DerZauberer
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Es ist und bleibt doch das Dreieck aus "Länge/Tiefe des Sets", "Sicherheit der Performer", und "Anspruch an sich selbst".
Beispielsweise ... Bruce Springsteen hat Teleprompter auf der Bühne, und Monitore am Boden, für sich und alle Bandmitglieder. Sieht man die, wenn man danach sucht? Ja. Fallen die auf, weil die ganze Zeit jemand drauf starrt? Nein. Gibt's da trotzdem Diskussionen drum? JA, gibt Leute/Journalisten die das kritisiert haben. Der geneigte Fan sagt sich aber: "Naja, die spielen Songs von Beginn der Karriere bis heute, die spielen dreieinhalb bis vier Stunden, die sind alle Mitte 60 bis Anfang 70, wenn's der Performance dient, so what?"
https://www.flickr.com/photos/10778445@N02/6408328439
http://www.harrisonline.com/springsteens-teleprompter/
Andererseits... kamen und kommen die allerAllermeisten "Rock"bands mit einer simplen Setlist aus, Songtitel in der zu spielenden Abfolge, vielleicht noch mit Hinweis auf zu verwendendes Instrument oder die Tonart.
https://twitter.com/officialkeef/status/1148293035882680323
Da stellt sich schon die Frage, warum so viele "Hobby"bands für ihr 30- bis 60-Minuten-Set irgendwelche Hilfsmittel außer einem Zettel brauchen (oder: meinen zu brauchen), und wieso die nicht mal ihr "ganzes" 2-Stunden-Set durchspielen können ohne elektronische Hilfsmittel.
Ich rede hier konkret NICHT von "Dienstleistungsbands", also die mit dem richtig riesigen Repertoire - das ist eine andere Kiste, und gerade diese Bands machen sich in der Regel auch mehr Gedanken wie sie das handhaben - und sind oft professionell genug, dass das aus Publikumssicht auch rund läuft.
Bei alles bis 2 Stunden fällt für mich die reine Länge oder Komplexität des Sets als Grund aus. Ja, so ein Zettel oder auch mehr Details geben (falsche) Sicherheit, denn man hat einen Orientierungspunkt und kann im Zweifel immer nachlesen. Ist aber auch ein wenig wie Fahrradfahren - wer nur mit Stützrädern unterwegs ist, wird es nie lernen! Es ist also eine "falsche" Sicherheit, und das verleitet zum "ich klammere mich dran". Wenn der Anspruch an mich selbst, auch als Hobby-Musiker ist, "ich kann unser Set" und der Anspruch an alle in der Band ist "wenn einter rausfliegt, kommt er wieder fix rein und die Band spielt weiter", dann ist genug "innere" Sicherheit da dass man die "externe" Sicherheit außer einer Setlist nicht braucht.
Und es gibt Songs, da war ich selbst der "Wackelkandidat", weil ich mir irgendwelche Bridges oder sonstige Einsätze nicht merken konnte - aber da gab's in der Live-Situation den strengen Blick vom Bassisten Nebenan, oder den Fingerzeig des Sängers, oder das "Ey, denk' dran" vom Drummer hinten, und mit einem leicht verschämten Grinsen ging's dann.
Ich würde also immer schauen, als Band mit einer nicht-gewaltigen Liste an zu spielenden Songs den Anspruch "onstage ist onstage, jeder hat die Setlist mit Tonarten drauf und evtl. noch 1-2 eigene Notizten, und das ist es" zu haben. Das "muss" gehen, und man vermeidet die Technikfalle... im Endeffekt kann man total viel Zeit verwenden, bis alles mit den synchronisierten iPads funzt, in der Zeit hätte man die Setlist auch verdammt gut auswendig lernen können und keiner kommt in die Versuchung drauf zu starren.
Bei allen mit mehr Songs oder mehr Komplexität oder mehr elektronischen Elementen gibt's ja hier im Thread lauter tolle Beispiele, wie es modern und elegant und "alles dabei" trotzdem geht. Da lohnt sich die investierte Zeit und das investierte Geld, um vom Leitz-ordner und Notenpult wegzukommen.
