Der Fender Telecaster-User-Thread

Pickups können den Sound nur beeinflussen und können nicht aus einer nicht klingenden Gitarre eine gut klingende Gitarre machen. Aber natürlich haben sie einen Einfluss auf den Sound. Bei der Wahl der Pickups sollte man schon ganz genau wissen was man haben möchte, sonst hat ein solcher Wechsel keinen Sinn.

Ich hab die Häussel Pickups nie getestet, deswegen möchte ich mir keinen Vergleich zu Leosounds erlauben, aber die Leosounds Pickups sind schon von sehr guter Qualität im Vergleich zum Preis. Ich habe auf meiner Tele MudCats und bin sehr zufrieden mit denen, sie geben mir genau das was ich erreichen wollte, damit sind sie für mich perfekt.

In wie weit sich der Wechsel aber positiv bemerkbar macht, liegt auch an den zuvor eingebauten Pickups. Sind in einer Billiggitarre wirklich billig Pickups eingepflanzt, dann ist es ein großer Unterschied den man durch den Wechsel erreichen kann. Wechselt man in einer American Standard die Pickups, so erreicht man meiner Meinung nur eine andere Soundfärbung und wesentlich geringen Qualitätsgewinn. Die Verbesserungen werden ab einer bestimmten Qualität einfach immer geringer.

Deshalb kann ich nur empfehlen, dem Hype um Pickups nicht zu sehr hinterher zu laufen.
 
ich habe "Billiggitarren" auch bewußt in "..." gesetzt und meinte damit einigermassen gut bespielbare Epiphone,Squier und Yamaha, bei denen sich durch Einbau von bessen PU (damit meinte ich auch keine 300€ Einzelteile, sondern solche,bei denen ein Satz bis zu
150€ kostet)klanglich mehr herausholen läßt

sozusagen als erste UpgradeOption

also keinen Hype um irgendwelche "Edelteile"
 
Pickups habe einen unterschiedlichen Charakter, können aber nur das, was da ist verstärken.
Eine E-Gitarre ist erst mal eine akkustische Gitarre, die einen bestimmten Klang hat, dieser kann mittels Pickups abgenommen und dann verstärkt werden.

Grüße
Dietmar
 
Nein. Eine E-Gitarre ist ein Brett, dass möglichst keine Eigenresonanz haben soll (ganz im Gegensatz zu einer Akustischen Gitarre). Die PUs der E-Gitarre sollen die Saitenschwingung abnehmen, während sich bei einer A-Gitarre die Saitenschwingung auf die Decke überträgt und diese zum Schwingen bringt. Der Korpus verstärkt diese Schwingung. Natürlich ist das (bezogen auf die E-Gitarre) in der Praxis nicht so, zumindest bei Instrumenten aus Holz.

Hierzu sei vll. nochmal mein Freund Walter zur Lektüre nahegelegt:

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/schwingung.html
http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tonabnehmer.html
http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/humbuck.html

Ach, und Lemme gibt es ja doch noch: www.gitarrenelektronik.de
 
Nein. Eine E-Gitarre ist ein Brett, dass möglichst keine Eigenresonanz haben soll (ganz im Gegensatz zu einer Akustischen Gitarre).

Sorry, aber das ist Käse.
Wenn dem so wäre, würde es keinerlei Sinn machen, im Gitarrenbau unterschiedliche Hölzer mit unterschiedlichen Klangeigenschaften zu verwenden. Dann wäre ein akkustisch möglich 'totes' Brett die Lösung und die Klangunterschiede bei E-Gitarren würden ausschließlich durch die Saiten verursacht.

Grüße
Dietmar
 
Ich sehe, Du hast den letzten Satz von mir und zumindest den ersten verlinkten Artikel gelesen.

Um bei Fender zu bleiben, hatte die Auswahl der Hölzer keinerlei praktischen Grund, sondern ergab sich aus der Tatsache, dass nach Ende des II. Weltkriegs viele Hölzer (u.a. Mahagoni) nicht oder nur sehr schwer zu bekommen waren. Leo hat sich nur von dem Gedanken leiten lassen, billig und einfach zu bauen. So klein können Mythen sein...
 
ja, das ist schon richtig, der Zufall ist ja manchmal auch nett ;) dennoch klingt eine Esche- anders als eine Erle-Fender. Nicht so unterschiedlich wie z.B. eine Mahagoniegitarre mit und eine ohne Ahorndecke, aber doch schon deutlich anders.
 
