Nimm eine Gitarre deiner Wahl für 500-1500 € und je nach Bedarf und Geldbörse ein HX Stomp, Mooer GE 300, Neural Quad Cortex (etc.) und spiel damit. Du hast alle Sounds die Du brauchst in einer objektiv so guten Qualität, dass im Gesamtergebnis "besseres" Equipment eigentlich keine Rolle mehr spielt.
Hier muss ich mal nachfragen:
Wie beurteilst du denn objektiv die Qualität von Sounds? Weil der verbaute Prozessor besonders gute Spezifikationen aufweist? Oder weil es genügend Musiker gibt, die solche Geräte spielen?
Sound kann man doch eigentlich nur subjektiv betrachten und was für den einen Gold ist, ist für den anderen Mist. Für mich z. B. gehört auch das Spielgefühl zum Sound und das kann wohl nur ich alleine beurteilen.
99 Prozent von dem Tech-Talk hier hat im Grunde nichts mit dem Gitarrenspielen zu tun, sondern ist davon emanzipiert. Das macht mitunter Spaß, bringt einen als Gitarrist aber im Grunde null weiter.
Klar, man legt sich eine Gitarre in erster Linie zum Spielen zu, aber ich finde es auch entscheidend, dass man sich mit seinem Instrument befasst, z. B. mit dem Setup. Auch das kann meine spielerischen Fähigkeiten und die Motivation stark beeinflussen und genau da kann der Tech-Talk wieder sehr sinnvoll sein.
Hol dir die Gitarre, die dir optisch und haptisch am besten gefällt. Dann hol dir ein Ampmodeller (je nach Geldbörse) zwischen 300 und 2000 Euro und dazu einen passenden Lautmacher. Hör sofort auf, den Markt zu betrachten. Teile dir deine Zeit am Anfang so ein, dass Du 2/3 spielst und 1/3 dich nur mit deinem Equipment befasst. Sobald Du die Bedienung raushast und passende Sounds erstellt, spiele einfach nur noch Gitarre für mindestens 10 Jahre.
Auch, wenn ich rundum zufrieden mit meinem Sound bin: Ich finde es nach wie vor interessant, was sich auf dem Markt tut, das heißt ja nicht gleich, dass eine Kaufabsicht vorhanden sein muss.
Gerade als Musiker ist es doch in jeder Hinsicht wichtig mal über den Tellerrand zu schauen, egal, ob man das jetzt auf andere Musikstile oder Equipment bezieht. Und wenn nun das Pedal, der Amp, etc. meine Klanvorstellungen verwirklichen kann, ist es doch nicht falsch mal ein bisschen Zeit zu investieren und mit anderen Musikern darüber zu sprechen.
Ich sitze da im Glashaus, also soll das bitte keiner als Angriff auffassen.
Deinen Post sehe ich jezt nicht als Angriff, aber es liest sich für mich eher so, als ob Modeling das Maß aller Dinge und alles andere obsolet wäre. Ich finde jede Technologie (Röhre, Transistor, Modeling, etc.) hat ihre Daseinsberechtigung und es ist doch schön, dass man heutzutage wählen kann, über was man spielen möchte und sich mit anderen austauschen kann.
Auch ich habe übrigens alles Mögliche im Einsatz: Für's laute Üben den Röhrenamp, am PC Guitar Rig und wenn ich beides kombinieren will, nutze ich den Röhrenamp mit Lastwiderstand und die Boxensimulation von Guitar Rig. The best of both worlds: Ich könnte nicht zufriedener sein.
Am Ende des Tages kommt es doch immer darauf an, welche Ziele man selber verfolgt. Mich z. B. interessiert das Spielen genauso wie das ganze "Drumherum", aber ich investiere deshalb auch nicht Stunden, um in Gear-Diskussionen einzusteigen. Die Balance macht's.