Anspruch vs. Fähigkeiten

  • Ersteller georgyporgy
  • Erstellt am
Naja, wahrscheinlich bin ich nicht Profi genug, das beurteilen zu können. "Endlose Studiosessions mit Kopfschmerzen usw." sind mir daher bisher erspart geblieben.
Wenn ich denn 'mal im Studio war, fand ich es eigentlich immer sehr anregend und überhaupt nicht anstrengend. Aber wenn man natürlich ständig im Studio 'rumhockt, kann es nervig werden.
Aber gut, so hat eben jeder seine Ansprüche.
 
Im Buch "the soul of tone" wird auch eine lustige Anekdote überliefert. Ritchie Fliegler (u.a. Marketing Boss bei Marshall, dann bei Fender, also quasi der Mann, der fast alle erfolgreichen Amps der letzten 20 Jahre verantwortet) ist zu Gast bei Mick Ronson. Der hat einen alten Marshall, Fliegler spielt ein bisschen drüber und sagt: "Dein Amp klingt einfach scheiße, Mick. Ich könnte Dir einen wesentlich besseren besorgen." Mick Ronson darauf: "Offensichtlich war er gut genug für zig Nummer Eins Alben und Touren mit David Bowie, Mott The Hoople, Elton John, Bob Dylan und noch ein paar andere. Keiner hat gesagt, dass mein Sound scheiße ist".

So sinngemäß jetzt :)
 
@emptypockets:
Die Formulierung meinerseits war natürlich sehr überspitzt. Ich meine damit einfach, dass es bisher bei mir so war, dass ich im Studio war weil die Band das wollte. Ich dagegen würde wie gesagt bevorzugen daheim aufzunehmen wenn die Motivation dazu da ist (meist wenn der Song gerade neu ist) und das alles irgendwann zu einem Album zusammen zu fügen. Aber wenn ich im Studio sitze und am Besten auch noch einen engen Zeitplan habe, dann empfinde ich das als Tortur und wenig spaßíg.

Bin übrigens weit davon entfernt Profi oder auch nur Semiprofi zu sein. Aber das sind meine Erfahrungen bisher mit Aufnahmen.
 
Der hat einen alten Marshall, Fliegler spielt ein bisschen drüber und sagt: "Dein Amp klingt einfach scheiße, Mick. Ich könnte Dir einen wesentlich besseren besorgen." Mick Ronson darauf: "Offensichtlich war er gut genug für zig Nummer Eins Alben und Touren mit David Bowie, Mott The Hoople, Elton John, Bob Dylan und noch ein paar andere. Keiner hat gesagt, dass mein Sound scheiße ist".

Wen interessiert der Amp, wenn die Musik gut ist? Könnte man dazu sagen..
Allerdings sind Amps, wie die gesamte Elektronikkette, ein wage Größe. Zuviele Toleranzen, alternde Bauteile, schlechte Verschleißteile, schlechte Modifikationen und Instandsetzungen. Insofern könnte der Amp wirklich scheisse geklungen haben, weil er einfach schlechte Röhren drin hatte, vielleicht war auch der Volumepot durch einen minderwertigen ausgetauscht oder ein relevanter Kondensator scherte aus, ein Widerstand hatte seinen Wert verloren.
Daher ja auch die Suche nach dem Ton, den es nicht gibt. Man müsste, um das ernst zu meinen, nicht nur verwendetes Equipment seiner Vorbilder kennen, sondern jeden Potiwert in der Kette, jeden Kondensatorzustand und alle Widerstände bis auf das Ohm genau.. und all das nachbauen, mit selektierten Bauteilen. Sinnvoll ist das nicht und es würde Unsummen kosten. So weit treiben es nur wenige, da ist es praktischer anhand von Markennamen über gut und schlecht zu entscheiden, selbst wenn man keine Ahnung davon hat, wie moderne (Röhren-)Amps wirklich funktionieren.
 
