Hallo Leute,
jetzt mal eine erste kurze Bestandsaufnahme zur neuen Tele. Verarbeitung, Haptik und Optik sind 1a. Der Hals ist ein wirklich mächtiges C, das satt in der Hand liegt. Die Bünde sind penibel bearbeitet, Bendings gehen super leicht. Bereits unverstärkt ist die Gitarre laut und mit einem mächtigen vollen Ton gesegnet. Intensive Vibrationen im Hals sind zu spüren, die Verbindung Korpus und Hals funktioniert also. Das Gewicht von 3,8 kg ist natürlich nicht gerade leicht, aber mit einem passenden Gurt absolut erträglich. Die Massivität von Hals und der gesamten Gitarre macht sich m.E. sehr im Ton bemerkbar.
Am Amp:
Ich konnte sie bislang an meinem kleinen Blackstar ID15 spielen. Ggü. meiner Twangcaster darf man hier etwas Höhen bei den Presets dazu geben. Das habe ich auf Grund der verwendeten Materialien auch nicht anders erwartet. Die neue ist insgesamt mächtiger und dicker vom Klang, ohne dabei an Filigranität zu verlieren. Die Häussel PUs haben etwas mehr Output als die Ray Gerolds in der Twangcaster. Sie sind im Gegensatz zu diesen in den gesplitteten Stellungen auch nicht brummfrei. Harry hat hier für mein Ohr zwei kleine Meisterwerke abgeliefert. Die Vorgabe für die Splitstellungen war ja, am Steg ein rotziger 50s Telesound, am Hals in Richtung Strat. Der Stegsound ist gesplittet wirklich eine absolute Wucht, Telesound ohne ätzende Höhen, scharf und rotzig, mit ordentlich Twang auf den tiefen Saiten. Als HB mit gemäßigten Output liefert er ein wunderbares Rockbrett ab, ohne zu mittig zu werden. Am Hals geht der Splitsound sehr in Richtung Strat-SC, in Nuancen etwas weniger hohl und höhenreich wie man das von einer guten Strat kennt, dennoch sehr musikalisch und in der Tendenz eindeutig. Ein super SC-Sound clean wie verzerrt, was auf Grund der Schaltung für mich ja sehr wichtig ist, weil der Splitsound am Hals der dauerhaft aktive ist und ich den Hals-PU für den HB-Sound per Push-Pull umschalten muss. Dieser HB-Sound am Hals ist wunderbar, singt ohne zu Mulmen, hat die nötigen Höhen im Klangbild, perlt und fließt praktisch aus dem Lautsprecher. Die Mittelstellung SC ist sehr telelike, wichtig, weil ich die relativ oft verwende, gerade für cleane und angecrunchte Rhythmusgeschichten. Die Mittelstellung HB verwende ich wie auch bei der Twangcaster nicht so oft, wenn dann eher mit etwas mehr Gain.
Im cleanen Bereich sind die Pegelsprünge zwischen SC und HB natürlich vorhanden, wie bei der Twangcaster auch. Sobald etwas Zerre dazu kommt, kann man das vernachlässigen bzw. es ist gar kein Lautstärkesprung mehr da. Die Potis arbeiten tadellos, runterregeln am Vol-Poti ist ohne Höhenverlust möglich. Die Schaltung war für mich ja neu, aber das ist wirklich sehr sinnvoll und ich danke Rainer Buschmann für diesen Vorschlag. Es macht einfach Spaß, den Steg-PU stufenlos mit dem dritten Poti anzufetten, da sind sehr viele musikalische Nuancen drin. Ansonsten gehts von SC nach HB und zurück mit dem Poti mindestens genau so schnell wie mit einem Push-Pull.
Soweit mal meine ersten Eindrücke, morgen gehts in den Proberaum an den großen Amp.