Ich war gestern noch mal im Musicstore Köln, um in Ruhe die RH73 Hammertastatur von Korg im Vergleich zu der Synth-Version (Kronos 61) zu testen. Hab dazu das SV1 und zwei M3s mit den verschiedenen Tastaturen angespielt und bin jetzt beruhigt, dass ich mit der gewichteten Tastatur problemlos klarkomme (und mit meinem begrenzt gleichmäßigen Finger-Anschlag bessere Anschlagskontrolle damit habe als mit einer leichtgängigen Tastatur, besonders für Piano, EPiano und viele andere anschlagsdynamische Sounds).
Bei dieser Gelegenheit habe ich mich auch noch mal ne knappe Stunde an ein PC3 gesetzt und die Presets durchgehört. Es wird für meinen Geschmack und nach meiner Beurteilung einfach nicht besser - über Verstärker ging es bei früheren Versuchen etwas besser als über Kopfhörer. Ich meine es wirklich nicht aggressiv und es liegt mir fern, Kurzweil-User zu verärgern, aber die meisten Sounds dieses Boards lassen mich völlig kalt. Wie soll ich es ausdrücken: der Kurz hat für mich in Relation zu Sounds, die ich kenne und mag, immer ein wenig geklungen wie ein thumbnail im Vergleich zu einem ausgewachsenen Bild aussieht: die Konturen und das Gemeinte sind erkennbar, und oft mit erkennbar viel gutem Programmierwillen und -kenntnissen erstellt. Aber ein thumbnail sieht halt nie annähernd aus wie das Bild, das es repräsentieren soll. Die Samples klingen einfach klein und etwas billig, oft auch ohne überzeugende MultiVelocities (stattdessen mit viel Ersatz-filtern), da kann man solange programieren und schminken wie man will: die bleiben klein/geloopt/in der Regel mit wenig velocity layern.
Die KB3 klingt für mich weder wirklich warm noch authentisch: ich finde sie offen gesagt schlechter als meinen uralten Voce V5+ Clone, und mit der aktuellen Clavia/Hammond Liga hat sie aus meiner Sicht rein gar nichts zu tun. Ich hab selbst keine B3, aber ich hab mal jahrelang Zugang zu einer in einer meiner WGs stehenden C3 gehabt und hab dabei eine ziemlich klare Vorstellung vom Klang einer Hammond bekommen, da ich sie fast täglich (neidisch)
gespielt habe.
Ich erkläre hier nur, was ich wie höre, und will gar nicht eine neue Grundsatz-Debatte mit Kurz-Usern vom Zaum brechen oder sie nerven. Sorry, aber so kommen aktuelle Kurz-Sounds in meinen Ohren an. Das kann und soll ja niemand abhalten, seinen Kurzweil mit Vergnügen und anderer Einschätzung zu nutzen.
Was Samplen oder Modelling betrifft, können wir gern mal eine Liste nach Herstellerangaben aufstellen: ich denke immer noch, dass die meisten besseren Clones modelling clones sind (anders sind auch die Zugriegel-Einstellungen schwer angemessen abzubilden, es sei denn, dass man einfach Sinuskurven verwendet, die sich dann nicht nach Tonewheels anhören).