x-Riff
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Wenn Du an diesem Prozess nichts ändern willst, wirst Du damit leben müssen, dass die meisten fills und Übergänge nicht passen können. Ganz einfach, weil die Struktur des songs noch nicht fertig ist, sondern erst beim drum entsteht. Damit sind fills, Betonungen und Übergänge, die zu den Wechsel der anderen Instrumente begleiten bzw. auf diese hinleiten und die Struktur des songs unterstützen sollen, nicht möglich, weil diese eben noch nicht vorhanden ist.
Etwas ändern müssen, musst Du natürlich nicht und das tust Du ja auch nicht.
Falls Du es ändern möchtest, sehe ich zwei Wege, die ich beide auch erprobt habe.
1. Du machst es genau so wie jetzt, bloß spielst Du zum Schluss die drums noch mal ein.
Dann steht nämlich die Struktur und die anderen Instrumente, zu denen das drum eine Anbindung sein soll, sind bekannt. Wenn Du eh auf dem Klick spielst, sollte das nochmalige Einspielen der drums am Ende genau so viel oder wenig ein Problem sein wie zu Anfang.
2. Du entwickelst mit der Zeit ein Feeling bzw. eine Vorgehensweise für "wann ein fill kommt oder ein Wechsel angesagt ist".
Das kann gefördert werden durch aktives Hören, durch Mitzählen, durch manuelle Hilfen (dazu später mehr) oder durch gezieltes Üben. Da letzteres mangels Zeit bei Dir keine Option ist und Mitzählen auch nur durch Üben erreichbar ist, würde ich auf aktives Hören und manuelle Hilfen setzen.
Kurz zum Hintergrund: Jeder erfahrene drummer spürt, wann eine Betonung, ein fill und eine Überleitung potenziell Sinn macht. Das beste Beispiel ist ein 12-Takt-Standard-Blues, weil das Schema die Wechsel vorgibt. Zwar nicht die Dynamik, aber die Betonungen, fills und Überleitungen. Rock und Stoner-Rock ist zwar freier, dennoch ist die Basis üblicherweise (auch von der Hörgewohnheit" die Länge von 4 Takten oder ein Mehrfaches dessen. Du kannst mich jetzt zukleistern mit Gegenbeispielen - darum geht es aber nicht. Es geht darum, dass Du schon beim ersten drum-Spielen, wo Du mit Deinem drum eine Grundstruktur legst, diese Struktur über dein drum-Spiel bestimmen kannst - und zwar bewußt und gewollt und so, dass es potenziell hohe Chancen hat, im Kontext mit den anderen Instrumenten zu funktionieren.
Für andere Instrumente funktioniert das übrigens auch: jeder Gitarrist und jeder Bassist hat ein Gefühl dafür, "wann ein Wechsel ansteht" - weil es sonst langweilig wird etc. Und diese Wechsel sind in 90% der Fälle nie nach 5 oder 7 oder 9 oder 13 Takten, sondern in der Regel nach 4, 8, 12 oder 16 Takten. Ein Gitarrist würde nur eher nach der Länge des Riffs gehen und das kann kürzer sein, etwa 2 Takte. Dennoch wird er das Riff 2 mal oder 4 mal oder 8 mal durchspielen, bevor er das Gefühl hat, dass er wechseln sollte - und nicht 3 mal oder 5 mal oder 7 mal (höchstens: 7 plus 1 Takt für eine Überleitung - und das entspricht genau einer Überleitung, die vom drum unterstützt wird). Und der Refrain ist übrigens auch in der Regel gradtaktig. Und die Bridge auch. Und ein C-Teil auch.
Das ist der Hintergrund. Und natürlich ist Mitzählen für einen Nicht-Profi selten eine Option.
Was ich bei Mehrspur-Aufnahmen gemacht habe, wo ich ein Instrument nach dem anderen eingespielt habe, ist folgendes: Ich nehme einen Click oder ein Metronom oder ein drum-pattern auf. Dann nehme ich eine weitere Spur auf, bei der ich das Einzählen einspreche und die Wechsel ansage. Also ganz in echt: 1, 2, 3, und jetzt fill, 5, 6, 7, 8 etc.
Du kannst Dir ja mehrere solcher grundlegenden Strukturen vorbereiten. Und dazu spielst Du dann das erste drum ein - so wie gehabt.
Im Grunde machst Du nichts anderes als jetzt - außer dass Du nicht nur zu einem Klick einspielst, sondern zu einem Klick mit eingesprochener Struktur bzw. Mitzählen. Ob Du eine Ansage wie "Wechsel" tatsächlich brauchst, wirst Du selbst herausfinden. Wenn Du einfach im Kopf hast, dass potentielle Betonungen, fills und Wechsel für die Strukturierung eines songs (im Sinne von Hier Strophe, da Refrain, da C-Teil oder Bridge) immer nach 4 Takten oder dem Mehrfachen dessen erfolgen, dann machst Du alles richtig. Dann kannst Du auch fills unterschiedlicher Längen einbauen - Hauptsache, Du landest nach dem Fill wieder auf der 1 von sage dem 5ten Takt oder dem 9ten Takt oder dem 13ten Takt - weil ab da ja wieder eine neue rhytmisch-strukturelle Einheit anfängt.
Was Du aus dem Ganzen nun machst, ist Deine Sache.
Ich habe mir das Einsprechen (Mitzählen mit Ansagen) irgendwann bei Mehrspuraufnahmen von Instrumenten nacheinander angewöhnt, weil mich das Mitzählen oder das darauf achten, wann jetzt wohl der Wechsel kommt, vom eigentlichen Spielen abgelenkt hat. Im Grunde war ich der Überzeugung, "dass ich das ja wohl auch ohne Hilfe hinbekommen müßte", was bei einem Profi vielleicht funktioniert, bei mir aber nicht. Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass es mir viel leichter fällt, mit etwas Eingesprochenem einzuspielen als ohne und dass ich effektiver, entspannter und zufriedener bin.
