Es gibt so viele unterschiedliche Strats mit unterschiedlichen Spezifikationen... jeder sollte die spielen, deren Spezifikationen für ihn am besten passen. Dünner Ahornhals, Vintagebünde, Sechspunktvibrato --> MIM Classic 50s. Flaches Palisandergriffbrett, Jumbobünde, outputstarke Pickups, Sechspunktvibrato --> Highway One. So wird ein Schuh draus, und jeder findet seine Traumstrat. Egal woher sie stammt.
Mit diesem Satz, stellvertretend für das übrige Geschriebene: Weihnachtskekse!
Ansonsten sehe ich den Punkt der arglistigen Täuschung, den Fidelsen hier schrieb, nicht erfüllt (oder zu naiv, das kann latürnich auch sein). Nochmal übrigens: nachzulesen das alles beim Tom Wheeler - Die große Stratocaster-Chronik. (Nein, ich verdiene nichts mit dem Vertrieb dieses Buches.)
Fender USA-Strats sollen sich lt. Produkt-Portfolio des Konzerns sehr wohl zu dene MEX unterscheiden. Und zwar über den Preis. Im Normalfall wird das mit Sicherheit auch so bleiben; ich kann mir es jedenfalls nicht vorstellen, in USA einen guten Anwalt auf einen Konzern hetzen zu wollen, weil ich als enttäuschter Kunde beweisen kann, dass dieser Konzern arglistige Täuschung betreibt. Da wäre ich also als Konzern sehr vorsichtig.
Die USA-Strats haben eben als ein zusätzliches Feature unter vielen, wie abgerundete Griffbrettkanten (schrieb hier jemand) oder hochwertige Pickups im Vergleich zu dene MEX, ein anders gelagertes Tremolo usw; Dinge, die - davon gehe ich aus - im Fender-Konzern anhand Nachfragen und eigener Tests beobachtet wurden und werden und in die Produktion mit übernommen wurden bis hin zum Custom Shop.
Die MEXe, denke ich, haben das alles nicht, da sie schlicht und einfach nur den Standard der vergangenen Zeiten repräsentieren sollen mit all ihren "Fehlern und Schwächen". Aber schon die Gänsefüsschen zeigen, dass diese beschriebenen Eigenheiten ja nichts Schlechtes sein müssen - es war eben in den 50ern und 60ern so - oder wenn man es so formulieren will - oder dazumals noch schlimmer hinsichtlich Daten- und Fertigungsstreuungen.
Ich presche jetzt mal weit vor, wissend, mir u.U. Ärger einzuhandeln: die MEXe sind authentischer als die modernen USA-Strats. Weil sie repräsentieren den damaligen Zeitgeist, nur heute weitaus besser gefertigt als damals. Die USA-Strats tun das nicht mehr. Sie spielen aus produkttechnischer Sicht hier und heute, sie haben dazu moderne Zutaten UND Verbesserungen gegenüber damals, sie sind Ergebnis von Kundenwünschen UND heutigen und musikalisczhen Einflüssen jüngeren Datums, usw. Sie sind damit gegenüber den MEXes ERWEITERT; moderner. Das bedeutet aber eben im Umkehrschluss nie, dass die MEXes schlechter sind.
Als die AmStd 1987 herauskam, war sie zu diesem Zeitpunkt wohl das Beste, was der Konzern nach all den Irrungen und Wirrungen vorher in eine Standard-Gitarre packen konnte. Die jetzige - wenn man so will - neue AmStd repräsentiert das wiederum aus Konzernsicht verbesserte Produkt gegenüber der alten AmStd. Anderer Lack, andere Pickups, etc.
Ein Konzern fräst heute, so er ökonomisch schaffen muss (!) mit CNC-Maschinen. Und wenn er clevere Material- und Ersatzteilewirtschaft betreibt und sich keine Riesenlager anschaffen kann, denn das kostet doch alles Geld, so hat er vergleichsweise die gleichen CNCs sowohl in USA als auch Indonesien oder Ensenada stehen. Da wird also mit - ich sage mal 1/10 mm gefertigt. Punkt. Da gibt es keine länderspezifischen Unterschiede mehr in der Qualität - höchstens im Holz - wenn die Holzsorte denn ein Qualitätskriterium überhaupt ist. Man bedenke nur, dass gerade Fender es war, die z.B. Pappel als überaus geeignetes Holz getestet und verwendet haben.
Gruß Michael