Da sprichst mir du mir aus dem Herzen.
Als Gitarrenlehrer hast du bestimmt schon viel Erfahrung mit Kids die früh mit dem Gitarrenspiel anfangen.
Ich bekomme 1x in der Woche Besuch von einen 7Jährigen Jungen der unbedingt E-Gitarre spielen will.
Anfangs hab ich ihm das versucht das auszureden, keine Chance.
Nach ein paar Versuchen mit Noten u. Tab´s zu lernen wird der wohl schnell die Gitarre anfangen zu hassen.
Jetzt hab ich mal versucht ein einfaches Lied von CD mit ihm nachzuspielen. Das ist genau sein Ding.
Momentan ist der noch total begeistert dabei (seit 4 Wochen).
Ich bin mir jetzt nicht so sicher wie ich weiter machen soll. Haste da ein paar Tips aus deinem Erfahrungsfundus?
Es spricht absolut NICHTS dagegen mit der E-Gitarre zu starten.Da habe ich genug von.Alles das Gleiche.Zumindest wenn man im Akustischen Bereich von einer Westerngitarre ausgeht.
Bei einer Konzertgitarre(Nylon) ist die Saitenlage meistens DAS Hindernis schlechthin.Gefolgt vom Hals der so breit ist wie eine Landebahn.
Auf der anderen Se(a)ite sind Stahlsaiten für manche wie ein Eierschneider an den Fingern.Da muss man halt auch sehen wie das Anatomisch passt.(Lange Finger,gelenkig,Hornhaut etc.)
Na ja...Ansonsten.....Keine Ahnung ob das immer so auf jeden übertragbar ist.Ich lasse mir immer erstmal erzählen was mein Gegenüber alles schon so gemacht hat musikalisch.
Und dann gibt es da eben zwei Abteilungen: "Kann schon etwas" und "kann nichts"
))
Bei "Kann schon etwas" relativiert sich das "kann schon etwas" meistens in ein "pfuscht sich so durch die Akkorde"
Was dann natürlich Automatisch ein Downgrade zum : Kann nicht wirklich etwas" wird
Also: Bei NULL anfangen.Egal wie Langweilig.Ich sage mir ja immer folgendes: ICH wurde zum Schüler geordert aus einem einzigen Grund
ER will Gitarre lernen.Also bestimme ICH ob der etwas kann oder nicht und
ICH bin im Unterricht der Maßstab.NICHT YouTube oder "n Kumpel"
Wenn dein Schüler grad ein Lied mit Dir von CD lernt kann ich nur sagen:"Besser gehts nicht"!!! Denn genau SO mache ich das auch.
Vorteile:Es ist ein Muster vorhanden an dem man sich orientiert und man kann mitspielen zur CD.
Aber das geht eben nur wenn der Schüler ein Mindestmaß an Grundkenntnissen erlernt hat.(Meine Meinung.Alles andere ist Terror für die Lehrkraft)
Ich frage meine Schüler immer was sie machen wollen und verstehe meinen Unterricht als Hilfe zur Selbsthilfe.Ich komme nicht an und sage:"Heute machen wir das und das."
Bin doch nicht bescheuert.Selbst ist der Mann.Die sollen mal schön gucken auf was die Bock haben und mich meinetwegen auch mit Emails überschütten.Da sehe ich wenigstens wer es Ernst meint und wer nicht.
Dann wird sortiert: "Realistisch" oder "Utopisch".Am Anfang ist alles erstmal "Utopisch" und genau SO muss man das meiner Meinung nach den Leuten auch sagen.
Immer die Wahrheit sagen und nix vormachen.Wer dann dabei bleibt, der bleibt in der Regel für länger
Das das alles nicht die Bohne etwas mit Blues zu tun hat muss ich denke ich nicht extra erwähnen.....Denn "Blues" im weitesten Sinne juckt die Kids eher nicht.Alte Oppa Musik ist noch das harmloseste was da an Kommentaren kommt
Es geht hier in 99 Prozent der Fälle um die Charts und Classic Rock Dinos....
"Adele","Norah Jones",Robbie Williams","Oasis","Metallica","Whitesnake","Limp Bizkit", "The Who", "Lynyrd Skynyrd"..........the list goes on and on and on and on........
So ist jeder Musikwunsch auch für mich selber immer wieder eine Herausforderung.Was habe ich nicht schon alles für einen Müll lernen müssen, nur um es den Kids zeigen zu können.
Auf der anderen Seit führt es mich auch immer wieder an Lieder und deren verschiedenen Versionen, die ich absolut toll finde.
So spiele ich mit einer Schülerin zur Zeit von Adele"Rollin in the Deep" in einer grandiosen Akustikversion....Das macht Mega Spaß!
So long