Hallo,
... und ich mich auf Deinen Bericht
Fakt! Kopfhörer stehen bei mir auch an, würde ziemlich gut in meine Preisvorstellung passen.
... hier dann mal ein paar erste Eindrücke vom Focal Spirit Professional - sehr viel Ruhe zum wirklich gründlichen Einhören hatte ich noch nicht, aber die Tendenz ist schon ziemlich klar. Damit ich ein wenig Vergleich hatte, habe ich mit dem Sennheiser HD25, dem Ultrasone Pro 650 (in Gestalt des 20th-Anniversary-Modells) und dem Superlux HD660 (gemein, gemein...) gegengehört. "Opfer" waren, da ich die Stücke sehr gut kenne, die Dire Straits mit "So far away" und "Brothers in arms" sowie aus J. S. Bachs Weihnachtsoratorium der Eingangschor ("Jauchzet, frohlocket!") und die "Schlafe"-Arie (Einspielung: E. Gardiner).
Zum Focal: Achtung - wer große Ohren hat, wird vermutlich nicht glücklich damit werden. Bei mir geht es so eben und eben, bei größeren Ohren wäre der Hörer nicht mehr ohrumschließend, sondern mehr -aufliegend. Also probieren! Bei mir sitzt er und drückt auch nicht (trotz Brille). Die Verstellbarkeit ist gut, der Eindruck solide. Sehr schön: Das abnehmbare Kabel (ein zweites ist im Lieferumfang).
Der Klang ist gegenüber dem HD25, der ziemlich präsent aufspielt (trotzdem nicht lästig in der Höhe, mit dem HD25 habe ich oft stundenlang gearbeitet), ein wenig zurückhaltender - im ersten Eindruck. Wo der Sennheiser das Signal so richtig "platsch auf die Ohren" gibt und den Raum nicht so richtig weit aufbekommt, macht der Focal den Raum nach meinem Eindruck weiter und auch "höher", es wirkt nicht ganz so extrem "im Kopf". Die Abbildung ist schön präzise und detailreich, der Klang ausgewogen. Ich habe direkt den Eindruck gehabt, mich unter dem Focal "heimisch" zu fühlen.
Der Ultrasone fällt sowohl bei den Dire Straits als auch beim Bach gnadenlos ab. Wunderte mich jetzt doch ein wenig, da er mir zum Monitoren beim Aufnahmen eigentlich auch recht gut gefällt. Bei meinen Test-Stücken wirkte es jedoch im Vergleich, als ob jemand plötzlich den Tiefen-Regler zugedreht hätte. Die Höhen waren mir zu quäkig - das Orgelpositiv im Eingangschor des W.O. machte eher "trööt" als sonstwas, und der Altistin bekam das auch nicht gut. Bei "So far away" richtig lästig im Klangbild: Snare und HiHat - zu scharf. Auch die Räumlichkeit ist im Tiefenbereich ein wenig schwammig. Schön beim Ultrasone dagegen: Die solide Verarbeitung, der Tragekomfort, das geschraubte Kabel, die per kleiner Drehung demontierbaren und wechselbaren Ohrpolster. Da waren Praktiker am Werk...
Überraschend: Der Superlux HD660, vor langem in einigen Stücken als reines Arbeitspferd fürs Recording angeschafft, schlägt sich tapfer und wirkt für mich insgesamt sogar etwas ausgewogener als der Ultrasone. Dennoch würde ich beide nicht zum entspannten reinen Musikhören und schon gar nicht zur alternativen Beurteilung eines Mixes (gegenüber den Monitorboxen) brauchen. Das ist klar das Feld für den Focal, dafür wurde er schließlich ja auch angeschafft
Soweit ein kleiner, subjektiver Eindruck...
Viele Grüße
Klaus