Naja, alles auf einen Einheitsdesktop für alle Anwendungszwecke zu bügeln, ist m.E. nicht gut. Als Programmierer arbeite ich täglich mit meinem Desktoprechner und werde dafür bestimmt niemals einen Tabletrechner o.ä. verwenden.
Weshalb ich jetzt vermehrt auf verschiedene Desktops setze, die Ubuntu nicht als Standard ausliefert/ausliefern wird. Auf Maschinen mit was unter der Haube KDE SC, auf schwächlicheren Geräten LXDE (oder XFCE, wenn die Power doch ausreicht). Ich glaube nicht, daß ich mir Gnome 3 dauerhaft antun werde, Unity erst recht nicht (höchstens auf einem Tablet oder so).
Ja, aber man weiß ja, wie das läuft: erst heißt es, alternative Desktops werden weiterhin unterstützt, dann werden sie nicht mehr so gut integriert, dann bleiben die Aktualisierungen aus und spätestens, wenn ich mir meinen Desktop erst selbst kompilieren müsste, würde ich mich dann doch nach einer anderen Distro umschauen müssen. Und das wäre schade, weil ich, wie gesagt, ansonsten sehr zufrieden bin.
Weshalb ich jetzt teilweise zu Mint gehe. Unter der Haube immer noch Ubuntu (mit RPM-Distributionen könnt ihr mich jagen, dito mit den erzkonservativen GPL-Fundis von Debian, die selbst im Sid den
Firefox Icecat nicht auf einem halbwegs aktuellen Stand haben), aber einiges an Eigeninitiative. Mint KDE ist zum Beispiel auch kein rebrandetes Kubuntu mit unfreien/lizenzrechtlich fragwürdigen Medibuntu-Sachen vorinstalliert, sondern eine komplett eigene KDE-Implementation und soll sogar noch besser sein als Kubuntu.
Das, oder ich geh echt noch zu Chakra über. Halbrolling gehört die Zukunft (auch wenn Fedora das anders sieht), und es soll eine richtig geile KDE-Distribution sein. KDE unter Arch ist an sich schon ziemlich gut, auch Aptosid mit KDE ist ziemlich knackig (wenngleich selbst Debian Sid mit KDE etwas langsam ist), aber bei einem vollen Rolling Release als einziges Produktivlinux auf einem Rechner bin ich vorsichtig. Und gute KDE-basierte Distributionen sind heutzutage schwer zu finden.
Jein. Ubuntu ist sicher toll für Anfänger, aber man lernt dadurch nicht wirklich was übers System. Ich glaub das meiste hab ich durch Gentoo gelernt. Ist aber natürlich nur zu empfehlen wenn man sich auch dafür interessiert. Ansonsten hab ich Ubuntu jedes mal nach ein paar Stunden vom Rechner geschmissen weils mir teils einfach zu dämlich ist. Meine Lieblingsdistros sind Arch und Sabayon (Wobei ich bei Sabayon nach der Installation als erstes mal ne ganze Menge deinstalliert hab). Momentan bin ich wieder bei Win angekommen, da mein Drucker definitiv nicht unter Linux läuft, Reaper nicht nativ und ich auch nicht so viel Festplattenspeicher hab, dass ich damit um mich werfen kann. Schade eigentlich, eigentlich mag ich ja Linux (und Mac OS ebenfalls btw) viel lieber als Windows.
Der übliche Zwiespalt in der Linux-Community. Die einen sagen, es ist für Anfänger besser, wenn sie eine einfach zu bedienende Distribution mit allerlei Sachen out of the box bekommen. Die anderen sagen, es ist für Anfänger besser, wenn sie aus erster Hand lernen, wie Linux aufgebaut ist und funktioniert, indem sie sich ihr erstes Linux selbst zusammensetzen.
Ich bin eben durch Windows verwöhnt. Da funktioniert alles ohne Aufwand. Allein das Installieren von Software ist da viel simpler. Ich habe versucht, den VLC Player zu installieren und es mir bei OpenSUSE.org runtergeladen. Der hat zwar gestartet, aber hat nichts abgespielt. Dann hab ich den deinstalliert und wenn ich jetzt wieder installieren will bekomme ich eine Fehlermeldung, dass das Paket schon vorhanden ist und dann tut sich nichts. Und ich habe keine Ahnung, was ich da jetzt wo anstellen soll, um das zum funktionieren zu kriegen. Mit den ganzen Befehlen kenne ich mich Null aus und ich habe irgendwie auch noch nichts erklärendes gefunden.
Noch dazu stört es mich massiv, dass Software, die ich gerne nutzen würde, nicht unterstützt wird.
Was du als Linux-Einsteiger auf jeden Fall schon mal wissen solltest: Unter Linux wird Software anders installiert als unter Windows.
Für Windows lädst du dir von der entsprechenden Website eine .exe-Datei runter, doppelklickst sie, und das Programm wird installiert.
Linux hat dafür eine Paketverwaltung. Im Prinzip wie ein App Store. Ein zentrales Programm, von dem aus du jede Menge Sachen mit wenigen Mausklicks (und ohne Rumsurfen im Browser und händisches Runterladen von Sachen) installiert kriegst.
Wenn du VLC installieren willst, lädst du dir für Windows die entsprechende .exe von videolan.org runter. Unter SuSE startest du YaST, wählst da das entsprechende Paket zum Installieren, und ab geht die Post ohne daß du den Firefox oder sonst einen Browser brauchst. (Keine Gewähr, ich benutze nicht SuSE und werde es auch nie, daher kann ich keine garantiert funktionierende Klick-für-Klick-Anleitung posten.)
