Der Fender Telecaster-User-Thread

So einen Auftrag neme ich nicht an!

Mein Freund Walter auch nicht. Er lackiert alles selbst und würde seine Arbeit niemals freiwillig kaputtmachen. Dieses Gefühl ist dem MA in Fenders Customshop - Massenfertigung wohl fremd...

Aber von vornherein, bevor eine Diskussion startet: Die Gitarren können natürlich sehr gut klingen, das Holz sollte ja schließlich stimmen!

Selbst daran zweifel ich inzwischen, zu groß sind die Streuungen auch in dieser Preisklasse. Irgendwie bekommt Fender das Thema Qualitätssicherung nicht wirklich in den Griff. Bitter, wo doch jeder Kunde das gleiche zahlen soll aber nicht immer den gleichen Gegenwert bekommt.
 
Ich hab kurzzeitig darüber nachgedacht, meine Begeisterung für diese schönen Relics kundzutun, dann sah ich, dass hier zum 1000sten Male die gleiche Relic-Diskussion stattfindet und verlor die Lust.

Und die Geschichte mit der CustomShop Massenfertigung: Wem die Fenders CS-Modelle noch zu "normal", "massenhaft" oder was auch immer sind, der möge zu einem unserer zweifelsohne tollen Gitarrenbauern gehen. Steht doch jedem frei!

Ich bin vollauf überzeugt von meiner CS Relic Strat und ich mute mir zu, empfinden zu können, ob ich für den Preis einen angemessenen Gegenwert bekommen habe. Im übrigen sind die Gitarren nicht kaputt, sondern gealtert. Das kann man mögen, genau so wie man ne grüne Tele mögen kann oder nicht. Ich finde sie ganz toll. Selbt wenn nicht, würde ich mich doch nicht hinstellen und hier verbreiten, dass grüne Gitarren gar nicht gehen, völlig deplaziert sind und was weiß ich...

Grüße

Dave
 
Und die Geschichte mit der CustomShop Massenfertigung: Wem die Fenders CS-Modelle noch zu "normal", "massenhaft" oder was auch immer sind, der möge zu einem unserer zweifelsohne tollen Gitarrenbauern gehen. Steht doch jedem frei!

Ich bin vollauf überzeugt von meiner CS Relic Strat und ich mute mir zu, empfinden zu können, ob ich für den Preis einen angemessenen Gegenwert bekommen habe. Im übrigen sind die Gitarren nicht kaputt, sondern gealtert.
Grüße

Dave

Lieber Dave!
Ich möchte Dir den Spaß an Deiner Gitarre nicht verleiden. Nur, die Gitarren sind nicht gealtert, sondern so beschädigt, das diese FAST so aussehen, wie eine alte. Es gab und gibt Methoden, PU's zu entmagnetisieren so wie 40 Jahre alte. Und Holz so zu behandeln, das es älter klingt. Doch ich bezweifele ganz energisch, das so etwas mit den Modellen geschehen ist. Und das für den Preis von 4000€. Dafür könnte ich 4 gute Gitarren bauen. Das Verhältnis stimmt nicht. Meines erachtens werden die Kunden über den Tisch gezogen.
Gruß Rainer murle1
 
Hallo Freunde, darf ich auch in Euren exklusiven Club der Telebesitzer eintreten? ^_^

Hier mein Neuzugang, vorgestern frisch vom Zollamt abgeholt: Eine '69 Thinline Two-tone Sunburst, MIJ.

 
Ich bin vollauf überzeugt von meiner CS Relic Strat und ich mute mir zu, empfinden zu können, ob ich für den Preis einen angemessenen Gegenwert bekommen habe. Im übrigen sind die Gitarren nicht kaputt, sondern gealtert. Das kann man mögen, genau so wie man ne grüne Tele mögen kann oder nicht. Ich finde sie ganz toll. Selbt wenn nicht, würde ich mich doch nicht hinstellen und hier verbreiten, dass grüne Gitarren gar nicht gehen, völlig deplaziert sind und was weiß ich...

