@MikeChapman: Gute Aufnahmequalität, schönes Video, sauber gespielt und schöne Harmonien.
Jetzt allerdings kommt meine Kritik,und ich hoffe, du nimmst es mir nicht persönlich, ich möchte dir nur meine Meinung schildern bzw. verstehen was du mit deiner Musik ausdrücken willst.
Erste Frage - was genau ist denn hier der die "Komposition"? Die Akkordfolge? Das sind 3 Akkorde, die sich 4 Minuten nicht geändert. Gut, es gibt sehr gute Kompositionen/Songs, bei denen das nicht anders ist, aber die können mit etwas anderem aufwarten. Die "Melodie", in deinem Fall eine Improvisation über vorgelegte Skalen, hat kaum Wiedererkennungswert - da dies aber für dich ja ein negativer Attribut ist, ist das ja auch sicherlich Absicht. Nur dein Argument, man könne nach Monatelangem Hören immer noch etwas neues entdecken, greift für mich nicht - dafür müsste ich es auch nämlich freiwillig mehrmals anhören WOLLEN. Wenn aber nichts darin ist, was mir diese Absicht gibt, entdecke ich auch nichts neues. Songs mit viel Wiedererkennungswert, werden höchstens nur dann langweilig, weil man sie deswegen auch öfter hört - aber du hast schon Recht, NUR catchy sein, reicht nicht aus - es musss auch interessant genug sein, dass man es nicht negativ in Erinnerung behält. Aber zurück zu deinem Lied. Es wurde ja schon oft gesagt, aber wenn die Aufgabe war, die "Wirkung der Skalen" zu zeigen, finde ich dein Werk nicht gelungen - es zeigt vllt die Wirkung von Skalen, wenn man sie ohne Melodiegedanken hoch und runter spielt, und die Wirkung ist vorhersehbar, ohne es gehört haben zu müssen - nämlich langweilig.
Finde ich für eine Improvisation ziemlich schwach. Man merkt dir auch selber an, dass du nicht besonders mitgerissen bist, von dem, was du spielst; von 2:05 bis 2:10 spielst du scheinbar eine Skalen-fingerübung ab, siehst in die Kamera und verziehst keine Miene, weil das einfach so automatisch drin ist.
So, da ich aber nicht sinnlos kritisieren will, sondern auch Tipps geben will; Skalen sind keine Musik! Skalen sind nur eine Hilfe, ein Rahmen, in dem sich Musik bewegen kann! Versuch dich mal von der Theorie wegzubewegen, und hör dir an, was berühmte Gitarristen/Musiker aus den selben Skalen machen; hör dir das Phrasing an, die Melodien, was sie rhythmisch machen - das sind sicher nicht nur Skalen in Achteln und Vierteln hoch und runtergespielt
Oder du versuchst mal, dir wirklich selber schöne Melodien auszudenken, das wäre dann auch eine Komposition ...
Ansonsten, zum Gitarrenspiel selber; da du die Skalen ja offensichtlich im Schlaf beherrschst, versuch mal an deinem Vibrato zu arbeiten, mehr mit Hammer-ons/Pull-offs und Bendings zu arbeiten, alles Dinge, die einem helfen, die musikalischen Möglichkeiten auf der Gitarre noch besser auszunutzen!
Viele Grüße,
JUstin
PS: Nicht denken, dass ich dich hier verreiße - ich habe schon unendlich schlechteres gesehen, nur find ichs unschön, so stures Skalengespiele zu hören, und mich würde echt interessieren, ob das in deinen Ohren musikalisch ansprechend ist. Vllt haben wir ja ganz unterschiedliche Ansichten.