Der nachhaltige Gitarrist

  • Ersteller eizo930
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Jo, da hast Du recht, Licht und Schatten :) Aber was ist wenn man viel spielt und viele Röhren benötigt? :)
Vorstufenröhren verschleißen gar nicht, wenn sie nicht anfangen zu pfeifen
braucht man sie nicht zu wechseln. In der Regel nur wenn man den Klang
ändern möchte. Auch Endstufenröhren halten länger als die meisten glauben.

Bei Modelling könnte man argumentieren das Updates oder Profile nur
Online durchs www. verfügbar sind. Gilt das Internet nicht als einer der
größten Emitenten? Die Zahlen schwanken zwischen 2% und 4% CO²

Von kaputten/defekten Modelern hab ich noch nie gehört. Allerdings ist mir
noch in Erinnerung: Wenn ein Nachfolgegerät auf dem Markt kommt wollen die
(meisten) Nutzer die alte Kiste gar nicht mehr haben. Ich erinnere mich noch
an den Wechsel von Axe-Fx Standard auf Axe-Fx II.

Plötzlich sah man die Dinger bei eBay - quasi sofort als bekannt wurde das der
Nachfolger kommt (der zu dem Zeitpunkt noch gar nicht erhältlich war).
Weil man ahnte das es nun keine Updates mehr geben würde war die Kiste
nun vollkommen uninteressant.

Der Wertverfall ist übrigens ebenso enorm. Jedesmal wenn ein Nachfolger
angekündigt wird fällt der Preis um ein paar hundert €uro.

Bei Röhrenamps hält sich der Preisverfall in Grenzen. Meistens ist der Markenbezogen.
Fryette bekam man eine Zeit lang hinterher geworfen, während Mesa/Boogie oder
Soldano preisstabil bleiben.
 
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Von kaputten/defekten Modelern hab ich noch nie gehört.

Ich schon, wobei das nicht immer mit dem Digitalkram zusammenhängen muss, Potis z.B. können auch kaputt gehen, die gibt es ja bei Gerätschaften jeglicher Art.

Und sowas hier find ich auch krass (@Gitarrensammler )... wundern tut es mich aber wenig.
 
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Gilt das Internet nicht als einer der
größten Emitenten? Die Zahlen schwanken zwischen 2% und 4% CO²
ich hab mal gehört, wäre das Internet ein Staat, stünde es an 5. Stelle im internationalem Vergleich.
Daraus würde ich mal folgern, wir E-Gitarristen in unserer Gesamtheit wären im Vergleich dazu eine kleine Nebenstrasse einer kleinen Nebenstrasse:rolleyes:.
 
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Von all meinen Gitarren habe ich 3 Stück neu gekauft. Alles andere gebraucht oder zumindest aus zweiter Hand.
ich sinne gerade nach, ob das einen positiven Effekt in der Summe der Nachhaltigkeit nach sich ziehen kann?
Ich bezeichne meine Sammlung ja gerne als Instrumentengnadenhof. Weil ich mich eben auch Geräten annehme, die ansonsten nicht mehr nutzbar wären. Das mache ich aber, da gibt es kein Vertun, lediglich, weil ich gerne repariere und die Lerneffekte daraus mag. Nicht aus irgendeinem Ökobewusstsein heraus.

Was gebrauchte Sachen angeht: heizt der Kauf solcher Sachen nicht den Markt genauso an wie Wegwerfen?? Vielleicht sogar noch mehr, weil ich ja dem Anbieter wieder Ressourcen in die Hand gebe, die er vermutlich zum Konsum nutzen wird? Wäre ja beruhigend, wenn das anders wäre, aber ich habe da doch begründete Zweifel ...
 
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ich hab mal gehört, wäre das Internet ein Staat, stünde es an 5. Stelle im internationalem Vergleich.
Daraus würde ich mal folgern, wir E-Gitarristen in unserer Gesamtheit wären im Vergleich dazu eine kleine Nebenstrasse einer kleinen Nebenstrasse:rolleyes:.
Aber wir sind doch 90% des Internets.
 
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ich sinne gerade nach, ob das einen positiven Effekt in der Summe der Nachhaltigkeit nach sich ziehen kann?
Ich weiß nicht, ob das wirklich nachhaltig ist. Das ist halt die Sachlage bei mir.