Grüße

Dave

Dave, du hast vollkommen recht, jeder hat das Recht zu mögen und zu spielen was er will. Keiner wird dir hier ausreden wollen, oder einreden wollen, dass deine Relict schlechter als andere Gitarren ist. Wirklich nicht :)

Lieber Dave!
Ich möchte Dir den Spaß an Deiner Gitarre nicht verleiden. Nur, die Gitarren sind nicht gealtert, sondern so beschädigt, das diese FAST so aussehen, wie eine alte. Es gab und gibt Methoden, PU's zu entmagnetisieren so wie 40 Jahre alte. Und Holz so zu behandeln, das es älter klingt. Doch ich bezweifele ganz energisch, das so etwas mit den Modellen geschehen ist. Und das für den Preis von 4000€. Dafür könnte ich 4 gute Gitarren bauen. Das Verhältnis stimmt nicht. Meines erachtens werden die Kunden über den Tisch gezogen.
Gruß Rainer murle1

Man muss einfach beachten, dass dieser zusätzliche Arbeitsschritt sehr kostenintensiv ist, nicht maschinell gemacht werden kann und sicherlich auch einige Zeit dauert. Deshalb die wesentlich höheren Preise.

Letztlich muss aber wirklich jeder selbst entscheiden, ob er eine Gitarre kaufen will die wie neu aussieht, oder wie 50 Bühnenjahre auf dem Buckel aussieht.
Ob ich das "altern" jetzt kaputtmachen oder altern nenne ist mir wenigstens egal, ich mach meine Gitarren selbst kaputt :D
 
Hallo Freunde, darf ich auch in Euren exklusiven Club der Telebesitzer eintreten? ^_^

Hier mein Neuzugang, vorgestern frisch vom Zollamt abgeholt: Eine '69 Thinline Two-tone Sunburst, MIJ.

Oh ja, nice :great:

herzlich willkommen, auch wenn ich noch nicht ganz zum Club gehöre :D
 
Lieber Dave!
Ich möchte Dir den Spaß an Deiner Gitarre nicht verleiden. Nur, die Gitarren sind nicht gealtert, sondern so beschädigt, das diese FAST so aussehen, wie eine alte. Es gab und gibt Methoden, PU's zu entmagnetisieren so wie 40 Jahre alte. Und Holz so zu behandeln, das es älter klingt. Doch ich bezweifele ganz energisch, das so etwas mit den Modellen geschehen ist. Und das für den Preis von 4000€. Dafür könnte ich 4 gute Gitarren bauen. Das Verhältnis stimmt nicht. Meines erachtens werden die Kunden über den Tisch gezogen.
Gruß Rainer murle1

Hi Rainer,

wenn ich deine Antwort lese, fällt mir auf, dass ich daneben lag. Gebe dir vollkommen Recht mit der Definition des Begriffes der Alterung.

Ob Kunden über den Tisch gezogen werden, weiß ich nicht. Es ist ja nun einmal so, dass Kunden das Geld bezahlen, weil sie den Preis für angemessen halten. Es ist ja nicht so, dass Fender irgendwelche falschen Tatsachen behauptet, um den Preis zu heben. Angebot und Nachfrage regeln den Preis.

Ich finde es gut, dass du deine Meinung so fundierst (trifft auch auf burner81 zu!)


Und somit zurück zu den Telecastern und willkommen im Club, gitarrero!

Schöne Grüße

Dave
 
Hi Gitarrero!

Eine sehr schöne Dame - wenn ich mich persönlich auch an das Pickguard der Thinlines erst gewöhnen müsste. Aber Tele in Sunburst ist sehr "stratig"! :great: Glückwunsch

Greetz :)
 
Hallo Peter,

"stratig" sagt man in diesem Thread nicht! ;) :)

Hallo Dave,

ich denke mal, in "unserem Tele Thread" haben wir genug Platz für verschiedene Meinungen. :cool:
Jeder soll seine Tele so lieben dürfen, wie sie ist und wie er es mag.

