Ich hätte es nicht besser sagen können. Töne ohne Vibrato ausklingen lassen, geht fast nie gut!
Löblich schon 'mal, dass Du nicht das übliche Geshredder anbietest. Bis auf ein paar "Entgleisungen". Phasenweise ist das sehr schön gespielt, aber ab und an verlierst Du komplett den Faden und musst völlig neu ansetzen. Das wäre Dir nicht passiert, wenn das Stück nicht einfach zu lang wäre. Eine so lange Impro stets interessant zu gestalten, gelingt wirklich nur wenigen! Deshalb lieber nur die Hälfte, die aber komprimiert durchgehend gut.
So ein langes Stück verführt auch dazu, viel zu viel zu spielen, obwohl eigentlich genug Zeit wäre, auch 'mal Töne richtig lang ausklingen zu lassen.
Du musst auch nicht ständig das Griffbrett 'rauf und 'runterflitzen, denn dadurch können die einzelnen Phrasen sich gar nicht entwickeln, weil Du schon mit einer neuen anfängst! Gerade bei einer Improvisation "für sich selbst", will sagen zum Üben, ist es wesentlich besser, sich selbst ein Konzept zu geben. So etwas wie: "ich spiele auf keinen Fall oberhalb oder auch unterhalb des 12. Bundes", oder "ich spiele niemals zwei Töne nacheinander auf einer Saite". Klingt vielleicht blöd, ist aber eine ganz hervorragendfe Übung und diszipliniert in erster Linie!
Mit dem Hebel wäre ich ab und an etwas vorsichtiger. Es hört sich manchmal so an, als würdest Du vergessen, dass der Ton, nachdem Du den Hebel loslässt wieder in die Ausgangslage zurückfällt. Dadurch kommen manchmal etwas schiefe Momente zustande. Insbesondere, wenn Du diese kurzen "Tipps" spielst, was so aussieht, als wenn der Hebel heiss wäre!
Ansonsten würde ich wenig meckern, außer dass Du vielleicht ein wenig Gain wegnehmen solltest. So passt der Sound nicht zum Stück, finde ich. Aber das ist ja auch Geschmackssache.