Herzliche Grüße
x-Riff
Etwas ändern müssen, musst Du natürlich nicht und das tust Du ja auch nicht.
Falls Du es ändern möchtest, sehe ich zwei Wege, die ich beide auch erprobt habe.
1. Du machst es genau so wie jetzt, bloß spielst Du zum Schluss die drums noch mal ein.
Dann steht nämlich die Struktur und die anderen Instrumente, zu denen das drum eine Anbindung sein soll, sind bekannt. Wenn Du eh auf dem Klick spielst, sollte das nochmalige Einspielen der drums am Ende genau so viel oder wenig ein Problem sein wie zu Anfang.
2. Du entwickelst mit der Zeit ein Feeling bzw. eine Vorgehensweise für "wann ein fill kommt oder ein Wechsel angesagt ist".
Das kann gefördert werden durch aktives Hören, durch Mitzählen, durch manuelle Hilfen (dazu später mehr) oder durch gezieltes Üben. Da letzteres mangels Zeit bei Dir keine Option ist und Mitzählen auch nur durch Üben erreichbar ist, würde ich auf aktives Hören und manuelle Hilfen setzen.
Kurz zum Hintergrund: Jeder erfahrene drummer spürt, wann eine Betonung, ein fill und eine Überleitung potenziell Sinn macht. Das beste Beispiel ist ein 12-Takt-Standard-Blues, weil das Schema die Wechsel vorgibt. Zwar nicht die Dynamik, aber die Betonungen, fills und Überleitungen. Rock und Stoner-Rock ist zwar freier, dennoch ist die Basis üblicherweise (auch von der Hörgewohnheit" die Länge von 4 Takten oder ein Mehrfaches dessen. Du kannst mich jetzt zukleistern mit Gegenbeispielen - darum geht es aber nicht. Es geht darum, dass Du schon beim ersten drum-Spielen, wo Du mit Deinem drum eine Grundstruktur legst, diese Struktur über dein drum-Spiel bestimmen kannst - und zwar bewußt und gewollt und so, dass es potenziell hohe Chancen hat, im Kontext mit den anderen Instrumenten zu funktionieren.
Für andere Instrumente funktioniert das übrigens auch: jeder Gitarrist und jeder Bassist hat ein Gefühl dafür, "wann ein Wechsel ansteht" - weil es sonst langweilig wird etc. Und diese Wechsel sind in 90% der Fälle nie nach 5 oder 7 oder 9 oder 13 Takten, sondern in der Regel nach 4, 8, 12 oder 16 Takten. Ein Gitarrist würde nur eher nach der Länge des Riffs gehen und das kann kürzer sein, etwa 2 Takte. Dennoch wird er das Riff 2 mal oder 4 mal oder 8 mal durchspielen, bevor er das Gefühl hat, dass er wechseln sollte - und nicht 3 mal oder 5 mal oder 7 mal (höchstens: 7 plus 1 Takt für eine Überleitung - und das entspricht genau einer Überleitung, die vom drum unterstützt wird). Und der Refrain ist übrigens auch in der Regel gradtaktig. Und die Bridge auch. Und ein C-Teil auch.
Das ist der Hintergrund. Und natürlich ist Mitzählen für einen Nicht-Profi selten eine Option.
Was ich bei Mehrspur-Aufnahmen gemacht habe, wo ich ein Instrument nach dem anderen eingespielt habe, ist folgendes: Ich nehme einen Click oder ein Metronom oder ein drum-pattern auf. Dann nehme ich eine weitere Spur auf, bei der ich das Einzählen einspreche und die Wechsel ansage. Also ganz in echt: 1, 2, 3, und jetzt fill, 5, 6, 7, 8 etc.
Du kannst Dir ja mehrere solcher grundlegenden Strukturen vorbereiten. Und dazu spielst Du dann das erste drum ein - so wie gehabt.
Im Grunde machst Du nichts anderes als jetzt - außer dass Du nicht nur zu einem Klick einspielst, sondern zu einem Klick mit eingesprochener Struktur bzw. Mitzählen. Ob Du eine Ansage wie "Wechsel" tatsächlich brauchst, wirst Du selbst herausfinden. Wenn Du einfach im Kopf hast, dass potentielle Betonungen, fills und Wechsel für die Strukturierung eines songs (im Sinne von Hier Strophe, da Refrain, da C-Teil oder Bridge) immer nach 4 Takten oder dem Mehrfachen dessen erfolgen, dann machst Du alles richtig. Dann kannst Du auch fills unterschiedlicher Längen einbauen - Hauptsache, Du landest nach dem Fill wieder auf der 1 von sage dem 5ten Takt oder dem 9ten Takt oder dem 13ten Takt - weil ab da ja wieder eine neue rhytmisch-strukturelle Einheit anfängt.
Was Du aus dem Ganzen nun machst, ist Deine Sache.
Ich habe mir das Einsprechen (Mitzählen mit Ansagen) irgendwann bei Mehrspuraufnahmen von Instrumenten nacheinander angewöhnt, weil mich das Mitzählen oder das darauf achten, wann jetzt wohl der Wechsel kommt, vom eigentlichen Spielen abgelenkt hat. Im Grunde war ich der Überzeugung, "dass ich das ja wohl auch ohne Hilfe hinbekommen müßte", was bei einem Profi vielleicht funktioniert, bei mir aber nicht. Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass es mir viel leichter fällt, mit etwas Eingesprochenem einzuspielen als ohne und dass ich effektiver, entspannter und zufriedener bin.
Herzliche Grüße
x-Riff
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