Dabei darf jeder auch seine Gegenmeinung ausdrücken - und gerade das Thema
Aging / Relic lät dazu ein. Eine künstlich gealtert Tele muss ja per se nicht schlecht sein
und kann "trotzdem" einen atemberaubenden Klang haben.

Ich habe meine Rockinger Tele in 23 Jahren "selbst geaged". ;)
Und die Pickups in ihr sind 25 Jahre alt. Die beiden DiMarzio Humbucker hatte ich vorher in meiner Kasuga Les Paul (PAF und X2N).

Ich frage mich immer wieder, wie solche Relic Teile in 25 Jahren klingen werden.
Ob die künstliche Alterung egal ist, oder sich negativ (oder poitiv?) bemerkbar machen wird.
Und wie reagiert man, wenn man in seine Relic eine Schramme gemacht hat? :rolleyes:
Als (nun mehr) Bassist gefallen mir Sandberg Bässe seht gut - und da kriegt man ja auch Relic Bässe.
Das sieht teilweise echt schick aus!

Der Hals meines 24 Jahre alten "Tele-Basses" (P51 Headstock) hat mittlerweile kaum noch Lack
auf seinem One Piece Maple Neck. Die Rückseite habe ich abgeschliffen, geölt und gewachst.
Aber auf dem Griffbrett geht das mit dem abschleifen ja nicht so (zumindest nicht für einen Deppen wie mich).
Der gesamte Hals hatte 1984 eine dünne seidenmatte Schicht (kein gekleisterter Hochglanz), die jetzt runter ist.
Das Ahorn hat einen richtigen Grauschleier - besonders an den häufig gespielten Bünden.
Mir gefällt dieses "echte Relic". :cool:

Gruß
Andreas
 
Hey!

Also man sagt, dass 10.er weicher klingen. Außerdem ist sicher ein Argument, dass die Finger strärker werden und somit Bends, gerade wenn man mal wegen Sound auf dünnere umstellt, nach kürzer eingewöhnung leichter gehen.

Hoffe ich habe keinen Mist verzapft (wobei ich letzteres persönlich bestätigen kann)!

gruß
 
0.10er Saitensätze klingen einfach gut auf einer Tele (weicher würde ich jetzt nicht sagen, eher voller), sie haben genau den richtigen Zug und sind ein gesundes Mittelding. Und ja, man muss etwas fester zupacken.

Auf den meisten Strats würde ich übrigens 0.11er Saiten spielen... ;)
 
0.10er Saitensätze klingen einfach gut auf einer Tele (weicher würde ich jetzt nicht sagen, eher voller), sie haben genau den richtigen Zug und sind ein gesundes Mittelding. Und ja, man muss etwas fester zupacken.

Nicht umsonst gelten folgende Grundsätze:

Strats und Teles mit 10er Saiten werden dir immer Freude bereiten!

Ein schlechter Hals, welcher 10er nicht hält, ist es wahrlich nicht wert, sein Geld! :D

Ich habe früher immer 9er Saiten gespielt. Eigentlich auf allen Gitarrenmodellen. Seit ein paar Jahren habe ich mich kontinuierlich an 10er Saiten herangeschnuppert und bin nun komplett auf selbige umgestiegen.
Seither kann ich kaum noch verstehen, wie man 9er Saiten spielen kann, da für mich das Spielgefühl mit 9ern mittlerweile nicht mehr ausreichend gut ist und die Abstriche in Sachen Klangfülle und somit auch Klangqualität einfach riesengroß sind!

Man darf das natürlich auch anders sehen...;)

An die 11er habe ich mich noch nicht rangetraut, Martin. Aber vielleicht kommt das ja mit dem Alter...;)

Viele Gitarren sind von Werk aus mit 9er Saiten ausgestattet. Das sind dann meist auch noch die billigsten, die man für Geld herstellen kann. :rolleyes:
Deshalb ist so manches Antesten im Laden mit angerosteten 9er Billigsaiten nicht so aussagekräftig, wie man das gerne hätte.
Ich denke, so mancher "Wolf im Schafspelz" frönt weiterhin sein Ladenhüterdasein, da der Faktor Saiten(qualität) ein sehr wichtiger ist.

