Ich besitze seit Freitag das iPad und ich werde mal auf ein paar Sachen hier eingehen, möglichst neutral:
1.1 Einsatzbereiche des iPad:
Eines ist klar, das iPad ist kein Laptop-, oder gar ein genereller Computerersatz. Alleine für die Aktivierung und Synchronisierung ist iTunes notwendig, danach könnte man es theoretisch auch für immer komplett ohne Computer einsetzen, sofern man nicht Drucken möchte. Musik, Apps, Filme, Bücher, alles das kann man nach der Aktivierung auch ohne einen Computer direkt auf das iPad herunterladen. Wo nutze ich das iPad? Wo ziehe ich es ganz klar meinen MacBook vor? Letzteres war am Wochenende ziemlich oft der Fall, das liegt bestimmt noch an der Honeymoon-Phase, aber Mails-Lesen, Chatten, Surfen, all das habe ich immer mit dem iPad gemacht. Jetzt gerade sitze ich aber am PC, weil längere Texte dann doch lästig sind, ohne echte Tastatur, wobei das mit der virtuellen Tastatur wirklich sehr gut klappt, besser als erwartet. Es bleibt nicht nur bei der 2-Fingertechnik, 10-Finger klappt auch relativ gut.
Wo ich im Moment auch das iPad vorziehe ist der Bereich "Videos". Sei es Youtube, oder Serien. Das Display des iPad ist der Hammer, ich habe selten so tolle Farben und so eine Bildschärfe gesehen, das iPad wirkt wie ein Fenster in eine andere Welt. Vorallem im Bett ist es ein Genuss Filme anzuschauen. ( Jetzt denkt nichts falsches!) Es fehlen aber noch ein paar Funktionen bei Youtube, so kann man videos nicht nach Hochlade-Datum sortieren, zumindest habe ich das noch nicht entdeckt. Google-Maps, vorallem Google Streetview ist der Wahnsinn mit dem iPad, hier komtm die Wirkung "Fenster in die Welt" wirklich besonders zu tragen!
1.2 Gewicht:
Das Problem des Gewichts wurde bereits angesprochen, ein Stück weit muss ich die Zweifel aus dem Weg räumen, dann aber auch wiederum nicht: Das iPad wiegt knapp 700 Gramm. Es ist nicht dazu konzipiert, dass man es beim spazieren die ganze Zeit vor sich herum trägt und Filme schaut, es ist für den Einsatz im sitzen oder im liegen gedacht und hier fällt das Gewicht eben nicht mehr so sehr ins - Gewicht, genau! Dennoch, sitzpositionabhängig, braucht es seine Zeit, bis man die optimale Position gefunden hat um im Sitzen mit dem iPad zu arbeiten. Johny Ives spruch: "You dont have to fit the iPad, it fits you" stimmt hier also nicht so ganz.
2. Kein Flash
Auf Spiegel-Online gab es am Donnerstag noch einen Artikel, wie lächerlich das iPad ausgerüstet sei, es sei "mickrig", usw. Am selben Tag hat Spiegel-Online dann alle Videos iPad kompatibel auf HTML5 umgestellt. Seit 3 Tagen bin ich auf keine Seite mit Flash gestoßen, ich brauche es nicht. Wer natürlich illegal gestreamte Videos, Spiele oder dergleichen konsumieren möchte, ist auf Flash angewiesen, ich komme bestens ohne aus und mein Akku hält dadurch wirklich lange. ( Im Gegensatz zum MacBook Pro, wenn ich da früher nen Flashvideo angeschaut habe, konnte ich zusehen, wie der Akku immer leerer wurde...)