Keine Ahnung ob die Verkäufer der gebrauchten Geräte sich von dem Geld jetzt wieder was neues kaufen oder nicht.
Ob die Verkäufer weiter auf ihren alten Instrumenten gespielt hätten wenn sie sie nicht hätten verkaufen können. Ob sie die in die Ecke gestellt oder gar weggeworfen hätten und trotzdem was neues gekauft, und ich hätte dann auch neu kaufen müssen weil es keine Gebrauchten gibt.
 
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Finde es schon mal gut, dass hier um Nachhaltigkeit bei Instrumenten diskutiert wird, ist ein gutes Zeichen dass wir uns doch Gedanken machen um den Planeten noch weiterhin bewohnbar zu halten.Fängt bei Kleinigkeiten an wie Kabel oder Gitarren, es kann darauf geachtet werden keine tropischen Hölzer mehr zu verwenden
 
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<...> kann darauf geachtet werden keine tropischen Hölzer mehr zu verwenden
Hier hat sich tatsächlich eine ganze Menge getan, z.T. mit heimischen Ersatzhölzern, mit Engineering dort herum (die ganzen Thermoexperimente), aber auch Taylor mit der "Markenkraft", die es geschafft haben, zwar noch Ebenholz für die Griffbretter zu verwenden, dabei aber auch andere, gestreifte Sortierungen zu verwenden, die es früher trotz gleicher technischer Qualität nicht auf den Markt geschafft hätten. (Was auch bedeutet, dass in den Ursprungsländern weiter mit Holz Geld verdient kann und da nicht gleich auf Sojaanbau oder Touris als Geschäftsmodell umgestellt werden muss.) Auch Martin bietet jetzt 4teilige Decken an (die 3teiligen Böden der D35 waren ja auch schon eine Konsequenz des Ressourcenmangels)

Ich war vor einiger Zeit auf dem Konzert einer Deathmetal-Band, die ihr Equipment so zusammen gestellt hat (natürlich nicht nur deswegen), dass sie mit der Bahn zum Gig gekommen ist.
Hier ist auch viel passiert, gerade in Hinsicht auf Verstärker und PAs; teilweise auch bei Instrumenten. Das Hohner-Basspaddel, die Bass-Uke oder den Höfner-Shorty kann ich auch als Basser auf dem Rad mitnehmen, die DI ersetzt den Amp oder ich nehme einen sehr kleinen Amp. (Achtung, da bin ich schnell mal wieder bei Neodym; Teufel vs. Beelzebub). Mit der kleinen Säule, die auf den Einkaufstrolley passt., beschalle ich ein ganzes Hoffest.
 
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... ich komme mir hier vor, wie unter Holzwürmern, die über die Verbesserung der Festigkeit von Holzbalken Vorträge halten ...

Ich habe es noch nicht gewagt, mein gesamtes Musik-Equipment mal finanziell oder ökologisch zu subsummieren, weder die Kosten (Anschaffung, Wege und Aktionen zur Beschaffung ...), noch die Folgen aus Produktion und Vertriebsstrukturen und -wegen. Aber ich bin mir ziemlich sicher: das ist einfach das, was Konsum eben ist, und der von Luxusgütern eben im Besonderen. Das ist klar und einfach Teil des ganzen Raubbaus, auf dem unser System basiert.
 
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Da es hier ja auch um tropische und heimische Ersatzhölzer geht: Ich habe es zwar schonmal gepostet, aber hier passt es dann jetzt einfach wie die Faust aufs Auge. Bernd Kiltz hat sich von Zeal Guitars in Kaiserslautern mal eine Gitarre bauen lassen mit dem Hintergedanken, dass die Gitarre möglichst nachhaltig ist.

Die Holzbasis liefert ein hessischer Body aus Rotzeder mit Maple Burl Drop-Top vom Penny Parkplatz in Mehlingen, zusammen mit Neustädter Pflaumen Griffbrett und Nussbaum Hals aus Frankreich.

https://zeal-guitars.de/produkt/nh1/
 
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Mich wundert, dass hier noch keiner auf Fender Musical Instruments und die Marketingstrategie des neuen CEO aufgesprungen ist, um sie im Sinne der Konterkarierung jeglicher ESG-Ziele zu 'shamen'.

