Hallo meine Herren,
ich habe jetzt mal alle Geräte zum Vergleich unter die Lupe genommen.
Vorab muss man sagen, dass eine B3 mit 122er-Leslie die Referenz ist und bleibt.
Die anderen Geräte in meinem Park sind Clones, die man von …… bis sehr gut einstufen kann,
wenn man die Historie der letzten Jahre vergleicht.
GSI Gemini Desktop ist ein schöner Expander, der ein Mojo61 ist, mit zusätzlichen Engines etc.
Ich betrachte nur die interne B3 mal. Natürlich benötigt man eine Steuereinheit.
Allerdings ist da das DMC122 oder irgendein Synth das flexibelste Gerät dazu.
Klingen tut der Gemini in allen Bereichen sehr ordentlich. Er ist sein Geld wert.
Er hat ja auch noch andere Sounds drin.
Der Grundsound passt. Könnte weicher sein, aber ok. Percussion, Chorus und Click ist auch in Ordnung.
Das interne Leslie fällt aber ab. Kann man meines Erachtens nicht verwenden.
Vent oder echtes Leslie sind gefragt.
Da bleiben jetzt die Hammond XK5 und die die Uhl X3-2 übrig.
Betrachte ich beide Instrumente optisch, dann kommt die XK5 natürlich dem Original nahe.
Das Gerät ist gut verarbeitet. Die Tastatur fühlt sich schön an.
Die Zugriegel sind Hammond-Like.
Die Uhl X3-2 hat ein eigenes Design, das auch sehr ansprechend ist, aber anders aussieht und ist ebenfalls toll verarbeitet.
Die Zugriegel der Uhl-Orgel sind aus Metall mit Rasterung, sehr schön und auch Hammond-Like.
Schaue ich auf das Gewicht, dann sind bei der 2-manualigen Version, 10 zusätzliche Kilos bei der XK5 drauf.
Wer die Hammond-Haptik mit Logo haben will, muss halt noch 10 kg mehr tragen. Dies liegt natürlich an den dicken Holzteilen und den recht schweren Metall-Parts. Gut, die Uhl verwendet moderne Materialien aus dem Flugzeugbau.
Alu-Konstruktion mit internen Torsion-Holmen (Hüten), damit die X3 verwindungsfest ist, trotz der Gehäusegröße.
Diese Info habe ich auf Nachfrage von Wolfgang Uhl erhalten, warum das Gehäuse so leicht und trotzdem stabil geworden ist.
Jetzt zum Sound:
Von der XK5 hört man unterschiedlichste Dinge. Von furchtbar bis …..
Der sogenannte neue Generator ist für mich nicht nachvollziehbar. Er erinnert mich an die XK3c.
Ich denke, dass man bei der internen Software einiges gemacht hat, weniger bei der Hardware, da der Sound nichts wirklich neues ist. Also Samples. So wird es kommuniziert und so höre ich es. Der Chorus ist besser geworden.
Die Einstellmöglichkeiten des Chorus sind aber weniger geworden.
Die Einstellmöglichkeiten des Keyclicks sind umfangreich. Percussion und Tonewheels wie in der Vergangenheit.
Die Einstellung der Tonewheels ist weiterhin umständlich. Nicht praxisgerecht. Zu aufwendig.
Also nichts Neues.
Zum Thema der 3-Tastenkontakte.
Es soll eine Annäherung an das Original sein. Es ist aber immer noch etwas anderes.
Ich sehe den Sinn nicht so richtig, da keiner so langsam spielt, dass man dieses Nacheinander der zu schaltenden Tastenkontakte hört. Der Keyclick ist entscheidend und da gibt es immer noch Nachholbedarf.
Der A100-Generator ist zu brummlastig und Mellow zu brav. B3 und C3 sind die richtigen Einstellungen, die übrig bleiben.
Zerrende Sounds sind nicht die Stärken.
Absoluter Schwachpunkt ist das interne Leslie.
Deswegen hört man die XK5 auf Youtube immer mit einem echten Leslie. Ich musste deswegen den Vent2 dazwischen schalten.
Die XK5 soll bis jetzt das Beste von Hammond sein.
Sie klingt brav und erinnert mich nicht an meine B3. Schade, wo es doch eine echte Hammond sein soll.
Jetzt zur Uhl X3-2. Diese Orgel hat schon was.
Die Tastatur mit Smooth ist sehr schön geworden und sollte man bei einer X3 haben.
Der Grundsound ist durchweg richtig gut. mit der Auswahl von 4 Orgeln mit unterschiedlichem Leakage: Clean, NewOrgan, OldOrgan und SleazyOrgan
Sie klingt wie eine B3 aus den Anfängen der 60er Jahre.
Es gibt ein leichtes Durchsingen. Klick und Schmatzen sind geschmackvoll.
Sehr schön ist der Overdrive realisiert worden. Hier wurde laut Hersteller die Kennlinie der Röhre 6550 der Leslie-Endstufen 122 und 147 nachgebildet.
Erfreut bin ich auch seit Monaten darüber, dass die Orgel in den 2 oberen Oktaven jetzt druckvoll ist. Da haben viele Clones ein Problem.
Die Orgel hat gut Punch und ist sehr druckvoll, aber nicht aufdringlich.
Die Percussion passt und der Chorus ist mittlerweile das Sahnehäubchen für mich mit vielen Einstellmöglichkeiten.
Das interne Leslie ist von allen die beste Simulation. Wenn einer ein echtes Leslie ranpacken will,
dann darf er. Ich mach es nicht, wenn ich mit meinen Jungs Musik mache.
Gut gefällt mir auch das Menü-Panel. Einfach zu bedienen. Logisch und einfach aufgebaut. Themen zusammengefasst.
Keine Untermenüs. Das gefällt mir.
Wenn ich die Augen zumache, dann erinnert mich die Orgel an meine B3. Da ist nicht mehr viel dazwischen.
Mache ich die Augen auf, dann sieht man optisch ein etwas anderes Instrument mit einem modernen Design.
Für mich ist die Orgel ein Glücksgriff.
Mein Fazit:
Die Uhl X3 war und ist mein Favorit. Schade, dass die negativen Kritiken zur XK5 sich nicht wegwischen lassen.
Die Hammond XK5 sollte eigentlich dem Namen alle Ehre machen. Eine solch große Firma wie HS müsste es doch hinkriegen?
Und jetzt ist es ein Clone, ein kleiner Hersteller von hier, der die Nachfolge angetreten hat, wo doch eigentlich eine kleine leichte Hammond-Orgel immer mein Traum wahr.
Auf Soundbeispiele muss ich verzichten, da ich kein vernünftiges Aufnahmewerkzeug habe.
Ich habe versucht, so objektiv wie möglich zu sein und ich glaube, dass es mir gelungen ist.
Gruß
Thomas