Was ja auch niemand bestritten hat. Trotzdem ist eine E-Gitarre keine akustische Gitarre und sollte es auch niemals sein. Das habe ich gesagt resp. der Aussage von Dir widersprochen.
 
und ich bleibe bei meiner Aussage, dass eine E-Gitarre erstmal eine akkustische Gitarre mit vom Holz, Konstruktion... bestimmten Klangeigenschaften ist ;)
 
Damit widersprichst Du zwar den Leuten, die Gitarrenbau als Beruf gelernt haben, aber es sei Dir unbenommen...
 
...und nach meiner persönlichen Praxiserfahrung, mit den gleichen Pickups (z.B. LeoSounds Mudcats, Fender Nocaster, Fred Stuart Blackguard) in ganz unterschiedlichen Teles (Solidbody aus Erle, Solidbody aus - wahrscheinlich - Pappel oder Linde, Thinline aus Swamp Ash) prägen die Pickups den Sound UM EIN VIELFACHES mehr als das Holz.
Meine Erle-Solidbody klingt mit dem Fred Stuart Blackguard vollkommen anders als mit dem Fender Nocaster-Pickup, und nachdem ich den FS Blackguard in die Thinline verpflanzt hatte, klang die fast genauso wie die Solidbody mit dem Pickup.

Nach meiner Erfahrung prägt den Sound einer E-Gitarre am stärksten der verwendete Verstärker (und bei dem wiederum der Lautsprechertyp), und wenn man den vernachlässigt, dann die Pickupwahl; dann sicher die Art/Konstruktion der Bridge, Mensur, Halsbefestigung; Holz kommt erst unter "ferner liefen" (und da auch mehr das Holz des Halses, als das des Korpusses).
Mit einem einfachen Pickupwechsel z.B. von einem Tele-SingleCoil zu einem P90 in der Halsposition kann man eine gegebene E-Gitarre vollkommen anders klingen lassen, obwohl der Rest der Konstruktion völlig gleich bleibt.

Und wie gesagt: ich spreche hier nicht aus der Theorie, sondern aus persönlicher Erfahrung mit vielfachem Pickupwechsel an unterschiedlichen Gitarren!
 
...und nach meiner persönlichen Praxiserfahrung... prägen die Pickups den Sound UM EIN VIELFACHES mehr als das Holz.
Das sind in etwa auch meine Erfahrungen. Selbst bei gleicher Positionierung und vergleichbarem magnetischem Fenster (Strat, ASAT, sehr brillianter PAF gesplittet, Humbucker mit viel Wumms gesplittet) klingen verschiedene Tonabnehmer völlig unterschiedlich. Die Unterschiede beim Holz sind da schon geringer. Unterschiedliche Hölzer führen nur zu einer unterschiedlichen Gewichtung von Bässen, Mitten und Höhen, die erst beim Vergleich der beiden Extremfälle (Sperrholz contra Purpleheart) weltbewegende Dimensionen annimmt, vergleichbar in etwa mit dem Klangunterschied zwischen Gibson-Style-Humbuckern verschiedener Dimensionierung.

Bei den Boxen dürften das Bündelungsverhalten und die Menge der beim verzerrten Spiel hörbaren Geräuschanteile die größte Rolle spielen, zu steuern über Anzahl und Typ der Lautsprecher. Dem eigentlichen Verstärkerteil messe ich keine so große Bedeutung zu, da ist mein Bodenverzerrer wenig wählerisch. Das ändert sich gravierend, wenn man die Verzerrung am Verstärker selbst erzeugt. Hier habe ich zeitlebens Bipolartransistoren eingesetzt. Der entstehende Zerrklang war dementsprechend, hatte aber durchaus Charakter. Ein Diodenverzerrer mit röhrenartigen Klängen ist da schon eine ganz andere Baustelle (die mir persönlich besser gefällt, deshalb habe ich ihn mir ja auch gekauft). Ziemlich enttäuschend fand ich in dieser Hinsicht einen Übungscombo, den ich vor geraumer Zeit probespielen durfte. Der lieferte gesoftet anmutende Transistorklänge, weder Fisch noch Fleisch.