Wen interessiert der Amp, wenn die Musik gut ist? Könnte man dazu sagen..
Allerdings sind Amps, wie die gesamte Elektronikkette, ein wage Größe. Zuviele Toleranzen, alternde Bauteile, schlechte Verschleißteile, schlechte Modifikationen und Instandsetzungen. Insofern könnte der Amp wirklich scheisse geklungen haben, weil er einfach schlechte Röhren drin hatte, vielleicht war auch der Volumepot durch einen minderwertigen ausgetauscht oder ein relevanter Kondensator scherte aus, ein Widerstand hatte seinen Wert verloren.
Daher ja auch die Suche nach dem Ton, den es nicht gibt. Man müsste, um das ernst zu meinen, nicht nur verwendetes Equipment seiner Vorbilder kennen, sondern jeden Potiwert in der Kette, jeden Kondensatorzustand und alle Widerstände bis auf das Ohm genau.. und all das nachbauen, mit selektierten Bauteilen. Sinnvoll ist das nicht und es würde Unsummen kosten. So weit treiben es nur wenige, da ist es praktischer anhand von Markennamen über gut und schlecht zu entscheiden, selbst wenn man keine Ahnung davon hat, wie moderne (Röhren-)Amps wirklich funktionieren.

Leider kommt Deine messerscharfe Analyse möglicher Soundprobleme am Amp von Mick Ronson für ihn zu spät.
Mit Deinen Tipps zur rechten Zeit wäre vielleicht noch was aus ihm geworden!;)
 
Also ich als Klampfer würde sofort aus ner Band aussteigen, wenn die mir sagen würden: "Du, zum Aufnehmen, lass es sein, wir nehmen besser ein Computerprogramm, mit dem wir dich ersetzen"...
 
Also Studioarbeit ist im Amateurbereich noch mal eine ganz besondere Geschichte. Da wird jeder Studiobetreiber abendfüllend Storys erzählen können....

Ansonsten stellt die Geschichte mit dem Drummer eine Facette des Problems dar.

Wie schon hier oft geschrieben wurde: Können und Equipment müssen überhaupt nicht miteinander korrelieren. Das ist IMO ziemlicher Quatsch.

Blöd wird es, wenn das Equipment auf das "Bewustsein" durchschlägt und der "Noob" mit der Custom-Shop Strat, dem Kollegen mit der RG-ibanez einredet, dass er unbedingt Kloppman PU und einen Himmelstrutz Zerrer braucht, weil man alles andere in der Pfeife rauchen kann.
 
Blöd wird es, wenn das Equipment auf das "Bewustsein" durchschlägt und der "Noob" mit der Custom-Shop Strat, dem Kollegen mit der RG-ibanez einredet, dass er unbedingt Kloppman PU und einen Himmelstrutz Zerrer braucht, weil man alles andere in der Pfeife rauchen kann.

"Hörst Du nicht das "oompf und "Blopp"?

"Ick hör nur dass Du H spielst obwohl da B hinmuss" :D
 
...und der Ami sagt: Is mir doch egal. Is nämlich eh derselbe Ton :D
 
ist es nicht ... ich spreche da aus Erfahrung :igitt:
 
Also ich als Klampfer würde sofort aus ner Band aussteigen, wenn die mir sagen würden: "Du, zum Aufnehmen, lass es sein, wir nehmen besser ein Computerprogramm, mit dem wir dich ersetzen"...

Wenn Du es im Studio klasse findest und auch unter Druck Deine Leistung schnell und gut vorbereitet abliefern kannst, ist doch alles super. Dann wäre ich auch genervt. Aber loudestsilence hat da einen anderen Ansatz: Er ist diesbezüglich ganz entspannt, weiß, dass es nur um ein Demo geht und braucht nicht das Gefühl, dabeigewesen zu sein, für sein Ego. Denn er weiß, dass seine Leistung live reicht und gebraucht wird.

Das meine ich mit "Er weiß, wo er steht".

Auf einem Demo für einen mittelmäßigen Drum-Sound viel Geld verschleudern, halte ich für Quatsch. Soll er sich doch ein Padset leihen/kaufen und das Ganze zu Hause mit amtlichem Sound in den Sequenzer klopfen. Da lernt man was, und das Geld ist nachhaltig für die nächste/übernächste/usw. Aufnahme gut angelegt.

