Die Schwingungen der Saite hören an den Saitenreitern auf ?
Das wüde ja bedeuten, dass der Teil der Saite hinter den Satenraitern komplett still und starr sein müsste. Das ist aber definitiv nicht so.
Sicher ist, dass der grösste Teil der Schwingungen den Weg über die Brücke auf das Holz findet, aber ein, wenn auch vielleicht nur, geringer Teil über die Verbindung Saitenstummel und dessen Befestigung auf dem Holz, auf das selbige übertragen wird.
Und weil das so ist, spielt die Befestigung der Saite bei der Charakterristik des Tones einer Gitarre eine Rolle. Wie gross diese ist lassen wir erst mal dahin gestellt.
Wenn auch in diesem Thread nicht ganz passend möchte ich zwei Beispiele aus dem Hause Gibson
anführen. Da wäre zum einen die ES335. Wie viele Musiker haben sich die Gitarre von Trapez-Tailpiece auf Stop-Tailpiece umbauen lassen, um eine direktere, knackigere Ansprache zu bekommen.
Ein anderes Beispiel ist das Material des Stop-Tailpiece, welches bei der Les Paul immer diskutiert wird. Würden wir deine Aussage zu Grunde legen, würde es diese Diskussion gar nicht geben.
Mit einem doch recht einfachen Experiment lässt sich übrigens die Schwingung der Saite hinter den Reitern darstellen. Dazu nehme ich besagte ES 335 zur Hand, wo die länge der Saite (hinter den Reitern) noch ca. 10cm beträgt. Nun lege ich mein Plek auf der einen Seite auf den Finger und auf der anderen Seite auf die Saite (hinter der Brücke). Wenn ich nun die betreffende Saite anschlage, müsstest du mal sehen wie das Pleck auf der Saite zum Tanzen anfängt.
Physik ist Physik, und was für die ES 335 gilt, gilt auch für die Tele. Davon ausgehend möchte ich also behaupten, dass die Befestigung der "Restsaite" an der Gitarre die Charakteristik der Selben beeinflusst. Über die Höhe dieser allerdings lasse ich aber mit mir reden.