Es dreht sich im Wesentlichen darum, künftig zu wachsen, indem man sich vor allem auf den Entry Level Instrumentenmarkt konzentriert und maximal preiswerte Instrumente, dafür aber zu umso größeren Mengen herzustellen, so dass Gewinn nicht mehr im Sinne von BMW, Mercedes oder Audi entsteht, sondern schlicht über "kleine Marge x große Absatzzahl". Hintergrund ist die 10.000 USD Lifecycle-Rule bei Fender, nach der ein Durchschnittskunde im Leben 10.000 US-Dollar dort lässt. Und was wäre besser, als den Markt mit Billiginstrumenten maximal zu vergrößern, indem man erfolgreich Social Media Marketing einsetzt?

Was wir da gerade sehen, ist eine extrem erfolgreiche Strategie, die den "Fast Food"- und "Fast Fashion"-Instrumentenkasten direkt auf "Fast Instruments" appliziert. Was meint Ihr, wie nachhaltig das wohl ist? Ganz zu schweigen von den 25 Jahren Harley Benton, die T feiert, weil sie eine so große Erfolgsgeschichte sind.

Deshalb auch mein Hinweis weiter oben zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Einfach mal prüfen, wie die ganzen 'preiswerten' Instrumente und das Gear dazu wirklich hergestellt werden.
 
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Eben! Und einfach mal den SUV parken
 
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Der nachhaltige Gitarrist spielt Luftgitarre. 😀
 
Einfach mal prüfen
:ROFLMAO: ... was denkst du denn käme bei so einer Prüfung, aufrichtig vorgenommen, heraus? :censored:

Wo ist derzeit eigentlich eine gesellschaftliche Utopie, die den Kapitalismus (oder die gesellschaftliche Ordnung, auf denen unsere Existenz, oder besser: unser nichtendenwollendes Wachstum nun mal fusst), wirklich ablösen könnte? Ich sehe die nicht ... es wird eben einfach an einem finalen Kapitel der Menschheitsgeschichte weitergekritzelt, mit Sorgenfalten auf der Stirn, aber letztlich doch konsequent. Irgendwas wird schon überleben (stimmt geschichtlich vermutlich auch wohl ...)

Oder glaubt tatsächlich jemand, dass es eine Chance gibt, diese Entwicklung effektiv abzuwenden?

Alles, was uns als Rettung verkauft wird, (vielleicht bin ich da zu paranoid?) ist nach Prüfung auch immer wieder nur ein weiterer deal nach dem selben Wachstumsmuster ... (ja, ich ahne es es, bestimmt mal wieder zu politisch, aber dieses Thema unter dieser Überschrift ohne politische und geschichtliche Tendenzen zu behandeln, ist dürftige Selbstbespiegelung in meinen Augen ...)
 
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Langsam wird es etwas wirr. Es geht hier nicht um die Rettung der Welt als Ganzes bzw. gesellschaftliche Systeme, sondern "der nachhaltige Gitarrist".
 
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aha, und was soll der bewirken?? Existiert der im luftleeren Raum? (wie soll er dann Luftgitarre spielen, der Ärmste?)
 
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aha, und was soll der bewirken?? Existiert der im luftleeren Raum? (wie soll er dann Luftgitarre spielen, der Ärmste?)

Nein. Mein Auslöser für diese Diskussion war ganz einfach die Frage, ob sich diese Kollegen, die bewußt Plektren aus rezyklierten Stoffen oder "nachhaltigen" Materialen kaufen (siehe entspr. Thread über 7 Seiten) auch das weitere Equipment bzw. Verhalten, immer in Bezug zur Musik bzw. als Gitarrist, Bandmusiker, nach solchen Kriterien kaufen. Dazu zählen Faktoren wie Emissionen durch Herstellung, Transport, verwendete Materialen usw.

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass auch "Kleinvieh Mist macht", und dass irgendwann mal mit allem angefangen werden muss. Meiner Ansicht nacht gibt es jedoch, um beim Thema Nachhaltigkeit und ökologischer Fußabdruck zu bleiben, weitaus wirkungsvollere/nachhaltigere Stellschrauben, wie Plektren; und da dann ganz einfach die Frage, ob die Kollegen mit ein paar Plektren ihr Gewissen beruhigen wollen, oder ob da tatsächlich eine Einstellung und ein durchgängiges Verhalten hinter steckt.

