Jetzt muss ich ja auch mal meinen Testsenf dazu abgeben:
A: Rauschen
Eindeutig ein Pluspunkt.
Auf Komplett-Bypass ist das Ding absolut unfärbend. Bei mir hängt der im Preloop vom GT, und wenn ich den Loop ausmache, ändert sich da nix. Absolut nix und garnix.
Wenn die "Mastersektion" (Level und die beiden Cuts) an ist, aber die 5 Filter aus, ändert sich auch nix.
Wenn alle Filter im Regelweg sind, aber die Level auf 0db stehen, ändert sich eigentlich auch nix. Ist bei mir wie Bypass.
Fazit:
Wenn man die Filter auf Absenkung oder Anhebung stellt, ändert sich bei kleinen und mittleren Werten auch kaum was (naja, ausser der Klangveränderung, aber die ist ja gewollt
). Bei Level-Maximalwerten verstärkt sich leicht das Grundrauschen. Interressanterweise bei mir auch bei Absenkung.
Fällt aber nur auf, wenn man alles aufreisst und kein Tonsignal anliegt, ansonsten wird alles überdeckt.
Unterm Strich in Punkto Rauschen oder ungewollte Klangveränderung: absolut tauglich. Da jibbet nix zu meckern.
B: Master-Sektion
Der Level-Regler funktioniert prima. Die In Out Anzeige auch. Wobei ich es noch nicht geschafft habe, das Ding bis auf +18 db zu übersteuern
Obwohl das Ding ja für Line-Pegel gedacht ist, kann man ihn direkt zwischen Gitarre (hochohmiges Signal) und Amp-Eingang hängen. Und sogar, ohne am Level-Regler gross auszugleichen. Wenn ich die Lautstärke exakt anpassen will, dass mein Setup mit und ohne EQ gleich laut ist, steht mein Levelregler auf 0db oder ne Winzigkeit auf +. Mach ich meinen Loop dann aus, hört man keine Änderung. Perfekt.
Hängt der PEQ im Loop, muss ich sogar leicht absenken...
Die beiden Cutfilter sind imho nicht sooo von Nutzen, weil die Flankensteilheit zu schlecht ist. Setze ich den Lo Cut auf 75, nimmt mir das bereits bissel Bassfundament weg. (obwohl eine Gitarre unter 80 Hz nix überträgt). Selbst bei 50 hab ich noch das Gefühl, dass minimal was flöten geht.
Der Hi Cut ist natürlich besser, da kann ich über 10kHz alles verlustfrei kicken.
C: Filter-Sektion
5 Bänder reichen. Will man traditionell filtern (also wie mit einem kleinen graphic-EQ), stellt man halt auf ne 1/3 bis 2/3-Oktav- Bandbreite und entsprechende Centerfrequenzen, dann hat man nen EQ wie z.B. der kleine 6-Band MXR. Für viele Anwendungen reicht das ja schon.
Wirklich interessant wirds aber, wenn man bewusst einen bestimmten Bereich behandeln will. Z.B. nur Höhen. Da kommt man mit nem Shelving-Filter wie an nem Amp, der einfach alles über einem bestimmten Wert anhebt, nicht so weit. Und die kleinen graphic EQs wie MXR und Co sind auch zu ungenau bzw die Bänder liegen einfach zu weit auseinander. Und die fixe Bandbreite passt halt auch nicht immer.
Mit dem PEQ, der netterweise weit überlappende Filter hat, kann man dagegen wunderbar zaubern. Ist wirklich ein Riesen-Unterschied, ob man, bei gleicher Bandbreite, bei 4 kHz oder 5kHz anhebt. Oder aber, ob man bei ein und der gleichen Centerfrequenz 0,3 oder eine Oktave als Bandbreite hat. Ne Zeitlang rumprobieren, und man hat auf einmal nen perligen Cleanklang, der trotzdem nicht kratzt oder harsch ist.
Wer auf Extreme, v.a. im Zerrbereich steht (Mörderscoop oder nasalen Mittenton), kommt auch voll auf seine Kosten. PU-Out of Phase-Schaltungen oder Fixwahs kann man sich sparen
Interessanterweise geht das schon ganz gut, wenn man den PEQ
vor dem Amp bzw. der Zerre hat. Hängt man ihn in den Loop, gehts natürlich noch extremer. da kann man das fertige Signal dann bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln.
Wenn das GT-Pro nicht nen sehr guten EQ (2 x cut, 1 x high shelving, 1 x Low shelving, 2 x Vollparametrik von 20 Hz bis 10 kHz) für jeden Patch, das gleiche zusätzlich noch mal als FX, und dann sogar noch mal nen Master-EQ mit der gleichen Ausstattung zur aktuellen Umgebungsanpassung hätte, wäre der PEQ für mich jetzt wohl essentiell geworden. Der kann einfach mehr als die kleinen Bodentreter.
Nachteile:
1: Wer ihn nicht als Master-EQ zur allgemeinen Anpassung, sondern aktiv zur Klangformung benutzt, wird für jeden Kanal/jedes Preset einen eigenen brauchen. Dauernd dran rumzudrehen macht, ausser vielleicht für Recordingzwecke, kaum Sinn. Allerdings hat man das Prob bei Bodentretern ja auch. Hier haben nur die EQs, die pro Preset schaltbar sind, die Nase vorne.
Puristen, die nur einen Zerrkanal und einen cleanen Sound brauchen, können mit zwei PEQs sicher glücklich werden. Ist immer noch billig
Für Midileisten-Freaks macht er aber wohl nur als Master-EQ einen Sinn. Oder für EINEN Kanal, bei dem man irgendwas völlig freakiges haben will.
2: Kein Remote-Schalter. Logisch, ist ja ein PA-Teil. Wenn man also fernsteuern will, muss ein Looper her.
Fazit:
PS: als Notchfilter isses doch nicht so das Wahre, aber dafür kann er nix. Mit viel Geduld kann man hier und da was hinbiegen, aber den 50Hz Brumm (samt seiner Kollegen bei 100, 200, 400, 800....usw) kriegt man nicht weg. Schmalbandig störts den Ton nicht, nützt aber nix. Breitbandiger machts zuviel Ton kaputt.