Anspruch vs. Fähigkeiten

  • Ersteller georgyporgy
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Die mit den höchsten Ansprüchen sind sehr oft die mit den geringsten Fähigkeiten.

Während der "Könner" versucht, die allgemeinen Unwägbarkeiten auf dem Weg zum guten Ton /der super Aufnahme / des sich selbst auf der Bühne gut Hören/ usw. so weit wie möglich von vornherein auszuschalten und sich mit den so minimierten "Restrisiken" abfindet, der mit eher schlichtem Equipment effektiv und künstlerisch befriedigend arbeiten kann...

Ich stimme dir bedenkenlos zu, weil es noch nicht einmal nur im Gitarrenbereich genauso abläuft:
Viele Menschen glauben sich Können (Fleiß, Durchhaltevermögen, Kreativität, jahrelanges Üben/Trainieren, Erfahrung, Lernen usw., sonderfall: Talent) mit Konsumgütern/Produkten einfach erkaufen zu können.

Mal ein Beispiel, weil ich es heute morgen gerade gehört habe: Woran erkennt man Deutsche in den italienischen Alpen? Teuerste und neuste, komplette Ausrüstung, aber eher sehr selten in großen Höhen anzutreffen. Dort spazieren dann echte Bergsteiger herum ;)

Das gibt's auch bei Computerfreaks, der immer aktuellste schnellste Rechner entscheidet nicht, ob jemand programmieren kann oder nicht, geschweige denn, ob man wirklich sinnvoll mit ihm umgehen kann.


Natürlich existiert das auch im Gitarrenbereich, wer mit einem simplen Amp, einer billigen bis Mittelklasse-Gitarre nichts Gutes hinbekommt, der schafft das auch mit 100 Effektgeräten, einem 2000€ Amp und Gitarren jenseits der 2500€ nicht.


Ich denke dahinter steckt ein Kern unserer Konsumgesellschaft, wer viel Geld hat, erliegt auch dem Irrglauben alles zu können, sich alles kaufen zu können. Dem ist natürlich nicht so, aber die Wirtschaft lebt gut davon, dass Menschen Unsinn kaufen um sich, wenigstens im Kopf, Luftschlösser zu errichten. Wieviel "Spezialequipment" (ebenso nicht nur im Gitarrenbereich) anschließend unbenutzt in der Gegend herum liegt, gar in den Müll wandert, weil der Pseudo-Profi das Interesse daran verloren hat, will man sich lieber nicht vorstellen.
 
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Die mit den höchsten Ansprüchen sind sehr oft die mit den geringsten Fähigkeiten.


LG Jörg

Das würde ich so direkt nicht unterschreiben und würde vor allem den Ansporn der die Ansprüche ausmacht aus einem anderen Blickwinkel beäugen.
Zunächst: Ich sehe mich als mittelmäßigen bis lausigen Gitarrist. Soli sind so gar nicht meins, da fehlt auch die musiktheoretische Grundlage dazu einfach zu sehr um etwas rauszubekommen wofür ich mich nciht schämen würde, also lass ich es lieber.
Insofern müsste ich ja riesige Ansprüche haben und nur das Beste.

Fakt:
Ich spiele eine Framus Camarillo Custom. Wirklich feine Gitarre, aber bei weitem nicht Highend im Bezug auf den Preis. Meine Akustik ist eine Epiphone AJ 500 RE. Auch nicht gerade die superteure Klampfe.

Mein Amp war für ein paar Jahre ein Mesa Boogie Roadking series I. Und da wären wir bei dem angelangt was du soweit ich dich richtig verstehe ansprechen willst und ich muss auch zugeben: Bei dem Teil bin ich hingegangen und dachte: Das ist genau das was du brauchst. One Amp fits all sozusagen. War ein gehöriger Schuss in den Ofen und deshalb hab ich ihn auch verkauft und dudel jetzt über einen Line 6 X3 live.

Ich denke der Anspruch der von den meisten Musikern gestellt wird ist, dass das Equipment funktioniert und das tut was es soll. Wenn es das nicht tut, dann kommt es eben wieder weg.
Der Glaube an das magische Equipment ist meiner Ansicht nach nicht wirklich verbreitet. Eher der an das Equipment mit dem man gut arbeiten kann und da würde ich dir zustimmen, dass viele denken um gut zu funktionieren muss das Equipment teuer sein. Muss es meiner Ansicht nach nicht unbedingt.
Ich kann bei den Soundsamples die für Unterschiede stehen nicht so direkt mitreden, weil meinem Heimstudio leider noch vernünftige Abhören fehlen. Will heißen ich nehme hier nur auf und mische nichts, da meine Abhöre aus guten Sony Mp3 Ohrhörern besteht :D
Insofern kann ich geringe Unterschiede überhaupt nciht ausmachen und auch Größere verschwimmen teilweise zu Geringen.

Was ich glaube zu beobachten:
Es gibt eine Menge Bands die meinen ihre Professionalität leitet sich aus ihrem Stagerider ab. So hatten wir zum Beispiel zu einem Jugendsommerfest eine Band im Auge, die auf ihrem Stagerider mit sensationellen 8 Monitorwegen zu Buche schlugen, für jedes Mikro das gebraucht wurde exakt vorgaben welches Modell welcher Marke, ebenso für Mischpult, Boxen etc.
Was mir fehlte war, dass noch die Kabelmarken und Maximallängen aufgeführt gewesen wären. (Nebenbei: Das alles bei einer Bühne von vielleicht 20 m² und einem Raum der ungefähr 80 m² groß war)

Meiner Meinung nach ist es professionell mit dem vorhandenen Equipment irgendwie zurecht zu kommen und eine gute show zu liefern. DAs nur als Ergänzung weil ich finde es passt recht gut zu dem und es sich eventuell auch übertragen lässt. Eventuell denkt ja der ein oder andere weniger "Das brauche ich um gut zu klingen" sondern eher "Das brauche ich um gut dazustehen, so dass alle sehen ich bin Profi".
 
Widerspreche ich z.T. vehement!
professionell ist für mich eher, dass zu haben was ich brauche.Sorry aber ich will auch nicht einfach das Standard SM 58 für den Gesang vorgesetzt bekommen. Allerdings setze ich nicht voraus, das sie meins haben, sondern ich bringe meins mit.
Ich will auch keinen Gig mehr spielen, bei dem ich nicht meinen Amp spielen kann, ich werkeln doch nicht ewig mit der Band am Sound rum, hab das richtige ausgesuchte Equipment und nehme dann live was anderes.
 
Solange du das was du unbedingt haben willst mitbringst ist das doch auch gar kein Problem. Aber vorauszusetzen das eine Dorfjugend mal eben Equipment im Wert von Zehntausenden von Euros hat oder auftreiben kann finde ich schon hart. Und ich denke gerade was die PA angeht muss man kompromissbereit sein, solange man das nicht hauptberuflich macht und deshalb eh nur an Orten spielt die zu hundert Prozent darauf ausgelegt sind.
 
Interessantes Thema, aber wo fängt es an und wo hört es auf.
Wenn jemand nur drei Akkorde auf der Wanderklampfe bringt und sich trotzdem eine 4tsd. € Custom Shop holt, ist es doch sein gutes Recht wenn er die Patte hat!
Wenn jemand nicht weiss was Powerchords oder Tappings sind, aber sich dafür interessiert wie, wo und wann seine PUs gewickelt worden sind, ist dies ebenso sein gutes Recht.
Es kann ja nicht angehen, das für den Erwerb höherpreisigen Equipments gewisse Maßstäbe angesetzt werden. Wer hat, der kann...
Zustimmen kann ich, das diese gewissen 'Ich suche, weil ich genauso klingen will...' Threads für akutes Kopfschütteln sorgen!
 
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Hast ja recht PA und Monitore nimmt man die die da sind.
Oder man bringt selbst mit.
Aber das was man selbst tun kann für die eigene Vorstellung des bestmöglichen Sounds, das sollt man auch in der eigenen Hand haben.
Gitarre-Effekte -Amp. Da kenne ich keine Kompromisse (Der Rest der Band auch nicht)

Ansonsten hab ichs gestern erst wieder erlebt, dass ich nur wissen muss, dass der Sound für die Zuhörer stimmt. Monitorsound hatte ich keinen, mir reicht aber auch Schlagzeug und irgendeine Form der Harmonie, damit ich weiß welche Töne ich singen muss.
Live geht es mir nicht darum selbst soundmäßig befriedigt zu werden, ich will nur eben sicher sein, dass der Sound top sein könnte (früher hatten wir auch meist den eigenen Mischer, da ging es noch besser)
Mich hat viel mehr geärgert, dass mein Amp nicht warmlaufen konnte, da ich ihn erst kurz vorm Gig anmachen konnte. das ärgert mich, weil ich weiß, dass das sich sehr negativ auf den Sound auswirkt
 
Anspruch vs. Fähigkeiten, merkwürdiges Luxusproblem!

En Profi kauft sich das Equipment, mit dem er glaubt am Besten Geld verdienen zu können. Wenn er auch noch daran Spass hat, umso besser, dann hat er Hobby und Beruf optimal verbinden können. Das können nicht viele Menschen.

Ein Amateur, und dazu zähle ich mich, kauft sich das was ihm Spass macht und was er sich leisten kann.

Und wenn jemand glaubt, wenn er sich eine Jeff Beck Signature kauft, er dann auch so klingt, na fein hauptsache es macht Spass. Tut ja keinem Anderen weh.

Und wenn ich als Amateur bei meinem Amp oder meiner Gitarre das Gras wachsen höre, dann ist das nur ein Zeichen der Begeisterung und der Hingabe. Und das ist super!!

Na, ja sollte jetzt nicht zu oberlehrerhaft klingen, aber Spass zu haben ohne andere Menschen zu stören oder zu benachteiligen das ist schlichtweg der Sinn den Lebens.
 
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Was Ausrüstung und Ausstattung bei Gigs angeht, kann ich nachvollziehen, dass man sich da nicht die Hände auf den Rücken bindet und auch das, was (heute) möglich ist, auch nutzt (selbst wenn man als Combo nun noch nicht kurz vor der Echoverleihung steht).
Etwas anderes ist es dann IMO, wenn so eine Combo sich dann außer Stande sieht, auch ohne Wireless Inear Monitor System und vollbestücktem 30 HE Gitarren-Rack (mit Spass am Auftritt) etwas Vernünftiges auf die Bühne zu bringen.
 
Mir z.B. macht es Spaß in Foren über Musikinstrumente zu fachsimpeln, aber aus zwei bands in denen ich spiele ...


Auch wenn Ich noch Neu bis Sehr Neu hier im Forum bin, möchte ich mal sagen der gleichen Ansicht wie @kypdurron was das Fachsimpeln angeht!

Ich muss allerdings dazu sagen dass ich "sehr lange im Besitz einer Akustik und E-Gitarre bin" aber leider aus persönlichen Gründen eine etwas längere Pause einlegen musste.

Amp-mäßig hab ich zurzeit noch eine Transe von DiMavery 10 Watt die ich mal geschenkt bekommen habe! Ne Epiphone SG hatte ich auch mal, na ja egal so viel, mal dazu!

Aber gerade weil ich in Themen wie Röhren-Amps & Effektpedalen noch "Grün hinter den Ohren" bin, erfrage ich viel in Form von Threads.
Ich kann da vielleicht, ne auf jeden Fall nicht mit "Fachsimpeln" aber ich kann versuchen ein Paar Wissenslücken zu stopfen und mich dann mit gleichgesinnten Gitarristen aus zu tauschen.

Einfach weil es Spaß macht! Ich finde es sehr gut dass es Foren vor allem eines wie dieses hier gibt, in dem man sich über gemeinsame Interessen, nämlich Mucke zu machen unterhalten kann.
In meinem Bekanntenkreis gibt es zwar hier und da jemanden der ein Instrument spielt, aber keiner wirklich irgendein Plan von Musiktheorie hat was ich sehr schade finde! Die "Klimpern" planlos auf dem Brett rum, haben noch nie etwas von Grundakkorden gehört und meinen sie würden sic anhören wie Joe Satriani aufgrund der Überzahl an Pedalen.

Der Punkt ist einfach der, ich z.B. habe keinen in meinem Bekanntenkreis mit dem ich mich hier und da über Dinge wie hier im Forum unterhalten kann! Gut es mag sein dass ich nicht die richtigen Leute kenne, aber da bin ich an dem Punkt angelangt an den ich wollte!

Mit den Usern im MB kann man sich darüber austauschen und da wundert es mich nicht dass so viele, wie auch ich übrigens  fragen z.B. zu Pedalen usw. stellen auch wenn man diese selbst noch nicht an getestet hat.

Zum " Ich brauche neues Equipment, es muss das neuste und teuerste sein" hab ich folgendes zu sagen:

In der TV-Werbung, in Musikerzeitschriften überall wo man hinschaut, bekommt man´s doch vorgetragen "Slash spielt das und das Pedal" "Neues Pedal & klingen wie Slash", da ist es kein Wunder bei den rapiden Veränderungen Im Technik Bereich wenn viele Gutgläubige oder Blauäugige drauf anspringen!?!

Auch ich habe schon unzählige Threads erstellt in den n ich gefragt habe welches Pedal für was? Welcher Amp für was usw.

Und ich persönlich bin zu dem Entschluss gekommen:

Die Gibson SG Special Faded WB/WC habe ich angetestet, das Teil gehört bald mir! Liegt gut in der Hand, gibt klanglich dass her was ich BRAUCHE AHHHHHH :evil: usw.!!! ;-) Amp mäßig habe ich sagen wir mal auch das richtige für mich gefunden!

Aber was diverse Pedale angeht kommt mir so lange keins ins Haus bis ich getestet habe, " Was kann ich aus dem (Röhren)-Amp herausholen", " Was kann ich mit Spieltechniken und ausprobieren alles herausholen und brauche ich für meine Musik die Ich machen will überhaupt Pedale"?!

Wie es einige von Euch hier auch schon so schön gesagt haben!!!
Aber ich muss zugeben, es ist auch manchmal bei Mir leichter aus eigener Faulheit heraus lieber mal fragen zu stellen als dass man diverse Sachen einfach mal selbst ausprobiert!

Diese sind nur meine eigenen Ansichten und sollen nicht böses oder desgleichen gegenüber Mit-Gitarristen sein!

Zum TE möchte ich sagen "Ich find gut das solche Sachen in Form eines Threads mal angesprochen werden, so kann sich jeder mal seine eigenen Gedanken dazu machen"!

Gruß
Chris B-)

P.S. Sollte ich dass ein oder andere hier im Thread missverstanden haben oder bin irgendwie vom Thema abgewichen dann Prügelt mich zu Hackfleisch ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da wird an das zu erwerbende Equipment/die Qualität der Technik bzw. des Bedienpersonals der P.A./das Studio/die Übungsraum-Akustik/usw. teilweise (oft auch im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten) geradezu grotesk anmutende Ansprüche gestellt. Und im Verlauf eines solchen Threads kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren:

Die mit den höchsten Ansprüchen sind sehr oft die mit den geringsten Fähigkeiten.

LG Jörg

Warum kauft jemand eine € 500,-- Jacke mit Tierpfotensymbol? Hält die wärmer und trockener als eine gute € 100,-- Jacke?
Warum fährt ein Stadtbewohner einen € 80.000,-- SUV? Wegen der steilen Berge und unbefestigten Straßen in Grinzing?
Warum hat ein kinderloses Paar eine 150 m2 Wohnung? Tennispielen ohne die Wohnung zu verlassen?
Warum kauft einer zum Surfen und Mail schreiben einen € 2.000,-- Laptop? Läuft das Internet damit schneller?
Warum kauft einer der kaum spielen kann eine € 3.500,-- Gitarre?

Auf alle Fragen die gleiche Antwort: Weil er es haben will und es sich leisten kann.
Der eine gibt unnötig viel Kohle für Kleidung aus, der andere für Autos wieder ein anderer trägt eine € 10.000 Uhr am Handgelenk und manche die hier posten haben halt das Können eines Anfängers aber das Equipment eines Profis.
Na und, was solls? Kann doch jeder mit seinem Geld machen was er will.

Ich rauche nicht, gehe selten zum Wirt, brauche weder 500,-- Jacke noch 80.000 Auto, dafür leiste ich mir halt ab und zu eine Gitarre auch wenn ich kaum spielen kann. Aber das ist jetzt halt mein Hobby und macht Spaß auch wenn ich für mein Können nicht 4 Gitarren brauche.
 
Das klingt wieder so negativ.
Jeder hat doch das Recht hochwertiges (und meist teures) Zeug zu kaufen, wenn man glaubt oder weiß, dass es das richtige für einen bestimmten Zweck ist.

Ich bin klar der Überzeugung, dass gute Jacken gerne mal 500€ kosten können, es lohnt sich auch wenn ich nicht Bergsteigen gehen.
Und DANN kauf ich sie auch, nicht weil ich es toll finde (finde ich aber), sondern, weil ich der Meinung bin, das bestmöglich zu bekommen.

Genauso gibt es doch keine Grenze, ab wann man versuchen kann durch hochwertiges Equipment gut zu klingen.
 
Ich sags mal in kurzen Sätzen.

Ich bin ein mieser Gitarrist, aber erfreue mich beim Spielen an qualitativ gutem Equipment. Eigentlich reicht dafür ein guter Amp, und eine gute Gitarre, vielleicht noch ein Delay oder Reverb, und gut is. Eben so, wie es sehr viele erfolgreiche Musiker auch tun.

Allein aufgrund dieser Tatsache ist mir 100% bewußt, dass ich das Zeug, welches hier bei mir steht, eigentlich gar nicht brauche, und dadurch auch kein besserer Gitarrist werde. Ich hab einfach Spass dran, nicht mehr und nicht weniger.

Meine Selbsteinschätzung ist aber erdig genug, um erkennen zu können, dass meine spieltechnischen Defizite ganz allein mit meiner Person zu tun haben, und nicht von meinem Equipment abhängig sind
 
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Aber da Spaß die beste Motivation ist, glaube ich, das du tatsächlich doch besser wirst, wenn du dir was schickes leistest. Und wenn z.B. der Sapphire Drive einfach toll klingt, dann gibst du dir vielleicht auch beim nächsten Blues noch mehr Mühe.
Warum soll davon nicht auch ein "mieser Gitarrist" profitieren. (Das behauptest du doch schon immer, vielleicht bist du ja mittlerweile schon "passabel" oder so);)
 
ich glaube nicht, daß es hier darum geht, ob sich jemand teures equipment kauft, obwohl die vermeindlichen fähigkeiten dafür gar nicht reichen. so die typische 4000€ paula für einen anfänger z.b.. daß da jeder machen kann, was er will und sich leisten kann ist klar und nicht diskussionswürdig.

ich denke, es geht hier vielmehr um diejenigen, die bei all dem tollen equipment, das es heute gibt schlicht und ergreifend das spielen vergessen. die teilweise haarspalterei, die dabei betrieben wird, um letztendlich doch nur nuancen zu bekommen, die 99,99% der geneigten hörer eh nicht bemerken. das ultimative, mit dem die neuste erungenschaft angepriesen wird, ohne daran zu denken, daß es jahrzehntelang auch ohne funtioniert hat.

wenn man hier so liest, was manche teilweise für ihren sound benötigen, frage ich mich manchmal wirklich, wie das e gitarre spielen z.b. in den '50ern, '60ern überhaupt möglich gewesen sein soll, als es einen großteil der heutigen wunderkisten noch gar nicht gab.

ich habe vielmehr den eindruck, daß es hier um das ausreizen der möglichkeiten geht, die einem erst mal das grundlegende equipment bieten kann - ohne den ganzen schnickschnack. soll heißen: gitarre, kabel, verstärker. das ist die basis auf der alles aufbaut. der ganze rest in form von z.b. effekten unterstützt dann diese basis, reichert sie an, erweitert sie. der rest sollte aber nie zum eigentlichen mittel werden (sowas wie Pink Floyd mal ausgenommen ;)). aber gerade da scheint der hund begraben, wenn man sich z.b. hier bestimmte threads anguckt, bekommt man nicht selten den eindruck, daß ohne einen 10 kanaligen vollröhrenamp mit 132,768 watt leistung + aktive EMGs + verzerrerpedal + booster + delay + reverb + chorus + noisegate + mindestens 8 12er speaker + kabel mit titanverbindungen + compressor + limiter + equalizer und so weiter und so fort, gar kein ton mehr zustande kommen würde. daß das alles notwendig ist, um gut zu klingen.

meine meinung ist, daß man das alles nicht braucht, daß weniger mehr ist und zumindest ich mich lieber mit meiner gitarre beschäftige, als jede kleinigkeit von einem effekgerät übernehmen zu lassen. das beste effektgerät sind immer noch die eigenen finger ! sicher verwende ich auch effekte. aber nur in dem sinne wie vorher beschrieben als zusatz zu meinem grundsound, nicht als sound generell. ein dezentes delay bei den leads + eine kleine mitten- und pegelanhebung mittels booster, evtl. noch etwas reverb bei cleanen sachen, das war's. fällt mal eines dieser geräte weg ist das für mich auch kein beinbruch solange die basis, nämlich amp und gitarre, noch funktionieren. wenn sie funktionieren kann ich mich auch musikalisch ausdrücken. der rest ist nur schmückendes beiwerk, aber eben nicht der kern.

so hab ich den ausgangspost zumindest verstanden. georgyporgy ?

gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt wieder so negativ.
Jeder hat doch das Recht hochwertiges (und meist teures) Zeug zu kaufen, wenn man glaubt oder weiß, dass es das richtige für einen bestimmten Zweck ist.

Ich bin klar der Überzeugung, dass gute Jacken gerne mal 500€ kosten können, es lohnt sich auch wenn ich nicht Bergsteigen gehen.
Und DANN kauf ich sie auch, nicht weil ich es toll finde (finde ich aber), sondern, weil ich der Meinung bin, das bestmöglich zu bekommen.

Genauso gibt es doch keine Grenze, ab wann man versuchen kann durch hochwertiges Equipment gut zu klingen.

Dann klingt es anders als ich es gemeint habe. Alles was ich sagen wollte war: Jeder kann sein Geld ausgeben wofür er will. ;)
Egal was andere davon halten. :cool:
 
Hast ja recht PA und Monitore nimmt man die die da sind.
Oder man bringt selbst mit.
Aber das was man selbst tun kann für die eigene Vorstellung des bestmöglichen Sounds, das sollt man auch in der eigenen Hand haben.
Gitarre-Effekte -Amp. Da kenne ich keine Kompromisse (Der Rest der Band auch nicht)


Völlige Zustimmung. Ich spiele auch mein eigenes Zeug und ging früher soweit meine eigenen 412 mitzunehmen weil ich darauf nun mal mein Topteil eingestellt hatte. Und wenn mir heut jemand sagen würde: Nimm doch mal den Röhrenamp der da steht, statt dem X3, der Amp klingt doch eh besser, dann mag das seine Meinung sein, die ich ihm gerne lasse, aber ich werde absolut nicht über den Amp spielen. Den nutze ich dann maximal als Monitor für mich.

Allerdings fidne ich irgendwo muss die Grenze sein. Und meiner Ansicht nach ist sie an foglender Stelle:

Bei allem was ich nciht selbst mirbringe (und zwar ohne Wucheraufpreis für den Veranstalter) muss ich mich eben mit dem bescheiden was da ist. Das bedeutet ja keinesfalls, dass ich nicht anmelden darf ich hätte gerne 5 Monitorwege bei 5 Musikern. Tu ich definitiv auch. Aber wenn es dann eben nur 2 Monitorwege werden und über jeden Weg 2 Boxen laufen, oder eben auch nur eine Box pro Weg, dann ist das kein Grund nicht zu spielen. Oder ein Grund zu sagen: Dann bring ich mir meine eigenen Sachen mit wenn du das nicht hast, kostet dich aber minimal 500 € extra (vor allem dann nicht, wenn ich bei der Band genau weiß, dass sie eh im Sprinter anreißen, der genug Platz hat, sich also die wirklichen Reisekosten nur unmerklich unterscheiden; Stichwort Spritverbrauch)

Und wie gesagt, was mich am Meisten daran wurmt ist, dass ich das Gefühl habe es gibt wirklich Bands die denken nur so bin ich professionell.

Gegen die Tatsache, dass man eigenes Equipment mitbringt oder versucht vor Ort die beste Situation zu erreichen ist wirklich nichts einzuwenden. Aber auch hier habe ich eben dieses "Behringer geht gar nicht"-Denken erlebt, wo eine Band nach Absprache ankommt und sagt "Behringermischpult? Ok wir gehen wieder."