Schließlich bilden die Saiten den direkten Kontakt zum Instrument - und das sollte doch der bestmögliche sein! :)
 
Hallo Freunde, darf ich auch in Euren exklusiven Club der Telebesitzer eintreten? ^_^

Hier mein Neuzugang, vorgestern frisch vom Zollamt abgeholt: Eine '69 Thinline Two-tone Sunburst, MIJ.
Ahhh .. :) Sehr schön :great: ... Bis auf die Lackierung eigentlich genau die Tele die ich mir schon länger ersehne als Pendant zu meiner Strat. Herzlichen Glückwunsch zum Fang ;)
 
Möchte hier mal zu mehreren Beiträgen eine Antwort geben:
Zum aging abschließend, natürlich kann jeder das spielen, was er möchte. Nur, eine Gitarre die alt aussieht in den Händen eines 15 jährigen Beginnergitareros ist so unglaubwürdig wie umgekehrt bei einer Band die 40 Jahre auf der Bühne steht ( so wie ich) mit einer nagelneuen hochglänzenden Gitarre. Versteht Ihr, was ich sagen will?
Zum Arbeitsaufwand dieser Technik: Ein Muckerkollege ist sehr viel in Sachen Blues in den USA unterwegs, und als Nebenerwerb "Schreiberling" für alle möglichen Musikerzeitungen. So war er auch in mehreren Firmen und hat die Produktion dokumentiert, mehr oder weniger. Die Metallteile der 7ender "Alt" Gitarren werden mit einer Flüssigkeit behandelt, ich vermute eine dünne Säure, alles andere geht von alleine. Und das Abschleifen und Nacharbeiten der berühmten Stellen, sowie das Einschlagen von Macken, nimmt nur wenig Zeit in Anspruch. Rechtfertigt also keines Falls DEN Preis.
Saiten: Ich erlebe immer wieder, das ich Gitarren zur Reparatur auf den Tisch bekomme, wo die Saiten so "rostig" sind, das man sie als Laubsägenblatt verwenden könnte. Und das aus Sparsamkeits oder Bequemlichkeitsgründen. Leute, das spart nicht. Es wird teuer, irgendwann- wenn neu bundiert werden muß. Also, bitte rechtzeitig wechseln. Klingt auch besser.
Und beim wechseln auf dickere Saiten beachten, die Kerben in den Sätteln sind bei guten Instrumenten sehr fein und eng gearbeitet, damit es nicht "sirrt". Ein Wechsel von 0.9-.042
auf 11er ist ohne Nacharbeit des Sattels nicht zu empfehlen. Die Saiten klemmen und machen Probleme beim Stimmungshalten.Einen Kompromiss habe ich immer gespielt: 9,5 auf 0,44(D'Addario) So, genug Klugschnack, mir tut der Finger weh, vom Tippen.
murle1
 
Und beim wechseln auf dickere Saiten beachten, die Kerben in den Sätteln sind bei guten Instrumenten sehr fein und eng gearbeitet, damit es nicht "sirrt". Ein Wechsel von 0.9-.042
auf 11er ist ohne Nacharbeit des Sattels nicht zu empfehlen. Die Saiten klemmen und machen Probleme beim Stimmungshalten.Einen Kompromiss habe ich immer gespielt: 9,5 auf 0,44(D'Addario)

Moin Murle,

niemand soll oder will auf einen 0.11er Satz wechseln, ich empfehle gerne 0.10 auf 0.46, was auch sattelseitig idR. problemlos möglich ist. Dass ich 0.11er Saiten bei Strats mag, fällt in den Bereich "persönliche Vorliebe", ausserdem wird der Sattel bei einem "Stangenmodell" eh direkt getauscht ;)
 
Hey!

Also man sagt, dass 10.er weicher klingen. Außerdem ist sicher ein Argument, dass die Finger strärker werden und somit Bends, gerade wenn man mal wegen Sound auf dünnere umstellt, nach kürzer eingewöhnung leichter gehen.

