Der nachhaltige Gitarrist

  • Ersteller eizo930
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wenn ich auf meinen Saitensatz schaue und eine Blechdose mit Erbsen daneben stelle, dann sagt mir mein Kopf, dass ich hier am falschen Ende anfange. Versuchen wir gerade die Titanic mit Teelöffeln flott zu halten? :sneaky:
Kein Ablenkungsversuch. Nur ein Hinweis auf Grössenordnungen und das Fokussieren auf die wesentlichen Dinge.....
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
Wenn ich auf meinen Saitensatz schaue und eine Blechdose mit Erbsen daneben stelle
... könnte dir aber auffallen, dass es für die Blechdose einen geregelten Wiederverwertungsweg gibt, für die Saiten bisher noch nicht (klar, vermutlich auch wegen der erwähnten Größenordnung am Ende, du hast schon recht irgendwie ...) und: mir schmecken ja Erbsen aus der Schote eh besser ;)

Kommen nicht moderne Instrumente heute auch mit diesem oder ähnlichen Zeichen
Bildschirmfoto 2023-08-30 um 22.12.28.png
?
Auch wenn das irgendwie ja keine Lösung bietet und gelegentlich meinem ersten Impuls schon mal widerspricht :D
 
  • Haha
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
... könnte dir aber auffallen, dass es für die Blechdose einen geregelten Wiederverwertungsweg gibt, für die Saiten bisher noch nicht

1693469205788.png


Und auch ohne dieses Zeichen kann man die Dinger recyclen. Umgekehrt kann man sie auch trotz des Zeichens in die Tonne werfen. Worauf willst du hinaus?
 
die Dinger recyclen
...na, wie mache ich das denn, falls ich es möchte? (Effektive) Wiederverwertungsprozesse sind ja häufig nix, was ich in der Küche zuhause hinkriege, oder?
Ich kenne beispielsweise Bass-Leute, die Saiten nach einer Zeit ausgekocht haben, keine Ahnung, ob das ein gangbarer Weg ist und letztlich nicht einfach nur noch mehr Ressourcen verbrät - äh, -kocht?
Es scheint mir auch nicht selten vorzukommen, dass gute Recycling-Ideen durch unvernünftige Handhabung vergurkt werden. Ich habe hier schon Wertstoffabholer beobachtet, die Gelbe Säcke bei laufendem Fahrzeugmotor akribisch untersucht haben, um dann Säcke, in denen sie ein Kunststoffwattestäbchen entdeckt haben, mit einem Zettel versehen haben, der mir mitteilte, es befände sich ungeeignetes Gut im Sack, und sie stehen ließen ... da kamen mir schon gewisse Zweifel an der Effizienz in Summe :D . Oder Einführung von Gelben Containern (super Sache eigentlich, wenn schon kein Verpackungsmüll vermieden wird ...), die nur mit Verpackungsgut in Gelben Säcken gefüllt werden sollten ... und das 30 Jahre, nachdem ich in südlichen Bundesländern schon gesehen hatte, dass Kunststoffe nach Kennungen vorsortiert zu sein hatten (was vermutlich schon Sinn machte, oder?). Wir leben schon in einer wirren Welt, bemerke ich gelegentlich ;) Nachhaltigkeit hängt vermutlich in einer ähnlichen Region wie Musikgeschmack, die persönlichen Vorlieben sind da offenbar häufig entscheidend :D
Umgekehrt kann man sie auch trotz des Zeichens in die Tonne werfen.
...ist das dann nicht eine Ordnungswidrigkeit?
 
Zuletzt bearbeitet:
...na, wie mache ich das denn, falls ich es möchte
Gleich wie mit deiner Erbsendose? Ich verstehe das Problem nicht. Und weise freundlich auf meinen ersten Beitrag hin, wo ich dazu ermahne, sich auf Dinge zu konzentrieren, die wesentlich sind. Also Grössenordnungen, Quantitäten von Bedeutung. Wenn ich z.B. nur einen Tag in meinem Leben Plastikmüll aus dem Meer fische und entsorge, habe ich mehr erreicht, als ein Leben lang "nachhaltig" zu musizieren. Und natürlich rechnen sich auch kleine Einsätze. Wenn sie dann aber mikroskopisch werden, frage ich mich dann doch, ob sie nur zur Beruhigung des Gewissens dienen.
 
