Der nachhaltige Gitarrist

  • Ersteller eizo930
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Nein für 300, -gibt es keine Custom Made aus Germanien, denke mal das beginnt irgendwo bei 1500,- und das ist dann eher was einfaches ala'Tele. Die ganzen Gitarrenbauer arbeiten meist in Kleinserien , habe mich mal mit Thomas Kortmann unterhalten und er baute damals so 12-14 Gitarren im Jahr. Um zurück zum Thema zu kommen wenn du so eine Gitarre hast behälst du sie, denn egal welches Holz sie ist nachhaltig
 
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Ich melde mich dann noch mal kurz zu Wort.
Mein Post war wohl etwas missverständlich, er sollte etwas provokant sein (zumindest die 200-300€), hat nicht so richtig funktioniert. Mir ist durchaus bewusst, dass in Deutschland eine Billigst-Massenproduktion aufgrund der Lohnkosten nicht möglich ist.
Und das ist gut so, es sollen ja alle Beteiligten davon leben können. Und das die hiesigen Gitarrenbauer eher Kunsthandwerker sind, die, wenn überhaupt, in Kleinserien produzieren, ist mir bekannt. Als ehemals gelernter Tischler weiß ich auch um die Dinge die damit zusammen hängen.
Es war mehr ein Gedankenspiel; vielleicht ist es in Zeiten von CNC-Fräsen, Lasercuttern etc. eben doch möglich, günstiger zu produzieren und einiges unterhalb der Fantasie-Preise von Fender, Gibson etc. zu bleiben. Wir haben hier doch alles was man braucht, Holz, Technik, KnowHow und gut ausgebildete Handwerker.
Den Preis einer Fender MiM sollten wir hier doch unterbieten können, bei höherer Qualität. Ohne gleich ein GlobalPlayer sein zu wollen, müßte es doch für den europäischen Markt reichen.
Die Frage ist doch eher, braucht der Markt noch eine weitere Marke mit hohem Output an Gitarren?
 
Grund: Tippfehler und Sch…. Autokorrektur
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Den Preis einer MiM oder Fernost -Strat oder ähnliches hier in Deutschland unterbieten?
Das kann ich mir auch bei einem sehr hohen Grad an Automatisierung nicht vorstellen.
Nicht wenn man noch ein bisschen Geld verdienen möchte. ;-)

Im Vergleich mit vielen hochpreisigen US-Modellen mag das schon anders aussehen.
Ich denke aber auch, es braucht nicht noch mehr Billigkram.
 
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In irgendeinem Interview, ich glaube mit Jean Larrivèe in der AG, wird sehr schön darauf hingewiesen, wie sehr die "kunsthandwerkliche" Struktur des "normalen" Instrumentenbaus preistreibend wirkt: Skaleneffekte im Einkauf für Holz etc. kann man eigentlich nur als große Organisation erzielen (das betrifft vor allem jetzt Akustikgitarren). Da tritt dann der Instrumentenbau in (West-) Europa die Flucht nach vorne an, in der unteren Preisregion mit "Geiz-ist-geil"-Mentalität und Importen aus aller Welt bedroht, in der oberen Preisregion mit "großen Namen" konkurrierend. Weshalb soll ich mir eine Max-Mustermann-Tele aus Neustadt-an-der-Sonstwas für einen Preis kaufen, wenn ich für dasselbe Geld auch eine Made-irgendwo-on-Earth-Fender-mit-dem-großen-Namen bekommen kann. Da steht dann wenigstens Fender drauf und der Wiederverkaufswert (ist nicht mein Argument, wird hier aber gerne hervorgeholt) ist sicher höher. Und woher weiß ich, dass Max Mustermann so etwas baut?

Es war mehr ein Gedankenspiel; vielleicht ist es in Zeiten von CNC-Fräsen, Lasercuttern etc. eben doch möglich, günstiger zu produzieren und einiges unterhalb der Fantasie-Preise von Fender, Gibson etc. zu bleiben. Wir haben hier doch alles was man braucht, Holz, Technik, KnowHow und gut ausgebildete Handwerker.
Den Preis einer Fender MiM sollten wir hier doch unterbieten können, bei höherer Qualität.
Volle Zustimmung!