Das Ganze für mich absolut wertfrei, und auch als eigenen Denkanstoß, weil ich mir in Bezug auf meine Gitarren und Musik da bisher keinerlei Gedanken zu gemacht habe.
 
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@eizo930
Für mich kann ich sagen, dass ich bei allen Dingen welche ich aufgrund der Auswirkungen für diesen Planeten, jenen welche mir Folgen, es kaum um die Beruhigung meines Gewissens geht. Mit einem Plektrum aus Stein, Holz oder was auch immer anstatt Kunststoff werde ich weder die Weltmeere vom Plastik befreien noch dafür sorgen, dass weniger Erdöl gefördert wird.
Ich könnte auch einfach sagen ich habe keine Kinder bin vielleicht noch 30 Jahre +- auf diesem Planeten und somit kann mir das völlig egal sein. Auch könnte ich sagen, ich sehe gar nicht ein mich umzustellen oder auf etwas zu verzichten was Generation vor mir auch durften, hatten, machten. Warum auf Tropenholz verzichten wenn die Menschen es vor Ort doch selber Fällen? Wer bin ich, dass ich durch den Verzicht von Rio-Palisander den Menschen ihr Einkommen verwähre? Und überhaupt solange die anderen nichts machen warum sollte ausgerechnet ich anfangen?
:nix:
Genau weil ich es kann. :rock:
Aber für mein Gewissen? Ganz sicher nicht.
Warum verschenke ich Holzplektren? Klar wegen der ewigen Dankbarkeit und dem devoten Verhalten der Beschenkten und der Anerkennung.
Warum mache ich Holzplektren? Weil es Spaß macht, so wie das bauen/reparieren von verschiedenen Instrumenten, Möbeln, Alltagsgegenständen.

Ich persönlich denke nicht, dass man sich komplett rausnehmen kann aus dem Wahnsinn der Müll Produktion/Konsum. Das ist natürlich auch bei allen Dingen die ich zum Musizieren nutze. Ich finde es jedoch lohnenswert wenn sich Gedanken vor einem Kauf darüber gemacht wird. Ob am Schluss das Produkt aus China, Deutschland oder irgendwas dazwischen steht muss/darf ja jeder selbst entscheiden.
Wenn sich jemand für etwas kleines entschieden hat bedeutet es nicht zwangsläufig, dass er auch alles andere umzustellen hat, was vermutlich wünschenswert jedoch oftmals schwierig umzusetzen ist.
Ich hatte den Threadstarter aus dem PlekThread auch nicht dahingehend verstanden, dass er sein musizieren kurzfristig konsequent auf Nachhaltigkeit umzustellen gedenkt. Es ging lediglich um die Plektrums.

Den Titel des Threads halte ich auch ein wenig ungenau. Besser wäre vermutlich "der nachhaltige Mensch", womit es aber vollumfänglich ein politisches Thema ist.

Wie gesagt sehr viele Gedanken und Ideen. Leider kann ich nicht alles umsetzen. Aber jeder Schritt zählt.
Das kann man ins lächerliche ziehen insbesondere wenn man Kinder hat oder auch einfach lassen.

Meine nicht 2 sondern eher 98¢ und ich habe noch jede Menge davon im Kopf.

Gruß Andreas 😘
 
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Die Holzbasis liefert ein hessischer Body aus Rotzeder mit Maple Burl Drop-Top vom Penny Parkplatz in Mehlingen, zusammen mit Neustädter Pflaumen Griffbrett und Nussbaum Hals aus Frankreich.
Und wie viele Rotzedern bietet der einheimische Markt für uns Gitarristen....wie viel Gitarren verkauft allein T pro Jahr. Ich sagte ja, im kleinen gibt es Alternativen aber die sind nicht massentauglich.
Ist wie der kleine Biobauernhof....mit 100 Hühnern, wenn alle jetzt bei ihm kaufen reicht es nicht mehr. Was macht er dann...mehr Hühner? Mehr Platzbedarf usw.?
Und Nussbaum....schönes Holz, teures Holz....weil inzwischen auch selten geworden.
Der Kleine Gitarrenbauer kann durchaus von Notfällungen oder ähnlichem profitieren....also "stirbt" der Baum nicht wegen dem Produkt sondern das Produkt entsteht aus etwas was eh nicht vermeidbar war.
 
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