Was bei Paketverwaltungen auch richtig elegant ist: Du mußt sie natürlich nicht für die Installation von jedem Programm jedes Mal neu starten. Du kannst normalerweise gleich einen ganzen Haufen Programme zum Installieren anwählen, die Installation starten und der Paketverwaltung beim Installieren eines halben Gigabyte an neuer Software zugucken (oder nebenher im Web surfen oder was auch immer).
Die Befehlszeile braucht man gerade bei SuSE normalerweise nur selten, denn gerade SuSE hat den Vorteil, daß man verdammt viel im YaST als zentrale Verwaltung für alles machen kann.
Daß Windows-Software unter Linux nicht läuft, ist ganz normal, das sind ja auch zwei völlig unterschiedliche Betriebssysteme. Bestimmte Programme, praktisch durchweg Nichtbezahlsachen, gibt es aber sowohl für Windows als auch für Linux (Firefox, Thunderbird, OpenOffice.org/LibreOffice, VLC, Audacity, Pidgin...). Oder es gibt vergleichbare Software für Linux, die aber anders heißt und sich evtl. auch anders bedient (Microsoft Word → LibreOffice Writer, Microsoft Excel → LibreOffice Calc, Adobe Photoshop Elements → Gimp, iTunes → Rhythmbox oder amaroK, Miranda → Pidgin, Empathy oder Kopete, Wavelab → Audacity, FL Studio → Rosegarden...).
In den Hintern gekniffen ist man allerdings manchmal beim Hardwaresupport. Die wenigsten Hardware-Hersteller bieten nämlich für ihre Produkte auch Linux-Treiber an. Viele Treiber werden von der Community aufwendig durch Analyse der Windowstreiber geschrieben. Mitunter kann es also zu einem ziemlichen Aufwand werden, ein Hardwaregerät unter Linux zu installieren, manchmal wird es auch gar nicht unterstützt.
Mein guter Rat: Wenn du dir mal wieder Hardware zulegen willst, etwa einen Drucker, einen Scanner, eine Webcam oder was auch immer, greif nicht nach dem nächstbesten Schnäppchen, sondern mach dich vorher schlau, ob es unter Linux läuft.
In der Tat ist die Paketverwaltung eine tolle Sache, aber ich glaube für Windows-User auch die größte Umstellung (ging zumindest mir so). Da ist man es halt gewohnt, dass man sich irgendwo eine EXE-Datei runterlädt und diese ausführt. Und Benschi erging es offenbar auch so
Deswegen meine Parallele zum App Store (siehe iPhone, Android). Der funktioniert ja ganz ähnlich.
Aber ich muss eben bei der Unterstützung mit Soft- und Hardware dann doch teils Kompromisse eingehen. Und das ist es mir nicht wert. Ich sehe halt zuwenig wirkliche Vorteile von anderen Betriebssystemen, welche das ausgleichen.
Gut, wenn man etwa auf die vollwertige Unterstützung bestimmter Profihardware (Hinweis: RME-Hardware läuft unter Linux ziemlich gut) und Profisoftware wie Cubase, Photoshop CS, Maya oder Illustrator zwingend angewiesen ist, hat man wirklich das Problem, daß es unter Linux keine mindestens gleichwertigen Alternativen gibt.
Mir gehts halt so dass Windows eine echte Minderung der Lebensqualität da stellt.
Selbst mit Win7 konnte ihc mich nicht so recht anfreunden, es ist immer noch so viel unlogisch, ich hab keine ordentliche Konsole usw. Ich mags einfach nicht.
Ich wiederum kann nicht mehr ohne vernünftige 3rd/4th-Level-Belegungen und Compose-Taste (vormals Menü) leben. Jedes unixoide OS hat das (eine der schönen Seiten an Solaris), Windows dagegen nicht. Und ASCII-Codes sind kein Ersatz.
Canon Druckertreiber unter Linux sind leider ein etwas trübes Kapitel. Es gibt da diese nicht-offiziellen Treiber von Canon Japan, da funktioniert aber auch nicht alles - falls man die überhaupt zum Laufen bringt.
Kommt auf den Drucker an. Mein MP630-Mufu läuft unter Ubuntu (und mit Ubuntu als Netzwerkdrucker-Host) ganz hervorragend.
Ich habe mit Suse angefangen, ziemlich schnell kam Ubuntu, dann Gentoo. Dann bin ich wieder zurück zu ubuntu aus Bequemlichkeit was den Zeitaufwand der Installationen anging, und jetz bin ich bei arch gelandet, womit ich ziemlich zufrieden bin eigentlich. Ein guter Kompromiss zwischen Gentoo und Ubuntu find ich. Das meiste hab ich natürlich auch bei Gentoo gelernt, da führt ja kein Weg dran vorbei.
Hauptnachteil von Gentoo ist, daß du keine Binaries bekommst und alles lokal kompilieren mußt immenser Zeit- und Energieaufwand. Und Gentoo ist ein Rolling Release, das heißt, noch mehr Updates...
Arch ist wirklich nicht ohne. Hatte ich auch mal, aber wenn man ein paar Monate die entsprechende Maschine nicht benutzt und somit keine Updates fährt, hat man ein Problem... Und für Windowsumsteiger ist es auch etwas hart, weil Arch meistens ziemlich nackt installiert wird und man fast alles erst nachladen, installieren und per Hand konfigurieren muß (könnte ja sein, daß man Arch für einen Server braucht, dann ist schon eine GUI überflüssiger Ballast, wozu also vorinstallieren).
Bei mir ist es teils Ubuntu, teils Mint, in jedem Fall mit diversen Zusatzrepositories, um zum einen an bestimmte Extrasoftware zu kommen und zum anderen andere Sachen, gerade Sicherheitsrelevantes (Browser!), immer aktuell zu haben.
Martman