Im Laufe der Zeit musste ich auch feststellen oder sogar lernen, dass ich aus fast jedem Equipment ansatzweise den Sound heraus bekomme den ich möchte.
Da ich eben weiß wie ich klingen möchte und es dementsprechend einstelle.
Der Rest ist eben meine Spieltechnik, die natürlich erheblichen Einfluss auf den Sound hat.
Du beschreibst da etwas, was wir alle durchmachen oder durchgemacht haben, selbstverständlich auch die Berufsgitarristen.
Es gibt dieses abartig vielfältige Angebot, die Millionen von Ratschlägen, was gut und schlecht sein soll, trotzdem entscheidet letztlich immer unser Hirn mit seinem Gehör, was gut und brauchbar klingt.
Den Klang kann man bei der Kette E-Gitarre-Effektpedale-Amp extrem vielfältig einstellen, das muss man verstehen und erlernen, was dann zu welchem Stil und zu welcher Spielweise passt.
Ich selber dachte als Anfänger auch noch schwarz-weiß. Man braucht dieses und jenes, das Zerrpedal klingt oder eben nicht. Die Wahrheit ist aber, ich habe noch gar kein völlig Unbrauchbares in den Fingern gehabt, war früher aber nicht wirklich willens oder in der Lage zu begreifen, dass ein einfaches Distortionpedal nicht nur 1-2 brauchbare Einstellungen hat, sondern 20 oder noch mehr.
Seid ihr noch auf der Jagd nach dem nächsten Equipment, das euch nach vorne bringt, oder seht ihr es eher wie ich mittlerweile?
Ich kaufe nur noch bei Bedarf und wenn der Preis stimmt.
Praktisch ist das nicht mehr viel.
Und woher kommt überhaupt dieses Bedürfnis? Ist das unterschwelliges Marketing der Hersteller?
Oder ist das einfach natürlich?
Nach etwas Besserem zu streben, halte ich durchaus für legitim und natürlich. Dass das allerdings im Können, dem Fortschritt in der Spieltechnik und dem richtigen Einsetzen von vorhandenem Equipment liegen könnte, kommt vielen nicht in den Sinn, weil auch zahlreiche Profis als Influencer das Gegenteil suggerieren. Damit lässt sich ordentlich Geld verdienen und viele geben es auch gerne aus, vor allem, wenn anstatt der Bühnenkarriere mit viel eigener Kreativität dann doch nur das möglichst perfekte Kopieren eines favorisierten Star-Gitarristen im eigenen Kämmerlein drin ist. Schade eigentlich.