Hoffe ich habe keinen Mist verzapft (wobei ich letzteres persönlich bestätigen kann)!

gruß

0.10er Saitensätze klingen einfach gut auf einer Tele (weicher würde ich jetzt nicht sagen, eher voller), sie haben genau den richtigen Zug und sind ein gesundes Mittelding. Und ja, man muss etwas fester zupacken.

Auf den meisten Strats würde ich übrigens 0.11er Saiten spielen... ;)

Nicht umsonst gelten folgende Grundsätze:

Strats und Teles mit 10er Saiten werden dir immer Freude bereiten!

Ein schlechter Hals, welcher 10er nicht hält, ist es wahrlich nicht wert, sein Geld! :D

Ich habe früher immer 9er Saiten gespielt. Eigentlich auf allen Gitarrenmodellen. Seit ein paar Jahren habe ich mich kontinuierlich an 10er Saiten herangeschnuppert und bin nun komplett auf selbige umgestiegen.
Seither kann ich kaum noch verstehen, wie man 9er Saiten spielen kann, da für mich das Spielgefühl mit 9ern mittlerweile nicht mehr ausreichend gut ist und die Abstriche in Sachen Klangfülle und somit auch Klangqualität einfach riesengroß sind!

Man darf das natürlich auch anders sehen...;)

An die 11er habe ich mich noch nicht rangetraut, Martin. Aber vielleicht kommt das ja mit dem Alter...;)

Viele Gitarren sind von Werk aus mit 9er Saiten ausgestattet. Das sind dann meist auch noch die billigsten, die man für Geld herstellen kann. :rolleyes:
Deshalb ist so manches Antesten im Laden mit angerosteten 9er Billigsaiten nicht so aussagekräftig, wie man das gerne hätte.
Ich denke, so mancher "Wolf im Schafspelz" frönt weiterhin sein Ladenhüterdasein, da der Faktor Saiten(qualität) ein sehr wichtiger ist.

Schließlich bilden die Saiten den direkten Kontakt zum Instrument - und das sollte doch der bestmögliche sein! :)


Danke Leute! Hab Thomann ne Mail geschrieben die sollen in meiner Bestellung die .009er gegen .010er tauschen :D

Bis jetzt habe ich auch nur 0.09er gespielt, ich bin mal gespannt auf die Veränderung. :)
 
murle1
  • Gelöscht von j.konetzki
  • Grund: Werbung / e-Bay Link
Ich habe als Tele-Interessierter mal eine Frage an euch Tele-Freunde:

Was sind für euch die klanglichen Gründe, weshalb ihr keine Stratocaster auf den beiden äußeren PUs spielt, sondern eine Telecaster? Also was spricht dafür einen Single-Coil weniger zu haben, als man könnte? Rein technisch ist (bzw. scheint es mir als Neuling) ja so, dass eine Strat eine Tele ersetzen kann, eine Tele aber keine Strat. Aber da ihr alle Telecasters benutzt, denke ich, dass es einen/mehrere Gründe gibt. Was sind das für Gründe? ;)
(Hoffe das passt in den Userthread. Dachte ihr seit die besten Ansprechpartner bei der Frage)
 
Hi pankratz,

für mich hat die Tele im Vergleich zur Strat den wesentlich besseren Bridge-PU Sound. Die Stahlplatte (-schale), in der der PU verschraubt ist, hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf eben diesen Sound. Nicht umsonst gibt es einige Beispiele, die zur Wahrung der Soundvielfalt einen dritten PU in der Mittelposition der Tele spielen, Tele wohlgemerkt! Jerry Donahue wäre da so ein Beispiel und sein Signature Modell lebt ja ein stückweit in der Nashville Telecaster weiter.