Aber das ist in diesem Fall meine spezielle Sichtweise.

btw: Mein Drummer (ein echt fähiger, gut klingender Trommler) hat zu meinen ersten EZ-Drummer Demo-Tracks gesagt: "Da brauch' ich ja gar nicht mehr spielen, so gut kriegen wir meinen Sound nur im Studio hin."

LG Jörg
 
Wenn Du es im Studio klasse findest und auch unter Druck Deine Leistung schnell und gut vorbereitet abliefern kannst, ist doch alles super. Dann wäre ich auch genervt. Aber loudestsilence hat da einen anderen Ansatz: Er ist diesbezüglich ganz entspannt, weiß, dass es nur um ein Demo geht und braucht nicht das Gefühl, dabeigewesen zu sein, für sein Ego. Denn er weiß, dass seine Leistung live reicht und gebraucht wird.

Das meine ich mit "Er weiß, wo er steht".

Auf einem Demo für einen mittelmäßigen Drum-Sound viel Geld verschleudern, halte ich für Quatsch. Soll er sich doch ein Padset leihen/kaufen und das Ganze zu Hause mit amtlichem Sound in den Sequenzer klopfen. Da lernt man was, und das Geld ist nachhaltig für die nächste/übernächste/usw. Aufnahme gut angelegt.

Aber das ist in diesem Fall meine spezielle Sichtweise.

btw: Mein Drummer (ein echt fähiger, gut klingender Trommler) hat zu meinen ersten EZ-Drummer Demo-Tracks gesagt: "Da brauch' ich ja gar nicht mehr spielen, so gut kriegen wir meinen Sound nicht hin."

LG Jörg

Muss dir leider sagen du hast mich falsch verstanden :)
Ich brauch eben doch das Gefühl dabei gewesen zu sein. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass es total widersinnig ist, dass ich einerseits nicht will, dass jemand anders spielt was ich spielen sollte und andererseits sage ich will nicht unter Druck im Studio arbeiten.
Aber dazu möchte ich mich einfach kurz selbst zitieren:

"Ich dagegen würde wie gesagt bevorzugen daheim aufzunehmen wenn die Motivation dazu da ist (meist wenn der Song gerade neu ist) und das alles irgendwann zu einem Album zusammen zu fügen. Aber wenn ich im Studio sitze und am Besten auch noch einen engen Zeitplan habe, dann empfinde ich das als Tortur und wenig spaßíg." siehe Post 63

Das wäre mein Ideal.

Allerdings stimme ich dir zu, für ein Dmo ewig viel Geld zu investieren halte ich für hanebüchen. Aber dann würde ich als Bandmitglied lieber irgendwo Mikros leihen und die Drums im Proberaum aufzeichnen und danach nachbearbeiten so gut es geht, als meinen Drummer "auszubooten". Weil ich eben weiß was für ein Gefühl es ist wenn du als einziger auf der EP oder DEMO nicht spielst.

Ganz zum Schluß kommt die Erkenntnis: meintest du mit deinem Post eventuell EnglAddict?
 
Also ich will mich da auch noch mal melden, das Ganze ist ja auch etwas komplexer.
Ich sehe die Studioarbeit nicht unbedingt als das Wichtigste an, da sind Gigs doch höher angesiedelt. Gerade ein Demo ist für mich eher Werbung für die Musik, also eher Mittel zum Zweck.
Emotional hänge ich an den Songs , die ich ja aktiv mitschreibe, die Aufnahmen sind für mich also eher das Optimum, was aus meinen Songs rausgeholt werden kann.
Wenn das ohne mich besser geht, dann würde ich gerne zurückstecken. Ich sehe das eher als Architekt, der auch sein Haus nicht selber baut. Es bleibt aber sein Haus.
 