Den Preis einer MiM oder Fernost -Strat oder ähnliches hier in Deutschland unterbieten?
Das kann ich mir auch bei einem sehr hohen Grad an Automatisierung nicht vorstellen.
Nicht wenn man noch ein bisschen Geld verdienen möchte. ;-)
Na ja, wer verdient an welchen Stellen im Prozess Geld? Ja nicht nur die Gitarrenbauer, sondern auch Fender als Firma, der Importeur, der Händler, die Werbeagenturen und Medien, ... Da bleibt nicht besonders viel bei den direkten Erbauern hängen.
 
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Wir haben hier doch alles was man braucht, Holz, Technik, KnowHow und gut ausgebildete Handwerker.
Den Preis einer Fender MiM sollten wir hier doch unterbieten können, bei höherer Qualität.

Ich denke nicht, wobei ich nicht die Rohstoffe per se als das Problem betrachte.
Die Preise von "Made in Mexico"-Fender sind wg. der Lohnkosten für eine Deutschlandproduktion utopisch. Das Lohnniveau von Mexiko liegt mittlerweile unter dem von China. Und Fender hat das Glück, dass der Weg in dieses Niedriglohnland extrem kurz ist und die Infrastruktur bereits aufgebaut ist.
https://insights.tetakawi.com/de/manufacturing-wages-mexico-vs-china

Um die Lohnkosten zu drücken, kannst Du natürlich so viel wie möglich automatisieren, dann brauchst Du aber die Ausstattung und darauf ausgerichtete Räumlichkeiten. Und ganz ehrlich: wer nimmt das Investment-Risiko auf sich, einen kompletten Nobody auf dem Markt zu etablieren?
Für einen Produktionszweig, der sowieso schon hoffnungslos übersättigt ist und dessen Zukunftsaussichten nicht kalkulierbar sind. Momentan läufts wieder gut mit Gitarren, die saure-Gurken-Jahre liegen aber noch nicht lange zurück. Das kann aber schnell wieder kommen, wenn sich der Wind dreht.
 
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Hey zusammen,

interessantes Thema!
Es gibt viel darüber nachzudenken, diskutieren, Recht-haben und Gewissen-beruhigen...und in der Praxis stellt es sich wie hier heraus, dass es fast unmöglich ist sich darüber untereinander auszutauschen ohne in die (zu erwartenden) Grabenkämpfe zu verfallen.

Im Endeffekt muss jeder das mit sich selbst ausmachen...und da habe ich bei mir einen (bisher unbewussten) Effekt festgestellt obwohl ich beim Thema Musikmachen für mich nicht in Richtung Nachhaltigkeit dachte weil ich keine praktikablen Ansatzpunkte dafür sah - mein Blackmore Amp läuft nur bei Gigs...

Vor ca. nem Jahr stieg ich für meine derzeitige Coverband auf PCL-Vintage Stagemaster Amps um.
Ich weiß noch mein erster Gedanke als ich dort das Netzkabel hinten einsteckte war: wow, so wenig Leistungsaufnahme - da bin ich ja fast schon ökologisch unterwegs im Vergleich zum Engl...

Dazu kommt noch, dass der Amp bei seinem Kauf schon gut 10 Jahre alt war.

Auch als Musiker sollte man sich darüber bewusst sein wieviel Energie was verbraucht und welchen Müllberg man immer mehr durch welchen Kauf anschwellen lässt...und die Erkenntnis daraus zumindest teilweise in seine Überlegungen für neues Equipment mit einfließen lassen.

Gruß,
Bernie
 
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Kurz und knapp: ja. Ich bin bemüht, vernünftiges Material zu kaufen, das vielleicht auch seinen Preis hat, dafür aber hoffentlich länger Bestand hat.
ich kaufe nicht einfach, um was zu besitzen.
Diese Billigangebote stören mich extrem, weil eben das den unreflektierten Konsum und das teils unnötige Verbrauchen von Rohstoffen fördert.

Beispiel: Meine älteste Gitarre ist seit 30 Jahren in meinem Besitz. Beim Kemper gefällt mir die Entwicklung der Software, anstatt alle paar Jahre mit neuer Hardware Umsatz generieren zu wollen. Meine Saiten sind Elixier, weil die einfach deutlich länger halten und nicht nach einer Woche auf den Müll kommen.

Ob das im Großen und Ganzen einen merkbaren Unterschied macht? Sicher nicht so sehr, allerdings macht Kleinvieh eben auch Mist. Und jeder kann einen kleinen Beitrag für das Große leisten.
Die Möbelindustrie verschlingt sicher mehr an seltenen und wertvollen Hölzern als die Gitarrenindustrie. Dennoch: Das Griffbrett muss (heutzutage) nicht aus seltenem Riopalisander sein, damit die Gitarre gut spielbar ist und vernünftig klingt.
 
