Das ist etwas was häufiger berichtet (und auch bemängelt) wird, dass bei Modeling Verstärkern die Unterschiede (und auch Qualitäten) zwischen verschiedenen Gitarrentypen ziemlich übergebügelt werden.
Ich spiel regelmäßig meine unterschiedlichen Gitarren (nicht so viele wie Miles hat
) sowohl über Röhrenamp, Transistoramp, POD über die PA und Toneport zum Recorden am PC. Ich les dieses Vorurteil öfter, hab diese Erfahrung aber noch nie gemacht.
Also soll heißen moddeling ist ja schön und gut, aber an einen guten röhrenamp reicht das einfach nicht ran.
Ich seh das genau umgekehrt. Ein Röhrenamp hat genau einen coolen Sound, ein Modeler hat je nach Modell mehrere bis viele coole gemodelte Sounds. Darum ist der Modeler vielseitiger. Wenn auch die gemodelten Ampsounds nicht 100%ig gleich klingen wie die originalen Vorbilder, sie klingen sehr gut - und nur darauf kommt es mir an. Nicht darauf, dass sie exakt gleich klingen.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich auf beiden Welten einzulassen.
Ist spannend, kein Wettkampf bei dem man verliert, wenn man aufs "falsche" Pferd setzt.
Wenn man live spielt und einen HiWatt, einen Vox AC30, eine Plexi, einen Fender Bassman, einen JCM800 & einen SchießMichTod verwenden will, ist man mit einem Modeler im Vorteil. Und im Bandmix gehen die Nuancen, an denen man getüftelt hat, sowieso zumeist unter. Was nicht heißt, dass man nicht an seinem Sound feilen soll. Nur sollte man nicht enttäuscht sein, dasss das Publikum das in der Regel nicht bemerkt oder honoriert. Die wollen einfach gute Musik und Unterhaltung. Man sollte als Fan von Röhrenamps auch daran denken, die Rowdies zu organisieren, die die 10 Röhrenamps schleppen, aufbauen, mikrofonieren ... und beim Abbauen noch gerade stehen können!