Die Strat ist möglicherweise vielseitiger und "windschlüpfiger", wie eine Tele klingt sie nicht, kann sie auch gar nicht klingen. Aber ich hätte z.B. eine teleartige Gitarre, die kann wie eine Strat am Hals und das klingt nicht nachgemacht, sondern besser. Ich mag die Strat wg. den Zwischenstellungen, eine Tele kann sie mir aber nicht ersetzen, sagen wir also als Zweitgitarre ist sie schon nicht schlecht... ;)

PS: Eine schöne Fragestellung übrigens, die ich gerne honoriere :)
 
Was sind für euch die klanglichen Gründe, weshalb ihr keine Stratocaster auf den beiden äußeren PUs spielt, sondern eine Telecaster?
Die ultimative Erklärung von Ray:
Strat und Tele sind zwei Schwestern, und im Blindtest fällt man oft genug rein, wenn man sagen soll, welche grade gespielt wird.

Bei identischen Serien (!) erkennt man bei der Tele natürlich mit viel Erfahrung die Mittelposition Hals-Steg, die gibts bei der Strat ja gar nicht. Dafür ist v.a. Steg-Mitte bei der Strat ziemlich charakteristisch. (clean, ohne Equalizing und Schnickschnack, versteht sich).

Auf dem Hals-PU gespielt kann man sich am schnellsten verhauen, da sind die sich gewaltig ähnlich. Obwohl die Tele-PUs eigentlich weicher übertragen. Am stärksten bei den Vintage-Nocaster-Hals PUs (doppelt soviel Induktivität wie 54er Vintage Strat PUs).

Am ehesten geht die Unterscheidung noch am Steg, die Tele twangt halt :). Wobei man Twang nicht mit Höhen misverstehen soll. Bei gleicher Serie (!) ist die Tele oft sogar fetter, knurriger. Das liegt schon mal an der deutlich extremeren Querstellung des Pickups, der nicht auf der Treble-Seite nach hinten, sondern auf der Basseite nach vorne gezogen ist, und somit mehr Fundament untenrum bietet und einen volleren, nicht so plinkigen Ton wie bei der Strat.

Zudem liegt es an den PUs selber, die meist viel höhere Induktivitäten und niedrigere Resonanzfrequenzen haben als die Strat-PUs aus gleicher Serie (Vintage versus Vintage, Overwound versus Overwound etc.). Bei den Texas Specials fällts besonders auf. Die Tele ist da eindeutig nicht die kleine, sondern die große Schwester der Strat, mit mehr Wumms.

Der Twang bezieht sich eher auf die Anschlagsdynamik. Diesen explosiven Attack kriegt man sonst nur mit bestimmten Techniken hin.

https://www.musiker-board.de/vb/417078-post6.html

[Metaphorik-Modus ON]

Ich empfinde insgesamt die Tele als rauher, ungeschliffener, unbekümmerter, direkter, und die Strat als eleganter feingliedriger.

Die Strat ist beautiful, die Tele pretty.

Die Strat ist das Abendkleid, die Tele ein hübsches, aber unbekümmertes Strandkleidchen.

Die Strat drückt sich eher gewählt und edel aus, kann aber auch gereizt mal richtig fies werden. Die Tele sagt rundherum direkt raus, was sie denkt, kann aber, wenn sie sich bemüht, auch mal sanft und elegant werden.

Die Strat ist ein wenig hochmütig und denkt, sie wäre die Mutter aller Gitarren, die Tele ist einfach frech und hat Chuzpe und kümmert sich einen Dreck um jeden aufgesetzten Schnickschnack.

Die Strat ist Catherine Zeta Jones, die Tele ist Drew Berrymore.

Wenns an der Tür klingelt, und die Strat hat grade nix an ausser Strümpfen und ner Unterhose, dann zieht sie sich einen Morgenmantel an und ruft "moment, ich muss erst was anziehen". Die Tele öffnet dagegen einfach die Tür und fragt "ja, was gibts? Was gucken Sie denn so blöd, noch nie ne Tele in Unterhose gesehn?"

Die Strat such immer erst ein Taschentuch, die Tele zieht die Nase schon auch mal einfach nur hoch.

Die Strat ist diplomiatischer, die Tele eher auch mal politisch unkorrekt.

Die Strat gibt erst mal ne Visitenkarte ab, die Tele kommt einfach zu Tür rein und sagt "Da bin ich".

to be continued...

[OFF]

:D
 

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