... für ein Dmo ewig viel Geld zu investieren halte ich für hanebüchen. Aber dann würde ich als Bandmitglied lieber irgendwo Mikros leihen und die Drums im Proberaum aufzeichnen und danach nachbearbeiten so gut es geht, als meinen Drummer "auszubooten". Weil ich eben weiß was für ein Gefühl es ist wenn du als einziger auf der EP oder DEMO nicht spielst...
wenn der Drummer die Sachen elektrisch einklopft oder selbst programmiert, dann ist das imo schon 'er' der da zu hören ist.
(fehlen tut nur das Kit im 'schlechten' Raum...) ;)

cheers, Tom
 
Wohl wahr.
Es geht eher um den Gedanken wenn programmiert wird und der Drummer es nicht tut. Und auch am Mastering nicht beteiligt ist, also gar nichts aktiv beiträgt ;)
 
das wäre natürlich ein Problem - kenne ja die (konkrete) persönliche Ausgangssituation nicht...
da ist sicher auch nicht jeder gleich aufgestellt.
Ich würde mich (wenn ich denn Drummer wäre) schon von Haus aus mit den Möglichkeiten solcher Software beschäftigen.
Einfach weil es (auch) Dinge ermöglicht, die sonst ausserhalb der persönlichen Reichweite liegen würden.

cheers, Tom
 
Nun in unserem Fall hat der Drummer keine Ahnung, wie man so was programmiert, aber wir (Der andere Gitarrist und ich) wollen ihn ja dabei haben, um zumindest zu sagen WAS wir programmieren sollen.
Es macht ja keinen Sinn, dass wir Nicht-Drummer irgendetwas ähnliches machen. Dabei kommt im Zweifel Müll raus. Wir wollen ja seine Drums erstmal nachbauen, um dann einen Sound seiner Wahl (oder unserer gemeinschaftlichen) zu kreieren.
Ich finde das ganze ist doch auch ein interessantes Experiment, selbst wenn wir am Ende sagen, dass es nicht überzeugend klingt.
 
Hm,
also zum Thema Anspruch vs. Fähigkeit kann ich nur sagen, dass für mich das eine nichts mit dem Anderen zu tun hat.
Ich mein, ist es nicht so, das oft die "Profis" sich zumindest anfangs nur schwer gutes Equipment leisten können (um Teil halt auch da Musik ohne entsprechenden Nahmen den man sich erst man machen muss nicht sonderlich einträglich ist), der Hobbymusiker jedoch teilweise Monatlich halt eben teilweise doch ordentliche Summen nach Hause trägt.

Nun auch ein Sportler der wahrscheinlich nie in die Profiliga aufsteigen kann kauft sich wen er die Möglichkeit hat oft ein teureres und damit eventuell besseres Freizeitgerät.
Ich bin auch nur höchstens ein durchnittlicher Gitarrist trotzdem spiele ich sehr gerne auf teuren Instrumenten und besitze auch das eine nicht ganz günstige Instrument.

Meiner Meinung nach gibt es halt Leute die gerne missgünstig sind… Solche mit teurem Equip die sich damit auf eine höhere Stufe stellen wollen wie ein besserer Musiker. Aber eben auch die guten Musiker die die Hobbyleute verteufeln weil sie nicht ganz so gut sind aber eine wesentlich teurere und damit eventuell bessere (nicht zwangsläufig) Gitarre, Amp etc. Besitzen. Ich denke nicht dass sich das Ar…-Gen im Equip wiederspiegelt ;-).

Die einen sind Möchtegerns, die anderen sind sonst irgendwie frustriert. Ist halt wie früher auf der Wippe (oder wie wir sagen Gigampfi ;-) )… Die die schön in der Mitte sitzen und sich da raus halten kotzen zuletzt ;-).

Was Solls, so hat jeder etwas der Profi erfreut sich an seinem können, der Hobbymansch daran wen er sich einen Jugendtraum erfüllen konnte. Beides ist doch ok klar wie ich oben geschrieben habe am besten wäre n der Mitte auf dem Gelenk zu balancieren. Aber ja wer ist schon perfekt.

Das ganze kann man jetzt aufs Studio, Auto, Boot wer weiss ich was ummünzen. Ist doch egal wie man etwas macht, Hauptsache man macht es gern und schaut auch mal nach rechts und links und kümmert sich mal um jemanden anderen als sich selbst.

Gruss Mark
 
Im Endeffekt, ist's auf der Stage ca. 80% der Zuschauer scheissegal, was du spielst und wies klingt (und tragischerweise auch wie gut du als Musiker bist) sonder ob die Musig Spass macht. :D :bad:
 
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