Ich akzeptiere, dass sich DT verändern. Ich akzeptiere auch eure Meinung ToT gegenüber. Das nimmt mir aber noch lange nicht das Recht, das Album zu kritisieren und eurer Meinung zu widersprechen. Was ich nicht akzeptiere ist, dass man gleich als unoffen abgestempelt wird, sobald man es wagt sich kritisch gegenüber den neueren Outputs zu äussern.
Ich halte ToT für ein akzeptables Album. Nicht mehr und nicht weniger. Nach den ersten paar Durchläufen hat es mich fast vom Stuhl gehauen. Ich war einfach nicht auf das gefasst, was mir da entgegenbretterte. Nach einer Weile nahm aber immer mehr ein Gedanke die Oberhand, welcher folgendes Zitat ziemlich treffend ausdrückt (nicht von mir, Verfasser vergessen): "Kennt ihr das Gefühl wenn man den Kopf aus einem mit 200 km/h fahrenden Auto hält? Genau, da bläst einem so viel Luft entgegen, dass man gar nicht mehr zum Atmen kommt". Hat man sich erstmal von dieser Wucht erholt, zeigen sich die von EDE-Wolf und von mir empfundenen Schwächen [Wiederspielbarkeitswert= gering]. Anderen mag dies vielleicht gefallen, was auch deren gutes Recht ist. Mir hingegen nicht. Ich halte "Awake" für das bisher ausgereifteste und stimmigste Dream Theater Album (und eines der besten aller Zeiten übrigens), während mir die mit ToT eingeschlagene Richtung zwar nicht in Wut versetzt, mich aber auch nicht zu Freudensprüngen motiviert. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass ich mir trotz aller Akzeptanz für die künstlerische Weiterentwicklung der Band insgeheim wünsche, sie würden wieder zur Qualität von "Awake" zurückfinden.
Des weiteren würde ich gerne mal von Bassist86 hören, was er unter Unoffenheit versteht. Meiner Meinung nach zeugt es von Unoffenheit, wenn man sich nicht mit dem Gehörten auseinandersetzt. Ob man das Gehörte nun gut oder schlecht findet ist lediglich das Ergebnis dieser Auseinandersetzung und sollte nicht, nein, DARF nicht als Indikator für "Offenheit" dienen.