Ralinem
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Hm - weniger feucht flöten......Ich muss meine Lehrerin unbedingt darauf ansprechen, wie man weniger feucht flötet. Ich muss jetzt nämlich schon die dritte meiner Flöten nach nur wenigen Monaten zum Nacharbeiten schicken, weil der Block zu stark gequollen ist. Verschiedene Flöten, Hersteller und Hölzer, das Problem muss also bei mir liegen...
Ich finde aus auch sehr auffällig, dass Du sagst, dass die 3. Deiner Flöten am Block aufgequollen sind - da kommt der Fehleranalyst in mir wieder zum Vorschein. Vieles spricht für einen systemischen Fehler bei Dir, wie Du schon schriebst, "verschiende Hersteller und Flöten", dabei eben auch hochpreisigere von guter Qualität, so dass man da eher davon ausgehen kann, dass die verwendeten Materialen und damit auch der Block sorgfältiger ausgesucht werden, als bei 08/15-Modellen.
Andererseits ist es ja auch nicht ungewöhnlich, dass Flöten nachgearbeitet werden müssen.
Ich fasse mal zusammen (Infos, die ich gesammelt oder aus eigener Erfahrung gelernt habe) zum Thema Heiserkeit und Quellen des Blockes:
1. Anwärmen:
Die Physik kann man nicht insofern austricksen, dass die warme Atemluft mit Luftfeuchtigkeit gesättigt ist und dann mit einer kälteren Flöte, bzw. Kopfstück und Block, trifft und dort Feuchtigkeit kondensiert. Da hilft dann wirklich nur Vorwärmen, damit der Temperaturunterschied möglichst gering wird.
...und für alle Kunststoff-Flöten eben noch einmal wichtiger, da die Oberfläche sehr glatt ist und kein Block existiert, so dass sich leichter einzelne Tropfen im Windkanal bilden können.
2. Speichelfluss
Das andere ist Vermeidung von zusätzlichem Speichelfluss - wie auch schon genannt Schnabelhaltung, Essen/Trinken, evlt. auch zu harte Artikulation mit harten Dentalen (T) (das war bei mir anfangs der Fall).
3. Blockeigenschaft / Aufnahme und Weiterleitung des Kondensats
Der Block aus Holz kann durch die Feuchtigkeit quellen - Holz lebt und wenn es passiert, kann man nur nacharbeiten lassen.
Im Idealfall nimmt der Block etwas Feuchtigkeit auf und bildet einen feinen Film, der die Feuchtigkeit ins Innere der Flöte befördert. Schmale Windkanäle (wie die Rottenburghs) können leichter gestört werden, als wenn man einen hohen Windkanal mit viel Luftdurchlass hat. Innerhalb der ersten 5-15 min des Spieles sollte die Unterbahn des Windkanals, die durch den Block gebildet wird, gleichmässig durchfeuchtet sein.
Bei Problemen mit der Flöte kann man ja immer mal einen Blick durch den Labiumaufschnitt werfen, ob die Feuchtigkeit bis zum Windkanalende vorgedrungen ist.
Das habe ich sehr oft bei meinen eigenen Problemen mit meiner Rottenburgh Birne gemacht, s. Thread. Anfangs kam der Feuchtigkeitsfilm nur bis zu den Ecken und floss dann nicht richtig ab; die Feuchtigkeit blieb allein im Block, die Flöte verstopfte schnell und zuletzt quoll der Block dann auf und arbeitete.
In der Einspielphase ist es nicht ratsam, das Kondensat abzusaugen, also gegen den normalen Luftstrom zurückzuziehen, sondern eher weiterzuspielen, bis sich der gleichmässige Film bis zum Ende des Blockes gebildet hat (siehe auch Löbner-pdf), ein Darüberhinwegspielen oder aber "die Flöte nach unten durchzublasen" (siehe Löbner-pdf).
Ferner ist ein typischer Fehler (wie auch M. Löbner und andere schreiben), dass am Anfang zu vorsichtig geblasen wird, der "Arbeitspunkt" der Flöte nicht richtig getroffen ist. Wenn man eine Flöte mit einem weiten Windkanal hat und bei einem Stimmgerät ständig weit unter der Nenn-Stimmung ist, ist das ein Indiz dafür, dass zu vorsichtig geblasen wird. Ein höherer Luftdurchsatz verändert natürlich auch die Feuchtigkeitsverteilung im Windkanal.
Bei Kunststoffflöten hilft gegen Heiserkeit, rechtzeitig das evlt. auftretende Kondensat zurückzusaugen. Oder auch bei Holzflöten in einer späteren Spielsituation (z.b. Konzert). Meine Lehrerin hat mir schon vorgemacht, wie man zwischendurch in einer Atempause leicht absaugen kann, ohne dass das jemand mitbekommt (ich kriege das noch nicht so elegant hin).
Im Unterricht habe ich nicht immer die Gelegenheit, so vorzuwärmen, wie ich das zu Hause mache - ausserdem ist der Unterrichtsraum sehr kühl, so dass ich leicht nach längerem Spiel etwas Probleme mit dem Kondensat bekomme, oder ein Wechsel der Flöte etc.
4. Spieltechnik:
Im Laufe der Zeit verbessert sich Spieltechnik, Artikulation, Blasdruck, Vermeidung von Speichelfluss.
Aber bewusst "trockener Spielen" (bezüglich Kondensation der mit Feuchtigkeit gesättigten Atemluft)...?? Da bin ich etwas ratlos.
5. Trocknung nach dem Spiel:
Dazu wurde ja auch viel geschrieben und gepostet.
Ausblasen des Windkanals und ggf. Auswischen der Flöte - da gibt es ja auch verschiedene Meinungen, ob das Wischen überhaupt sinnvoll ist.
Flöte an einem geeigneten Ort und auseinandergebaut trocknen. Aber was ist jetzt ein geeigneter Ort?
Ich habe mir zunächst einmal ein Thermometer mit Hygrometer gekauft, um die Umweltbedingungen überhaupt einmal zu erfassen. Allgemein wird eine rel. Luftfeuchtigkeit von 50-60% empfohlen. Ich denke auch, dass der Trocknungsprozess am besten schonend an der "frischen Luft" bei dieser moderaten Luftfeuchtigkeit von 50-60% passiert, ohne zu große Luftfeuchtigkeitsunterschiede.
Ich selbst hänge die Flötenköpfe nach dem Spiel auf dünne Holzstäbe in einem Trocknungsgestell senkrecht auf und lasse sie dort, bis ich sie am nächsten Tag wieder spiele.
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