SlowGin
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Nun ja, erstmal ist Fender zumindest der offizielle Hersteller. Sicher, die Lieferkette ist lang und da hängen auch noch viele andere Gewerke/Hersteller und Gewerbe dran. Keine Frage. Wobei ich denke es macht auch ein Unterschied, in welcher Größenordnung man produziert. "Upcycling" mit ollem gebrauchten Holz ist in einer Massenproduktion wie bei Fender sicher nicht drin.Na ja, wer verdient an welchen Stellen im Prozess Geld? Ja nicht nur die Gitarrenbauer, sondern auch Fender als Firma, der Importeur, der Händler, die Werbeagenturen und Medien, ... Da bleibt nicht besonders viel bei den direkten Erbauern hängen.
Als kleiner Betrieb in Deutschland kann ich schon auch anders arbeiten, was eine gewisse Nachhaltigkeit betrifft. Es kann ja z.B. ganz cool sein mit alten Hölzern zu arbeiten, die früher vielleicht mal einem ganz anderen Zweck gedient hatten. Da habe ich auch schon viele schicke Gitarren gesehen. Ich kann zum Beispiel auch bei der Auswahl meiner Farben und Lacke. Ab auf eine möglichst hohe Umweltverträglichkeit, beziehungsweise eine möglichst geringe Umweltbelastung achten. Gegebenfalls kann ich ja auch mal mit anderen Mittel arbeiten. Da geht schon einiges. Aber das hat dann halt auch seinen Preis und ich kann ja nur etwas verkaufen, wenn es Kunden gibt, die bereit sind diese Preise auch zu bezahlen.
Möglichst umweltverträglich, sozialverträglich und nachhaltig in Deutschland zu produzieren, dass ist halt sehr teuer und treibt zum Teil auch sehr seltsame Blüten in unserem Land. Da könnte ich hier so einiges berichten, aber das würde hier wohl zu weit führen. ;-) Auch wenn es sicherlich einen gewissen Unterhaltungswert hätte.
Wobei man natürlich schon auch sehen muss, dass viele Parts für Gitarre, Amps und Zubehör heute an in vielen unterschiedlichen Ländern gebaut werden. Von der kleinsten Schraube, über die Potis und allen möglichen Kleinteilen bis zu den Lacken. Daran bedient sich dann auch zumindest zum Teil auch die kleine Gitarren-Manufaktur in Deutschland.
Egal, ob das jetzt Gitarren oder andere Güter betrifft, wir haben da nur noch bedingt die Kontrolle darüber, wie nachhaltig jetzt irgendwelche Teile in irgendwelchen Ländern produziert werden. Daran wird auch ein Lieferketten Kontrollgesetz in vielen Fällen nur wenig ändern. Davon abgesehen gibt es doch keine weltweit einheitlichen Kriterien, die genau und verbindlich regeln, was eine „nachhaltige Produktion“ ist und was nicht. Die wird es sicher auch zukünftig nicht geben. Zumindest in vielen Ländern nicht. ;-)
Letzendlich müssen wir alle abwägen, was wir wollen und was der "Preis" dafür ist. Damit meine ich auch den "Preis" der Folgeschäden die wir insgesamt verursachen. Das betrifft beschichtete Saiten genau so, wie z.B. beschichtete und/oder speziell impregnierte "Funktionskleidung", oder auch schlicht sämtliche Kunstfasern, von denen wir bei jeder Wäsche wieder etwas Mikroplastik generieren. ;-)
Insgesamt ist der Markt für das ganze Gitarrengeraffel halt auch ein Teil des Ganzen. Wenn auch wahrscheinlich nicht der Größte.
Es gibt sicher viele Stellschrauben. Am wirkungsvollsten ist es sicherlich bestimmte Dinge einfach im geringerem Maße, oder auch gar nicht mehr zu konsumieren. Was erst gar nicht mit Umengen an Rohstoffen und mit großem Ernergieeinsatz produziert wird, dass ist für diese blaue Murmel auf der wir leben sicher am besten. Haltbare Dinge zu bauen und diese Dinge möglichst lange zu verwenden und auch "wieder neu zu verwenden", das macht sicher auch bei unserem gemeinsamen Hobby, bzw. für einige auch in ihrem Job als Musiker Sinn.
Aber so tickt der Mensch halt nicht und auch unsere Wirtschaftssysteme sind auf ein kontinuierleiches Wachstum ausgerichtet. ;-)
@exoslime
Nur mal aus Neugier. Die Optiwebs fransen bei mir deutlich weniger schnell und stark aus.
Welche nimmst du denn?