Korrekte Aussprache (verbal sowie auch schriftlich) sollte ein Bemühen eines Jeden sein.
Und es macht einen gewaltigen Unterschied zwischen Personen, die das (anfangs) nicht können..
..und Personen, die das (bewusst) nicht wollen.
Dass Legastheniker oft damit Probleme haben ist allgemein bekannt.
Um diese Menschen geht es auch nicht. DENN: Diese Leute bemühen sich ebenfalls.
Mal mit Erfolg - mal mit weniger Erfolg. Aber sie wollen es. Und deswegen bemühen sie sich.
Übrigens: Die "Fehler" der Betroffenen sind erkennbar und unterscheiden sich sichtlich von denen der
"Bequemlichkeits-Deutsch-Verweigerer"-Fraktion.
Genauso die "Deutsch-Lerner". Auch sie bemühen sich.
Deutsch ist keine leichte Sprache - und lingual gesehen alles andere als "schön".
Ich ziehe den Hut vor jedem Anderssprachigen, der sich mit unserer Landessprache auseinander setzt.
(--> geschweige denn die verschiedensten Dialekte versteht...)
Und DAS ist es, was "wir Landessprachigen" unter "Respekt" verstehen.
Wir freuen uns über jeden (kleinen) Lernerfolg bei Menschen, die Schwierigkeiten mit dieser Sprache haben.
In jenen Momenten wird uns bewusst gezeigt: "Der Mensch dort, der WILL mit uns gut kommunizieren..
der WILL verstanden werden - oder uns verstehen."
Nochmals: Respekt vor dieser Leistung, Einstellung !
Deutsch ist eine schwierige Sprache. Und auf Grund der Rechtschreibreform ist man nicht selten
zwischen der alten und der neuen Schreibweise hin-und-her gerissen.
Ich selbst bin alles andere als perfekt in meiner Landessprache.
Aber - wie auch viele Andere hier im Musiker-Board - ich bemühe mich und setze mich mit ihr auseinander.
DAS ist mein Respekt, den ich meiner Muttersprache zolle. (Und dieses mache ich auch gerne.)
Nun aber Klartext:
Kritisiert wird - und das meiner Meinung nach zu Recht !!! - die (Un)Art der Leute,
welche sich aus irgendwelchen, "scheinheiligen" Gründen jeglicher Regeln widersetzen
und die Verständlichkeit ihrer eigentlichen Aussage durch ihre Ausdrucksart "ad absurdum" führen.
Sprich: Der Leser vesteht in keinerlei Weise, WAS der Schreiber überhaupt ausdrücken will.
Details des Kauderwelsches:
- keine Zeichensetzung:
[Gestern kam sie zu mir Wir haben um 9 Uhr an der alten Wache kurz vor dem Zentrum der Innenstadt wo die Eisdiele steht...]
- Missachtung der Groß-/Kleinschreibung: [wenn fliegen hinter fliegen fliegen, fliegen fliegen fliegen hinterher.]
- zu heftige Schachtelsätze: [Die Frau, die einen Rock, der weiß, gefärbt mit grünen Punkten, die die selbe Farbe haben wie ihre Bluse, auf der 2 Flecke, die die Form einer Banane haben, sind, ist, trägt, verpasst den Bus.]
- exsessiver Gebrauch der z.B. Jugendsprache:
[ich hab ordentlich Druck auf der Pfanne, ich geh mal eben abseilen = ich muss nun dringenst auf die Toilette.]
- konfuser Deutsch-Englisch Mix: ["Schild: zum for sales", "Meeting", "Benchmarking", "Telefon-Flat-Rate", gepierct, ...]
- Fremdwörter noch und nöcher: [Agrarökonom = Landwirt, Konsens = Einigung, legitim = gesetzlich, ergo, Pütz, achtern, ...]
- Sprich-/Sinneswörter: [geht unter keine Kuh-Haut, Eile-mit-Weile, Backfisch angeln, mit Zitronen gehandelt, ...]
- Internet-/Chat-Sprache (LOOOL, WTF, X-MAS, SRY, WYSIWYG, HDL, NERD, WOW, AFK, THX, ...)
- Abkürzungen (Abk., m.M.n. = i.m.o. = Meiner Meinung nach, diesbez., HGB, Fiskus, Kadi, ESTG, Trem., FX, SC, HB, usw.)
Bei einzelnen Komponenten sagt kein Mensch etwas.
Aber wenn diese Formen geballt aufkommen, oder eben die Sätze NUR NOCH aus diesen Kuriositäten bestehen,
dann schaltet der "Geneigte Leser" schnell ab.
So informativ der Inhalt des Textes auch sein mag, er wird nicht gelesen, da jener nicht verständlich (genug) formuliert ist.
Klar, auf der einen Seite: "Das hier ist das Internet. Da kennt mich eh Keiner. Anonymität."
Auf der anderen Seite jedoch: Sich so etwas anzugewöhnen geht schnell. Sehr schnell.
Aber sich so etwas wieder abzugewöhnen - DAS dauert.
Und - wie schon richtig gesagt worden ist - DAS hier, das ist fiktiv. Das ist "imaginär" = nicht greifbar.
Aber es gibt "da draußen" noch die "reale Welt".
Und die echte Welt - insbesondere die Geschäfts- und Arbeitswelt - legt heut zu Tage noch sehr viel Wert auf gepflegte Umgangsformen. Verständigung untereinander ist das A&O ! Kommunikation. OHNE Smileys etc.pp. !!!
Leute, die die "Online"- und "Reale Welt" gut verbinden respektive gut trennen können, werden keine/kaum Schwierigkeiten mit dem "hin-und-her-schalten" des sogenannten "Online-Jargons" und der "korrekten Rechtschreib-/ Grammatikform" haben.
Aber Menschen, die sich dessen "BEWUSST" widersetzen, bewegen sich m.M.n. auf sehr dünnem Eis,
da die "Rückkehr zur Norm(alität)" nicht selten unterschätzt wird.
Gruß - Löwe