu verhelfen ...

Nein, Ernst beiseite: Du verkündest, dass Du ein Gläubiger bist. Vom Glauben hatte ich auch gesprochen. Ergo ergänzen wir uns. Ich habe eine These aufgestellt ... und Du sie belegt. ;-)

Jetzt wünsch ich uns allen ein knallig sonnigen Tag.

Arno
München
 
Koreaner, Japaner oder andere Asiaten gute Gitarren bauen können

Dass habe ich nicht so gesagt. Aber für 100 Euro können auch die Japaner oder Chinesen keine Gitaren auf dem Niveau von G...... oder F..... bauen. Aber es wundere mich schon etwas, dass sich hier einige für solchen Schrott aus dem Aldi so stark machen. Jeder der schon mal eine anständige Gitarre in der Hand gehalten hat, sollte den Unterschied schon kennen.

Dein Beispiel mit der Schokolade hinkt dann aber auch schon etwas. Die werden ja auch nicht Korea oder China hergestellt. Und den Preis dieser Leckereien unterschlägst du wohlweislich. Ich gehe jetzt davon aus, dass deine Leckereien aus Japan nicht zu Aldi-Preisen verkauft werden. Warum wohl???

Und nein, ich bin kein Gläubiger. Aber ich weiss, wann ich Schrott oder etwas brauchbares kaufe. Qualität hat eben noch immer seinen Preis. Aus Kuhfladen hat noch niemand Gold gemacht!
 

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