Energieverbrauch mag eine Seite sein, die andere Seite ist ja wohl ganz klar, dass Steve Jobs mit dem Appstore Kohle scheffeln will, da sind gratis Flashgames nicht gerne gesehen...Was uns zum nächsten Thema bringt:
3. Zensur
Appstore und iTunes unterliegen der Zensur von Apple. Einerseits ist das sehr komfortabel, jede App ist von Apple geprüft und ich weiß, dass ich mir kein Mist auf mein iPad lade. Andererseits: Viele Programme werden nicht zur verfügung gestellt, nicht unbedingt weil sie "versaut" o.Ä. sind, sondern weil sie Apple nicht in den Kram passen. Außerdem ist der Grundstein für eine Zensur im größeren Maße gelegt. Mir persönlcih ist die Zensur im Appstor und bei iTunes egal, solange ich immernoch jede Internetseits besuchen kann die ich möchte und meine E-Mails nicht zensiert werden, und davon ist Apple ja dann doch noch ein Stückchen weit entfernt. Wer auf Zensur seitens Apple verzichten möchte, kann auch sein iPad "jailbreaken", dann können auch andere Apps geladen werden, die Garantie ist dann aber futsch! Ich bin so sehrzufrieden, wie es ist.
4. Kein USB-Anschluss, kein Drucker betrieb möglich, generell schlechte Ausstattung
Das iPad hat keinen USB-Anschluss und ich brauche auch keinen, ich möchte damit Surfen, Mailen, Chatten und ein paar Videos gucken, vielleicht mal ein Spiel spielen. Einzig die Videos möchte man vielleicht per USB Stick auf das iPad bekommen, aber diese müssten ohnehin vorher vmtl. ins iPad Format konvertiert werden, d.h. am Computer bearbeitet werden, da kann man dann auch gleich die Datei von iTunes Synchronisieren. Klar, es ist ein Mangel, es hat nunmal keinen USB-Anschluss, ich halte das aber nicht für dramatisch, ich schiebe nicht oft Daten hin und her. Schlechte Ausstattung: Nur 16 GB bei 499 Euro. Wer eine externe Festplatte will, soll sich eine Kaufen. Das iPad dient mir als Surf-Mail-Chat Maschine, da wird nicht viel Platz gebraucht. 16Gb reichen für meine liebste Musik und Filme locker aus, generell also eine Frage des Einsatzbereichs des Tablets.
Drucken geht nicht, ist blöd. Jobs sagt, dass dran gearbeitet wird.
5. Kaufen?
Was man wissen muss, wenn man mit dem Gedanken spielt, ein iPad zu kaufen: Es ist ein absolutes Konsum-Gerät. Das heißt, es sind auch Mehrkosten damit verbunden. Nicht zwingend, aber das fängt bei einer schönen Tasche für das iPad an, und dann wird man ich bestimmt mal eine App runterladen, einen Film kaufen/leihen, das Gerät verleitet dazu, es wurde so konzipiert und es macht einfach Spaß Inhalte mit dem iPad zu nutzen. Der Preis ist natürlich saftig, die angepriesene Alternative "WeTab" wird laut Amazon aber auch 450 Euro kosten und wenn ich mir die Bilder vom WeTab auf Amazon anschaue, weiß ich auch, warum ich dann doch lieber das iPad nutze: Es ist sehr gut designt, es ist klar strukturiert. Und ich bin sehr gespannt auf die Touch-Technologie vom WePad, die muss erstmal mit der von Apple mithalten und da liegt die Messlatte sehr, sehr hoch. Ich habe noch kein annähernd so gutes Multitouch-Trackpad wie bei meinem MacBook in der Handgehabt, und ich hatte schon Dell etc in der Hand, beim iPad ist der Komfort wirklich sehr gut. Auch das Panel ist unglaublich, auch hier bin ich gespannt, ob das WePad die gleiche Qualität erlangt. Sicher kann man da nur sein, wenn man abwartet. So viel zum Thema iPad vs WePad.
Ob man generell ein Tablet braucht ist eine andere Frage. Wirklich brauchen, sowas gibt es beim Tablet nicht, jeder hat ja wohl einen Computer, damit kann man alles erledigen, was man mit dem Tablet erledigen kann. Aber brauchen im Sinne der Verbesserung des Alltags, des Luxus und auch um sich einfach was zu gönnen, dafür ist das Tablet und insbesondere das iPad wie geschaffen.
Bei Fragen könnt ihr mich gerne anschreiben