So gesehen kann ich die Frage, ob der Verstärkerteil wirklich großen Einfluss auf den Klang hat, nur mit einem klaren Jein beantworten.

Wenn schon dann Aluminium, Nickel und Cobald in Barren. ;-)
Das wäre auch eine Möglichkeit: Keine Legierungen einkaufen, sondern nur Aluminium, Nickel, Kobalt, Kupfer und Lack und daraus dann selber AlNiCo und Kupferlackdraht machen. Warum habe ich eigentlich Alnico geschrieben und nicht, wie es richtig wäre, AlNiCo? Passiert mir sonst nie. Kobalt mit D am Ende ist aber auch falsch, während das C am Anfang natürlich in vielen Sprachen korrekt ist.
 
Eine wirklich gute E-Gitarre spielt sich auch schon unverstärkt gut. Das merkt man z.B. daran, wie schnell sie anspricht oder wie gut Pinch-Harmonics gehen. Vor allem bei der Ansprache muss man einmal eine wirklich gute gespielt haben, um zu wissen was gemeint ist. Weiters lässt sich durch trockenes Anspielen der Grundklang durchaus feststellen.

Und diese Eigenschaften kommen auch verstärkt durch, wenn die Tonabnehmer qualitativ gut genug sind. Natürlich färben diese Tonabnehmer unterschiedlich, aber trotz Humbucker wird aus einer Telecaster keine Les Paul, sogar nicht einmal ähnlich und ich beziehe mich nur auf Vergleiche mit Clean-Sounds oder leicht angezerrt. Bei Hi-Gain Sounds wage ich es jedenfalls nicht zu ergründen, welche Gitarre dahinter steckt Aber das ist ja auch bei anderen Effekten so und sollte eigentlich allen klar sein. Allerdings ist es so, dass in Diskussionen um den Klang, der Großteil irgendein Hi-Gain-Gesäge im Kopf hat und andere einen möglichst natürlichen Klang. Für mich trifft jedenfalls Zweiteres zu.

Das hier Verstärker den meisten Einfluß am Klang haben ist auch klar, aber wiederum kann ein Verstärker im Cleansound und mit neutraler Klangregelung die Gitarre kaum verbergen.
 
Danke, das ist das, was ich mit anderen Worten, gemeint habe :great:
 
aber trotz Humbucker wird aus einer Telecaster keine Les Paul, sogar nicht einmal ähnlich


Das liegt aber auch an der unterschiedlichen Bridge-Konstruktion, Mensur, und Halsbefestigung...
Ich wage mal zu behaupten, eine Tele mit gewinkelt geleimten Hals und TOM, und HB-Bestückung würd schon sehr nahe an einen LP-Klang rankommen, auch wenn der Korpus aus Esche wär (der Ahornhals als wesentlich steiferer im Vergleich zu einem Mahagonihals würd sicher schon einen Unterschied machen).

Ach ja, und ich beziehe mich auch auf den Clean-Klang (spiele selber sehr selten verzerrt, und wenn, dann nur bluesig angezerrt...)

Im Teleforum hat mal wer aus Jux und Tollerei eine Gitarre aus MDF gebaut - einfach eine viereckige MDF-Platte, nen Tele-Hals, Tele-Bridge und Tele-PUs drangeschraubt - und die Klang 1A nach einer sehr guten twangigen Tele (trotz des "edlen" Korpus"holzes"...)

EDIT: Hab's gefunden: http://www.tdpri.com/forum/telecast...808-new-body-material-build-w-sound-clip.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Das liegt aber auch an der unterschiedlichen Bridge-Konstruktion, Mensur, und Halsbefestigung...
Ich wage mal zu behaupten, eine Tele mit gewinkelt geleimten Hals und TOM, und HB-Bestückung würd schon sehr nahe an einen LP-Klang rankommen, auch wenn der Korpus aus Esche wär (der Ahornhals als wesentlich steiferer im Vergleich zu einem Mahagonihals würd sicher schon einen Unterschied machen).

Ach ja, und ich beziehe mich auch auf den Clean-Klang (spiele selber sehr selten verzerrt, und wenn, dann nur bluesig angezerrt...)

Im Teleforum hat mal wer aus Jux und Tollerei eine Gitarre aus MDF gebaut - einfach eine viereckige MDF-Platte, nen Tele-Hals, Tele-Bridge und Tele-PUs drangeschraubt - und die Klang 1A nach einer sehr guten twangigen Tele (trotz des "edlen" Korpus"holzes"...)