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Ob das im Großen und Ganzen einen merkbaren Unterschied macht? Sicher nicht so sehr, allerdings macht Kleinvieh eben auch Mist.
...bei der umgerechnet zu erwartenden Zahl alleine an Gitarristen weltweit ist das sicherlich nicht nur "Kleinvieh" ... ;)
 
Diese Billigangebote stören mich extrem, weil eben das den unreflektierten Konsum und das teils unnötige Verbrauchen von Rohstoffen fördert.
Was ist ein "Billigangebot" für Dich?
Es gibt für wenig Geld richtig brauchbare Instrumente.
Beispiel: Meine älteste Gitarre ist seit 30 Jahren in meinem Besitz.
Meine Anfängergitarre, eine Hopf für ca. 150DM (1975), damals die zweiunterste Preisregion, gerade überhalb von Hertie, ist immer noch im - allerdings selteneren - Einsatz; unsere Tochter nimmt, wenn sie eine Gitarre braucht, die HB-49€-Folkgitarre vom Anfang der 2000er Jahre, die ich mal gebraucht geschenkt bekommen habe.
Während Corona ist mir für lau eine Einfach-Hohner-Nylon zugefallen, die Anfang des Jahrtausends mal um die 100€ beim Discounter gekostet haben mag. Es ist eine Gitarre, kein Spielzeug. Für den Kindergarten oder die Schule oder das Lagerfeuer ist der Klang ok.
 
Meine Saiten sind Elixier, weil die einfach deutlich länger halten und nicht nach einer Woche auf den Müll kommen.

Elixir-Saiten halten nur bei Nichtbenutzung deutlich länger und konventionelle Saiten kommen nur nach einer Woche auf den Müll wenn man 24 Stunden pro Tag übt.

allerdings macht Kleinvieh eben auch Mist.

Genau. Der Kunststoff mit dem da beschichtet wird ist extrem umweltschädlich.

Ich meine das sollte man vermeiden.

*
 
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@rw, die Bilder gleichen sich .Meine erste Gitarre war eine Framus Western für 150,-DM 1971 und 163, -DM war mein Lehrlings Gehalt. Das war zwar aus anderen Augen eine günstige Gitarre für mich war sie teuer. Habe sie eine ganze Weile gespielt, habe sie dann irgendwann verschenkt weil eine Ibanez 1975 ins Haus kam damals 499, -DM, verdiente zwar mehr, war aber immer noch ein stattlicher Preis.
 
Meine persönliche Meinung - Alleine der Titel des Threads hat schon irgendwie ein bisschen etwas Provokantes. Alles was man heutzutage macht oder eine andere Meinung zu hat, soll einem nach Möglichkeit ein schlechtes Gewissen einreden. Wenn ich so manche "Rechtfertigung" lese, scheint das ja zu gelingen, so zumindest meine Intuition einiger Antworten. Meine Meinung ist, das uns zum Thema Nachhaltigkeit und allem was da nur irgendwie mit zu tun hat, sowieso schon alles Erdenkliche aufgezwungen wird. Aus diesem Grund finde ich ein solches Thema in einem Forum, wo es um Spaß, Hobby und Freizeit geht, auch nicht so wirklich glücklich. Und weil ich aus genau diesen besagten Gründen hier sehr gerne unterwegs bin: Ich werde weiterhin meine Gitarrensammlung erweitern, von "billig" bis "customized" und sicher noch den ein oder anderen Amp finden, der mich begeistern wird :).
 
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Meine erste Gitarre habe ich mit 16 Jahren geerbt. Eine 59er Höfner Präsident. Die halte ich natürlich immer noch in Ehren.
Mit 18 hab ich mir dann im Second Hand Laden eine schwarze Billigpaula inkl. Cimar-Amp für 80DM gekauft.
Vier Jahre später habe ich dann in einem winzigen Musikhaus eine handgebaute E-Gitarre entdeckt. Komplett aus Ahorn mit Nussbaumdecke und Hardware komplett von Schaller. Die hab ich auch heute noch (seit 37 Jahren).
Meine Billigpaula hat der in Zahlung genommen damals. Den Cimar Amp hab ich auch immer noch.
Na ja... im Laufe der Jahre sind dann einige dazugekommen, einige hab ich wieder verkauft, um Platz zu haben für wieder andere :biggrinB:.
Ich habe Gitarren dabei gehabt, die neu keine 100€ gekostet haben, aber die habe ich immer genauso als ein wertvolles Instrument angesehen, wie meine USA-Strat, die alte Höfner, oder ein anderes Schätzchen aus meiner Sammlung.
Und ich gebe nochmal zu: An Nachhaltigkeit oder Umweltschutz, habe ich bei dem Thema nie wirklich gedacht.
 
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Ich meine damit Dinge, die so günstig sind, dass man einfach unüberlegt zuschlägt, obwohl man es nicht braucht. Dinge, die man kauft, weil sie so billig sind. Dinge, bei denen sich eine Reparatur nicht lohnt und die dann auf dem Müll landen. Dinge, die also eigentlich nur Rohstoffe und Energie verbrauchen.

Was die Saiten angeht: Klar, über die Beschichtung lässt sich streiten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Saiten bei mir extrem länger halten als andere Marken. Ich kann also entweder die beschichteten nehmen oder alle Nase lang den ganzen Satz wegwerfen. Was ist jetzt besser?
 
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Ich mag die beschichteten nicht. Erstens habe ich ein anderes Gefühl beim Sliden und zweitens habe ich den Eindruck dass die beschichteten nicht ganz so brilliant klingen
 
Was die Saiten angeht: Klar, über die Beschichtung lässt sich streiten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Saiten bei mir extrem länger halten als andere Marken. Ich kann also entweder die beschichteten nehmen oder alle Nase lang den ganzen Satz wegwerfen. Was ist jetzt besser?
das ist ein guter Punkt,
Ich mag beschichte Saiten grundsätzlich recht gerne, verwende sie aber nicht auf allen meinen Gitarren.

meine Erfahrung ist die, das auf den Gitarren die ich weniger viel spiele, halten und klingen die Beschichteten Saiten wesentlich länger als unbeschichtete, da ist das Einsparpotential für mich hoch. Auch wenn ich, und da bin ich beim @KlampfenTom, den Klang von frischen Unbeschichteten Saiten vorziehe, aber die Frische verfliegt ja auch wieder relativ schnell und ab da holen dann die beschichteten wieder auf.

Auf meinen Haupgitarren welche ich sehr viel spiele, haben die Beschichten Saiten allerdings kaum einen Vorteil, da sich die Beschichtung in der Plek-Anschlagzone sehr schnell anfängt sich zu abzulösen, und das stört mich dann wiederum schon rein optisch wenn wenn ich da die Fransen weghängen sehe, und nach 4-5 Wochen viel spielen sind auch die beschichteten Saiten spätestens bei mir durch, und das ist so der übliche Turnus wo ich die Saiten dann wieder auf meinen Hauptgitarren wechsle.
 
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...Meine Saiten sind Elixier, weil die einfach deutlich länger halten und nicht nach einer Woche auf den Müll kommen.
...

Ich sehe das genau anders herum, mein Saiten sind nicht Elixier, um den Prozess der Beschichtung und Haltbarkeit zu vermeiden, denn der ist saumäßig dreckig. Dann lieber Standardsaiten, die weniger aufwendig produziert wurden und doch öfters tauschen, aber sich mit den Elixier Saiten auf die Schulter zu klopfen und sich nachhaltig zu nennen ist leider falsch.
 
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Ich klopfe mir nicht auf die Schulter und nenne mich nachhaltig.
Mein Gedanke ist der, dass diese Saiten bei mir einfach deutlich länger halten und verwendet werden als reguläre Saiten.
 
Ich klopfe mir nicht auf die Schulter und nenne mich nachhaltig.
...

In #147 erwähnst du aber genau das, du willst unnötigen Müll, unreflektierten Konsum und unnötige Verbrauchen von Rohstoffen vermeiden in einem Thread über Nachhaltigkeit und nennst Elixier als Beispiel. Oder wie willst du dich verstanden wissen?
 
Ich sage, dass ich versuche bewusst zu kaufen.

Und bei Verbrauchsmaterial wie bei Saiten habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder die fragwürdige Beschichtung nehmen, dafür deutlich (!) weniger Saiten zu kaufen und wegzuwerfen, oder eben mehr Müll zu produzieren/Stahl wegzuwerfen (der ja auch irgendwie und irgendwo hergestellt werden muss).
 
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