ein vorweihnachtliches Hallo,
gestern war ich beim grossen T. und musste eine gute Stunde Zeit verbringen. Diese konnte ich nutzten, um die XK-5 ausgiebig zu testen. Sie war an einem (schlecht eingestellten) Leslie 3300 angeschlossen, gegenüber stand eine Crumar Mojo, am selben Leslie angeschlossen.
Die XK-5 stand in der Top- Ausbauvariante (mit Untermanual und B3-Unterbau) da und macht rein optisch natürlich schon einen affengeilen Eindruck.
Zum Sound: die reine Tonerzeugung haut mich nicht vom Hocker, ich erkenne keinen Unterschied zur XK-3C - die Mojo gegenüber klang keinesfalls schlechter.
Allerdings konnte ich natürlich nicht mit den Custom - Tonewheel einstellungen experimentieren. Im Menü ist eine A100, eine C3, B3 und das altbekannte Mellow-Set vorgegeben. Die verschiedenen Varianten unterscheiden sich nur relativ geringfügig (den Originalen nachempfunden). Die B3 ist die am hellsten klingende Variante. Insgesamt ist der Sound der Orgel im unteren Bereich sehr ausgeprägt und powerful. Enttäuscht hat mich der Klang der drei hohen Zugriiegel. Mag zwar sein, dass da auch das 3300er Leslie mit rein spielt, aber 1 1/3, 1 3/5 und 1" klingen mir einen Tick zu spitz. Die Mojo gegenüber klingt da schöner (ohne zu wissen, welches Orgelmodell an ihr eingesteltt war)
Die Percussion ist sehr authentisch, aber ich erkenne keinen signifikanten Unterschied zur XK-3C und zur Mojo.
Der Tastenclick (bedingt durch die 3 Kontakte/Taste) ist schon recht gut, und variiert durch die Anschlagsgeschwindigkeit. Das Schmatzen kommt echt gut, nicht viel schlechter als bei Original.
Sehr schön finde ich das neugestaltete C/V. Es lassen sich jetzt drei verschiedene C/V-Epochen (soweit ich mich erinnere 51er, 55-58er und ab 59) einstellen. Auch das Mischverhältnis zwischen Vibrato und Dry - also die Chorustiefe ist jetzt einstellbar - sehr schön! damit lassen sich persönliche Vorlieben gut einstellen. Auch die (bei der XK-3C übertriebene) Amplitudenmodulation ist jetzt sehr gut eingestellt.
Der Overdive ist sehr ähnlich der XK-3C und lässt sich auch in den gleichen Parametern verändern, Ich erkenne hier keine Verbesserungen zur XK-3C.
Die interne Lesliesim konnte ich leider nicht testen, da die XK-5 wie gesagt per 11-Polkabel am 3300er angeschlossen war, und damit die interne Simulation ja abgeschaltet wird.
Die Tastatur ist gut bespielbar, macht aber einen sehr straffen Eindruck - verglichen mit der Soft-Variante der Uhl-Orgeln sicher einen Tick zu straff !
Fazit: Die Xk-5 ist sicher nicht schlecht und gegenüber der XK-3C ein Schritt nach vorne. Allerdings ist sie vom Preis her (ca. 7000€ in der ausgestellten Variante) auch viel zu teuer. Der Vergleich zur Mojo (1850€) fällt zwar schon zu Gunsten der Hammond aus, ist aber den über 3-fachen Preis sicher nicht wert! Im Grundklang ist die Mojo ebenbürtig und auch deren C/V lässt sich hören. Vorteile hat die XK-5 durch die Tastenkontake (Schmatzen) und in der Optik !
Bewusst habe ich im Vergleich meine MAG-Organ aussen vor gelassen, weil ich sie ja nicht direkt vergleichen konnte. Rein aus der Erinnerung heraus sehe ich bei der XK-5 soundmäßig keine entscheidenden Vorteile. Jedenfalls ist das Schalterkonzept der MAG näher am Original !
Anmerkung: Ich habe auf beiden Orgeln den Anfang von With A Little Help From My Friends (Cockerversion) gespielt. Auf der XK-5 ist es mir nicht gelungen den authentischen Sound (den ich im Ohr habe) her zu bekommen. Die Mojo konnte das besser !
Manne