EDIT: Hab's gefunden: http://www.tdpri.com/forum/telecast...808-new-body-material-build-w-sound-clip.html

Alles schön aussehen tuts ja nicht, aber klingen tut es hervorragend!
 
Alles schön aussehen tuts ja nicht, aber klingen tut es hervorragend!

Aber trotzdem irgendwie irritierend, vor allem der letzte anhaltende Ton ist zu homogen, irgendwie. Hier ist der direkte Link zum Klangbeispiel:
 
alles zweimal durchgelesen: Viel Wahres und viel Unsinn!
Ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen - aber: Fast 300 gebaute E-Gitarren (Bässe) und jahrelanges Probieren mit allen möglichen Hölzern, haben mir andere Ergebnisse gebracht: Das nicht nur die Holzsorte, sondern auch die Dicke, die Form und die Behandlung Unterschiede bringen. Das habe ich mir beweisen lassen durch eine Schwingungsmessung, an die ich "günstig" gelangen konnte. Das habe ich schon einmal im Board berichtet - deshalb nicht noch einmal. Und selbst wenn ich den "Kollegen" K. sehr schätze, bzw. seine Arbeiten - aber bei der Einschätzung widerspreche ich ihm ABSOLUT!
Wenn das so wäre wie er schreibt, wie so schwören dann viele auf geleimte oder durchgehend Hälse? Und ich habe es leidvoll mehrfach festgestellt, das nicht alles, auch wenn es gut ist, zusammen passt! Der Hals macht Schwingungen, ausgehend vom Sattel - der Korpus ebenso, ausgehend von der Brücke o.Ä. Diese Schwingungen arbeiten nun teilweise gegeneinander (Auslöschung) oder zusammen (verstärkter Mittenbereich, oder Bass oder andere Klangfarben.) So unterscheiden sich auch nur die menschlichen Stimmen. Und die unterschiedlichen Tonabnehmer könnendie eine oder andere Klangfarbe besser rüberbringen als andere. Habe auch dieses schon leidvoll erleben müssen( Tonabnehmer der 1. Liga klangen in einer sorgfälltig gebauten Gitarre aus bestem Material ÜBERHAUPT nicht. Als jemand die PU's unbedingt haben wollte in sein Instrument - die Hölle-plötzlich geile Teile. Und die ausgeschlachtete bekam andere- oh Wunder, tolle Gitarre. Also, wenn ich nun Unrecht habe, dann baue ich nur noch aus Pressholz, (bei gleichen Preisen), dann verdiene ich auch mal was dabei.
Damit will ich es belassen, denn ich habe schon wieder etwas losgetreten, was kein Ende nimmt. murle1 (Besserwisser ? )
 
Zuletzt bearbeitet:
In einem Fall von Arbeitswut, habe ich aus "Resten im Lager" innerhalb kurzer Zeit eine Thinline Tele gebaut. Ganz frisch, der Holzstaub hat sich noch nicht gelegt!
Korpus Sumpfesche, mit Boden aus Esche. Hals USA MM Fertigung aus Vogelaugenahorn,
6-fach verschraubt. Vintage Brücke mit Harmonic Saddles. PU's Tele Vintage Set "Van Zandt". Anstelle von Vintage Mechaniken habe ich mal Sperzel Locking Mechaniken eingebaut - ein Vintage Frevel - aber die lagen hier noch! Arbeitszeit vom Beginn bis zum ersten Ton: 11 Stunden (mit kurzen Pausen). Nun bin ich müde und hungrig. Hoffentlich kommt morgen jemand und spielt sie Probe. Wenn ich spiele, klingt alles blöd.
murle1
 

Anhänge

  • PIC02126.jpg
    PIC02126.jpg
    152,3 KB · Aufrufe: 140
  • PIC02125.jpg
    PIC02125.jpg
    195,5 KB · Aufrufe: 156
  • PIC02132.jpg
    PIC02132.jpg
    192,3 KB · Aufrufe: 142
  • PIC02131.jpg
    PIC02131.jpg
    194,1 KB · Aufrufe: 129
Sieht sehr nett aus, hat was. Für was steht MM? Ein bekannter amerikanischer Hersteller von Gitarrenparts?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben