Nachdem ich nun in zwei Bandproben mit dem Amp1 und einem Mudhoney alleine ziemlich happy war (bis auf ein fehlendes Delay), hab ich mir jetzt am WE mal mein neues Stressbrett gezimmert. Wir machen Covermusik von Rolling Stones bis Tote Hosen, ich spiele fast alles im Vintagekanal - deswegen hab ich auch gar keine MIDI- oder sonstwie Steuerung des Amp1, sondern schalte für den einen Song mit Strumming-Clean-Sound (Another Cup of Coffee) direkt am Amp um.
Hab schöne Stunden damit verbracht, die verschiedenen Pedale auszutesten und stundenlang zu dudeln, ich liebe diesen Teil
. Ist wie Lego für Gitarristen. Lange hab ich gebraucht, um mich zwischen Mudhoney und BB Preamp zu entscheiden, die beiden klingen überraschenderweise ziemlich ähnlich. Letzlich wurde es der BB Preamp, weil er durch die Klangregelung einfach flexibler ist und ich eine Prise mehr Bass einstellen kann. Verworfen hab ich OCD, Timmy, Rockett Blue Note, Dual Fusion, Wheebo Plexidrive/JCMDrive/Box of Rock (alles tolle Pedale, aber der Vintagekanal geht in dieselbe Richtung), Sparkle Drive Mod, T-Rex Alberta, T-Rex Mudhoney und vermutlich noch ein oder zwei Pedale, die mir jetzt entfallen sind.
Der Amp1 wird auf meinem Stressbrett fest untergebracht (wie, werd ich noch sehen, vllt mit den Magneten). Schaltzentrale (a.k.a Looper) ist ein GEC9.
Der GEC9 bietet 5 verschiedene Presets, die ich so belegt habe:
1. Verse-Einstellung: Amp1 + Compressor (Empress). Je nach Song ist der Compressor aber aus.
2. Alternative Verse: Amp1, Delay (mein Alter Ego) und Mobius
3. Chorus: BBPreamp in einer relativ gemäßigten Einstellung
4. Solo light gain: Compressor + Booster (T.C. Spark) + Delay
5. Solo heavy gain: Soulfood + Booster + Delay
Immer im Loop ist ein Strymon Blue Sky, mit dem ich den Hall für zuhause (=>moderat) vs. live (=>fast gar nix) regle.
An Pedalen habe ich nun dabei:
Okko VIB als Buffer. Wenn ich live wireless spiele, wird er durch den Empfänger vom Line6 G70 ersetzt.
Cry Baby (immer im Signalweg)
Empress Compressor (klasse Teil)
Xotic BB Preamp
Soulfood (m.M.n. fantastischer Solosound)
Strymon BluSky (immer im Signalweg)
TC Spark im Loop des Amp1 - fantastischer Booster und durch die Klangregelung super flexibel
Strymon Mobius - entweder als Chorus oder besser als Rotary - ich ziehe ein langsames Leslie einem Chorus vor
Die Besonderheit der Geschichte ist, das ich für lower gain Songs den Amp1 in den Clean-Kanal schalte und durchgehend belasse, und alle diese Kombinationen funktionieren genauso. Für Songs wie z.B. Tage wie diesen schalte ich den Amp1 in den Vintagekanal und den Mobius aus, dann kann ich mit Preset 2 den Delay part spielen und Preset 3 ist der Chorus.
Der Overdrive Regler am Amp1 ist dabei recht niedrig (auf 3, glaube ich), damit nicht zuviel Gain dabei ist. Ansonsten klingt nämlich fast jedes Pedal gleich.
Nochmal zum Soulfood: Ein extrem färbendes Pedal, aber trotzdem kommt die Pickstärke gut durch. Leichterer Anschlag, singender Solosound, schwerer Anschlag und das Ding fängt wunderbar an zu schreien, und all das ganz ohne nervende Obertöne. Gain ist recht hoch eingestellt, 3 Uhr.