Hallo Felix,
es ist schon etwas dran an deiner Interpretation (ähnliches steht ja auch Rockinger Workshop und bei Wikipedia..)
Aber die von dir angesprochene Verkürzung des schwingenden Teil gilt ja für beide Auflagepunkte der Saite, also 1x am Sattel oben und einmal auf´m Saitenreiter. Das Problem ist doch nun, dass du zwar den Saitenreiter nach hinten verstellen kannst, die Bundstäbe aber nicht.
Beispiel (mal so als Idee):
Sagen wir mal, die schwingfähige Länge einer ,42´Saite beträgt 100%, also 648mm. Das entspricht 324mm vom Sattel zum 12. Bund und 324mm vom 12. Bund zum Saitenreiter.
Nun hast du eine ,52´Saite, deren schwingfähige Länge sich (als Extrembeispiel) um 8mm verkürzt. Also 4mm steifer am Sattel und 4mm steifer am Saitenreiter. Das entspricht 320mm bis zum 12.Bund und 320mm vom 12. Bund zum Sattel.
Und schon befindet sich der Saitenreiter weiter vorne
Wenn nun der gegriffene Ton am 12 Bund höher als der Flageolett ist, steht mehr Spielraum nach hinten zur Verfügung.
Die Tonhöhe selber bestimmst du über den Saitenzug, aber es geht ja um das Verhältnis der Töne und wie man sie in Übereinstimmung bringt. Wenn deine angesprochene Verkürzung der Schwinglänge einsetzt, verschiebt sich (laienhaft gesagt) die ganze Angelegenheit weiter nach vorne.
Ich habe so eine Hardtail Strat.
Bei Normalstimmung funktionieren 42 Saiten gerade so, ich habe sogar noch ca. 1,8mm Reserve. Auch nur einen Halbton tiefer habe ich keine Chance (am 12. Bund relativ o.k, aber weiter oben nicht in zufriedenstellendem Maße).
Verwende ich aber dickere Saiten ist es kein Problem. Und dass Spiel läuft so seit 13 Jahren. Auch bei allen Gitarren ist es so.
Viele Grüße