So etwas ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich würde erwarten, dass ein Entwickler zumindest Grundwissen über Musik hat und sich der Tatsache bewusst ist, dass man am ende des Blattes auch umblättern muss.
[Zeit zum Umblättern]
Die "bis zu 2 Sekunden" beim GVIDO habe ich aus einem Test-Video, weil ich das Ding trotz des hohen Preises damals nicht unattraktiv fand.
Vielleicht ging das auch schneller, siehe unten.
Da man eine ganze Seite auch nicht innerhalb weniger Sekunden durchspielt, ist ja genügend Zeit den Wechsel vorzubereiten. Und in einem Vortrag gibt es ja eigentlich nur eine Richtung in die man blättert.
Das Problem beim Umblättern entsteht ja nicht durch benötigte Rechenzeit oder Zeit zum Speicherzugriff, sondern tatsächlich im physikalischen Umbau der eInk-Seite. Und dieser Umbau kann eben erst beim Umblättern (und nicht vorher) geschehen.
Der Grund für den geringen Stromverbrauch liegt ja darin, dass ein stehendes Bild von alleine stehenbleibt und keine Energie benötigt.
Strom verbraucht das Display nur beim Umblättern, d. h. Bild-Veränderungen. Und hier gibt es - wie bei allen eInk-Geräten zwei Möglichkeiten:
- Kompletter Neuaufbau: Eben dieser ist prinzipbedingt relativ langsam.
- Nur "Delta-Umbau": deutlich schneller (vermutlich auch beim GVIDO), aber mit dem Nachteil des mehr oder weniger starken "Ghosting"-Effekts, bei dem Überbleibsel des vorherigen Bildes noch schemenhaft erkennbar bleiben können. Das stört eben mehr oder weniger.
Im Prinzip ist aber meiner Meinung nach ein Gerät mit E-Ink die einzige sinnvolle Lösung
Auch da gehen die Meinungen auseinander.
Viele, mit denen ich mich diesbezüglich ausgetauscht habe, empfinden das ständige Angeleuchet-Werden durch Tablet-Bildschirme als belastend für die Augen.
Auf dunklen Bühnen kann das aber trotzdem ein Vorteil sein (meiner Meinung), wogegen die (großen) eInk-Displays aus technischen Gründen keine Hintergrundbeleuchtung haben, und wenn, wird's nochmal deutlich teurer.
Alles hat eben seine Vor- und Nachteile, das muss jeder für sich abwägen.
Weiterer Vorteil iPad: Eventuell hat man ohnehin schon eines, dann wird man es auch für Noten verwenden.
Und man kann noch sehr viele andere Dinge damit tun als nur Dokumente anzeigen.
Mit meinem BOOX-Reader kann man beispielsweise auch im Internet surfen, aber das macht durch die relative Trägheit und die fehlenden Farben (auch Graustufen sind nicht wirklich prickelnd) einfach keinen Spaß.
A propos GVIDO: ein weiterer Nachteil war auch, dass der Bildschirm nicht mit dem Finger bedient werden kann, sondern nur mit Stift. Und ich möchte beim Spielen oder Auswahl eines anderen Stückes nicht immer den Stift verwenden müssen.
Leider war auch nicht möglich, dass in einer Setlist nahtlos ein Stück nach dem anderen angezeigt wird - stattdessen sprang er am Ende immer in die Setlist zurück. Das nächste Stück musste man dann manuell starten - was wiederum nur mit Stift ging. Extrem lästig,,,!
Viele Grüße
Torsten