Seine Röhren glühen weiter ...
88 Jahre sind schon fast ein biblisches Alter, davon ist er 60 Jahre lang seinem allerliebsten Hobby nachgegangen und hat an Amps geschraubt und nebenbei die weltweite No 1 im Verstärkerbau etabliert. Zeitlebens war er mit den besten Musiker zusammen und hat mit seiner Leidenschaft viel für den Rock ´n Roll getan. Kann man denn in einem Leben mehr erreichen, die Besten haben seine Amps gespielt und tun es immer noch: Jimi Hendrix, Gary Moore, Ritchie Blackmore, Jimi Page, Pete Townshend, Jim Sullivan, Eric Clapton, Eddie van Halen, Randy Roads, Slash, Satriani und Zaak Wylde, genau wie Dave Murray oder Jeff Beck. Einige sind ihm schon lange voraus gegangen. Viele Bands waren oder sind noch immer von seinem Sounds beprägt, ganze Wände mit Full Stacks waren über Jahrzehnte ein gewohnter Anblick bei zahllosen Rockkonzerten. Deren Hauptbestandteil, die 4x 12", eine Erfindung des Father of Loud. Wie trostlos wohl die Bühnenkulissen von Deep Purple, AC/DC oder Van Halen, ohne die schwarzen Kisten mit dem Emblem ihres Erfinders ausgesehen hatte. Jim Marshall war einer der wenigen Verstärkerbauer, bei dem jeder Musiker für seinen Amp bezahlen musste. Non-Endorsement, das war immer Marshall Firmenpolitik. Egal wer einen Marshall spielt, ob Eric Clapton oder der Gitarrist einer Schülerband, jeder musste für seinen Amp bezahlen und keiner hat jemals einen Cent dafür bekommen. Ein Mann mit Prinzipien, aus einer Ära weit weg von Geiz ist Geil. Ob für die Zaak Wylde Limited Edition, einen Slash Signature oder ein Clapton Werbefoto mit dem Bluesbreaker, nie hat jemand für einen solchen Dienst Geld bekommen, so unglaublich das in heutigen Zeiten auch klingen mag. Aber anscheinend war es nicht nur so, das der Musiker Werbung für den Amp war, sondern auch umgekehrt der Amp für seinen Spieler.
Jim Marshall sagte dazu wortwörtlich: "Wenn ich einen Verstärker verschenke, so hat mich dieser Geld gekostet - ich müsste also alle anderen Verstärker etwas teurer verkaufen, um diese Kosten wieder einzunehmen. Letzlich zahlen solche Eskapden die Kunden - das darf es bei Marshall niemals geben!"