Aber alle, die doch eigentlich nur rocken wollen, sollten genau das tun.
Beispielsweise ... Bruce Springsteen hat Teleprompter auf der Bühne, und Monitore am Boden, für sich und alle Bandmitglieder. Sieht man die, wenn man danach sucht? Ja. Fallen die auf, weil die ganze Zeit jemand drauf starrt? Nein. Gibt's da trotzdem Diskussionen drum? JA, gibt Leute/Journalisten die das kritisiert haben. Der geneigte Fan sagt sich aber: "Naja, die spielen Songs von Beginn der Karriere bis heute, die spielen dreieinhalb bis vier Stunden, die sind alle Mitte 60 bis Anfang 70, wenn's der Performance dient, so what?"
https://www.flickr.com/photos/10778445@N02/6408328439
http://www.harrisonline.com/springsteens-teleprompter/
Andererseits... kamen und kommen die allerAllermeisten "Rock"bands mit einer simplen Setlist aus, Songtitel in der zu spielenden Abfolge, vielleicht noch mit Hinweis auf zu verwendendes Instrument oder die Tonart.
https://twitter.com/officialkeef/status/1148293035882680323
Da stellt sich schon die Frage, warum so viele "Hobby"bands für ihr 30- bis 60-Minuten-Set irgendwelche Hilfsmittel außer einem Zettel brauchen (oder: meinen zu brauchen), und wieso die nicht mal ihr "ganzes" 2-Stunden-Set durchspielen können ohne elektronische Hilfsmittel.
Ich rede hier konkret NICHT von "Dienstleistungsbands", also die mit dem richtig riesigen Repertoire - das ist eine andere Kiste, und gerade diese Bands machen sich in der Regel auch mehr Gedanken wie sie das handhaben - und sind oft professionell genug, dass das aus Publikumssicht auch rund läuft.
Bei alles bis 2 Stunden fällt für mich die reine Länge oder Komplexität des Sets als Grund aus. Ja, so ein Zettel oder auch mehr Details geben (falsche) Sicherheit, denn man hat einen Orientierungspunkt und kann im Zweifel immer nachlesen. Ist aber auch ein wenig wie Fahrradfahren - wer nur mit Stützrädern unterwegs ist, wird es nie lernen! Es ist also eine "falsche" Sicherheit, und das verleitet zum "ich klammere mich dran". Wenn der Anspruch an mich selbst, auch als Hobby-Musiker ist, "ich kann unser Set" und der Anspruch an alle in der Band ist "wenn einter rausfliegt, kommt er wieder fix rein und die Band spielt weiter", dann ist genug "innere" Sicherheit da dass man die "externe" Sicherheit außer einer Setlist nicht braucht.
Und es gibt Songs, da war ich selbst der "Wackelkandidat", weil ich mir irgendwelche Bridges oder sonstige Einsätze nicht merken konnte - aber da gab's in der Live-Situation den strengen Blick vom Bassisten Nebenan, oder den Fingerzeig des Sängers, oder das "Ey, denk' dran" vom Drummer hinten, und mit einem leicht verschämten Grinsen ging's dann.
Ich würde also immer schauen, als Band mit einer nicht-gewaltigen Liste an zu spielenden Songs den Anspruch "onstage ist onstage, jeder hat die Setlist mit Tonarten drauf und evtl. noch 1-2 eigene Notizten, und das ist es" zu haben. Das "muss" gehen, und man vermeidet die Technikfalle... im Endeffekt kann man total viel Zeit verwenden, bis alles mit den synchronisierten iPads funzt, in der Zeit hätte man die Setlist auch verdammt gut auswendig lernen können und keiner kommt in die Versuchung drauf zu starren.
Bei allen mit mehr Songs oder mehr Komplexität oder mehr elektronischen Elementen gibt's ja hier im Thread lauter tolle Beispiele, wie es modern und elegant und "alles dabei" trotzdem geht. Da lohnt sich die investierte Zeit und das investierte Geld, um vom Leitz-ordner und Notenpult wegzukommen.
Aber alle, die doch eigentlich nur rocken wollen, sollten genau das tun.