Keine Frage: Besser ist immer schöner, aber wenn man solche Attitüden hat, dann muss man sich seine Locations eben auch entsprechend wählen. Und die Kneipe oder das Jugendzentrum oder die Feier einer Kirchenjugend fällt dann eben automatisch flach.

Ich muss sagen ich bin was Auftritte angeht schrecklich perfektionistisch was die Abklärugn im Vorfeld angeht. Aber ich habe bisher noch nie Probleme gehabt mit dem klar zu kommen was vor Ort ist. Jetzt ists eh entspannt, da ich Akustikmucke mache aktuell, aber auch früher mti 2 Gitarristen, Bassist, Schlagzeug und Gesang war das immer irgendwie machbar.

Und ich hatte meistens, bis auf wenige Gelegenheiten, den Eindruck einen Sound gehabt zu haben welcher dem Publikum genügte. Ob ich damit vor der Bühne glücklich gewesen wäre ist eine andere Geschichte, die aber für mich live auch nicht zählt. Ich hupf vielleicht beim Soundcheck mal runter und prüf ob ich es in Ordnung finde, aber letztlich habe ich da meist genug Vertrauen in die Mischer. Die stehen vor der Bühne und kriegen mit wie es da klingt und deshalb bin ich glaube ich recht mischerfreundlich und lies mir auch früher gerne den Röhrenamp leider drehen wenn ich ihn wieder zu weit aufgerissen hatte.
 
Mit anderen Worten: Arroganz muss man sich leisten können, dann ist es Perfektionismus ;)

Aber wo gibt es denn bitte im Semi-bis Ama-Bereich VAs die auf 500 € Aufpreis für ein bisschen mehr Equipment eingehen? Da muss ich dringend mal spielen ...
 
Gibts nicht.
Die Band hat nicht gespielt.
 
Aber da Spaß die beste Motivation ist, glaube ich, das du tatsächlich doch besser wirst, wenn du dir was schickes leistest.

Mein Problem ist mangelnde Zeit. Das ich überhaupt noch so viel Spass daran habe, könnte schon an dem recht gutem Equipment liegen. Eine wirklich sehr gut spielbare und zuverlässige Gitarre legt einem beim Spielen auch weniger Steine in den Weg. Und wenn ich dann noch einen für mich sehr schönen Ton damit spielen kann, selbst bei einfachen Sachen, dann stellt mich das schon sehr zufrieden.

Das mit dem "miesen" Spiel ist eher so gemeint, dass ich halt sehr langsam dazu lerne. Ich kenne Leute, die schon nach 6 Monaten mehr drauf haben als ich nach 5 Jahren. Ich hab nen Arbeitskollegen der so viel spielt, dass er morgens eher aufsteht, um vor dem Weg zur Arbeit noch ne halbe Stunde zu spielen. Und wenn er nach Hause kommt ißt er was, geht duschen, und spielt dann wieder Gitarre. Tag für Tag. Und folgendes wird MOB freuen. Er spielt ne einfache Epi Paula und nen preiswerten Amp, und sonst nichts. Ich hab ihn letztens gefragt "du spielst schon so gut, warum kaufst du dir nicht mal ne hochwertigere Gitarre?" Seine Antwort: "Wozu? Die macht genau das was ich von ihr erwarte. Mehr brauch ich nicht!"
 
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Ja, wie gesagt es macht ja auch Spaß und ist wie ein zusätzliches Hobby.
Zum Gitarrespielen braucht amn aber eigentlich sonst nicht viel. mein Bandkollege ist auch so einer, der sich überhaupt nicht für Equipmentzeug interessiert. er hat zwei Billiggitarren ne alte No Name Box und eine AC 100 Top, dass er einfach mal gut fand beim testen und gut.
Der interessiert sich nicht für sowas wie das Musikerboard, nicht dafür, dass der AC100 meist schlecht bewertet wird und auch nicht dafür, dass eine 120 € Gitarre nach oft gelesener Netzmeinung garnicht klingen kann.
Und was ist: Der ist einfach gut, klingt immer, er hats einfach drauf.

So gehts auch, aber das Drumrum macht mir zumindest auch Spaß
 
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