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
ob sie nur zur Beruhigung des Gewissens dienen.
... zum Thema mich persönlich betreffend und meine Einschätzung dazu: ich glaube nicht, dass Massenkonsum mit Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen ist. Aber ich halte es für schwierig, eine persönliche Verantwortung festzulegen, wenn es um Effekte geht, die die ganze Menschheit zustande bringt. Zu schlechtem Gewissen gehört Erinnerung ... da fehlt mir, wie schon erwähnt, letztlich der Überblick, wie, wann und wo ich da Mitverantwortung trage. Ich flüchte mich da also in Vergessen :D

Was die Größenordnung betrifft: die Wahrscheinlichkeit, dass etwas millionenfach geschieht, was ich für mich selbst irgendwie absegne, dürfte sehr hoch sein. Ich bin also vermutlich immer Teil einer globalen Verhaltensweise und spiegele die in meinem Mikrokosmos. Ob und wie dieser Effekt umkehrbar ist, kann ich nicht wirklich verifizieren. Ich vermute da aber Zusammenhänge ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... ist übrigens auch ein deutscher Begriff: Nachhaltigkeit geht auf Hans Carl von Carlowitz (1645 – 1714) zurück

Die ganze Nachhaltigkeitskiste sollte dann auch konsequent durchgezogen werden. Ich denke mal die allermeisten werden sich keinen Vorwurf machen müssen. Einige andere sollten sich da aber eher mal an die eigene Nase fassen, wenn man immer ganz laut nach Lösungen für die Klimakrise schreit und bei Fridays for Future mitläuft und auf der anderen Seite gerne alles so schön nützlich smart hat, auch die dicke Limousine und der SUV den bequemen Hintern durch die Gegend befördern oder man nicht auf seine Shoppingtrips mit dem Billigflieger nach London oder schöne klimakompensierte Urlaubsreisen mit dem Flieger oder dem Kreuzfahrtschiff verzichten möchte.

Was die ganze Bio-Schiene angeht ... wer da beim Bauer nebenan kauft, der weiss was er bekommt. HIer in der Region gibt's einige Bio-Bauern und bei vielen kann man sogar den Hof allzeit begutachten. Einer hat sich in den letzten Jahren sogar massiv vergrößert und er experimentiert damit was bei den Kunden gut ankommt. Der baut hauptsächlich Getreide und diverse Feldfrüchte wie Kartoffeln, Erdbeeren, verschiedene Gemüse und dergleichen an. Seine Erdbeeren und Kartoffeln beispielsweise, die vermarktet er direkt auf dem Feld und sie sind über Automaten erwerbbar und er liefert diese lokal und regional an Supermärkte und Restaurants aus. Als große Universitätsstadt wird bei uns sowieso sehr viel experimentiert und das Interesse an "Bio" ist da, somit landet hier auch viel Regionales in den Restaurants auf den Tellern. Den Bauern aus dem beispiel kenne ich beispielsweise seit dem Kindergarten und da kann ich mir ganz sicher sein, dass da wirklich Regionales auf dem Teller landet. Der bezahlt auch seine Erntehelfer aus dem Ausland sehr gut und fair, viele Gesichter sieht man Jahr für Jahr wieder auf den Feldern und dem Hof. Die ganze Familie lebt das. Die Produkte sind dann eben auch etwas teurer als die Bioware vom Discounter.

Was jeder in der Hand hat ist sein Mitwirken und auch wenn die Allermeisten von uns keine Großsünder sind, macht am Ende des Tages auch Kleinvieh Mist und wenn jeder etwas tut, so ist das am Ende wohl besser als gar nichts zu tun.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nachdem nun mittlerweile jeglicher Gitarrenbezug verloren gegangen ist, schließe ich den Thread
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben